Verhängnisvoller Missionsbefehl

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Savonlinna
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#31 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Mo 2. Nov 2015, 22:17

Novalis hat geschrieben: Es gibt eigentlich nur eine Unterwerfung, die überhaupt für mich vertretbar ist: die Hingabe an Gott. Doch ich weiß nicht ob da der Begriff „Unterwerfung“ richtig gewählt ist.
Man muss nur irgend einen Führer für "von Gott berufen" erklären, und man unterwirft sich diesem Führer.
Man muss nur irgend einen Sachbuchautor für "von der Vernunft berufen" erklären, und man unterwirft sich diesem Autor.

Novas
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#32 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Novas » Mo 2. Nov 2015, 22:20

Savonlinna hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Es gibt eigentlich nur eine Unterwerfung, die überhaupt für mich vertretbar ist: die Hingabe an Gott. Doch ich weiß nicht ob da der Begriff „Unterwerfung“ richtig gewählt ist.
Man muss nur irgend einen Führer für "von Gott berufen" erklären, und man unterwirft sich diesem Führer.
Man muss nur irgend einen Sachbuchautor für "von der Vernunft berufen" erklären, und man unterwirft sich diesem Autor.

Wir alle sind von Gott berufen, sonst wären wir nicht hier; und wir alle haben Anteil an der Vernunft, selbst wenn sie verdunkelt sein mag. Kein Mensch kann mit seinem Denken 100% falsch liegen. Das gibt mir persönlich Grund zur Hoffnung :lol:
Zuletzt geändert von Novas am Mo 2. Nov 2015, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.

JackSparrow
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#33 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von JackSparrow » Mo 2. Nov 2015, 22:23

Novalis hat geschrieben:Es gibt eigentlich nur eine Unterwerfung, die überhaupt für mich vertretbar ist: die Hingabe an Gott. Doch ich weiß nicht ob da der Begriff „Unterwerfung“ richtig gewählt ist.
Machen was man will und dann zu sagen, es sei der Wille von jemand anderem, ist weder Unterwerfung noch Hingabe. Es ist einfach nur Selbstdarstellung.

Wir alle sind von Gott berufen, sonst wären wir nicht hier.
Es wäre auch möglich, dass jemand zum Beispiel von der eigenen Großmutter dazu berufen wurde, sich hier anzumelden.

Novas
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#34 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Novas » Mo 2. Nov 2015, 22:24

Auch in Dir steckt ein Gentleman Gottes, Jack. ;)

Machen was man will und dann zu sagen, es sei der Wille von jemand anderem, ist weder Unterwerfung noch Hingabe

Die Wahrheit ist: es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns alle restlos hinzugeben. Spätestens dann, wenn wir sterben. Mein Rat ist deshalb: lebe lieber gleich hingebungsvoll, dann gewinnt nicht nur das Leben an Qualität, Du lebst mit mehr Bewusstheit, intensiver und inniger, sondern Du kannst auch wesentlich leichter loslassen, wenn es an der Zeit ist.
Vielleicht sogar mit Freude und Zuversicht.

JackSparrow
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#35 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von JackSparrow » Mo 2. Nov 2015, 22:37

Novalis hat geschrieben:Mein Rat ist deshalb: lebe lieber gleich hingebungsvoll,
Um mit der Natur völlig eins zu werden, müsste ich aufhören zu essen und zu atmen und dann warten, bis sich der chemische Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Dann könnte ich anderen Lebewesen als Nahrung dienen, anstatt ihnen die Luft wegzuatmen.

Leider steht dem Willen der Natur jedoch mein körperlicher Überlebenstrieb entgegen.

sondern Du kannst auch wesentlich leichter loslassen, wenn es an der Zeit ist.
Loslassen gehört nicht zu meinen Absichten. Dass es an der Zeit ist es, werde ich daran feststellen, dass mir ein Nichtloslassen nicht mehr möglich ist.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Mo 2. Nov 2015, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

Novas
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#36 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Novas » Mo 2. Nov 2015, 22:39

Ich spreche von Gelassenheit.

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Savonlinna
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#37 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Mo 2. Nov 2015, 22:45

Novalis hat geschrieben: Kein Mensch kann mit seinem Denken 100% falsch liegen. Das gibt mir persönlich Grund zur Hoffnung :lol:
Mir auch. Ich sehe es genauso. Jeder trägt sein Scherflein bei zur Wahrheitsfindung - und sei es durch eine völlige Fehldeutung.

Das ist aber vom Abstand aus gesehen. Ist man in einer konkreten Situation, muss man bestimmten Ansichten knallhart widersprechen. Ansonsten würde ich mich als erbärmlichen Feigling ansehen, der nur seine Haut retten will.

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#38 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Novas » Mo 2. Nov 2015, 22:50

Savonlinna hat geschrieben:Das ist aber vom Abstand aus gesehen. Ist man in einer konkreten Situation, muss man bestimmten Ansichten knallhart widersprechen. Ansonsten würde ich mich als erbärmlichen Feigling ansehen, der nur seine Haut retten will.

Das stimmt. Dem können wir uns nicht entziehen. Darum diese Worte extra für Dich:

DIE TORE ZUR BARMHERZIGKEIT
Selichot* für Neilah


Mögen die Gedanken unseres Herzens übereinstimmen mit den Worten unseres Mundes, zur Zeit, da die Tore zur Barmherzigkeit sich schließen.

Öffne uns das Tor zur Zeit, da die Tore sich schließen, denn der Tag hat sich geneigt.
Der Tag neigt sich, die Sonne geht unter. Lass uns durch deine Tore gehen.
Bitte, o Gott, vergib doch, verzeih doch, hab' Nachsicht, verschon' doch, erbarm' dich, sühn' doch, zertritt doch die Sünde und Schuld.

Wenn das Licht des Tages vergeht, beten wir um Licht. Wir denken an das Ehrliche und Gute, an die Lichter, die in unserer Geschichte geschienen haben. Wir denken an das Licht, das in jedem und jeder scheint und auch in uns. Wir erkennen dieses Licht, und wir kennen es: Es ist das Licht der Güte, es ist Gott.

Wenn das Licht des Tages vergeht, begegnen wir der Dunkelheit der Welt und der Dunkelheit, die auch in uns selbst ist. Viel Arbeit wartet jeden Augenblick auf uns und fordert uns heraus: Die Hungrigen brauchen unsere Nahrung, die Vernachlässigten brauchen unsere Liebe, die An-den-Rand-Gedrängten brauchen unser Verständnis. Wir brauchen dein Licht, damit wir sie nicht enttäuschen oder in der Dunkelheit zurücklassen.

Wenn das Licht des Tages vergeht, wenden wir uns der Dunkelheit zu, die in uns liegt: Den Wunden, die nie heilen werden, dem Wachstum von Bitterkeit und Neid, das die Zeit nicht verschwinden lässt, dem Hass, den wir gegen andere hegen, und die Abneigung, die wir uns selbst gegenüber empfinden.

Im nin'alu Daltej Nadiwim,
Daltej Marom lo nin'alu!


Von Rabbi Shalom Shabazy (Jemen):
'Selbst wenn die Tore der Wohltätigen sich vor Dir verschließen, die Tore der Himmelshöhen werden niemals verschlossen sein'.
http://www.hagalil.com/judentum/feierta ... eila-4.htm

Auf einen Guten Kampf. ;)

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Savonlinna
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#39 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Mo 2. Nov 2015, 22:56

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Der fatale Rückfall ins Mittelalter bestünde darin, unkritisch gegenüber dem zu sein, was Kubitza als Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung zusammengetragen hat und/oder unkritisch dem gegenüber zu sein, wie man selber Kubitza verstanden hat.
Konstruktuve Kritik ist immer gut.

Gibt es etwas was dir an Kubitza besonders gefällt oder missfällt?
Du wechselst das Thema, warum?

Bleib beim Thema:
Blinde Hörigkeit einem Autor gegenüber - und sei er der genialste Interpret aller Zeiten - ist genauso unkritisch und unterwürfig, als wenn man der Bibel unkrtisch folgt.

Novas
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#40 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Novas » Mo 2. Nov 2015, 23:05

Savonlinna hat geschrieben:als wenn man der Bibel unkrtisch folgt.

Was kein besonders christliches Verhalten wäre.

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