Was ist Gott?

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sven23
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#31 Re: Was ist Gott?

Beitrag von sven23 » So 30. Jun 2013, 16:26

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wie soll man sich eurer Meinung nach Gott vorstellen?

Das Gefühl beim Orgasmus ist das, wo im Alltag der meisten Menschen die grösste Nähe zum Göttlichen vorhanden ist.

grüsse, barbara

Na, wenns so einfach ist, dann war ich Gott gestern ziemlich nahe. :thumbup:
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Kingdom
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#32 Re: Was ist Gott?

Beitrag von Kingdom » So 30. Jun 2013, 16:40

Pluto hat geschrieben:Aber eine gute Beschreibung von Gott konnte mir bisher Niemand so richtig geben.
Wie soll man sich eurer Meinung nach Gott vorstellen?

Ps 36:9 Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Lichte werden wir das Licht sehen.

Eine Quelle die nicht versiegt.

LG Kingdom

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sven23
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#33 Re: Was ist Gott?

Beitrag von sven23 » So 30. Jun 2013, 16:45

Kingdom hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber eine gute Beschreibung von Gott konnte mir bisher Niemand so richtig geben.
Wie soll man sich eurer Meinung nach Gott vorstellen?

Ps 36:9 Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Lichte werden wir das Licht sehen.

Eine Quelle die nicht versiegt.

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Na ja, lieber Kingdom, im AT ist er allzu oft auch die Quelle des Todes, das läßt sich nicht bestreiten.
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sven23
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#34 Re: Was ist Gott?

Beitrag von sven23 » So 30. Jun 2013, 16:52

Als Kind habe ich mir Gott als mächtigen Herrscher vorgestellt, dem sich selbst Erwachsene freiwillig unterordneten.
Heute denke ich: warum sich einem Wesen unterordnen, für dessen Existenz es nicht die geringsten Belege gibt?
Wie Charles Baudelaire einst sagte:

"Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht."
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Kingdom
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#35 Re: Was ist Gott?

Beitrag von Kingdom » So 30. Jun 2013, 17:20

sven23 hat geschrieben:
Na ja, lieber Kingdom, im AT ist er allzu oft auch die Quelle des Todes, das läßt sich nicht bestreiten.

Das siehst Du falsch, die Quelle des Todes kommt von denen die dem Tod dienen, wenn niemand dem Tod dienen würde, so hätte er keine Macht. Alles hat Ursachen, Gott ist aber nicht die Ursache dafür das wir sterben müssen. Solange Du aber die Ursache in Ihm siehst, wirst Du die Quelle des Todes nie stoppen können, weil Du immer bei der falschen Quelle ansetzt.

Wer dem Leben dient wird leben, wer dem Tod dient wird sterben. War im AT auch so und hat sich bis heute nicht geändert. Das AT ist nur Zeugnis das es so ist, wie es ist.

Der Mensch ist Täter nicht Opfer. Wenn Du kein Täter bist und kein Täter da ist, dann gibt es keine Opfer und es braucht auch kein Gericht. Solange die Täter aber resistent sind für das Gute, wir der Tod anrecht haben. Wenn Du Dir den Stein auf die Füsse wirfst, kannst Du nicht Gott die Schuld geben, wenn er die Schwerkraft nicht extra für Dich ausser Kraft setzt. Das Leid kommt dann durch Dich allein zustande. Fange die Ursache bei Dir zu suchen, dann kannst Du das Problem mit der Quelle des Todes beseitigen. Gott ist lediglich der welcher Dir dabei helfen will die Quelle des Todes zu beseitigen. Ohne Quelle des Lebens, kein Leben.

LG Kingdom

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sven23
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#36 Re: Was ist Gott?

Beitrag von sven23 » So 30. Jun 2013, 17:38

Kingdom hat geschrieben:
Das siehst Du falsch, die Quelle des Todes kommt von denen die dem Tod dienen, wenn niemand dem Tod dienen würde, so hätte er keine Macht. Alles hat Ursachen, Gott ist aber nicht die Ursache dafür das wir sterben müssen. Solange Du aber die Ursache in Ihm siehst, wirst Du die Quelle des Todes nie stoppen können, weil Du immer bei der falschen Quelle ansetzt.


Das siehst du völlig falsch. Ich mache Gott keinen Vorwurf, daß wir überhaupt sterben müssen. Im Gegenteil ist der Tod Vorraussetzung für weiteres, sich fortentwickelndes Leben, wie uns die Evolution gezeigt hat.

Das muß aber nicht heißen, daß ich die Mordaktionen Gottes im AT gut heiße. Einen intoleranten Gott, der zur Auslöschung Andergläubiger anleitet, brauche ich nicht. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
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Magdalena61
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#37 Re: Was ist Gott?

Beitrag von Magdalena61 » So 30. Jun 2013, 18:18

Naqual hat geschrieben:Jahwe wird im AT beschrieben als "Ich bin der ich bin". Oder kurz das "Sein". Da Gott Geist ist, "Bewusstsein". Insofern auch personelles Bewusstsein, wenn auch nicht in dem für uns erfahrbaren Sinne. Gott im Sein ist unbegrenzt.
Unser Bewusstsein ist an die Materie gekoppelt. Damit können wir uns "abgrenzen" von anderen. Wir haben aber gleichzeitig keinen "Überblick" auf das Ganze. Das ist für mich auch der Grund, warum Gott nicht unmittelbar erfahrbar ist, sondern nur über Wirkungen in dem uns zugänglichen Begrenzten.
Gott ist damit für mich nicht einfach "Geist", sondern "Bewusstseinszustand mit einer bestimmten 'Qualität'". Dieses ist in uns untrennbar angelegt, wird aber über die materielle Erfahrung und damit Begrenztheit überlagert.
Jesus als der Sohn ist insofern das "Gegenstück" zu Adam. Er ist Mensch, steht aber für das Gottesbewusstsein (Vater, Gottgeist, "Ich bin der ich bin"), aus dem heraus er wirkt.
Super formuliert.
Kommt das halbwegs rüber? Ich weiß, ist ein wenig kompliziert, wie ich es sehe. :D
Ich versuche es mal auf "biblisch" (für Evangelikale und deren Verwandte/ Kulturgenossen):
Gott selbst ist für uns nicht zu begreifen, nicht erklärbar, nicht faßbar.

Das liegt daran, dass dem irdischen Menschen seit der sprichwörtlichen Vertreibung aus dem Paradies mehr oder weniger die entsprechenden "Organe"/ "Geräte" fehlen, die "richtige Ausstattung" und das dazu gehörige Know How- um mit Gott kommunizieren zu können. Deswegen kann er Geistliches/ Himmlisches (Übernatürliches) nur in Ausnahmefällen wahrnehmen, nämlich dann, wenn das Transzendentale sozusagen auf "die richtige Wellenlänge" transformiert wird, sodass der Mensch die darin enthaltenen Informationen dann mit den ihm zur Verfügung stehenden Sinnen empfangen und verwerten kann. Joh. 17,3 ,Joh. 2,23 .

Der Mensch hat einen irdischen Leib und eine "Geist-Seele"; das Bewußtsein. "Leib" ist klar... die "Seele" ist die "Psyche"--- und der "Geist" des Menschen ist das "Organ" mit dem der Mensch mit der unsichtbaren Welt in Kontakt treten/ kommunizieren kann oder umgekehrt.

Ich versuchen einmal zu illustrieren, wie das funktioniert.

Mein erster TV war so ein tragbares Gerät, schwarz-weiß, mit einer Zimmerantenne. Den hatte ich ca. 1985/ 86 von einem Arbeitskollegen meiner Schwester für 100 DM gebraucht gekauft, und er war voll in Ordnung. Wenn man nun eine Sendung ansehen wollte, dann mußte man die (Zimmer-) Antenne ausfahren, richtig einstellen und dann- ich weiß nicht mehr, bei welchem Knopf: VHF oder UHF... so lange drehen, bis der gewünschte Sender klar und sauber empfangen werden konnte.

Wer außer der materiellen Welt/ der Gefühlswelt absolut nichts wahrnimmt, der hat bei seinem TV vermutlich den Stecker gar nicht eingesteckt oder hatte das Gerät nicht/ noch niemals eingeschaltet.

Den Stecker schaut er nur an und analysiert hin und wieder Länge, Breite, Material, Farbe und Gewicht, und das alles vollkommen richtig :) . Die technischen Daten seines Fernsehgeräts kann er wie am Schnürchen herunterspulen. Er kennt sich sogar mit den Fernsehgewohnheiten und den damit zusammenhängenden Sünden seiner Mitmenschen ziemlich gut aus.

Aber er steckt den Stecker seines eigenen TV nicht in die Dose, weil er ja nicht glaubt, dass es eine unsichtbare Kraft aus der Steckdose gibt. Ohne Strom läuft natürlich auch der tv nicht, was den Besitzer desselben, der außerdem auch nicht an so etwas wie an "den Empfang unsichtbarer Signale über Antenne, Satellit oder Kabel" glaubt :angel: zu der sinnigen Behauptung veranlasst... sämtliche Menschen, die davon erzählen, was sie im tv gesehen haben, lebten in ihrer eigenen spirituellen Welt --in einer Welt der Einbildung und des Aberglaubens :mrgreen: :lol: :clap: .

Es stört ihn auch nicht, dass es Individuen gibt mit "gruppendynamischen Erlebnissen". Denen sind nämlich zur gleichen Zeit an völlig verschiedenen Orten! dieselben Geister erschienen und haben ihnen dieselbe Geschichte erzählt.

"Was ist Gott?" :D
Weiter kommt man wohl, wenn man fragt: Wie "funktioniert" Gott?; welche Auswirkungen hat es auf mein Leben, wenn ich den Stecker in die geistliche Steckdose stecke, meine geistlichen Antennen ausrichte und versuche, den richtigen Kanal zu finden, um Informationen empfangen zu können?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

closs
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#38 Re: Was ist Gott?

Beitrag von closs » So 30. Jun 2013, 18:47

Magdalena61 hat geschrieben:welche Auswirkungen hat es auf mein Leben, wenn ich den Stecker in die geistliche Steckdose stecke
Absolute Zustimmung in allen wesentlichen Punkten - insofern diesbezüglich keine Anmerkung. - Eine andere aber dann doch:

Wäre ich Agnostiker, würde ich aus der Präsentation derer, die sich Christen nennen, nicht schlau werden. - Unterm Strich sehe ich da folgendes: Man bezeichnet sich als Christ, bezeichnet Gott als Geheimnis, Jesus als Weg - und macht dann, was man will. So als würde man mit entsprechenden frommen Sprüchen sein Heil absichern, um dann um so ungenierter die Sau raus zu lassen. - Mit anderen Worten: Ich verstehe Agnostiker sehr gut, wenn sie sehr genau hinhören - bei diesem Abgrund an Aberglauben innerhalb des Christentums.

Das einzige, was nützt, ist, dass man als Christ persönlich gegenüber Agnostikern glaubhaft ist - das wird mir immer klarer. - Erst dann Bibelsprüche. - Oder um es konkret zu sagen: Der Fragesteller Pluto wird Dir jetzt mehr abnehmen als vor einem Jahr. Weil man sich inzwischen recht gut kennt, dem anderen vertraut - und deshalb anders hinhört. - Und so läuft es überall.

ThomasM
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#39 Re: Was ist Gott?

Beitrag von ThomasM » So 30. Jun 2013, 19:02

nette Frage, Pluto. Ich schreibe mal meine Sicht der Dinge.

Die meisten Menschen haben eine "Ahnung von Gott".Diese Ahnung ist ein Gefühl, dass es da doch was geben müsste. Ungelöste Fragen (wie was wird aus mir, wenn ich sterbe, was ist dann mit meinem ICH) sind ein trigger, aber nicht der einzige. Weitere Trigger sind Schönheit, Ordnung, Logik, Kausalität, Leiden, Freude, usw. Die ganze Palette der menschlichen Empfindungen deuten auf Gott hin.

in der westlichen Welt ist es Mode gworden, den Begriff Gott durch Begriffe, wie Zufall, Nichts oder so abzulösen, egal, sie meinen dasselbe, sie wollen sich nur vor dem persönlichen Charakter des Begriffes Gott schützen.

Das Problem ist aber, dass das alles Ahnungen sind, sehr tiefe und sehr starke, aber eben nur Ahnungen. Wir scheinen kein "Auge" für Gott zu haben, oder anders ausgedrückt, wir können Gott nicht wirklich erkennen.

Also machen die Menschen das, was sie immer bei solchen Situationen machen, sie "füllen den Begriff". Sie machen sich ein Gottesbild.
Jeder Mensch hat ein Gottesbild (sogar die Atheisten). Sei es als allmächtiger Herrscher, sei es als Richter, sei es als vater, sei es als die allumfassende Liebe, sei es als Zufall, sei es als menschengemachte Extrapolation.

Die Gottesbilder werden beeinflusst von Kultur, Naturerkenntnis, Tradition, Familie, allgemein dem menschlichen Umfeld. Alle Bilder transportieren ein Teil der Wahrheit, kein Bild transportiert die volle Wahrheit.
Selbst die Logik ist ja ein menschliches Produkt und deshalb wird Gott auch durchaus mit logisch widersprüchlichen Begriffen durchaus korrekt und falsch zugleich beschrieben.

Solange wir Menschen sind, kommen wir da nicht heraus, wir müssen uns an die Vielseitigkeit und Widersprüchlichkeit gewöhnen. Sobald wir meinen, Gott in voller Größe erkannt (oder verbannt) zu haben, ist nur eines gewiss: wir liegen falsch.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#40 Re: Was ist Gott?

Beitrag von Pluto » So 30. Jun 2013, 19:21

Kingdom hat geschrieben:die Quelle des Todes kommt von denen die dem Tod dienen, wenn niemand dem Tod dienen würde, so hätte er keine Macht.
Nein, lieber Freund.
DAs ist zwar in diesem Kontext OT, deshalb nur kurz:
Der Tod gehört zum Leben, wie die Nacht zum Tag.
Ohne Tod gäbe es keinen Fortschritt sondern Stillstand. Der Tod ist notwendig, weil er Bestandteil jeder Entwicklung ist,

Wer dem Leben dient wird leben, wer dem Tod dient wird sterben.
Ebenfalls falsch, denn wir sind alle ohne Ausnahme sterblich.

Gott ist lediglich der welcher Dir dabei helfen will die Quelle des Todes zu beseitigen.
Die Quelle des Todes beseitigen?!? Wie stellst du dir das denn eigentlich vor?

Ohne Quelle des Lebens, kein Leben.
Eine Behauptung die du m.E. nicht nachweisen kannst.
Ich würde sogar behaupten, das Gegenteil trifft die Realität in der wir leben besser:
  • Ohne Tod, kein Leben.
Was ich damit meine ist: Es geht im Leben immer um Erneuerung, und der Tod spielt dabei die Rolle eines Vermittlers, der den ewigen Prozess der Entwicklung ermöglicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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