Das ist in diesem Fall deckungsgleich mit "Hermeneutik" - so wie ein Bultmann wahrscheinlich nicht nur hermeneutisch setzt, sondern auch persönlich glaubt, dass man die Geschichte nur als naturalistisch kontinuierlichen Wirkungszusammenhang begreifen dürfe. - Nebenbei: Sven meint (zu Unrecht), dass man "schizophren" sei, wenn man NICHT an die Hermeneutik glaubt, die man anwendet. - Was meinst Du?
THEOLOGIE - die Theologie forscht natürlich.
Vollkommen falsch. - Ich empfehle Dir, einmal das Semesterprogramm und die Doktoranden-Themen einer theologischen Fakultät anzuschauen.
Deine Auffassung kommt von einer ganz bestimmten wissenschafts-philosophischen Richtung, dernach die Geisteswissenschaften eigentlich gar nicht existieren dürften. - Oder um es nüchtern zu sagen: Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft sind zwei sehr unterschiedliche Bereiche.
Wie schon 100 Mal gesagt: Hermeneutiken sind NICHT Forschungsgegenstand, sondern jeweilige Basis der Forschung. Dass man diesen Irrtum nicht rauskriegt ...
Das hat nichts mit "Wissenschaft" zu tun, sondern mit der Säkularisierung der Theologie - also eine Veränderung hermeneutischer Ausgangspositionen.
So formuliert ist es falsch. - Natürlich ist auch die kanonische Exegese eine Verständnis-Träger der Bibel - was denn sonst? ---- Gemeint ist hier etwas anderes: Die HKM ist auf Grund ihrer religions-apriorifreien Ausrichtung eine ideale "Bodenplatte" für das handwerkliche Sensus-literalis-Verständnis, auf der dann Verständnis im Sinne von Apg. 8,30 aufgesetzt wird.
Anders: Dieser weitgehende Konsens ist ein Eingriff in spirituelle Fragestellungen, den die HKM in ihrer apriorifreien Ausrichtung gar nicht leisten kann.
Davon abgesehen, dass "Heilsgeschichte" nicht nur Fortschritt, sondern auch Rückschritt bedeuten kann (das ist übrigens in der Philosophie-Geschichte genauso), muss man solche Fragen - ähm - wissenschaftlich durchleuchten.Münek hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:54Der "heilsgeschichtliche Erkenntnisfortschritt" zeigte sich zuletzt besonders deutlich, als unter Mitwirkung des "Heiligen Geistes" die neuzeitlichen Dogmen der "Unfehlbarkeit des Papstes", der "Unbefleckten Empfängnis Marias" und der "Leiblichen Aufnahme der Mut-
ter Jesu in den Himmel" formuliert wurden.
Ob jemand das glaubt und welche Hühner darüber lachen, ist kein Qualitäts-Kriterium, was da dran ist. - Aus MEINER Sicht sind diese beiden Dogmen NICHT nötig, aber selbstverständlich gut begründbar. ---- Vergiss nicht, dass in einer säkular-aggressiven Zeit dem Geistigen gegenüber solche Dinge in der Regel populistisch interpretiert werden.