Der Fluch des Christentums

Salome23
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#11 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von Salome23 » Sa 13. Dez 2014, 19:06

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Christliche Antijudaismus? Damit meint der Autor u.a. die Lehren eines gewissen Herrn Luther. Dieser aber steht nicht für die wahre Gemeinde...
Nee, der begann schon viel früher mit den Evangelien, die den Juden die Hauptschuld am Kreuzestod des Gottessohns gaben. Ein ziemlich skrupelloser Pilatus, der schon tausende hatte kreuzigen lassen, durfte sagen: ich wasche meine Hände in Unschuld. Damit war die Schuldverteilung klar.
Und da war auch noch Petrus der "anprangerte":

Apg.4
8 Petrus (voll des Heiligen Geistes) sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten!
9 Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist,
10 so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat ,durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.
11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.

Anm: Scheinbar war dem Herrn Petri noch nicht ganz klar, dass dies ja im Sinne Gottes so vorgesehn war, wie sonst hätte er ohne Kreuzigung die Strafe für die Sünden der Welt auf sich nehmen sollen und durch seinen Tod den Schuldbrief begleichen?

Salome23
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#12 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von Salome23 » Sa 13. Dez 2014, 20:06

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Verbiet’ mal einer Partei die Werbung um neue Mitglieder. Doch in diesem Fall geht es um weit mehr. Einfach mal nachlesen...
Ich weiß, vor allem geht es um das Seelenheil des Missionierers.
Was glaubst du, warum "fmsnkle " in seiner Freizeit Klinken putzen geht. :lol:
a-Vielleicht, weil in der Bibel steht:
Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur....-und fmsnkle sich dazu verpflichtet fühlt?
b- fmsnkle seine Nächsten so sehr liebt, dass er nicht anders kann, als die frohe Botschaft zu teilen?
c-und nun die Frage zum Samstag: Warum brechen weltweit Juden auf und kehren zurück in ihr Land Israel?

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#13 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 20:08

Pluto hat geschrieben: Empirie ist keine bloße "Meinung".
Individual-Empirie auch nicht. - Du würdest nie sagen "Meiner Meinung nach beträgt die Lichtgeschwindigkeit ca. 300.000 km/sec" - du weisst es. - Ein Mutter würde beim Quängeln ihres Babys nie sagen "Meiner Meinung nach hat es Hunger" - sie weiss es.

"Meinung" ist eh ein komisches Wort, da es heute oft steht für "Ich habe keine Ahnung" oder "Ich möchte mit einer eigenen Position wahrgenommen werden". - Auch hier hat es einen sematischen Shift gegeben - früher stand "Meinung" eher für "fundierte Überzeugung".

Pluto hat geschrieben:Die Intepretation von Artikeln in einer Tageszeitung ... ist bestenfalls persönliche Meinung
Die dann fundiert ist oder nicht - man unterscheidet heute diesbezüglich nicht mehr.

Pluto hat geschrieben:Diffamierung ist eine Form der ideologischen Abwertung.
Aber in diesem Fall ist es doch eher so, dass der Vertreter einer Weltanschauung A (hier: "humanistischer Materialismus") über eine Weltanschauung B (hier: "Christentum") mit dem Maßstab A spricht, ohne B zu kennen.

Korrekt aus meiner Sicht wäre, wenn jemand sagt: "Ich gehöre der Kategorie A an und mag B nicht oder bemängele, dass B in den Punkte x,y oder z nicht mit A übereinstimmt". - Hier passiert aber etwas anderes - man fordert B auf, sich an A anzunähern, ohne B zu kennen.

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#14 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 20:11

sven23 hat geschrieben: Das Judentum sah das völlig anders.
Das Judentum kennt vielleicht den Begriff "Erbsünde" nicht, sieht aber die Totalität Gottes genauso wie das Christentum. - Unter "völlig anders" als das Christentum kann man den Materialismus verstehen, aber nicht das Judentum.

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sven23
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#15 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von sven23 » Sa 13. Dez 2014, 20:34

closs hat geschrieben:Das Judentum kennt vielleicht den Begriff "Erbsünde" nicht, sieht aber die Totalität Gottes genauso wie das Christentum. - Unter "völlig anders" als das Christentum kann man den Materialismus verstehen, aber nicht das Judentum.

Es gibt aber eklatante Unterschiede im Menschenbild und Gottesbild.
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#16 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 20:43

sven23 hat geschrieben:Es gibt aber eklatante Unterschiede im Menschenbild und Gottesbild.
Kann ich nicht beurteilen. - Wenn ich die Torah-Übersetzung von Buber zugrundelege, kann ich diese Meinung NICHT teilen.

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#17 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von sven23 » So 14. Dez 2014, 07:37

closs hat geschrieben:Kann ich nicht beurteilen. - Wenn ich die Torah-Übersetzung von Buber zugrundelege, kann ich diese Meinung NICHT teilen.

Zumindest sind sie konsequenter. Die Abrahamgeschichte soll ja angeblich dafür stehen, daß Gott keine Menschenopfer will. Diese Erkenntnis kassieren die Christen mit dem Opfertod Jesu wieder ein.

Die Juden kennen nur einen Gott, bei Christen kommt noch der uneheliche Sohn hinzu sowie das Kunstgebilde Heiliger Geist, was zusammen ein ziemlich undurchschaubares Trinitätsgewurschtel ergibt.

Die Erbsünde ist ein wesentlicher Unterschied in beiden Religionen.

"Die Erbsünde stellt somit ein spezifisch christliches, aus dem Erlösungsbegriff hergeleitetes Dogma dar, das im Judentum kein direktes lehrmäßiges Vorbild hat."
Quelle: Wikipedia
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#18 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von closs » So 14. Dez 2014, 10:17

sven23 hat geschrieben:Diese Erkenntnis kassieren die Christen mit dem Opfertod Jesu wieder ein.
Nee - das ist was anderes.

sven23 hat geschrieben:Die Juden kennen nur einen Gott, bei Christen kommt noch der uneheliche Sohn hinzu sowie das Kunstgebilde Heiliger Geist
:lol: Auch bei den Christen gibt es nur EINEN Gott - das ist die alte Verwechslung zwischen "Gott" und "Offenbarungs-Größe Gott".

sven23 hat geschrieben:Die Erbsünde ist ein wesentlicher Unterschied in beiden Religionen.
Kenne ich mich nicht aus. - Auch wenn sie diesen Begriff nicht erfunden haben, werden sie sofort wissen, was damit gemeint ist. - Das Problem der Erbsünde ist nicht ihre Existenz, sondern ihre Fehldeutung.

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sven23
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#19 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von sven23 » So 14. Dez 2014, 10:21

closs hat geschrieben: Auch bei den Christen gibt es nur EINEN Gott - das ist die alte Verwechslung zwischen "Gott" und "Offenbarungs-Größe Gott".

Was um Himmels Willen ist denn der Unterschied?


closs hat geschrieben: Kenne ich mich nicht aus. - Auch wenn sie diesen Begriff nicht erfunden haben, werden sie sofort wissen, was damit gemeint ist. - Das Problem der Erbsünde ist nicht ihre Existenz, sondern ihre Fehldeutung.

Man kann auch die Existenz bestreiten.
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Yusuke
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#20 Re: Der Fluch des Christentums

Beitrag von Yusuke » So 14. Dez 2014, 10:44

Guten Morgen zusammen,

ich würde spontan noch einen weiteres Kritierium als Unterschied zwischen Christentum und Judentum einführen:

* Die Funktion des Satan/Teufel.

Für Juden ist eindeutig der allmächtige Gott der für das Gute und das Böse verantwortlich (vgl. Hiob 2,10) ist.
Bei Christen rückt der Satan mehr in den Mittelpunkt und es ergibt sich eine Art "Star-Wars-Vorstellung": Gott/ Jesus und "die Heiligen" (Gut) gegen Satan und die "Sünder" (Böse).

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