Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

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Münek
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#41 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Münek » Mi 6. Nov 2013, 23:52

Martinus hat geschrieben:
dagegen hat geschrieben:
Das vermutlich älteste Dokument im NT ist übrigens kein Evangelium, sondern der 1. Brief an die Thessalonicher.


geschrieben um 50 von Paulus in Korinth. Nur das Evangelium vom Apostel Matthäus,auch als Levi bekannt, ist älter.

Hi Martinus,

dann muss das Markusevangelium noch älter gewesen sein, denn dieses
wurde von dem Matthäusevangelisten nach einhelliger Auffassung der neu-
testamentlichen Bibelwissenschaft als Vorlage benutzt!

Die Niederschrift des Markusevangeliums wird um das Jahr 70 n. Chr. angesetzt.
Übrigens brauchen Augenzeugen üblicherweise keine Vorlage. Das heißt, der un-
bekannte Verfasser des Matthäusevangeliums (geschrieben etwa 50 Jahre nach
Jesu Tod) kann kein Jünger des Nazareners gewesen sein.

Gruß

Münek

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Zeus
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#42 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Zeus » Do 7. Nov 2013, 00:11

dagegen hat geschrieben: Das ist ja das Faszinierende: kein einziger Verfasser (die uns - mit Verlaub - eigentlich völlig unbekannt sind) im NT war Augenzeuge des Lebens, Sterbens und der Auferstehung Jesu;
In anderen Worten, die Berichte im NT basieren nur auf Hörensagen. :(
Martinus hat geschrieben: Matthäus und Johannes waren Jünger Jesu. Ende der Durchsage
Nicht einer der Verfasser der vier Evangelien war Jünger Jesu.
Zeus hat geschrieben:Du, [closs], meinst sicherlich AT-Unwissen
closs hat geschrieben:Richtig - das war damals schon so wie heute - das Volk ist immer gleich. Es muss aber nicht Betrug sein, wenn man seine Argumente dem Fassungsvermögen des Gegenübers anpasst.
Das kommt ganz darauf an, wie weit diese "Anpassung" geht.
closs hat geschrieben:Der (manipulative) AT-Bezug galt dem Ziel, das NT als kontinuierliche Entwicklung darzustellen - als vertrauensbildende Maßnahme. - "Wahlkampf" nennt man das heute.
Einverstanden. Nur könnte man doch sicherlich vom angeblichen Wort deines Gottes (oder von den vom sogenannten heiligen Geist inspirierten Texten) Besseres erwarten als populistische Propaganda, nicht wahr?
2Lena hat geschrieben:Im übrigen: Matthäus zeigt sich hier als Waisenkind in Bezug auf Manipulation, vergleicht man ihn mit dem, was bei uns in den Medien selbstverständliche Übung ist.
Das nennt man Relativieren. Man findet immer jemanden der schlimmer ist...
Eine Ausrede, die besonders bei Kindern beliebt ist.

Grüße
Zeus
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#43 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von closs » Do 7. Nov 2013, 00:22

Zeus hat geschrieben:Nur könnte man doch sicherlich vom angeblichen Wort deines Gottes (oder von den vom sogenannten heiligen Geist inspirierten Texten) Besseres erwarten als populistische Propaganda, nicht wahr?
Man muss unterscheiden zwischen a) Wort Gottes und b) gottgewolltem Wort - ich plädiere für letzteres.

Der Unterschied: "Wort Gottes" klingt so, als sei jedes Wort göttlicher Natur. - "Gottgewolltes Wort" heißt dagegen, dass Gott will, dass der Mensch (auch) an der Bibel lernen soll, gut und böse zu unterscheiden.

Ich habe mir in diesem Sinne in den letzten bald zwei Jahren die Mühe gemacht, alle spirituell relevant erscheinenden Textstellen des AT (leider erst bis Psalmen) auf folgendes Kriterium hin zu untersuchen:
a) Was bedeutet diese Textstelle gott-orientiert?
b) Daseins-orientiert?
c) Aus Sicht der handelnden Person?
d) Aus Sicht des Textverfassers?
e) Aus Sicht des Übersetzers?

Da kommt so gut wie nie EINE Antwort raus - im Gegenteil: Auffällig oft wird die spirituelle Bedeutung (Version a) überdeckt von Interessen im Sinne von b) bis e) - und zwar in denselben Worten!!! - Deshalb ist aus meiner Sicht eine urtextnahe Übersetzung so wichtig.

Auf Deinen Punkt zu kommen: Populistische Propaganda entspricht NICHT a).

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Demian
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#44 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Demian » Do 7. Nov 2013, 00:30

Eine Auswahl von Ausreden unserer Bibelapologeten
Symbolisch gemeint.
Geistig gemeint.
Falsch überliefert /übersetzt / verstanden
Galt nur für den Alten Bund.
Dem Fassungsvermögen des Gegenübers angepasst
Man relativiert
Mehrdimensionalität der Texte

Das sind keine Ausreden von "Bibelapologeten", sondern so geht man prinzipiell mit jedem Text um. Entsprechend der verschiedenen Modi, Tiefenschichten und Ebenen, die ein Text an sich haben kann.

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Zeus
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#45 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Zeus » Do 7. Nov 2013, 02:09

Demian hat geschrieben:
Eine Auswahl von Ausreden unserer Bibelapologeten
Symbolisch gemeint.
Geistig gemeint.
Falsch überliefert /übersetzt / verstanden
Galt nur für den Alten Bund.
Dem Fassungsvermögen des Gegenübers angepasst
Man relativiert
Mehrdimensionalität der Texte

Das sind keine Ausreden von "Bibelapologeten", sondern so geht man prinzipiell mit jedem Text um. Entsprechend der verschiedenen Modi, Tiefenschichten und Ebenen, die ein Text an sich haben kann.
Wenn du anstelle von "man" Bibelexegeten oder Bibelapologeten geschrieben hättest, würde ich dir zustimmen. :)
e^(i*Pi) + 1 = 0
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#46 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Martinus » Do 7. Nov 2013, 05:28

Zeus hat geschrieben: Nicht einer der Verfasser der vier Evangelien war Jünger Jesu.

Erstaunlich :o 4religion scheint ein Kompetenzzentrum von Bibelexperten zu sein.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#47 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von sven23 » Do 7. Nov 2013, 06:43

closs hat geschrieben:
Trotzdem ist die Bibel das wichtigste Buch, das ich kenne - weil ich da mit Abstand am meisten wieder-erkenne. - Im hohen Sinn des Worts (!) "wahrheitswidrige" Aussagen konnte ich bisher NICHT feststellen. Das hat allerdings damit zu tun, wie man überhaupt an die Bibel-Lektüre rangeht. Wahrscheinlich liegt es daran.

Genau, er zuviele Setzungen hat, unterliegt zwangsläufig Selbsttäuschungen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Demian
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#48 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Demian » Do 7. Nov 2013, 07:35

...
Zuletzt geändert von Demian am Do 7. Nov 2013, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Demian
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#49 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von Demian » Do 7. Nov 2013, 07:41

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Zuletzt geändert von Demian am Do 7. Nov 2013, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#50 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...

Beitrag von closs » Do 7. Nov 2013, 08:36

sven23 hat geschrieben: Wer zuviele Setzungen hat, unterliegt zwangsläufig Selbsttäuschungen.
Das kommt drauf an, woher die Setzungen kommen. - Ich hatte meine, BEVOR ich die Bibel aufgeschlagen habe.

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