Unser Leben -- ein Staubkorn

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#21 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Zeus » Mo 24. Mär 2014, 03:46

Halman hat geschrieben: Doch Gottes Gedanken sind insbesondere in dem Sinne höher als unsere,[...]
Immer dieselbe faule Ausrede. Da erfinden sich Menschen einen Gott und wenn man sie auf Widersprüche und Ungerechtigkeiten hinweist, dann heißt es: Gottes Gedanken sind höher und des großen Geistes Gerechtigkeit ist nicht dieselbe wie die der Menschen.


Gruß
Zeus
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#22 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von closs » Mo 24. Mär 2014, 07:32

Zeus hat geschrieben:Da erfinden sich Menschen einen Gott und wenn man sie auf Widersprüche und Ungerechtigkeiten hinweist
An diesem Punkt kommt sehr viel zusammen:

* Erstens ist es eine Unterstellung, dass Gott eine er-fundene Größe sei - es kann genauso gut eine ge-fundene Größe sein. Mit Mitteln der Wahrnehmung NICHT entscheidbar.
* Zweitens ist es tatsächlich so, dass Menschen/Christen gerne Gott instrumentalisieren - insofern Pluspunkt für Dich.
* Drittens ist es sehr wohl denkbar, dass menschliche Vernunft nicht die umfassendste Vernunft sein muss - was menschlicher Widerspruch ist muss tatsächlich kein göttlicher Widerspruch sein.

Und so mischen sich - wie überall - Irrtum und Wahrheit. - Deine Auffassung ist somit sowohl richtig als auch falsch.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#23 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Zeus » Mo 24. Mär 2014, 09:57

Halman hat geschrieben:Ich halte es für einen Kardinalfehler, die Bibel von Gottes Standpunkt aus zu lesen
Gute Idee, wer kennt schon den Standpunkt des sogenannten Allmächtigen (außer closs natürlich ;) )!
closs hat geschrieben:Puuh - das müssten wir klären. - Ich halte es exakt umgekehrt für einen Kardinalfehler, die Bibel vom menschlichen Standpunkt aus zu lesen - weil dann jeder sein Süppchen kocht
.
Ist das nicht DEINE Spezialität, werter Kurt? Du hast dir doch - so viel ich aus deinen Kommentaren ersehen kann - auch deine ureigene platonisch-christliche Lehre zusammengebastelt.

Könnte man nicht angesichts der Unmenge chrislicher Sekten (= Eigene-Süppchenkocher) auf die Idee kommen, dass der Fehler nicht bei den Menschen, sondern bei Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und den Widersprüchen in der Bibel selbst liegt?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#24 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Halman » Mo 24. Mär 2014, 10:33

Pluto hat geschrieben:Sicher... aber die Bibel stellt die Erde in den Mittelpunkt der Schöpfung. Darauf basieren auch geozentrischen Vorstellungen der Gelehrten die bis zur Aufklärung (Galilei) galten. Auf dieser Basis können die anderen Planeten nur unserer Erde untergeordnet sein, was ich aber nicht glaube.
Dies sind aber eher anthropozentrische theologische Deutungen. Dem Gesamtkontext der Bibel vermag ich es nicht zu entnehmen.

Pluto hat geschrieben:Interessante Sichtweise, aber für mich sind das eher Metaphern die uns Demut lehren sollen.
Das ist doch der entscheidene Punkt: Die Bibel vermittelt uns über Metaphern Demut. Der Blick in die Natur, insbesondere in den Himmel, ebenfalls.

Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Doch Gottes Gedanken sind insbesondere in dem Sinne höher als unsere,[...]
Immer dieselbe faule Ausrede. Da erfinden sich Menschen einen Gott und wenn man sie auf Widersprüche und Ungerechtigkeiten hinweist, dann heißt es: Gottes Gedanken sind höher und des großen Geistes Gerechtigkeit ist nicht dieselbe wie die der Menschen.
In diesem Sinne habe ich die Bibelstelle gar nicht angeführt und dies ist m. E. auch nicht der Kerngedanke von Jesaja. Vielmehr geht es um die Frage, ob Gott sich den Menschen überhaupt zuwendet. Vergisst er uns Menschen, die wir im Sol-System im Virgo-Superhaufen irgendwo zwischen dem Virgo-Haufen und dem Fornax-Haufen leben? Vom menschlichen Standpunkt könnte man dies meinen, aber Gottes Gedanken sind in dem Sinne höher, als dass er auch an uns "unwichtige Heuschrecken" denkt.

Zeus hat geschrieben:Könnte man nicht angesichts der Unmenge chrislicher Sekten (= Eigene-Süppchenkocher) auf die Idee kommen, dass der Fehler nicht bei den Menschen, sondern bei Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und den Widersprüchen in der Bibel selbst liegt?
Dies könnte man Schlussfolgern. Bei mir erhärtet sich aber immer der Eindruck, dass der Fehler eher bei vielen Rezipienten liegt. Allerdings machst Du hier ein "großes Fass" auf, welcher geeignet ist, das Topic dieses Threads zu "sprengen". ;)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#25 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Zeus » Mo 24. Mär 2014, 11:36

Pluto hat geschrieben:Sicher... aber die Bibel stellt die Erde in den Mittelpunkt der Schöpfung. Darauf basieren auch geozentrischen Vorstellungen der Gelehrten die bis zur Aufklärung (Galilei) galten. Auf dieser Basis können die anderen Planeten nur unserer Erde untergeordnet sein, was ich aber nicht glaube.
Dies sind aber eher anthropozentrische theologische Deutungen. Dem Gesamtkontext der Bibel vermag ich es nicht zu entnehmen.

Pluto hat geschrieben:Interessante Sichtweise, aber für mich sind das eher Metaphern die uns Demut lehren sollen.
Halman hat geschrieben:Das ist doch der entscheidene Punkt: Die Bibel vermittelt uns über Metaphern Demut. Der Blick in die Natur, insbesondere in den Himmel, ebenfalls.
Das Welbild des AT zeugt meiner Ansicht nach nur von der damaligen astronomischen Unkenntnis.
Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Doch Gottes Gedanken sind insbesondere in dem Sinne höher als unsere,[...]
Immer dieselbe faule Ausrede. Da erfinden sich Menschen einen Gott und wenn man sie auf Widersprüche und Ungerechtigkeiten hinweist, dann heißt es: Gottes Gedanken sind höher und des großen Geistes Gerechtigkeit ist nicht dieselbe wie die der Menschen.
Halman hat geschrieben:In diesem Sinne habe ich die Bibelstelle gar nicht angeführt...
OK. Aber diese Ausrede hört man immer wieder von den Gläubigen. Im Notfall wird von einem (göttlichen) Mysterium gesprochen.
Halman hat geschrieben:...und dies ist m. E. auch nicht der Kerngedanke von Jesaja. Vielmehr geht es um die Frage, ob Gott sich den Menschen überhaupt zuwendet. Vergisst er uns Menschen, die wir im Sol-System im Virgo-Superhaufen irgendwo zwischen dem Virgo-Haufen und dem Fornax-Haufen leben? Vom menschlichen Standpunkt könnte man dies meinen, aber Gottes Gedanken sind in dem Sinne höher, als dass er auch an uns "unwichtige Heuschrecken" denkt.
Von meinem Standpunkt aus ist das eine echte Megalomanie der Christen.
Zuletzt geändert von Zeus am Mo 24. Mär 2014, 12:14, insgesamt 2-mal geändert.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#26 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Scrypton » Mo 24. Mär 2014, 11:42

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Da erfinden sich Menschen einen Gott und wenn man sie auf Widersprüche und Ungerechtigkeiten hinweist
Erstens ist es eine Unterstellung, dass Gott eine er-fundene Größe sei
Nein, ist es nicht - ebenso wenig wie es das bei Feen, Kobolde und Pumuckl der Fall ist. :)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#27 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Pluto » Mo 24. Mär 2014, 12:10

Halman hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Könnte man nicht angesichts der Unmenge chrislicher Sekten (= Eigene-Süppchenkocher) auf die Idee kommen, dass der Fehler nicht bei den Menschen, sondern bei Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und den Widersprüchen in der Bibel selbst liegt?
Dies könnte man Schlussfolgern. Bei mir erhärtet sich aber immer der Eindruck, dass der Fehler eher bei vielen Rezipienten liegt.
Ähm... Rezipienten sind auch Meschen, die die Bibel deuten!
IMO sagt ihr Beide dasselbe aus.
Allerdings machst Du hier ein "großes Fass" auf, welcher geeignet ist, das Topic dieses Threads zu "sprengen". ;)
Das ist schon Okay... Wenn identifizierbare neue Themen entstehen, kann man den Thread teilen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#28 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Halman » Mo 24. Mär 2014, 15:03

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Könnte man nicht angesichts der Unmenge chrislicher Sekten (= Eigene-Süppchenkocher) auf die Idee kommen, dass der Fehler nicht bei den Menschen, sondern bei Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und den Widersprüchen in der Bibel selbst liegt?
Dies könnte man Schlussfolgern. Bei mir erhärtet sich aber immer der Eindruck, dass der Fehler eher bei vielen Rezipienten liegt.
Ähm... Rezipienten sind auch Meschen, die die Bibel deuten!
IMO sagt ihr Beide dasselbe aus.
Zeus sprach von der Idee, dass "der Fehler nicht bei den Menschen, sondern ... in der Bibel selbst liegt". Dies läge dann ja nicht an dem Leser. Mein Eindruck ist eher der, dass der Fehler in der Rezeption liegt.

Ein Beispiel: In den Psalmen wird gesungen: "Die Erde wankt nicht." (frei aus dem Gedächnis)
Daraus leitete man früher ab, dass die Erde im Kosmos ruhen müsse und folglich das geozentrische Weltbild korrekt sei. Galilei vertrat eine andere Bibelinterpretation.

Pluto hat geschrieben:
Allerdings machst Du hier ein "großes Fass" auf, welcher geeignet ist, das Topic dieses Threads zu "sprengen". ;)
Das ist schon Okay... Wenn identifizierbare neue Themen entstehen, kann man den Thread teilen.
Schön, dass es hier so entspannt ist. Aufgrund meiner Erfahrung rechne ich intuitiv mit Sanktionen, sollte ich es wagen mal off topic zu posten. (Das heißt jetzt nicht, dass ich Deine Erklärung als Freifahrtschein für "Off-Topic ohne Ende" missdeuten will.)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#29 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von closs » Mo 24. Mär 2014, 15:09

Darkside hat geschrieben:Nein, ist es nicht
Warum ist das keine Unterstellung/Behauptung? - Du behauptest es doch - oder habe ich mich da verhört?

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#30 Re: Unser Leben -- ein Staubkorn

Beitrag von Zeus » Mo 24. Mär 2014, 15:45

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, ist es nicht
Warum ist das keine Unterstellung/Behauptung? - Du behauptest es doch - oder habe ich mich da verhört?
Aber lieber Kurt, hast du noch nie was von Ironie gehört?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Antworten