Bibel: Massenmorde im Alten Testament

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Demian
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#551 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Demian » Sa 1. Jun 2013, 17:49

Zwei zu diskutierende Fragen:

-was ist Esoterik?
-was sind antichristliche Ansichten?

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dvdk
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#552 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von dvdk » Sa 1. Jun 2013, 18:02

Demian hat geschrieben:Was meinst du denn damit? Die Würde des Menschen ist es ja gerade, dass er keinem Plan, wie eine Marionette, zu Folgen hat, sondern einen eigenen Weg der Individuation zu geht. In jedem Regenwurm inkarniert sich der Kosmos. Das ist also nicht nur eine Eigenschaft des Menschen.

dvdk hat geschrieben:Und dieser Plan wird durchgezogen, auf Leben und Tod.
Der Plan sieht ja gerade vor, die Würde des Menschen zu wahren in der Form, dass er frei ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und das mit aller Konsequenz. Das bedeutet, dass er einerseits die Freiheit hat, sich Gott zuzuwenden auf welche Art auch immer. Er hat aber auch die Freiheit, sich von Gott abzuwenden. Gott gewährt es dem Menschen auch, sich in offener Feindschaft gegen ihn aufzulehnen. Alle diese Freiheiten hat er. Er kann Geld scheffeln und Reichtum anhäufen, sich als Geschäftsmann betätigen, ins Kloster gehen, was auch immer. Sie haben auch die Freiheit, Kriege zu führen, Not und Elend oder sonstwas zu verbreiten.

Freiheit bringt aber auch Verantwortung mit sich. Das bedeutet, dass der Mensch für all sein Tun vor Gott Rechenschaft ablegen muss. Das ist aber nur dann möglich, wenn Gott so wenig wie möglich eingreift und auch nur so, dass es kaum auffällt. Er bleibt also im Hintergrund und er läßt sich nur von denen finden, die ihn wirklich suchen. Die Menschen sollen aus sich selbst heraus zu Gott kommen und nicht, weil er sich öffentlich zeigt und sagt: hier bin ich. Jetzt müßt ihr am mich glauben. Würde Gott in seiner Ganzen Herrlichkeit ständig dazwischengehen, dann würden alle schon vom Verstande her seine Gebote halten um keinen Ärger zu bekommen und mit der Würde und Selbstständigkeit der Menschen wäre es vorbei. Sie wären zu Marionetten degradiert.

Daher kommt das Gericht erst nach diesem sterblichen Leben. So entzieht sich das Gericht also auch dem Wissen und wird zur Glaubensfrage. Die Menschen können also handeln ohne ein Wissen vor den ewigen Folgen ihres Tuns.

Aber das wäre auch noch unfair. Da könnten sie ja sagen: warum hat Gott uns nicht gewarnt? Wir hätten dann anders gehandelt. Richtig. Also warnt er sie und gab ihnen Gebote. Sie sind leicht und einfach zu verstehen. Er zwingt aber nicht, diese Gebote zu halten. Er überläßt es ihnen. So bleiben sie immer noch frei.

Wenn wir dann vor unserem Schöpfer stehen, dann wird er alles berücksichtigen, was unser Leben ausgemacht hat. Letztendlich wird dann jeder sagen können, sein Gericht ist gerecht.

Die Realität des Lebens zeigt uns, dass die Menschen in ihrem Leben frei sind. Kein Gott pfuscht ihnen merklich dazwischen. Und die ganze christliche Religion baut auf Glaubensätzen auf, die man annehmen oder ablehnen kann. Kirchen gibt es mehr als genug. Gott greift nicht mal ein, wenn Menschen unbefugt in seinem Namen Kirchen gründen. Einige sind hilfreich auf der Suche nach Gott, andere nicht. Einige verursachen Blut und Schrecken andere versuchen, Menschen in ihrer Not zu helfen.

Auch Christus zwang niemanden, ihm zu folgen. Wer wollte, ging mit. Wer nicht wollte verließ ihn wieder. Nur seine Zwölf hatte er zur Nachfolge berufen. Das, was er lehrte und vorlebte ist genau das, was diesen Plan ausmacht.
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sven23
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#553 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von sven23 » Sa 1. Jun 2013, 18:09

Demian hat geschrieben:Zwei zu diskutierende Fragen:

-was ist Esoterik?

Nach religionswissenschaftlicher Definition gehören auch die Religionen dazu.
Aber ich denke mal, hier ist die landläufige "Profanesoterik" in kommerzieller Ausprägung gemeint.

Was ist antichristlich?
Dazu muß man erst mal definieren was christlich ist.
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dvdk
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#554 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von dvdk » Sa 1. Jun 2013, 18:12

Magdalena61 hat geschrieben: Aber mir scheint, man will das nicht sehen... und ergeht sich genüßlich in wollüstigen und ordinären Orgien... über den "rassistischen, sexistischen und zornigen Gott" sowie über die verblödeten Christen, die angeblich Kindermorde und anderes "rechtfertigen" wollen und...zum Nachtisch gibt's noch mehrere Portionen Kirchenschelte.
:chapeau:
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dvdk
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#555 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von dvdk » Sa 1. Jun 2013, 18:23

sven23 hat geschrieben: Biologen erklären dir, daß die Menschheit so nicht entstanden sein kann.
Abgesehen von der biologischen Seite ist es doch auch unmoralisch. Hatte Gott nicht so weit gedacht oder war es gar Absicht?
Da sind sich die Biologen wohl auch nicht ganz einig. Die Frage, ob es unmoralisch war würde ich mit ja beantworten, ganz eindeutig. Das ist ja das interessante an der Bibel, dass sie völlig ungeschminkt rechtes und unrechtes Verhalten darstellt. Wir lernen aus der Bibel, was wir tun sollten und wo wir besser die Finger lassen sollten.

Manche Leute meinen vielleicht, weil es in der Bibel steht, dürfen wir auch. Denn es ist ja gottgefällig. Das ist so nicht richtig. Die Bibel berichtet von Menschen in ihren Sünden, ihrer Rechtschaffenheit, ihrem Glauben und Zweifeln, ihrem Lieben und Hassen und mit den Umgang Gottes mit diesen Menschen.
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Zeus
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#556 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Zeus » Sa 1. Jun 2013, 18:56

sven23 hat geschrieben: Biologen erklären dir, daß die Menschheit so nicht entstanden sein kann.
Abgesehen von der biologischen Seite ist es doch auch unmoralisch. Hatte Gott nicht so weit gedacht oder war es gar Absicht?
dvdk hat geschrieben:Da sind sich die Biologen wohl auch nicht ganz einig. Die Frage, ob es unmoralisch war würde ich mit ja beantworten, ganz eindeutig.
dvdk, es ist genau umgekehrt. Die Biologen sind sich sehr wohl darüber einig, dass ein genetischer Flaschenhals von nur einem Paar sehr bald das Ende der Spezies bedeuten würde.
Inzucht per se dürfte wohl nicht unmoralisch sein, denn ansonsten würde die ganze Schöpfung (also das, was wir von ihr heute vorfinden) laut der sogenannten hl. Schrift auf unmoralische Art und Weise zustanden gekommen sein.

Gruß
Zeus
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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sven23
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#557 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von sven23 » Sa 1. Jun 2013, 19:02

dvdk hat geschrieben:Die Frage, ob es unmoralisch war würde ich mit ja beantworten, ganz eindeutig.

Ich will jetzt nicht nach deinen familiären Verhaltnissen fragen, aber du hältst Inzest für moralisch? :?
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Zeus
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#558 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Zeus » Sa 1. Jun 2013, 19:11

dvdk hat geschrieben:Das ist ja das interessante an der Bibel, dass sie völlig ungeschminkt rechtes und unrechtes Verhalten darstellt. Wir lernen aus der Bibel, was wir tun sollten und wo wir besser die Finger lassen sollten.
Richtig, darum hat der Gott der Israeliten auch das Treiben von Lot seinen Töchtern mit zahlreicher Nachkommenschaft gesegnet. :mrgreen:
1 Mose 19:36
[...]Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 37 Und die ältere gebar einen Sohn, den hieß sie Moab; der ward der Vater der Moabiter von heutzutage. (5. Mose 2.9) 38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie Ben-Ammi; der ward der Vater der Kinder Ammon von heutzutage.
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dvdk
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#559 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von dvdk » Sa 1. Jun 2013, 22:25

sven23 hat geschrieben: Ach komm schon, wie man schwangere Frauen ohne Ehemann früher bezeichnete, muß ich dir doch wohl nicht erklären.
Was soll Dein "Ach komm schon" bringen? Die Bibel sagt über die Töchter Lots nichts aus. Meinst Du ich soll herumspekulieren? Auf jeden Fall sind aus diesen Söhnen zwei Völker geworden. Ist doch auch eine Erfolgsgeschichte, oder?
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dvdk
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#560 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von dvdk » Sa 1. Jun 2013, 22:37

Zeus hat geschrieben: dvdk, es ist genau umgekehrt. Die Biologen sind sich sehr wohl darüber einig, dass ein genetischer Flaschenhals von nur einem Paar sehr bald das Ende der Spezies bedeuten würde.
Inzucht per se dürfte wohl nicht unmoralisch sein, denn ansonsten würde die ganze Schöpfung (also das, was wir von ihr heute vorfinden) laut der sogenannten hl. Schrift auf unmoralische Art und Weise zustanden gekommen sein.

Gruß
Zeus
Da darfst Du mich nicht fragen. Ich bin kein Wissenschaftler. Ich jedenfalls habe kein Problem damit. Entweder die Wissenschaft hat recht, dann war es ein Wunder oder die Wissenschaft hat nicht recht - und das glaube ich eher - und dann war es kein Wunder. So oder so, heute sind wir rund 7 Milliarden. Und was nun die Moral betrifft: Rein Naturwissenschaftlich könnten wir die sexuelle Moral abschaffen, denn aus biologischer oder medizinischer Sicht ist so ziemlich alles möglich. Aber wollen wir das wirklich? Ich glaube nicht.
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