Christlicher Terrorismus

Rund um Bibel und Glaube
EaYggdrasil
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#11 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von EaYggdrasil » Di 23. Jul 2019, 21:27

Doch jetzt bitte wieder back to topic.
Hier soll es nicht um die heidnischen Religionen gehen. Hierzu existieren hier bereits mehrere Threads.
Hier soll es explizit darum gehen, wie das Christentum mit heidnischen Religionen umging. Das dies nicht im Einklang mit den Lehren von Jesus Gott war, darüber brauchen wir nicht diskutieren.
Wotans Raben werden kommen,
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Thaddaeus
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#12 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Thaddaeus » Di 23. Jul 2019, 21:36

EaYggdrasil hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:02
Muss Glaube überzeugend sein? Ich denke nein.
Zumindest versuche ich niemanden von meinem Glauben zu überzeugen. Dasselbe erwarte ich von anderen. Ob Andersgläubige oder Nichtgläubige.
Und bitte lese dich in die Rituale von Heiden ein. Denn wenn dein Wissen nur aus Schwitzhütten und psychedelischen Substanzen besteht, dann weist dein Wissen erhebliche Lücken auf. Denn in einer Schwitzhütte war ich noch nie.
Es ehrt dich, dass du niemanden missionieren willst. Ich will das schon. Ich will zur Philosophie missionieren.
Und ich will Folgendes zum Ausdruck bringen:

Es gibt wahnsinnig viele Menschen, die nach Sinn und Erleuchtung suchen - von ganzen Herzen, weil es sie wahrhaftig umtreibt. Sie finden ihn - aus eher guten Gründen - NICHT mehr in der christlichen Religion.

Also suchen sie im Buddhismus und Hinduismus und buchen Besinnungswochenenden in indischen Aschrams oder indianischen Schwitzuhütten. Oder sie fahren nach Stonehenge und hoffen dort auf heidnische Erleuchtung, vor allem, weil die nicht christlich verseucht ist. ALLE suchen irgendwo nach Sinn für ihr Leben und Ruhe und Gleichmut und Verbundenheit mit einer Natur, derer sich die Menschen entfremdet haben, - aber eben, weil der Mensch kein Natur-, sondern ein Kulturwesen ist.

Die Beziehung des Menschen zur Natur ist immer schon gebrochen. Weil er nicht anders kann, als sich als etwas anderes zu entdecken, - als eben nicht in die Natur integriert wie ein Tier. Weil er etwas ist, das nicht die Natur ist. Sie ist etwas anderes als er, er etwas anderes als sie.

Ich glaube nicht, dass jemand, der nicht Hindi oder Sanskrit spricht und in Indien aufgewachsen ist, sich in ein hinduistisches Lebensgefühl und in hinduistische Religion wirklich einfühlen kann.
Ich glaube nicht, das jemand, der nicht Navajo spricht und in dieser Kultur aufgewachsen ist, ein Lebensgefühl wie ein Navajo-Indianer nachempfinden kann. Auch nicht in ein Sioux-Lebensgefühl oder das irgendeines anderen nord- mittel- oder südamerikanischen Indianers.

Ich bin Argentinierin und verehre Evita Péron. Jeder Nicht-Argentinier hält das für verrückt,- und vielleicht ist das korrekt. Aber sie können meine Verehrung letztlich nicht verstehen, weil sie nicht in meiner Kultur und in meinem Land und meiner Stadt Buenos Aires aufgewachsen sind. Auch weil sie niemals einen richtigen Tango getanzt haben. :lol:

Ihre Kritik an meiner Verehrung verstehe ich und sie relativiert meine Verehrung, denn ich bin ja keine Idiotin. ich vermag mich krtiisch zu sehen und zu beurteilen.

Du hast keine Chance, dich jemals authentisch so zu fühlen, wie ein heidnischer, antiker Polytheist. Es geht nicht. Es ist unmöglich.
Zuletzt geändert von Thaddaeus am Di 23. Jul 2019, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.

Munro
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#13 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Munro » Di 23. Jul 2019, 21:43

Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:36
Ich bin Argentinierin und verehre Evita Péron. Jeder Nicht-Argentinier hält das für verrückt,- und vielleicht ist das korrekt. Aber sie können meine Verehrung letztlich nicht verstehen, weil sie nicht in meiner Kultur und in meinem Land und meiner Stadt Buenos Aires aufgewachsen sind. Auch weil sie niemals einen richtigen Tango getanzt haben. :lol:

Ist das jetzt nur so als Beispiel - oder bist du im realen Leben eine Argentinierin?
Eine Taddäa also eigentlich?

Oder was will der Nick "Thaddäus" uns sagen? :idea:
Jean Paul Getty:
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Thaddaeus
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#14 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Thaddaeus » Di 23. Jul 2019, 21:54

Munro hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:43
Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:36
Ich bin Argentinierin und verehre Evita Péron. Jeder Nicht-Argentinier hält das für verrückt,- und vielleicht ist das korrekt. Aber sie können meine Verehrung letztlich nicht verstehen, weil sie nicht in meiner Kultur und in meinem Land und meiner Stadt Buenos Aires aufgewachsen sind. Auch weil sie niemals einen richtigen Tango getanzt haben. :lol:

Ist das jetzt nur so als Beispiel - oder bist du im realen Leben eine Argentinierin?
Eine Taddäa also eigentlich?

Oder was will der Nick "Thaddäus" uns sagen? :idea:
Der Nick ist Θαδδαιος (Thaddaios), ein Apostel, über den praktisch nichts bekannt ist. Er ist in gewisser Weise ein Geist in der christlichen Geschichte. Das hat mir gefallen. Ich bin in der Nähe von Buenos Aires geboren und aufgewachsen, lebe mittlerweile in Deutschland, weil meine Mutter Deutsche war, mein Vater war Argentinier. Ich habe 5 Semester ev. Theologie und 10 Semester Philosophie, Logik, Geschichte und Germanistik an verschiedenen Orten studiert und bin im Medienbereich beruflich tätig. Das sollte reichen ...

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#15 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Claymore » Di 23. Jul 2019, 21:58

Munro hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:43
Oder was will der Nick "Thaddäus" uns sagen? :idea:
Ich kann nur bestätigen, dass sich Thaddäus nicht eben erst entschieden hat, weiblich zu sein. ;-) Sie hatte anscheinend schon einen legendären Status bei Closs erreicht, der hier immer wieder mal von einem User Thaddäus sprach und diesen als “sie” bezeichnete, was ich etwas verwirrend fand.

EaYggdrasil
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#16 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von EaYggdrasil » Di 23. Jul 2019, 21:59

Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:36
Du hast keine Chance, dich jemals authentisch so zu fühlen, wie ein heidnischer, antiker Polytheist. Es geht nicht. Es ist unmöglich.
Erstens, was ist authentisch?
Und zweitens, woher willst du wissen wie sich ein antiker Heide gefühlt hat?; und drittens woher willst du wissen wie ich mich fühle?

Bitte höre auf immer wieder die sachliche Ebene zu verlassen und auf die persönliche Ebene zu wechseln. Dies mindert deine Glaubhaftigkeit.
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#17 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Munro » Di 23. Jul 2019, 22:00

Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:54

Ich bin in der Nähe von Buenos Aires geboren und aufgewachsen, lebe mittlerweile in Deutschland, weil meine Mutter Deutsche war, mein Vater war Argentinier. Ich habe 5 Semester ev. Theologie und 10 Semester Philosophie, Logik, Geschichte und Germanistik an verschiedenen Orten studiert und bin im Medienbereich beruflich tätig. Das sollte reichen ...

Zufällig kenne ich auch eine Deutsch-Argentinierin, die in Argentinien geboren ist, nun in Deutschland lebt, und so ziemlich die gleichen Fächer studiert hat wie du. Für einen Moment dachte ich schon, du könntest es selber sein. Die Welt ist ja klein.

Aber - on second thoughts - es kann wohl doch nicht sein. :idea:
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#18 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Munro » Di 23. Jul 2019, 22:01

Claymore hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:58
Munro hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:43
Oder was will der Nick "Thaddäus" uns sagen? :idea:
Ich kann nur bestätigen, dass sich Thaddäus nicht eben erst entschieden hat, weiblich zu sein. ;-) Sie hatte anscheinend schon einen legendären Status bei Closs erreicht, der hier immer wieder mal von einem User Thaddäus sprach und diesen als “sie” bezeichnete, was ich etwas verwirrend fand.

I see! :idea:
Thanx for the info! :idea:
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#19 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Munro » Di 23. Jul 2019, 22:07

Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:54

Der Nick ist Θαδδαιος (Thaddaios), ein Apostel, über den praktisch nichts bekannt ist. Er ist in gewisser Weise ein Geist in der christlichen Geschichte. Das hat mir gefallen.

Ich vermute, es ist Judas Thaddäus gemeint? :idea:

Ich habe mal nachgelesen:

Judas Thaddäus (altgriechisch Ιούδας Θαδδαῖος Ioudas Thaddaios) ist einer der zwölf Apostel und wird als solcher als Heiliger verehrt. Über sein Leben ist wenig Gesichertes bekannt, seine Historizität umstritten. Möglicherweise werden in Judas Thaddäus mehrere verschiedene historische Personen zu einer einzigen Gestalt verbunden. Er missionierte wohl im vorderasiatischen Raum und starb dort als Märtyrer.

Eine verstärkte Verehrung des Heiligen setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein. Er wird vor allem in schwierigen und ausweglosen Situationen um Hilfe angerufen. In den meisten christlichen Konfessionen wird seiner am 28. Oktober gedacht.

Mehr über ihn: https://de.wikipedia.org/wiki/Judas_Thadd%C3%A4us

Wie es der Zufall will, war ich im Juni in Madrid und dort in einer Kirche, in der Judas Thaddäus sehr ver-ehrt wird! :idea:
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Thaddaeus
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#20 Re: Christlicher Terrorismus

Beitrag von Thaddaeus » Di 23. Jul 2019, 22:22

EaYggdrasil hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:59
Thaddaeus hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:36
Du hast keine Chance, dich jemals authentisch so zu fühlen, wie ein heidnischer, antiker Polytheist. Es geht nicht. Es ist unmöglich.
Erstens, was ist authentisch?
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt" (Wittgenstein, Tractatus logico philosophicus). Authentisch bedeutet, bei sich zu sein, in dem, was man ist. Wenn du in Gelsenkirchen zwischen 1950 und 2019 geboren bist und lebst, bist du autenthischer native-german-speaker aus dem Ruhrpott mit einer deutschen und männlichen oder weiblichen Sozialisation innerhalb einer betimmten sozialen Schicht. Du bist kein keltischer Druide, der Misteln auf heiligen Eichen schneidet und darüber in keltischer Sprache spricht. Und das wirst du auch niemals!

EaYggdrasil hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:59
Und zweitens, woher willst du wissen wie sich ein antiker Heide gefühlt hat?; und drittens woher willst du wissen wie ich mich fühle?
Ich weiß nicht, wie du dich fühlst, aber ich weiß, dass du dich nicht als antiker Heide fühlen kannst. Kannst du das hier aussprechen und übersetzen?

Veit ek, at ek hekk
vindga meiði á
nætr allar níu,
geiri undaðr
ok gefinn Óðni,
sjalfr sjalfum mér,
á þeim meiði,
er manngi veit
hvers af rótum renn

Das ist deine Signatur - in Alt-Islandisch, der Sprache der Hávamál. Da ich tatsächlich in Germanistik an der Uni Bonn ein Seminar über die Lieder-Edda gehört habe, in der immerhin Grundzüge des Alt-Isländischen den Studierenden vorgestellt wurden, kann ich es zumindest lesen. Und das bedeutet: ich bin vermutlich authentischere Alt-Isländerin als du. Es sei denn, du hast die Alt-Isländische Sprache gelernt und dich in diese Kultur intensiv eingearbeitet. Aber selbst das würde nicht reichen, verständig Odin zu verehren, weil wir nicht mehr so leben wie jene, die in der Zeit lebten, als diese alten Verse in dieser Sprache in dieser vergangenen Welt, mit allen ihren heute nicht mehr in Gelsenkirchen existierenden Lebensbedingungen gesungen wurden.


EaYggdrasil hat geschrieben:
Di 23. Jul 2019, 21:59
Bitte höre auf immer wieder die sachliche Ebene zu verlassen und auf die persönliche Ebene zu wechseln. Dies mindert deine Glaubhaftigkeit.
Ich bin gefragt worden, also habe ich geantwortet.
Zuletzt geändert von Thaddaeus am Di 23. Jul 2019, 22:59, insgesamt 6-mal geändert.

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