Allmacht oder Ohnmacht?

Besitzt der Gott der Bibel folgende Eigenschaften?

Allmacht
9
33%
Allwissenheit
9
33%
keine von beiden
9
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27

Pluto
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#231 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » So 23. Nov 2014, 14:23

closs hat geschrieben:Und jetzt: Wo redet man schön, wenn man Hinweise sieht, dass der Mensch im Leid trotzdem einen wertvollen Selbstsinn haben kann?
Wo erkennst du konkrete Hinweise?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#232 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » So 23. Nov 2014, 14:59

Pluto hat geschrieben:Wo erkennst du konkrete Hinweise?
Dass es biblisch ist, soll Dir gegenüber kein Argument sein, sei aber angemerkt. - Ansonsten über Lebenserfahrung - beispielsweise Gespräche mit Schmerzpatienten, Literatur über Folteropfer - auch in Maßen durch Erfahrung am eigenen Leib.

Oft erkennt man dasselbe Motiv: Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen - Aufhebung der Schmerzen - Tod oder Zurückfinden ins (Daseins-)Leben als anderer Mensch

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sven23
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#233 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von sven23 » So 23. Nov 2014, 15:08

closs hat geschrieben: Und jetzt: Wo redet man schön, wenn man Hinweise sieht, dass der Mensch im Leid trotzdem einen wertvollen Selbstsinn haben kann?

Vielleicht, weil man aus ideologischen Gründen oder Zweckoptimismus es so haben will. Es gibt auch viele Beispiele, wo Menschen am Leid zerbrechen. Man sollte das nicht verwechseln mit einem Schicksalsschlag, etwa einem Unfall oder einer Krankheit, das manchen dazu anhält, sein Leben zu überdenken und neu zu ordnen, wenn er denn noch die Chance dazu hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Catholic
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#234 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Catholic » So 23. Nov 2014, 16:52

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Und jetzt: Wo redet man schön, wenn man Hinweise sieht, dass der Mensch im Leid trotzdem einen wertvollen Selbstsinn haben kann?
...
Man sollte das nicht verwechseln mit einem Schicksalsschlag, ..., das manchen dazu anhält, sein Leben zu überdenken und neu zu ordnen, ....

Ich denke,dass genau das so ein Fall sein kann,denn vordergründig leidet der Mensch- z.B. nach einem Unfall-,keine Frage,denoch kann es sein,dass er gerade in dieser Zeit nicht nur neue Hoffnung spürt,sondern de facto sein bisheriges Leben überdenkt,vieleicht manches neu ordnet und gerade dadurch diese Zeit des Leide(n)s auch als Chance sieht,historisch gab es das z.B. bei Ignatius von Loyola,Johannes vom Kreuz und Therese von Lisieux.

Pluto
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#235 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » So 23. Nov 2014, 17:14

closs hat geschrieben:Oft erkennt man dasselbe Motiv: Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen - Aufhebung der Schmerzen - Tod oder Zurückfinden ins (Daseins-)Leben als anderer Mensch
Okay...man denkt um.
Man ist froh, dass die Schmerzen vorbei sind. Fühlt sich erleichtert und vital. Vielleicht lernt man daraus, sich anders zu verhalten, um den Schmerz in Zukunft zu meiden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#236 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » So 23. Nov 2014, 21:24

sven23 hat geschrieben:. Es gibt auch viele Beispiele, wo Menschen am Leid zerbrechen.
Natürlich - und dieses Zerbrechen ist ein Stirb und Werde.

sven23 hat geschrieben:wenn er denn noch die Chance dazu hat.
Der Unterschied unserer Weltbilder ist, dass Du "Chance" rein daseins-orientiert verstehst und ich auf die Existenz des Menschen an sich.

Pluto hat geschrieben:Vielleicht lernt man daraus, sich anders zu verhalten, um den Schmerz in Zukunft zu meiden.
Wir reden nicht vom selben - Du beschränkst Dich auf Daseins-Belange.

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sven23
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#237 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von sven23 » Mo 24. Nov 2014, 07:00

closs hat geschrieben:Der Unterschied unserer Weltbilder ist, dass Du "Chance" rein daseins-orientiert verstehst und ich auf die Existenz des Menschen an sich.

.

Natürlich, was anderes haben wir doch gar nicht zur Verfügung. Es gibt nur dieses eine Leben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#238 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » Mo 24. Nov 2014, 08:42

sven23 hat geschrieben:Natürlich, was anderes haben wir doch gar nicht zur Verfügung. Es gibt nur dieses eine Leben.
Woher willst Du wissen, dass Deine Existenz das Daseins-Leben nicht überdauert - wo es doch so viele geistige Hinweise dafür gibt?

So aber sagst Du "Natürlich" (als wäre Dein Glaube alternativlos) und "was anderes gibt es nicht" (als sei Dein Glaube eine ontologische Tatsache). - Ich weiss auch nicht mehr als Du, aber ich bin mir meines Unwissens bewusster.

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#239 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » Mo 24. Nov 2014, 10:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich, was anderes haben wir doch gar nicht zur Verfügung. Es gibt nur dieses eine Leben.
Woher willst Du wissen, dass Deine Existenz das Daseins-Leben nicht überdauert - wo es doch so viele geistige Hinweise dafür gibt?
Wenn man am Ende seines Lebens ankommt, ist es natürlich, für einen Menschen zu fragen, "Das kanns doch nicht gewesen sein?"
Meinst du so was? Das sind Hoffnungen und Wünsche... aber von Hinweisen kann doch keine Rede sein.

closs hat geschrieben:Ich weiss auch nicht mehr als Du, aber ich bin mir meines Unwissens bewusster.
:thumbup: Richtig.
Nur das Unwissen ist Gewiss. (könnte geradezu von Sokrates sein).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#240 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Savonlinna » Mo 24. Nov 2014, 10:24

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich, was anderes haben wir doch gar nicht zur Verfügung. Es gibt nur dieses eine Leben.
Woher willst Du wissen, dass Deine Existenz das Daseins-Leben nicht überdauert - wo es doch so viele geistige Hinweise dafür gibt?
Wenn man am Ende seines Lebens ankommt, ist es natürlich, für einen Menschen zu fragen, "Das kanns doch nicht gewesen sein?"
Meinst du so was? Das sind Hoffnungen und Wünsche... aber von Hinweisen kann doch keine Rede sein.
Hier ist dann wieder der "Zeitbegriff" von Belang.

Überträgt man ihn auch auf Gott oder nicht? Falls ja, ist "das Reich Gottes" in der Zukunft.
Falls nein, ist es jetzt schon da.
Und es gibt dafür Indizien.

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