#771 Re: Alles Teufelszeug? IX
Verfasst: Fr 11. Mai 2018, 09:19
Letzteres würde ich nicht unterschreiben, ersteres schon: Ja, in der Tat sind viele Kernbegriffe je nach Nutzer sehr unterschiedlich definiert. - Da nützt es auch nicht, bie Duden nachzugucken - denn es ist meistens die interpretative Definition.sven23 hat geschrieben:Das ist ein generelles Problem bei dir. Du verstehst immer etwas anderes unter einem definierten Begriff und behauptest dann, die anderen würden das falsch verstehen.
Das ist Dein schräger Dauersatz, mit dem Du Dir jeden intellektuellen Fortschritt verbaust.sven23 hat geschrieben:Genau, nur glaubensbasierte Exegesen tun das, deshalb sind sie in der Forschung unbrauchbar.
Jeder hat andere (die bultmannschen hast Du selber genannt). - Dass man auf der Grundlage arbeitet, dass die geistigen Aussagen der Bibel wahr sind (wir reden hier nicht von historisch-kritisch ermittelbaren "Wahrheiten"), ist theologisch normal - dass man auf dieser Basis wissenschaftlich arbeiten kann, sollte ebenfalls klar sein, wenn man - wie Du dankenswerterweise - erkennt, dass nicht-falsifizierbare Vorannahmen und wissenschaftliche Arbeitesweise nichts miteinander zu tun haben. - Schließlich werden nicht die Vorannahmen erforscht.sven23 hat geschrieben:dann nenne mal einen historischen Forschungszweig, der so ein Glaubensbekenntnis benötigt.
Weil es ein Argument ist, das irrelevant ist, wenn es um apriorifreie Arbeit der HKE ist - niemand erwartet von der HKE, dass sie über ihren apriorifreien Sachansatz hinaus Argumente versteht. - Sie soll Sachergebnisse liefern - diejenigen, die in geistigem Hinblick damit umgehen können, ist nicht die HKE selbst.sven23 hat geschrieben:Weil es ein an den Haaren herbeigezogenes Argument ist
Genau aus diesem Grund ist es gut, dass biologische und geistige Untersuchungen nicht interferieren. - BEIDE Seiten haben innerhalb ihres Korridors recht - siehe Auseinandersetzung zwischen Evolutions-Theoretikern und Kardinal SChönborn.sven23 hat geschrieben:Und zeitlich gesehen ist das falsch, denn auch die Evolution hat einen zeitlichen Ablauf.
Weil Deine Vorannahmen irrig sind, WENN es um geistige Fragestellungen geht. - Innerhalb des von Dir gewählten Korridors mögen sie richtig sein.sven23 hat geschrieben:Warum?
Falsch. - Die Kommission weiß, dass historisch-kritisch gleichbedeutend ist mit "Wie sind die Texte in ihrer geschichtlichen Einbettung zu verstehen" - und selbstverständlich weiß die Kommission ebenfalls, dass der jeweilige Glaube von Textverfassern nicht identisch sein muss mit dem, was Jesus gemeint hat. - Den Prozess der Erkenntnis-Entwicklung im Lauf der Jesus-Rezeption (egal ob erst uns bekannte Quellen oder später) wird von der Theologie selbstverständlich berücksichtigt - das kann die HKE nicht, weil sie sich diesbezüglich festlegt auf "Ältere Quelle = authentischere Quelle".sven23 hat geschrieben: Die päpstliche Bibelkommission weiß, dass historisch-kritisch gleichbedeutend mit dem ursprünglichen Sinn der Texte ist
Du versuchst, die Päpstliche Kommission so zu positionieren, um dann Ratzinger einen Widerspruch nachzuweisen. - Unabhängig davon: Natürlich weiß die Kommisssion, was HKE ist - gerade deshalb versucht sie, sie auf ihren apriorifreien Anspruch festzulegen - die Aussage 2006 ist Ausdruck davon, dass dies nicht gelungen ist.sven23 hat geschrieben:Im Gegensatz zur päpstlichen Bibelkommission hast du die historisch-kritische Methode immer noch nicht verstanden.
Moment: Der Sinn der Texte ist der Sinn der Texte - "Hermeneutik" ist eine Sache des Betrachters: "Wie verstehe ICH als Wissenschaftler mit MEINER MEthodik diese Texte".sven23 hat geschrieben:wer hat denn behauptet, dass der ursprünliche Sinn der Texte hermeneutikfrei sei?
Wie Du immer falsch sagst. - Selbst eion Berger würde als Wissenschaftler diesen Gegensatz "Wissenschaft vs. Glaubensdogmatik/Glaubensideologie" richtig finden - mit anderen Worten: Ein Null-Satz, da er von jedem anerkannt ist. - Das Problem ist nicht dieser Satz, sondern Deine Deutung dieses Satzes.sven23 hat geschrieben:Wie ich immer sage: hier steht Wissenschaft vs. Glaubensdogmatik/Glaubensideologie.
Wir sprechen hier nicht von "Glaubensideologen versus Wissenschaft", sondern von "Theologie versus HKE". - Die Theologie hat keinerlei Probleme mit aprioriefrei erworbenen ERgebnissen, weil sie weiß, dass solche Ergebnisse nicht in geistige Interpretationen eingreifen - die Theologie hat Probleme, wenn Disziplinen mit dem Anspruch der Apriori-Freiheit in geistige Interpretationen eingreifen. - Das ist so, als würde ein Metzger Brötchen backen.sven23 hat geschrieben:den Glaubensideologen gefallen die Ergebnisse der historisch-kritischen Methode nicht.