Logik

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closs
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#61 Re: Logik

Beitrag von closs » Mi 18. Sep 2019, 08:54

Thaddaeus hat geschrieben:
Mi 18. Sep 2019, 08:27
Metaphysisch und transzendent kann man als bedeutungsgleich setzen, denke ich.
Ich eigentlich auch. - Erstaunlich finde ich, dass Du "metaphysisch und transzendent" offenbar erkenntnis-theoretisch verstehst und nicht im Hinblick daraus, dass es etwas außerhalb der biologischen Existenz geben könnte. - Täusche ich mich?

SilverBullet
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#62 Re: Logik

Beitrag von SilverBullet » Mi 18. Sep 2019, 09:43

“Thaddaeus“ hat geschrieben:Nein, es geht im obigen Beweis um Kausalität und den Satz vom zureichenden Grund und also darum, dass Ereignisse - welche auch immer es sind - bewirkt werden müssen, damit sie sich ereignen können.
Dein 6-Punkte-Theater baut darauf auf, dass „Existenz“ = „Wechselwirkung von Existenz“ sein soll.

Da dies aber falsch ist, ist „deine Idee“ in Bezug auf „Alles, das existiert, wurde sicherlich von Gott erschaffen“ unbrauchbar, denn hier geht es um das Erschaffen der Grundlage für Wechselwirkung, was "ein Erschaffen" wäre/ist, das nirgendwo Teil unseres Erfahrungsschatzes ist.

Als du mit „deinem Bildhauer“ ein Beispiel bringen wolltest, musstest du (damit es nicht zu peinlich wird) selbst einräumen, dass keine Existenz erschaffen wird, sondern lediglich eine Umorganisation stattfindet und bist dann auf „im Wortsinn“ umgeschwenkt. „Im Wortsinn“ kommt in deinen 6 Punkten aber gar nicht vor, sondern es soll „Existenz“ = „Wechselwirkung von Existenz“ gelten -> Faaalsch!!

Ich habe also exakt ins Schwarze getroffen und argumentativ „dein philosophisches Phantasieren“ entsorgt – besser geht es nicht. Sei doch froh, du hast die Chance etwas zu lernen (vor allem über „die Philosophie“).

“Thaddaeus“ hat geschrieben:
“SilverBullet“ hat geschrieben:gut, dann wirst du sicherlich meine nächste Frage vorausgeahnt haben:

Was ist denn „Bedeutung“ und wie wird sie erschaffen?
Wie hast DU es denn gemacht, als du an mich die Frage stelltest: "Du willst also der Erschaffer von „Bedeutung“ sein"
Ach schau an, der so genannte Spezialist der so genannten Existenz-Spezialdisziplin („Ontologie“) kann seine Behauptung, der Erschaffer von Bedeutung zu sein, bei einer Detailnachfrage nur durch eine Rückfrage „suggestiv verteidigen“ :-)

Du hast schlicht keine Ahnung und du hast auch keine Quelle, aus der du irgendetwas entnehmen könntest.

Auf die Begegnung „deiner Statue“ mit dem Hund bist du erst gar nicht eingegangen. Immerhin überschaut der Hund noch das Objekt. Sobald man zu einer Schnecke wechselt, wird es noch offensichtlicher, dass der Bildhauer nur eine Umordnung von Existenz durchführt aber nirgendwo Bedeutung erschafft.

Zitat-Thaddaeus
Nehmen wir doch einfach den Bedeutungsbegriff von Hilary Putnam, wie er ihn in The Meaning of "Meaning" 1975 ausführt.

Auch was, nehmen wir einfach alles, das jemals von Philosophen über „das Erschaffen von Bedeutung“ gefaselt wurde
=> komplett nichts wert, es steht nichts Brauchbares drin.

Lies doch einfach in deinem Link nach.
Früher hat Putnam vertreten, dass Bedeutung einem „mentalen Zustand“ (???) entsprechen soll, heute ist Bedeutung für ihn „externalistisch zu beurteilen“ (ich brech zusammen :-))

Wow, für Philosophen hört sich dies vermutlich wie ein detaillierter Drei-Stufenplan zur Herstellung von Existenz an.

Bescheidene Info:
Es handelt sich nirgendwo um irgendeine Angabe rund um Erschaffung von Irgendetwas.
Es ist offensichtlich, dass bereits "in der Person" Putnam ein derart grosses Spektrum an Behauptung abgedeckt wird, dass es hier nicht um Existenz gehen kann.

Das Lustige ist, dass dir das nicht auffällt.

“Thaddaeus“ hat geschrieben:Du wusstest doch nicht einmal, dass die Frage, was Existenz eigentlich ist, die Grundfrage der Ontologie ist, die wiederum eine Disziplin der Philosophie ist.
Vielleicht liest du den Ablauf noch einmal genau nach.
Meine Aussage ist, dass das Spektrum der philosophischen „Ontologie“-Phantasien, derart in alle Richtungen zeigt (siehe dein Beispiel "Putnam"), dass diese Leute nicht über Existenz reden, sondern sich das Wort „Geist“ „schön saufen“ wollen.
Durch das (religiöse) Streben dieser Leute „das Denken“ als Grundlage des Menschen zu deuten (und die daraus folgende Praxisabstinenz), haben sie keinerlei Interesse an Existenz.

Bei Ontologie geht es nicht um Existenz, sondern um die „Geist“-Phantasie.

Dein 6-Punkte-Tänzchen und dein Verhalten drum herum ist hierzu das beste Beispiel.

Unser Erfahrungsschatz, ein zentraler Aspekt in deinen 6-Punkten, enthält nicht das Erschaffen von Existenz
–> es ist dir egal.

=> Du beweist meine Aussage.

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