Prüfkriterien für das Gute.

closs
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#31 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von closs » Fr 20. Feb 2015, 14:10

Pluto hat geschrieben:Unser ethisches Verhalten scheint durch die Evolution bereits im Gehirn "verdrahtet" zu sein.
Aus geistiger Sicht wäre dies materieller Ausdruck des "von oben".

Pluto hat geschrieben:denn Töten kann durchaus die richtige Handlung sein.
Es kann das Mittel der Wahl sein, ist aber immer mit SChuld verbunden. - Notwehr ist einer dieser Fälle, bei denen der Mensch schuldlos (Schuld im juristischen Sinne) schuldig (im geistigen Sinne) wird - gemildert wird diese Aussage dadurch, dass kein Mensch im geistigen Sinne schuldlos sein KANN. - Aber da kämen wir zur Frage: Was ist eigentlich SChuld?

Pluto hat geschrieben:Deshalb ist unsere Empörung vollkommen gerechtfertigt.
Klar - wie jeder Grausamkeit. - Das Besondere bei der IS ist, dass sie Grausamkeit nicht verschleiert, sondern präsentiert - ansonsten gibt es keinen Unterschied.

Pluto hat geschrieben:Im Weltbild der IS ist verankert, dass ihr Gott es "gut" heißt, den (ungläubigen) Feind zu töten.
Genau - und diese Auslegung (die nach Auslegung anderer moslemischer Richtungen Gotteslästerung ist) zeigt eben deutlich den Unterschied zum Christentum: Dort ist Töten immer Schuld (und nix da mit Jungfrauen).

Catholic
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#32 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Catholic » Fr 20. Feb 2015, 14:12

Pluto hat geschrieben: Unser ethisches Verhalten scheint durch die Evolution bereits im Gehirn "verdrahtet" zu sein.

Ich bin überzeugt,dass wir moralische Gebote/Anregungen oder wie auch immer nicht bräuchten,wenn wir uns nach dem richten würden,was wir eigentlich auch so erkennen könnten.

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#33 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von Scrypt0n » Fr 20. Feb 2015, 14:13

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Meinungen/Geschmack ist ja auch relativ bzw. subjektiv.
Gott ist wahrnehmungs-mäßig subjektiv und wesens-mäßig objektiv - wenn es ihn gibt, was eben viele Menschen zu erkennen glauben.
Aber es lässt sich entgegen deiner vorangegangenen Aussage ganz offensichtlich NICHT auf falsch und richtig prüfen! ;D

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Aber eben darum geht es ja; das, was man meint erkannt zu haben als richtig oder falsch zu prüfen.
Genau darum geht es NICHT
Doch...
Offensichtlich weißt du es selbst nicht... - geht aber natürlich trotzdem davon aus, dass deine Glaubensbehauptungen zutreffend wären.
Sehr schwach.

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#34 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von closs » Fr 20. Feb 2015, 14:13

Catholic hat geschrieben:Der KZ-Kommandant schickte Abertausende Juden in den Tod -- er sah die sterbenden Menschen genauso wenig wie der SS-Scherge,der das Zyklon B einfüllte --,hat aber,so mehrere Augenzeugen,Rotz und Wasser geheult, als sein geliebter Kanarienvogel gestorben war. .
Das zeigt die diabolische Macht im Menschen - das latent oder offen "schizophrene" zwischen Gott-Orientierung und Satan-Orientierung.

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#35 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Catholic » Fr 20. Feb 2015, 14:20

Pluto hat geschrieben: Erste Frage:
Fünf Männer arbeiten an einem Gleisstück. Auf sie rast ein schwerer Waggon zu. Die einzige Möglichkeit für dich ist, eine Weiche so zu stellen, dass der Waggon umgelenkt wird... aber dort steht ein einzelner Arbeiter. Wie entscheidest du dich?

Zweite Frage:
Du stehst auf einer Brücke. Um die fünf Mann zu retten, brauchst du nur den Mann der auf der Brücke steht, vor den Waggon zu schubsen. Was machts du?

Im ersten Fall würde ich-- im Gedankenspiel - die Weiche stellen aus der Intention heraus,die Männer zu retten.
Im zweiten Fall würde ich warscheinlich den Mann herunterstossen,um die Männer zu retten.
Denoch wäre es moralisch nicht in Ordnung,weil ich den Mann nur als Mittel zum Zweck benutzen und bewusst einen Unschuldigen direkt und unmittelbar töten würde.

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#36 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Pluto » Fr 20. Feb 2015, 14:24

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Unser ethisches Verhalten scheint durch die Evolution bereits im Gehirn "verdrahtet" zu sein.
Aus geistiger Sicht wäre dies materieller Ausdruck des "von oben".
Aha!? "von Innen" ist bei dir als gleichzusetzen mit "von Oben".
In meinem Sprachgebrauch ist "Innen" nicht dasselbe wie "Oben".

Warum berufst du dich immer auf deine ganz private Interpretation von allgemeingültigen Begriffen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:denn Töten kann durchaus die richtige Handlung sein.
Es kann das Mittel der Wahl sein, ist aber immer mit SChuld verbunden.
Die Bibel billigt sogar die Tötung der Feinde Israels und Gott selbst schreckt davor nicht zurück.

closs hat geschrieben:Was ist eigentlich SChuld?
Schuld ist für mich etwas ganz anderes als Verantwortung. Schuld kann man begleichen (im Sinne des Kreuzestodes), aber die Verantwortung für eine Tat kann einem Niemand abnehmen, auch nicht Gott. Das kann höchstens eine Amnesie.

closs hat geschrieben:Das Besondere bei der IS ist, dass sie Grausamkeit nicht verschleiert, sondern präsentiert - ansonsten gibt es keinen Unterschied.
Doch! Der Unterschied besteht darin, dass diese Leute glauben, sie würden im Sinn und im Auftrag Allahs handeln.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Weltbild der IS ist verankert, dass ihr Gott es "gut" heißt, den (ungläubigen) Feind zu töten.
Genau - und diese Auslegung (die nach Auslegung anderer moslemischer Richtungen Gotteslästerung ist)
Dann lies mal Sure 8 genau durch...
Z. Bsp. 8,14: Dies sollt ihr kosten; und (wisset), daß für die Ungläubigen die Feuerspein bestimmt ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#37 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Pluto » Fr 20. Feb 2015, 14:31

Catholic hat geschrieben:Im ersten Fall würde ich-- im Gedankenspiel - die Weiche stellen aus der Intention heraus,die Männer zu retten.
Im zweiten Fall würde ich warscheinlich den Mann herunterstossen,um die Männer zu retten.
Denoch wäre es moralisch nicht in Ordnung,weil ich den Mann nur als Mittel zum Zweck benutzen und bewusst einen Unschuldigen direkt und unmittelbar töten würde.
Sebstverständlich sind das schwierige Fragen und keine Antworten ist wirklich falsch.

Mir ging es darum aufzuzeigen, dass die meisten Menschen nach verinnerlichten ethischen Regeln handeln, welche evolutiv entstanden sind, und keine Weisung einer "höheren Macht" bedürfen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#38 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von closs » Fr 20. Feb 2015, 14:34

Pluto hat geschrieben: "von Innen" ist bei dir als gleichzusetzen mit "von Oben".
Das "innen" ist im geistigen Sinne eine Ableitung des "oben".

Pluto hat geschrieben:Die Bibel billigt sogar die Tötung der Feinde Israels und Gott selbst schreckt davor nicht zurück.
Stimmt - ich habe auch neutestamentarisch argumentiert. - Was das AT angeht, ist es wirklich kompliziert, weil darin geistige Wahrheit und säkulare Komponenten derart miteinander verwoben sind, dass (mir) das AT als solches wie ein dunkles Loch erscheint, aus dem bisweilen geistiges Licht aufblitzt. - Heilsgeschichte ist auch die Geschichte der Entwirrung von gut und böse - im AT ist es noch voll Pulle verschränkt.

Pluto hat geschrieben: aber die Verantwortung kann einem Niemand abnehmen, auch nicht Gott.
Naja - kann er auch.

Davon abgesehen: Was ist Verantwortung? Ist damit gemeint, dass einer für etwas verantwortlich ist - wie der Minister, der für seinen Staatssekretär Verantwortung tragen muss und zurücktreten muss, wenn selbiger Scheiß baut? (So verwendet man es oft heute).

Pluto hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin, dass diese Leute glauben, sie würden im Sinn und im Auftrag Allahs handeln.
Und der Flugzeug-Abschießer glaubt, er würde im Namen Putins oder Obamas handeln. - In allen Fällen wird das eigene Handeln mit einer höheren Autorität begründet und ent-schuldigt.

Pluto hat geschrieben:Dann lies mal Sure 8 genau durch...
... und frage Fachleute, welche Rolle diese Sure im heutigen Religions-Verständnis der Moslems (verschiedener moslemischer Strömungen) spielt. - Die Antwort wird sein
a) Gilt, weil ...
b) Gilt nicht, weil ...
c) ...

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#39 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Scrypt0n » Fr 20. Feb 2015, 14:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: "von Innen" ist bei dir als gleichzusetzen mit "von Oben".
Das "innen" ist im geistigen Sinne eine Ableitung des "oben".
Dann ist die geistige Ableitung unsinnig und kann weiter als "innen" bezeichnet werden.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Bibel billigt sogar die Tötung der Feinde Israels und Gott selbst schreckt davor nicht zurück.
Stimmt - ich habe auch neutestamentarisch argumentiert.
Die Bibel besteht aber nicht nur aus dem NT!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: aber die Verantwortung kann einem Niemand abnehmen, auch nicht Gott.
Naja - kann er auch.
Behauptung...

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin, dass diese Leute glauben, sie würden im Sinn und im Auftrag Allahs handeln.
Und der Flugzeug-Abschießer glaubt, er würde im Namen Putins oder Obamas handeln.
Wenn es einen solchen Befehl gab, glaubt er es nicht nur, sondern ist es auch so.
Dein Vergleich hinkt damit.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dann lies mal Sure 8 genau durch...
... und frage Fachleute...
Na dann mach das mal besser.
Bisher verweist du, wenn deine Argumentationskraft den Punkt 0 erreicht, immer auf "irgendwelche" Fachleute, die das "angeblich" anders sehen... :D

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Meinungen/Geschmack ist ja auch relativ bzw. subjektiv.
Gott ist wahrnehmungs-mäßig subjektiv und wesens-mäßig objektiv - wenn es ihn gibt, was eben viele Menschen zu erkennen glauben.
Aber es lässt sich entgegen deiner vorangegangenen Aussage ganz offensichtlich NICHT auf falsch und richtig prüfen! ;D

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Aber eben darum geht es ja; das, was man meint erkannt zu haben als richtig oder falsch zu prüfen.
Genau darum geht es NICHT
Doch...
Offensichtlich weißt du es selbst nicht... - geht aber natürlich trotzdem davon aus, dass deine Glaubensbehauptungen zutreffend wären.
Sehr schwach.

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#40 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Pluto » Fr 20. Feb 2015, 14:46

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: "von Innen" ist bei dir als gleichzusetzen mit "von Oben".
Das "innen" ist im geistigen Sinne eine Ableitung des "oben".
Dann wäre jede Vorstellung von Gott auch "innerlich", und Gott keine Realität.

closs hat geschrieben:Stimmt - ich habe auch neutestamentarisch argumentiert. - Was das AT angeht, ist es wirklich kompliziert
Es ist im NT genauso: Matthäus 10, 34.

closs hat geschrieben:Und der Flugzeug-Abschießer glaubt, er würde im Namen Putins oder Obamas handeln. - In allen Fällen wird das eigene Handeln mit einer höheren Autorität begründet und ent-schuldigt.
Eben... Der Boss ist schuld, aber derjenige der abdrückt ist letztlich verantwortlich.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dann lies mal Sure 8 genau durch...
... und frage Fachleute, welche Rolle diese Sure im heutigen Religions-Verständnis der Moslems (verschiedener moslemischer Strömungen) spielt. - Die Antwort wird sein
a) Gilt, weil ...
b) Gilt nicht, weil ...
c) ...
Nein. Im Koran gibt es keinen solchen "wischi-waschi" Intepretationsspielraum. — Frag mal einen Moslem.
Kernsatz des Islam ist: Der Koran IST das Wort Allahs.
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