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Was ist christlich?

Es soll hier nicht darum gehen, was professionelle Theologen darunter verstehen, sondern was Laien wie ich und du im normalen Alltagsdeutsch darunter verstehen.

Und ich meine:

Christlich nennt man es, wenn ein Mensch zu einem anderen Menschen gut und freundlich ist und ihm auch mal einen Fehler nachsieht. Das heißt nicht, dass ein Christ sich nicht auch mal wehren dürfe. Aber eben nicht exzessiv. Und im Normalfall ist ein Christ im christlichen Sinne gut zu seinen Mitmenschen.

Nicht unbedingt als christlich im guten Sinne versteht man, wenn jemand die Bibel auswendig kennt, aber die Bibelverse vor allem dazu benutzt, um sie seinen Mitmenschen im Streit links und rechts um die Ohren zu hauen.

Soweit mal kurz und knapp.

Und was versteht ihr unter "christlich" im alltäglichen Sinne?

Munro hat geschrieben: ↑

Mo 24. Jun 2019, 15:35

Nicht unbedingt als christlich im guten Sinne versteht man, wenn jemand die Bibel auswendig kennt........

Bibelkenntnis ist aber unbedingt notwendig. Ansonsten ist man halt nur ein Katholik. Gute Katholiken erkennt man übrigens daran das bei ihnen ein Katechismus im Regal steht.

Mein Alltagsverständnis von "christlich" ist recht theologisch, denn das geht gar nicht anderes.

"Christlich" ist alles, was "christusgemäß" ist, was man in Bezug auf das Wesen des Herrn Jesus Christus in der Bibel finden und im realen Lebern erfahren kann, was im Sinne Christi ist und was der Aufgabenstellung Christi als Erlöser, König, Herr, Richter entspricht.

Ferner ich "christlich" die Tendenz hin zu "christusgemäßem" Leben und Handeln, also der "normale" Werdegang eines Menschen, der von neuem geboren worden ist.

Wer so werden will wie Christus (biblische Aussicht), wer also auf dem Weg ist, der ist "christlich".
Hier auf der Erde können wir uns dem Ideal, also IHM nur asymptotisch annähern.

Abischai hat geschrieben: ↑

Mo 24. Jun 2019, 16:18

Mein Alltagsverständnis von "christlich" ist recht theologisch, denn das geht gar nicht anderes.

Es geht auch anders: rein umgangssprachlich.

Das Problem ist aber, daß mir die Umgangssprache in diesem Punkt egal ist, weil sie viel zu verschieden und unverbindlich ist. Ich kann also durchaus das wiedergeben, was andere m.E. fälschlich unter "christlich" verstehen oder eben mißverstehen, das deckt sich aber in kaum einem Punkt mit meiner Sichtweise dazu.
So habe ich also mein Verständnis dazu geäußert, nun mal die anderen !

Mir scheint, die „Gläubigen“ können es nicht wirklich auf den Punkt bringen, was „christlich“ ist – kein Problem, ich helfe gerne…

In den Anfängen startet man vermutlich mit einer Vorstellungswelt aus „christlich ist…“:
• …wohlwollend
• …hilfsbereit
• …ohne Konkurrenzgebaren
• …Streitausgleichend
• …ohne Gewalt
• …ohne Zwang
• …entlastend
• …heilend

Die ersten Dämpfer entstehen, wenn es um Konsequenzen geht, falls man „dies und jenes“ nicht macht -> Überwachung, Zwang, Gewalt.

Durch besonders „strenge“ Theologen beginnt die ganze Mischpoke so langsam den Bach hinunter zugehen.

Durch geschichtliche Fakten wird dann sehr schnell klar, dass die obige Startvorstellung eine Märchenwelt ist, die zwar nach wie vor eine Art „Ideal“ darstellt, aber niemals vom Christentum erfüllt wurde/wird.
(Keine Sorge, auch wenn man diese Vorstellungen in anderen Kulturformen sucht – z.B. Asien – befindet man sich genauso mitten in einer Märchenwelt)

Durch aktuelle Skandale bzw. das Aufdecken von lang gepflegter Scheinheiligkeit verkommt das Christentum zu einer unterdurchschnittlichen Veranstaltung.

Wenn man am Ende für den Austritt auch noch bezahlen muss, was wohl bei den grossen Vereinen so ist, dann wird die Überzeugung „mit dem Verlassen genau das Richtige getan zu haben“ vermutlich maximiert.
Wie es sich bei kleineren Grüppchen verhält, die den „Flüchtling“ verabscheuen bzw. ihm sogar ans Leder wollen, kann ich nicht sagen – vielleicht kommt dann sogar ein wenig Angst auf.

Ich vermute, dass letztlich alles, was für mich „christlich“ sein könnte/sollte, mit dem was „christlich“ ist, nicht viel zu tun hat

Christ zu sein bedeutet, Christus nachzufolgen. Das setzt notwendigerweise voraus, dass man weiß, welchen Weg Christus vorgibt. Dazu ist eine Kenntnis der Bibel notwendig.
Wer also immer auch Christ sein will, kommt nicht umhin, ein "Bibelchrist" zu sein.

Munro hat geschrieben: ↑

Mo 24. Jun 2019, 15:33

Was ist christlich?

Es soll hier nicht darum gehen, was professionelle Theologen darunter verstehen, sondern was Laien wie ich und du im normalen Alltagsdeutsch darunter verstehen.

Eine sehr gute Frage, ehrlich gesagt ich kann sie nicht beantworten, aber ich denke dass es auch viel mit dem eigenen Verhalten und Nächstenliebe zu tun haben sollte.