Münek: Ich würde und wäre sicherlich auch schon gerne mal mehr auf Deine Beiträge eingegangen. Aber ich habe erhebliche Schwierigkeiten, Deine Aussagen und Interpretationen auch nur im Ansatz zu verstehen. Da fehlt mir wohl was.
Toll, dass du so offen bist und das bemerkst.
Dein "Problem" ist das Gleiche, das seit ungefähr 2.500 Jahren "historisch" vorliegt, nur eben nicht ganz fassbar ist.
Zwischen Euphrat und Tigris begegneten sich unterschiedliche Sprachgruppen, semitisch und indogermanisch. Zwar sind sie vom Prinzip her "Geschwister". Es sorgt halt für Verwirrung, wenn der Bayer "mir" sagt, aber "uns" meint oder der Deutsche das Wort der 1. Person zuordnet oder ob der Russe es für "Frieden" verwendet.
HINTER den Texten der Bibel stehen Begriffe, nicht Wörter allein. Hinter den Begriffen stehen "Symbolwerte". Sie entstehen durch Kenntnisse, Ereignisse, u.s.w. Mit Mercedes ist ein Mädchenname möglich, aber auch eine Automarke verknüpft. Beim Nennen des Namens arbeiten Sprecher und Hörer mit komplexen Vorstellungswelten.
Damit diese "Welten" richtig zugeordnet werden und auch leicht merkbar sind, hat der Text mehrere Dimensionen, die jedoch nicht übersetzt werden konnten. Übersetze mal "mercedes" mit Anhang ... Das geht nicht eindimensional.
Um zu "verstehen" was bei dem Kindermord in Bethlehem geschah, braucht es politische Hintergründe, den historischen und etwas Erfahrung in der Aufbereitung der Texte.
In Wikipedia findest du über Herodes viel von seinen Taten, die ihm den Ruf "der Große" einbrachten. Er ließ seine Kinder hinrichten wegen Hochverrat. Bedingt in dem allgemeinen politischen Chaos gab es viel Krieg. Das ist historisch, nur die Schreibweise stimmt mit dem NT nicht überein. Das heißt, in anderer Weise, nicht "wörtlich". Der magere Überblick der Taten gibt nach so langer Zeit zwar ein paar Merkpunkte, aber eben nicht alle Argumente her. Das NT liefert seine Informationen in einer "versteckten" Schreibweise, nennt Gründe und Motive. Zu den "versteckten" Hinweisen gehört auch der mit der Jungfrau.
Du gehst davon aus, dass Matthäus
wie du die Septuaginta kannte. SOOO sah er sie nicht, weil das Wissen der Schriftgelehrte für Gesetzestexte vorlag. Zudem, ich erwähnte es schon, handelt es sich um
eine Literatursammlung, nicht um einen Autor.
Zwar komme ich selbst nicht mit allen historischen Daten klar, kann aber Teile des Testes aufschließen und so etwas weiter suchen. Ist zum Beispiel die Rede "wirf die Hand weg, wenn sie dich ärgert", so sprichst du von Unmöglichkeiten, ich gehe dem mit Sprachbegriffen auf den Grund, sehe neben [jad] im Wörterbuch neben Hand auch den Begriff "Macht" oder "Seite".
Wenn dich eine Seite ärgert - weg damit ... Das geht nicht immer. So folgen dann im NT entsprechende weitere Hinweise.
P.S. Münek: "Im Jahre 733/32 eroberten die Assyrer die beiden Reiche
Damaskus und Nordisrael. Die Gefahr, die König Ahas von den beiden Königen gedroht
hatte, war damit (zunächst mal) vorbei!"
Gut erkannt! Sind dir analoge Kombinationen zur Zeit "Jesu". aufgefallen?