Judas und die 30 Silberlinge

Martinus
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#21 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Martinus » Mo 24. Aug 2015, 06:57

sven23 hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Die Priester kauften zwar das Feld, aber da das Geld von Judas stammte, kann auch ihm der Kauf zugeschrieben werden.
Das ist Unsinn. Ein Toter kann keinen Kaufvertrag mehr abschließen. ...

Unsinn?? Anscheinend wurde der Beitrag von Ziska nicht gelesen.
Angelas Zeugen wissen was!

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Naqual
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#22 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Naqual » Mo 24. Aug 2015, 08:01

Martinus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Die Priester kauften zwar das Feld, aber da das Geld von Judas stammte, kann auch ihm der Kauf zugeschrieben werden.
Das ist Unsinn. Ein Toter kann keinen Kaufvertrag mehr abschließen. ...

Unsinn?? Anscheinend wurde der Beitrag von Ziska nicht gelesen.

In Apg 1 heißt es, dass "er einen Acker erworben hat" , nicht "von seinen Silberlingen wurde ein Acker gekauft".
Wenn die Lösung von Ziska zutreffen würde, hätte sich Lukas in der Apg zumindest sehr ungeschickt ausgedrückt.
Es klingt zudem wenig plausibel, dass das Geld, das Judas nicht gehörte (es war ja Blutgeld für den Verrat) dazu dient, ein Handeln zuzuschreiben.
Nach Matthäus haben die Priester auch nicht stellvertretend gekauft, weil Judas das vielleicht gewollt hatte (insofern kann man es ihm auch nicht zuschreiben). Die Priester kauften den Acker quasi als Notlösung aufgrund eigener Überlegungen, nicht von Judas Gedankengängen her.

Salome23
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#23 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Salome23 » Mo 24. Aug 2015, 08:49

Martinus hat geschrieben:
Unsinn?? Anscheinend wurde der Beitrag von Ziska nicht gelesen.
Also ich habe ihn gelesen :)

Ziska hat geschrieben:
(Matthäus 27) 9 Damals erfüllte sich das, was durch Jeremia, den Propheten, gesagt wurde, welcher sprach: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis für den Abgeschätzten, auf den einige der Söhne Israels einen Preis gesetzt hatten,10 und sie gaben sie für das Feld des Töpfers, so wie es Jehova mir geboten hatte.“
Wann sollte das Jeremia denn gesagt haben und kann man das nachlesen?
Gibt es irgendwelche schriftlichen Belege dafür, dass er dies sagte/prophezeite?

Ziska_Deleted

#24 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 24. Aug 2015, 09:25

Salome23 hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:
Unsinn?? Anscheinend wurde der Beitrag von Ziska nicht gelesen.
Also ich habe ihn gelesen :)

Ziska hat geschrieben:
(Matthäus 27) 9 Damals erfüllte sich das, was durch Jeremia, den Propheten, gesagt wurde, welcher sprach: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis für den Abgeschätzten, auf den einige der Söhne Israels einen Preis gesetzt hatten,10 und sie gaben sie für das Feld des Töpfers, so wie es Jehova mir geboten hatte.“
Wann sollte das Jeremia denn gesagt haben und kann man das nachlesen?
Gibt es irgendwelche schriftlichen Belege dafür, dass er dies sagte/prophezeite?

Warum wird in Matthäus ein Zitat aus Sacharja dem Propheten Jeremia zugeschrieben?

Der Text, um den es geht, steht in Matthäus 27:9, 10.
Luther 1984 "9 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: »Sie haben die dreißig Silberlinge genommen, den Preis für den Verkauften, der geschätzt wurde bei den Israeliten, 10 und sie haben das Geld für den Töpferacker gegeben, wie mir der Herr befohlen hat«
Querverweise:(Jeremia 32,9; Sacharja 11,12-13).

Der Evangelienschreiber sagt hier zu der Geldsumme, die Judas Iskariot dafür bekam, dass er Jesus verriet: „Damals erfüllte sich das, was durch Jeremia, den Propheten, gesagt wurde, welcher sprach: ,Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis für den Abgeschätzten . . ., und sie gaben sie für das Feld des Töpfers.‘ “

Diese Prophezeiung stammt genau genommen nicht aus dem Bibelbuch Jeremia, sondern aus Sacharja (Sacharja 11:12, 13).

Offenbar stand in der Sammlung von Schriften, die als „die PROPHETEN“ bezeichnet wurde, manchmal das Buch Jeremia (nicht Jesaja) an erster Stelle (Matthäus 22:40). Wenn Matthäus hier von „Jeremia“ spricht, meint er somit einen aus mehreren Büchern bestehenden Teil der Heiligen Schrift, der nach dem ersten Buch benannt war. In diesem Teil befand sich auch das Buch Sacharja.

Genauso meinte Jesus mit den „Psalmen“ mehrere Bibelbücher, die auch als die „Schriften“ bekannt waren. Als er sagte, dass sich alles, was „im Gesetz Mose und in den PROPHETEN und Psalmen“ über ihn geschrieben steht, erfüllen müsse, bezog er sich demnach auf die Prophezeiungen in den gesamten Hebräischen Schriften, dem sogenannten Alten Testament
(Lukas 24:44 Luther 1984 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.
).

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Münek
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#25 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Münek » Mo 24. Aug 2015, 10:41

Rembremerding hat geschrieben: Und wenn man sich nur ein wenig mit den Rechtsgepflogenheiten im Judentum der damaligen Zeit befasst (nachzulesen etwa in der Mischna), dann lösen sich auch die Widersprüche hinsichtlich des Kaufs des Ackers auf.
Man kann sich das allerdings sparen, wenn man nur den emotionalen Drang Widersprüche zu kreieren folgen will.

Hier werden keine Widersprüche "kreiert", sie sind da.

Die Versuche, die hier angestellt werden, diese "aufzulösen", wirken alles andere als überzeugend.

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Münek
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#26 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Münek » Mo 24. Aug 2015, 11:20

Ziska hat geschrieben:Diese Prophezeiung stammt genau genommen nicht aus dem Bibelbuch Jeremia, sondern aus Sacharja (Sacharja 11:12, 13).
Offenbar stand in der Sammlung von Schriften, die als „die PROPHETEN“ bezeichnet wurde, manchmal das Buch Jeremia (nicht Jesaja) an erster Stelle (Matthäus 22:40). Wenn Matthäus hier von „Jeremia“ spricht, meint er somit einen aus mehreren Büchern bestehenden Teil der Heiligen Schrift, der nach dem ersten Buch benannt war. In diesem Teil befand sich auch das Buch Sacharja..

Eine äußerst gewagte Spekulation! Wie kommst Du da drauf?

Außerdem übersiehst Du, dass beim Propheten Jeremia sehr wohl vom Kauf eines Ackers die Rede ist
(32, 6-9), allerdings nicht von einem Töpfer und auch nicht für 30 Silberlinge, sondern für 17 Silberlin-
ge. Sacharja spricht zwar von 30 Silberlingen, aber nicht vom Kauf eines Ackers.

Warum wurde der Acker "Blutacker" genannt?

Auch hier haben wir zwei unterschiedliche Erklärungen. Bei Matthäus heißt er so, weil der
Acker mit "Blutgeld" gekauft wurde, in der Apostelgeschichte, weil Judas "zerborsten" ist.
Ja, watt denn nun?

Wann fuhr der Satan in Judas?

Folgt man dem Johannesevangelium (13, 27) geschah dies beim Abendmahl; nach den Syn-
optikern
einige Tage davor (z.B. Mk. 14, 10). Bemächtigte sich der Leibhaftige zweimal des
Judas? Doch wohl eher nicht.

2Lena
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#27 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von 2Lena » Mo 24. Aug 2015, 12:13

Münek hat geschrieben:Watt, "der Judas" erhängte sich, nicht "das Loben". Wo hast du den denn schon wieder hergeholt?
Aus dem hebräischen Wortschatz ...
Verbessere, bitte, nicht stets "Mira bellen" mit: "es muss heißen: Mira bellt!"
Mit so einem Einwurf hast du nichts als Widersprüche, keifende Hunde, statt süße Pflaumen ...

Über Jahrhunderte hinweg hatten die Rabbiner und auch die ersten Christen keine Problem mit Aussagen der Bibel. Das sollte SEHR zu denken geben.
Münek hat geschrieben:Auch hier haben wir zwei unterschiedliche Erklärungen. Bei Matthäus heißt er so, weil der Acker mit "Blutgeld" gekauft wurde, in der Apostelgeschichte, weil Judas "zerborsten" ist. Ja, watt denn nun?
Warum wohl sahen jene die Angaben als sehr tiefsinnig, wärend du, lieber Müneki, "scharfsinnig", aber grottenverkehrt eine Meinung über "Widersprüche" bekommst.

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Zeus
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#28 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Zeus » Mo 24. Aug 2015, 12:38

2Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Watt, "der Judas" erhängte sich, nicht "das Loben". Wo hast du den denn schon wieder hergeholt?
Aus dem hebräischen Wortschatz ...
Verbessere, bitte, nicht stets "Mira bellen" mit: "es muss heißen: Mira bellt!"
Mit so einem Einwurf hast du nichts als Widersprüche, keifende Hunde, statt süße Pflaumen ...

Über Jahrhunderte hinweg hatten die Rabbiner und auch die ersten Christen keine Problem mit Aussagen der Bibel. Das sollte SEHR zu denken geben.
Münek hat geschrieben:Auch hier haben wir zwei unterschiedliche Erklärungen. Bei Matthäus heißt er so, weil der Acker mit "Blutgeld" gekauft wurde, in der Apostelgeschichte, weil Judas "zerborsten" ist. Ja, watt denn nun?
Warum wohl sahen jene die Angaben als sehr tiefsinnig, wärend du, lieber Müneki, "scharfsinnig", aber grottenverkehrt eine Meinung über "Widersprüche" bekommst.
Lenchen, ich sehe nur Textfetzen.
Könntest du mal in zusammenhängenden Sätzen sagen, was denn nun mit dem Judas und dem Geld (oder dem "Loben") passiert ist?
Oder wie deine Übersetzungen in den Zusammenhang passen?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Naqual
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#29 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von Naqual » Mo 24. Aug 2015, 13:23

Ziska hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Gibt es irgendwelche schriftlichen Belege dafür, dass er dies sagte/prophezeite?
Diese Prophezeiung stammt genau genommen nicht aus dem Bibelbuch Jeremia, sondern aus Sacharja (Sacharja 11:12, 13).

Egal ob man den Text bei Jeremia nimmt (hier kommt wenigstens das Wort Silber vor) oder Sacharja: in beiden Fällen ist es auf schlimmste Weise aus dem Kontext gerissen.

Sacharja 11,11 Und er wurde aufgehoben am selben Tage. Und die Händler der Schafe, die auf mich achteten, erkannten daran, dass es des HERRN Wort war. 12 Und ich sprach zu ihnen: Gefällt's euch, so gebt her meinen Lohn; wenn nicht, so lasst's bleiben. Und sie wogen mir den Lohn dar, dreißig Silberstücke. 13 Und der HERR sprach zu mir: Wirf's hin dem Schmelzer! Ei, eine treffliche Summe, deren ich wert geachtet bin von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie ins Haus des HERRN, dem Schmelzer hin.14 Und ich zerbrach meinen andern Stab »Eintracht«, um die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzuheben.

Im Nt haben die die Silberlinge mit Sicherheit nicht für den Tempel eingeschmolzen. Die wollten das "Blutgeld", so die Darstellung, loswerden und kauften somit einen Acker. Und die Trennung von Juda und Israel spielte bei Judas Ischarioth auch keine Rolle.

Jeremia 32,8 Da kam Hanamel, meines Oheims Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in Anatot, der im Lande Benjamin liegt; denn dir kommt es zu, ihn zu erwerben und einzulösen; kaufe du ihn! Da merkte ich, dass es des HERRN Wort war,9 und kaufte den Acker von Hanamel, meines Oheims Sohn, in Anatot, und wog ihm das Geld dar, siebzehn Lot Silber.10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen dazu und wog das Geld dar auf der Waage nach Recht und Gewohnheit.11 Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief und die offene Abschrift 12 und gab beides Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in Gegenwart Hanamels, meines Vetters, und der Zeugen, die unter dem Kaufbrief geschrieben standen, und aller Judäer, die im Wachthof sich aufhielten,

Hier ist die Prophezeiung sogar schon erfüllt, wie Jeremia ausführt. Den Rest des Textes...naja, ... hat auch bei viel Phantasie nichts mit Judas Ischarioth oder der Verratssituation zu tun.

2Lena
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#30 Re: Judas und die 30 Silberlinge

Beitrag von 2Lena » Mo 24. Aug 2015, 14:00

Zeus hat geschrieben:Könntest du mal in zusammenhängenden Sätzen sagen, was denn nun mit dem Judas und dem Geld (oder dem "Loben") passiert ist?
Danke für die Rückmeldung, was das Verständnis betrifft. Für mich tritt auf einen Schlag der ganz andere Inhalt von "Juda" bei allen Texten hervor. Auch Jesus ist nicht allein Person, sondern zeigt als Person die Mechanismen des Erlösens. Wer das nicht erkennt, soll darüber reden.

Der Zusammenhang geht historisch in der bekannten Bahn:
Judas, erst ein Anhänger Jesu, feiert mit ihm das Abendmahl. Jesus ermuntert ihn sogar bald zu tun was er vorhabe. Nach dem Mahle verrät er ihn mit einem Kuss und kommt mit Knechten und Obrigkeiten zur Festnahme. Später erfasst ihn die Reue. Es hatte im Tempel und in ganz Jerusalem während der Kreuzigung Jesu viele mysteriöse Vorfälle gegeben. Einstürzende Mauern, Dunkelheit, ungewöhnliche Naturzeichen mit Sonne, Mond, Wetter. Vielen Leuten begegneten Verstorbene. Da erfassten auch die Obrigkeiten, mitsamt Judas, dass etwas Ungewöhnliches passiert. Judas bereute, gab das Verratgeld zurück, konnte sich nicht trösten und starb.

Der zweite Faden geht so
"Juda", die Philosophie des Lobens, ist eine der Grundfesten der ganzen jüdischen Philosophie. Über das Loben entstehen (ohne Reibung und Gewalt) interessante und neue Aufgabengebiete und bessere Fähigkeiten. Mit Schimpfen geht hier wenig. Eine Erlösung braucht den Impuls des Lobens. Da ist nicht allein der Erlöser und Heiland, sondern auch ein Auslösen, Loslösen, Lösung verursachen in gewisser Weise durchdenken. Im positiven Sinn wird durch ein Loben einer Lösung der Vorzug gegeben. Das solle bald geschehen. Prophetisch jedoch entsteht schon mal eine Abspaltung aus dem was bisher Gefallen fand. Es geht zum Besseren hin. Sobald die Lösung die Führung übernommen hat, ist der alte Kern nur noch ein Abfall. Gott der Schöpfer ist der Erlöser ist der religiöse Ausdruck, der dann im Grund das Richtige sagt falls einer weiß wie und was er hersagt.

Das Verknüpfen der verschiedenen Textebenen geht durch Gefühle, Ereignisse und abstrakte Gesetze. Das geht in Richtung zum gewussten richtigen Gesetz mit der Auferstehung, die tatsächlich passierte, aber auch eine Art Axiom ist.

Ein "Sprachwechsel" geht ungefähr so: Statt mit Stöcken, kamen sie dann mit Geduld. Statt mit Schwertern (öde, wüst gleichzeitig) kamen sie mit noblen Wünschen an. Praktisch jedes Wort ist irgendwie "umbaut" worden bei der Anwendung.

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