#21 Re: Gottes Masterplan
Verfasst: Sa 23. Jun 2018, 02:45
Ich antworte mit einer Gegenfrage.traydor hat geschrieben:Ja, soviel Leid und Zerstörung für so ein bisschen Ergebnis. Eher ein Desaster-Plan als ein Masterplan. Eine Bankrotterklärung für den Planer. Jedem Mensch, der einen Plan mit diesem Verhältnis von Aufwand und Ertrag erstellen würde, würde man den Plan um die Ohren hauen. Und dieser Plan kommt vom allwissenden und allmächtigen Gott?
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Ich denke, wenn die evangelikale Überzeugung richtig wäre, wäre es viel besser gewesen, es hätte diese gesamte Schöpfung nie gegeben. Das Verhältnis von unendlichem Leid zur Freude der paar Christen steht in keinem verantwortbaren Verhältnis. Wie ich schon mal geschrieben habe, wäre diese Geschichte eigentlich die große Niederlage in diesem Universum…
Wie seht Ihr das?
Fährst du einen PKW?
Und das (manchmal) sogar gerne?
Es ist gefährlich, sich hinter's Steuer zu setzen, das weißt du. (Aber es macht auch Spaß). Du könntest verunglücken, auch ohne eigene Schuld. Und wenn du nicht tödlich verletzt wirst, wirst du möglicherweise ein Leben lang an den Folgen des Unfalls leiden.
Hast du Kinder?
Was da alles passieren kann! Das brauche ich nicht aufzählen, nicht wahr. Trotzdem gibt es Unverbesserliche, die doch tatsächlich immer noch Kinder in die Welt setzen und es definitiv riskieren, an diesen Kindern unendlich zu leiden.
Warum tun sie das? Jedes Kind, das geboren wird, wird wieder sterben. Normalerweise nach einem langen Leben, aber eigentlich ist es nicht wirklich erfreulich, alt zu werden, registrieren zu müssen, wie der Körper langsam zugrunde geht und vielleicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
Oftmals sterben die Kinder auch früher. Und durch Gewalt, durch ein Verbrechen.
Warum tut man das alles? Warum möchte man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, warum bindet man sich an einen Partner und an Kinder, warum lässt man das alles nicht einfach sein und springt von der Brücke?
Weil das Leben trotz Widrigkeiten unbeschreiblich faszinierend und dynamisch ist. Und weil da eine Hoffnung ist auf Glück.
Gott wollte seine Liebe; sein "Glück" mit den Menschen teilen. Er ist auch ein Unverbesserlicher.
Offenbar sieht Er immer noch mehr Vorteile als Nachteile, die Schöpfung betreffend. Ansonsten könnte Er seinem Sohn sagen, es sei jetzt Zeit für die Wiederkunft des Menschensohnes und für den Tag des Gerichts.
LG