Christus änderte keine Gebote

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Magdalena61
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#21 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Mai 2013, 23:04

Thema abgetrennt: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

:) Bitte nicht wundern über den Threadtitel: Keywords...
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Magdalena61
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#22 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Mai 2013, 23:16

Abischai hat geschrieben:sondern es legt den Rahmen eines möglichen Strafmaßes fest. Es geht nicht um die Aufforderung zur Vergeltung, sondern um die Eindämmung der zügellosen Vergeltung.
Den Rahmen des Strafmaßes... aber auch die Höhe der Entschädigung, die vom Täter an das Opfer zu leisten war.

An dieser Stelle ist die Bergpredigt tatsächlich schwierig zu verstehen, finde ich.
Wenn ich die Worte Jesu im Kopf habe:
Mt. 5,18 (Schlachter 2000): 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
dann ergibt sich die Frage: Was genau meint Er, wenn er sagt:
Mt. 5, 38-41 (Schlachter 2000): Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!«
Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem laß auch den Mantel; und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei.
"Ihr habt gehört" --- könnte auf eine "eigenwillige Interpretation" des Gesetzes hinweisen, auf eine nicht autorisierte Anwendung desselben durch die Pharisäer und Schriftgelehrten. Ansonsten hätte Jesus wohl gesagt: "Es steht geschrieben", wie Er in Mt. 4 dem Versucher entgegen gehalten hatte.
Weiß jemand Näheres darüber?
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Abischai
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#23 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Abischai » So 5. Mai 2013, 12:47

"Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist zu einem geflügelten Wort geworden.Am besten man liest mal den Zusammenhang. Als der Herr Jesus in der Bergpredigt darauf eingeht tut er folgendes.:
Der Herr setzt nicht die Pflicht zur Wiedergutmachung seitens des Schuldigen außer Kraft, sondern er be-/empfiehlt auf das Recht auf Wiedergutmachung seitens des Geschädigten zu verzichten, indem er sozusagen einseitig auf der Seite des Geschädigten 2 Augen und 2 Zähne ansetzt, die ihm genommen werden. Starker Tobak...

Der Herr setzt also nicht außer Kraft, wer die Regelung nach Mose beibehalten möchte darf das tun, nach Jesus soll er es aber doch lieber nicht (darauf pochen). Was ist denn die "Gegenleistung" für den empfohlenen freiwilligen Verzicht auf die zustehende Vergeltung? Das sollte mal begutachtet werden. Mir persönlich ist diese Gegenleistung auch lieber, als den in meinem Augen unnützen Wiederschaden bei meinem Peiniger zu erleben. Manchem ist dann wohler, mir nützt das nicht.

Und wenn man betrachtet, daß es für ein Opfer nichts oft(!) nichts besseres gibt als zu sehen, daß die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden, würde ich auf die Vergeltung nicht generell verzichten wollen. Ich meine nur, daß ich persönlich das nicht möchte, mir wäre lieber, daß meine Schuldner umkehren und auch Kinder Gottes werden, als daß ich mich für kurze Zeit an deren gerechter Strafe ergötze, sowas kann ich gar nicht.

Wenn der Herr Jesus die Regelung im Gesetz außer Kraft gesetzt hätte, hätte er verboten, den Schuldigen zu bestrafen. Das hat er aber gar nicht. Er hat verboten auf jedermanns Recht zur Bestrafung zu beharren, das ist etwas völlig anderes.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Magdalena61
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#24 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Magdalena61 » Mi 8. Mai 2013, 12:13

Danke Abischai. Das ist total verständlich und super formuliert-- "GB" halt.
Wenn der Herr Jesus die Regelung im Gesetz außer Kraft gesetzt hätte, hätte er verboten, den Schuldigen zu bestrafen. Das hat er aber gar nicht.
Nein, hat Er nicht.
Er hat verboten auf jedermanns Recht zur Bestrafung zu beharren, das ist etwas völlig anderes.
Ja.
Das passt auch zu 1 Kor. 6--- sich lieber übervorteilen zu lassen als einen Bruder vor Gericht zu ziehen. Aber (fragen darf man ja einmal): Warum im Gesetz des Mose diese, an und für sich logische und nachvollziehbare Regelung, den angerichteten Schaden ersetzen zu müssen, und in 1 Kor. 6 geht das mehr in Richtung: Verleugnung der eigenen Interessen?

Welche Gründe könnten dafür ausschlaggebend sein?

Gott ist ein Gott der GERECHTIGKEIT. Er duldet weder Sünde noch Ungerechtigkeit. Wie wird Er das Unrecht kompensieren?
Darauf zu warten, dass ein uneinsichtiger Bruder von Gott eins auf die Mütze kriegt, scheint mir jetzt nicht gerade die bessere Alternative zu sein.
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sven23
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#25 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 12:11

R.F. hat geschrieben:
closs hat geschrieben: - - -
Allerdings wird man Christen finden, die sagen: Das gilt nur für Mord - und Mord war's ja nicht, da ordentliches Gerichtsurteil.
Die Todesstrafe war nicht gerechtfertigt...

Aber Erwin, sie war doch gewollt und heilsgeschichtlich notwendig. Niemand kann sich doch Gottes Willen widersetzen.
Ohne das Todesurteil hätte Jesus womöglich das Rentenalter erreicht, aber die Menschheit wäre nicht erlöst. Kannst du das wirklich wollen?
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#26 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Abischai » Sa 11. Mai 2013, 12:17

Lieber Sven!

Es klingt ziemlich ironisch was Du da schreibst. Und damit macht es wenig Laune, irgendwie darauf zu antworten.
Ein Quäntchen Interesse Deinerseits unterstellt möchte ich jedoch mal in Erinnerung rufen, daß die römische Rechtssprechung mit dem mosaischen Gesetz nichts gemein hat.
Hierin könnte des Rätsels Lösung für Deine verzweifelte Sinnfrage liegen.

Ciao, Tobias
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sven23
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#27 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 12:56

Abischai hat geschrieben:Lieber Sven!

....., daß die römische Rechtssprechung mit dem mosaischen Gesetz nichts gemein hat.
Hierin könnte des Rätsels Lösung für Deine verzweifelte Sinnfrage liegen.

Ciao, Tobias

Das ist wohl richtig, Tobias, aber der Tod war doch heilsgeschichtlich notwendig, oder irre ich mich da?
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Zeus
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#28 Re: Christus änderte keine Gebote

Beitrag von Zeus » Sa 11. Mai 2013, 13:05

Abischai hat geschrieben: [...]möchte ich jedoch mal in Erinnerung rufen, daß die römische Rechtssprechung mit dem mosaischen Gesetz nichts gemein hat.

Tobias, eine Frage, ist - deiner Meinung nach- JC nun für unsere Sünden gestorben oder nicht?
Was hat denn das mit den damals im römischen Reich herrschenden Gesetzen zu tun?
Die Römer haben letztendlich nur Gottes Heilsplan ausgeführt.
Schau dir doch mal meinen Avatar an!
Allerdings (mMn) hätte ein gütiger Gott, die Hinrichtung seines Sohnes in eine andere etwas humanere Zeit verlegen sollen. Lange genug hatte er ja nach der Sintflut gewartet. Da wäre sicherlich eine Verzögerung um ein paar hundert Jahre annehmbar gewesen.
Zum Beispiel in die Zeit der französischen Revolution, als man die Guillotine einführte.
Selbst das Monster Heinrich der achte hat für die Hinrichtung seiner Frau extra einen Spezialisten aus Frankreich geholt, der in der Lage war, den Kopf der Verurteilten mit einem Schwerthieb abzutrennen.
Der Allmächtige sollte sich mal daran ein Beispiel genommen haben!
Der Tod durch Kreuzigung war wirklich ausgesprochen grausam.
Der Schluss, dass das Verhältnis zwischen Gottvater und Sohn auch nicht das Beste war, liegt nahe.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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