Ich kann an euren Gott nicht glauben!

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Magdalena61
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#1 Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von Magdalena61 » Di 16. Apr 2013, 10:36

Wie überzeugend ist unser Zeugnis?
Der Vertreter einer anderen Religion sagte:

"Ich kann an euren Gott nicht glauben ! Was ist das für eine Gottheit, die Nachfolger hat,die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen ! Eure Religion MUSS eine Lüge sein ! Ich habe die Bibel gelesen - ein wunderschönes Buch, aber es muss ein Märchenbuch sein.
Wenn Jesu Worte wahr wären, dann müsstet ihr Christen euch daran halten und euch lieben und füreinander sorgen....Quelle
Solche oder ähnliche Äußerungen hört man oft, und der Vorwurf ist leider berechtigt.
Aber es muß doch auch anders gehen!

Weiter schreibt R. Wurm in dem Taschenbuch " Ein Plädoyer für die christliche Nächstenliebe":
Man glaubt es kaum, wie sehr wir Christen von Nichtchristen beobachtet werden. Unser Umgang untereinander ist ein wichtiges Kennzeichen für die Echtheit unseres Glaubensbekenntnisses.
Christsein bedeutet in Jesu Fussstapfen zu gehen; wir können nicht seine Jünger sein und unsere Glaubensgeschwister ablehnen.
Machen wir uns doch das leben nicht gegenseitig schwerer als notwendig !
Warum bereiten wir uns oft gegenseitig die grössten Schwierigkeiten ? Quelle
Diesem Appell schließe ich mich an.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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kamille
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#2 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von kamille » Di 16. Apr 2013, 10:36

Magdalena hat geschrieben:Diesem Appell schließe ich mich an.

Hallo >Magdalena, ich glaube, die meisten würden sich dem Apell anschließen. Jeder will das Beste, jeder meint, er meint es gut, aber....
Für mich ist es immer wichtig gewesen, den Grund für so viel Verhaltensschwäche zu finden, nur dann ist eine Änderung möglich.
Alle anderen Versuche werden zum Krampf, klappen nicht, sind unecht und aufgesetzt.

Die Menschen (inkl.Christen ) leben ihr Leben aus dem Kopf, aus ihren Egovorstellungen und Träumen und somit sind sie bewußtseinmäßig mehr in der Zukunft als im Jetzt, in der Gegenwart.
Menschen wollen immer Lob und Annerkennung, Achtung, auch Liebe von anderen . Meine Erkenntnis ist, dass jeder Mensch äußerst empfindlich ist, wenn es um Kritik oder sogar Ablehnung gegen ihn selbst geht, aber austeilen kann er.

Jesus hat uns das Kreuz gebracht, denn ohne es, kann man seine Lehre nicht umsetzen.
Wenn ein Christ, oder jeder andere Mensch nicht bereit ist, sich selbst zurückzunehmen, sich nicht mehr so wichtig zu nehmen, dann hat er die Chance, diese christlichen Werte zu leben.
Kreuz bedeutet also sich zurücknehmen, nicht nur ein bißchen, oder nur, wenn man es selber einsieht, nein, grundsätzlich, immer, egal unter welchen Bedingungen.

Erst wenn man damit keine Probleme mehr hat, ist das Herz geschmeidig genug, kann alles einstecken und wegstecken, ohne sich zu verletzen.

Wer aber meint, nur eine weniger schwierige Nächstenliebe zu leben, der wird ständig an Grenzen stoßen und auch nicht glücklich werden.

Wer den Weg der Liebe gehen will, egal ob Christ oder Nichtchrist, der bekommt von Gott allen Segen und alle Kraft, denn Gott ist nicht religös, sondern die Liebe und er hilft jedem, der lieben will.

Als Christ hat man aber trotzdem einen großen Vorteil, weil Jesus dann im Herzen eins wird mit so einer Seele, man hat dann einen Helfer in sich, man ist an der Quelle und nicht im Fluß.

So denke ich.
LGkamille
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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kandyra
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#3 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von kandyra » Di 16. Apr 2013, 10:37

Magdalena61 hat geschrieben:Wie überzeugend ist unser Zeugnis?
Der Vertreter einer anderen Religion sagte:

"Ich kann an euren Gott nicht glauben ! Was ist das für eine Gottheit, die Nachfolger hat,die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen !
LG

naja, wenn man bedenkt, dass der Gott der Bibel, mit gutem Beispiel voran geht, ist es nur verständlich, dass seine Schäfchen sich so aufführen.
Es funktioniert eben nicht.
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Josi
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#4 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von Josi » Di 16. Apr 2013, 10:40

Magdalena61 hat geschrieben:Wie überzeugend ist unser Zeugnis?
Hallo zusammen,

ich würde sagen, weniger als wenig überzeugend.
Aber warum überzeugt mich kein Glaube an einen Glaube?

Allein mit dieser/meiner Fragestellung beklage ich bereits eine Trivialität.
Geht es denn wirklich darum, einem Glaube zu glauben, oder sollte es nicht eher darum gehen, einen angeblich existenten Gott als existenzielle Wirklichkeit festzustellen und daran gebunden zu erforschen, was dieser Gott von uns Menschen will, falls er überhaupt etwas von und Menschen will.
Aber kaum, dass eine solche Frage als Hauptanliegen gestellt wird, lenken Gläubige aller Kolleur von diesem Kernanliegen ab, indem fluggs Gruppenverhalten thematisiert werden.
Aber Menschen, die herausfinden wollen, ob ein Gottwesen tatsächlich existiert, winden sich nicht um moralische, oder ethische Verhaltenregeln - vorzüglich nach einem "gut und böse-Schema" - herum, sondern wollen substanziellen Realitäten auf den Grund gehen.

Ich glaube keinem Glaube an Gott, weil es absolut keinen plausiblen Grund für eine solche Verhaltensweise gibt, denn einerseits geht es um Verhaltensweisen (also um gesellschaftspolitsche Anliegen), die nach einem Belohnungssystem über den Weg "Gott" begründet werden sollen und andererseits geht es um existenzielle, also substanzielle Wirklichkeiten, wie z. B. die Frage nach der Existenz eines Gottes.

Ich bin Atheist, aber deswegen kein Verbrecher, wie z. B. Paulus das als eigentlicher Gründer des Christentums zu konstatieren pflegte.
Nicht weniger klug krimminell wussten überhaupt schon immer Gottes- und Religionsmacher ihren politischen Wahnsinn, fern ab jeglicher Empirie durch ein Belohnungssystem zu rechtfertigen.
Deren Anhängerschaften mussten sogar zu deren Opfer werden, denn ein soweit gesunder Mensch funktioniert naturgemäß genau nach diesem Belohnungsschema.
Nicht anders sind auch Tiere dressierbar.
Und wer meinen Ausführungen nicht glauben mag, was ich auch nie verlangen würde, kann dieses Belohnungsschema als erzieherisch stark wirksames Konditionierungskonzept experimentell überprüfen, indem man sich ein Kind nehme, diesem Wesen etwas ekelhaft Schmeckendes zu essen vorsetzt (vieleicht Spinat), es aber mit einem Pudding belohnt, wenn es dieses Zeug aufisst.

Daher stimme ich mit F. Nietzsche überein, dass das Konzept der religiösen Konditionierung zu den größten je entwickelten Verbrechenskonzepten aller Zeiten gehört.

LG, Josi ;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

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kandyra
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#5 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von kandyra » Di 16. Apr 2013, 10:41

Josi hat geschrieben: Daher stimme ich mit F. Nietzsche überein, dass das Konzept der religiösen Konditionierung zu den größten je entwickelten Verbrechenskonzepten aller Zeiten gehört.
LG, Josi ;)

tja, was soll man dazu sagen, wenn nicht, dass Mensch und Tier zu mehr fähig wären als auf Belohnung zu reagieren, aber dazu müsste er alle Konditionierungen hinter sich lassen und vielleicht gibt es dort dann auch einen Gott, nur wird er dann wahrscheinlich ganz anders sein als der den die Bibel vorstellt.
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R.F.
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#6 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von R.F. » Di 16. Apr 2013, 10:59

kamille hat geschrieben: - - -
Die Menschen (inkl.Christen ) leben ihr Leben aus dem Kopf...
- - -
Wenn ein Christ, oder jeder andere Mensch nicht bereit ist, sich selbst zurückzunehmen, sich nicht mehr so wichtig zu nehmen, dann hat er die Chance, diese christlichen Werte zu leben.
- - -
Die Fähigkeit zu lieben, beschränkt sich keineswegs auf Christen, wie Lukas 6,32 zeigt. Doch sollte Liebe unter Christen einen herausragenden Stellenwert einnehmen.

Besonders der 1. Johannesbrief fordert die Mitglieder der Gemeinde auf, sich gegenseitig zu lieben. Johannes zeigt aber auch, in welchen Handlungen bzw. Unterlassungen sich Liebe manifestiert
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit (1. Johannes 3,4).
Dass sich Gesetzlosigkeit mit Liebe nicht vereinbaren lässt, muss wohl nicht besonders belegt werden. Jedenfalls genügt “gefühlte Liebe” allein nicht, um ein friedliches Zusammenleben zu garantieren.

Nehmen wir das aktuelle Beispiel der Finanzkrise. Obwohl die Akteure in vielen Fällen nicht gegen nationales oder supranationales Recht verstoßen haben, haben sie sich dennoch am Menschen bös vergriffen. Mit zu niedrigen Löhnen und zu hohen Preisen haben sie die Massen beraubt - ein klarer Verstoß gegen das zehnte Gebot. Diesen Raubzügen entstammt das Kapital, das zur Basis für die weltweite Krise wurde.

Dieses Thema ist gewiss kein Nebenschauplatz, diese Krise wird uns noch sehr beschäftigen. Auch die von EU-Kommissar Barnier angestoßene Verteilung der Lasten wird die Katastrophe nicht verhindern. Nach meiner Überzeugung kann ein mit militärischen Mitteln ausgetragener Konflikt zwischen europäischen Staaten zwar vermieden werden, nicht aber ein großer Interkontinentalkrieg. Diese Kriegsgefahr wird durch den in seiner Bedeutung weitgehend unterschätzten Bürgerkrieg in Syrien noch verstärkt.

barbara
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#7 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von barbara » Di 16. Apr 2013, 11:00

Magdalena61 hat geschrieben:Wie überzeugend ist unser Zeugnis?

je länger je mehr lege ich Wert auf Taten, nicht auf Worte.

Christin sein bedeudet für mich die Praxis der Liebe - andere anzunehmen wie sie sind, für andere da zu sein, zu helfen, wo ich kann, so gut ich kann - und dabei mich selbst nicht zu vergessen, die Selbstliebe ist gleich wichtig wie die Nächstenliebe.

Ich hatte das Glück, Vorbilder zu haben, die genau dies praktizierten und praktizieren, auf eine ruhige, selbstverständliche Weise, einfach so, ohne Aufhebens, ohne grosse Worte. Ich hoffe, diese Art des Handelns weiterzuführen.

Mein Glaube kommt da erst herein, falls mich jemand explizit danach fragen sollte. Und auch dann: ich kenne Atheisten, die in ihrem Verhalten und in ihrer Praxis der Liebe christlicher sind als andere, die sich selbst Christen nennen. Aber ich kenne auch Christen, wo ich erlebe, dass die Liebe nicht bloss ein hohles Wort ist, sondern täglich gelebte Realität.

grüsse, barbara

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Heliaia
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#8 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von Heliaia » Di 16. Apr 2013, 11:01

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wie überzeugend ist unser Zeugnis?

je länger je mehr lege ich Wert auf Taten, nicht auf Worte.

Christin sein bedeudet für mich die Praxis der Liebe - andere anzunehmen wie sie sind, für andere da zu sein, zu helfen, wo ich kann, so gut ich kann - und dabei mich selbst nicht zu vergessen, die Selbstliebe ist gleich wichtig wie die Nächstenliebe.

Ich hatte das Glück, Vorbilder zu haben, die genau dies praktizierten und praktizieren, auf eine ruhige, selbstverständliche Weise, einfach so, ohne Aufhebens, ohne grosse Worte. Ich hoffe, diese Art des Handelns weiterzuführen.

Mein Glaube kommt da erst herein, falls mich jemand explizit danach fragen sollte. Und auch dann: ich kenne Atheisten, die in ihrem Verhalten und in ihrer Praxis der Liebe christlicher sind als andere, die sich selbst Christen nennen. Aber ich kenne auch Christen, wo ich erlebe, dass die Liebe nicht bloss ein hohles Wort ist, sondern täglich gelebte Realität.

grüsse, barbara
sehr schön solches zu lesen
das von mir Unterstrichene habe ich allzu oft erleben müssen ,hohle Worte von Gläubigen und helfende Hände von Atheisten
lG H.
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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kandyra
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#9 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von kandyra » Di 16. Apr 2013, 11:02

Heliaia hat geschrieben: sehr schön solches zu lesen
das von mir Unterstrichene habe ich allzu oft erleben müssen ,hohle Worte von Gläubigen und helfende Hände von Atheisten
lG H.

das kann man auch sehen in Deinen Beiträgen. Hast Du denn auch Gute Erfahrungen gemacht, oder verschwinden sie unter den Unguten. Ich hab auch beides erlebt, aber Menschen sind einfach schwach und gläubige sowieso.
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Pluto
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#10 Re: Ich kann an euren Gott nicht glauben!

Beitrag von Pluto » Di 16. Apr 2013, 11:02

Heliaia hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Mein Glaube kommt da erst herein, falls mich jemand explizit danach fragen sollte. Und auch dann: ich kenne Atheisten, die in ihrem Verhalten und in ihrer Praxis der Liebe christlicher sind als andere, die sich selbst Christen nennen. Aber ich kenne auch Christen, wo ich erlebe, dass die Liebe nicht bloss ein hohles Wort ist, sondern täglich gelebte Realität.
sehr schön solches zu lesen das von mir Unterstrichene habe ich allzu oft erleben müssen ,hohle Worte von Gläubigen und helfende Hände von Atheisten
Ich glaube Barbara meint es gibt beides, gute Christen und gute Atheisten.
Es ist menschlich gute Werke zu tun (und zuweilen auch böse). Das geht mit oder ohne Glaube, nicht wahr?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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