Widersprüche in der Bibel

Martinus
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#91 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Martinus » So 15. Dez 2013, 07:31

Nun, weil einige es schlicht leugnen, daß es übehaupt Widersprüche gibt.
Weeer war das?
Angelas Zeugen wissen was!

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Demian
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#92 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Demian » So 15. Dez 2013, 07:36

sven23 hat geschrieben:Nun, weil einige es schlicht leugnen, daß es übehaupt Widersprüche gibt.

Hmm ... sagen wir es so ... diese Leute können wir vernachlässigen Bild

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sven23
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#93 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 15. Dez 2013, 07:53

2Lena hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Im Hügelland aber waren Eschtaol, Zora, Aschna, Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enam, Jarmut, Adullam, Socho, Aseka, Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim. Das sind vierzehn Städte mit ihren Gehöften."

(Josua 15,33-36)

Josua 15, die Kinder Juda mit der Grenze Edom :-)
Loben hat als Grenze - rot werden.

Schauen wir uns die Aufzählung an:
Eschtaol, jeder spaziert [esch t_l] oder staunt über Verrücktheit [esch ta ul].
Zarea zieht Freundschaft heraus oder Übel (ra heißt beides, bei nur leichtem Ausspracheunterschied)
[we aschna] und Aschna, heißt ich werde lernen oder soll ändern.

Sanoah (im positiven) ist Ruhe [se nax] im anderen Fall verlassen [zanax]
En-Gannnim (im positiven) eine Quelle des Pflanzens, im anderen Fall, quälen, nichts.
Tapuah (im positiven) ein Anschwellen, im anderen Fall Beule, aufgeblasen.

Das geht so hin und her, mit Verschiedenstem, bis bei Gederoth entweder Glück gesehen oder niedergetrampelt.

Das ergibt 14 Städte, weil eines davon niedergemacht wurde.
Welches der geographischen Orte es war, wo grad nichts gepflanzt wurde, kann ich leider nicht lagen.

Man war aufmerksam, hat wo nichts gepflanzt wird - herausgelassen.
Die "Lehre" von 14 lautet: Wohlstand werde ich vermehren!


Häh, kann das mal einer ins Deutsche übersetzen, ich verstehe nur Bahnhof. :lol:

Machen wir noch ein Beipspiel:

"Und die Städte des Stammes Juda nach der Grenze von Edom zu, im Südland, waren diese: Kabzeel, Eder, Jagur, Kina, Dimona, Adada, Kedesch, Hazor, Jitnan, Sif, Telem, Bealot, Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron - das ist Hazor -, Amam, Schema, Molada, Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet, Hazar-Schual, Beerscheba und seine Ortschaften, Baala, Ijim, Ezem, Eltolad, Kesil, Horma, Ziklag, Madmanna, Sansanna, Bet-Lebaot, Schilhim, En-Rimmon. Das sind neunundzwanzig Städte mit ihren Gehöften."

(Josua 15,21-32)

Hier werden 5 Städte unterschlagen (oder 4, wenn man Hazor als Doppelnennung sieht).
In der Lutherbibel von 1912 werden sogar 36 aufgezählt.

Ich gehe mal davon aus, daß weder Gott noch die Bibelautoren an Dyskalkulie leideten. Es ist einfach ein weiteres Indiz für die nachträgliche Veränderung der Texte.
Wenn man Texte überarbeitet, verändert, neu zusammenstellt, kompiliert, dann schleichen sich solche Fehler gerne ein.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#94 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 15. Dez 2013, 08:23

Jakobus bringt es sogar fertig, eine Stelle zu zitieren, die es gar nicht gibt.

Jakobus 4,5:
"Meint Ihr etwa, dass die Schrift umsonst spricht: 'er sehnt sich eifersüchtig nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ'?"

Die angesprochene Textstelle ist wohl einer der "Überarbeitungen" zum Opfer gefallen und keiner hat es gemerkt.


Selbst noch im Jahr 370 wurde kräfig verändert. Hieronymus sollte die Texte im Auftrag des Papstes Damasius überarbeiten und beklagte sich in einem Brief über die Unmöglichkeit der Aufgabe.

„Du zwingst mich, ein neues Werk aus einem alten zu schaffen ... Wird sich auch nur einer finden ..., der mich nicht ... lauthals einen Fälscher und Religionsfrevler schilt, weil ich die Kühnheit besaß, einiges ... zuzufügen, abzuändern oder zu verbessern?“ Und weiter: „Selbst diejenigen, die mich als gotteslästerlichen Fälscher schmähen, müssen zugeben, daß dort nicht mehr von ‚Wahrheit’ die Rede sein kann, wo das, was die Wahrheit sein soll, voneinander abweicht.“

Ich glaube, angesichts solcher Vorgänge kann man die Verbalinspiration der Bibel als frommes Wunschdenken ad acta legen.
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sven23
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#95 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 15. Dez 2013, 09:35

"Du sollst nicht stehlen" heißt es in einem der zehn Gebote.
Doch bei den Ägyptern machte er großzügig eine Ausnahme und stiftete zum Diebstahl bei ihnen an.

Exo 13:35-37
Die Israeliten taten, was Moses (auf Befehl Gottes) gesagt hatte. Sie erbaten von den Ägypter Geräte aus Silber und Gold und auch Gewänder. Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden, so daß sie auf ihre Bitte eingingen. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.

Exo 3:22
Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider verlangen. Übergebt sie euren Söhnen und Töchtern, und plündert die Ägypter so aus.
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#96 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von closs » So 15. Dez 2013, 10:41

sven23 hat geschrieben:Ich glaube, angesichts solcher Vorgänge kann man die Verbalinspiration der Bibel als frommes Wunschdenken ad acta legen.
Historisch-kritisch sind Widersprüche interessant - spirituell bedeutsam sind sprachliche Widersprüche nicht. Spirituell sehr interessant sind dagegen Lenas vielschichtigen Sprach-Analysen.

"Verbal-Inspiration" ist nicht durch Einzelstellen falsifizierbar - wobei aus meiner Sicht die Idee der "Verbal-Inspiration" eh ein geistiger Irrweg ist. - Worte muss man als Chiffre für Geist verstehen, sonst kann man nicht geistig verstehen. - Im übrigen gälte Verbal-Inspiration nur für den hebräischen/aramäischen Urtext - Übersetzungen verfälschen das Wort (aber eben nicht den Geist).

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#97 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 15. Dez 2013, 10:53

closs hat geschrieben:Übersetzungen verfälschen das Wort (aber eben nicht den Geist).

Nicht nur Übersetzungen, auch verändern, hinzufügen, weglassen.
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#98 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von sven23 » Di 17. Dez 2013, 17:39

Widersprüche in der Bibel sind nichts neues. Sie liegen für jedermann sichtbar offen vor.
Man hat aber den Eindruck, daß es Aufgabe der Theologen ist, diese Widersprüche mit rethorischen Spitzfindigkeiten so lange zu bearbeiten, bis der Widerspruch selber nicht mehr weiß, wie ihm geschieht. :lol:

Vielleicht hat Philipp Möller recht, wenn er sagt, daß das Theologiestudium ein steuerfinanziertes Rhetorikseminar ist.



Heidenspaß statt Höllenqualen. In diesem Sinne.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#99 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von closs » Di 17. Dez 2013, 18:20

sven23 hat geschrieben:Man hat aber den Eindruck, daß es Aufgabe der Theologen ist, diese Widersprüche mit rethorischen Spitzfindigkeiten so lange zu bearbeiten
Das wäre der falsche Weg. - Richtig wäre, den spirituellen Gehalt der Bibel zu bearbeiten und zu erkennen.

sven23 hat geschrieben:Theologiestudium ein steuerfinanziertes Rhetorikseminar
So gesehen müsste man auch die Wirtschaftswissenschaften so bezeichnen. - Da machst Du ein Fass auf.

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#100 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von 2Lena » Di 17. Dez 2013, 22:56

sven23 hat geschrieben:Häh, kann das mal einer ins Deutsche übersetzen, ich verstehe nur Bahnhof. :lol:

Sag mal, ist die Kombination wirklich schwer zu verstehen:
Zarea "heißt" zieht man Freundschaft heraus oder Übel (za ra heißt beides, bei nur leichtem Ausspracheunterschied)
Josua 15 einfach nacherzählt:
Juda (loben) entsteht falls Staunen da ist. Freundschaft soll man herausziehen und lernen.
Schön wäre noch Ruhe und Gedeihen.

(Als Beispiele werden verschiedene Orte genannt, die das vermutlich vorgemacht haben)

Meinst du wirklich, dass du es mit diesem Beispiel besser verstehen kannst?

Machen wir noch ein Beispiel:

"Und die Städte des Stammes Juda nach der Grenze von Edom zu, im Südland, waren diese: Kabzeel, Eder, Jagur, Kina, Dimona, Adada, Kedesch, Hazor, Jitnan, Sif, Telem, Bealot, Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron - das ist Hazor -, Amam, Schema, Molada, Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet, Hazar-Schual, Beerscheba und seine Ortschaften, Baala, Ijim, Ezem, Eltolad, Kesil, Horma, Ziklag, Madmanna, Sansanna, Bet-Lebaot, Schilhim, En-Rimmon. Das sind neunundzwanzig Städte mit ihren Gehöften."

(Josua 15,21-32)

Ich meine, das ist Deutsch, jedoch nicht richtig "DEUTSCH".

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