piscator hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass ich nach meinem Tod da bin, vor ich vor meiner Geburt war.
So allgemein formuliert stimmt das wahrscheinlich sogar.
piscator hat geschrieben:die Fragen die du stellt, kann ich nicht beantworten, dazu ist mein Horizont zu begrenzt.
Das liegt aber nicht an Deiner Intelligenz, sondern daran, dass Dein Weg die Antwort auf diese Fragen nicht oder noch nicht braucht.
piscator hat geschrieben:Letztendlich sehe ich mich als Produkt der Natur
Bis auf das "letztlich" stimmt das auch - aber das "letztlich" hat es in sich.
Eigentlich ist für mich jeder religiös, der nach 1.Kor. 13, 1-13 lebt. - Ob intuitiv oder bewusst. - Und nach meiner Vermutung sieht das Gott ähnlich.
Deshalb komme ich immer mehr davon weg, mit dem Vilk Bibel-Exegese zu betreiben - weil die Wahrscheinlichkeit, dass die Exeten kontaminiert derart hoch ist, dass es mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Das ist KEINE Absage an die Bibel (mein Weltbild steht - warum, könnte ich buchstäblich stundenlang begründen), aber es ist eine Absage an organisierten Glaubengemeinschaften, denen der wahre Geist fehlt. - Und wie soll das ein Außenstehender unterscheiden können.
Insofern würde ich jedem Christen raten: "Lies für Dich und mit Gleichgesinnten die Bibel - ist ok. - Aber noch viel, viel, viel mehr: Mache durch DEIN alltägliches Verhalten Dein Umfeld neugierig auf das Christentum, so dass die Leute sagen: Boah - der/die da ist Christ/in - das muss was ganz besonderes sein, so wie der/die sich verhält. - DAS interessiert mich".
Alles andere ist Pharisäertum.
Und hier nochmal 1.Kor. 13,1-13, weil's so schön ist:
Paulus hat geschrieben:Ohne Liebe bin ich nichts.
Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt,
ja mit Engelszungen reden könnte,
aber ich hätte keine Liebe,
so wären alle meine Worte hohl und leer,
ohne jeden Klang,
wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden,
wüsste alle Geheimnisse Gottes,
könnte seine Gedanken erkennen
und hätte einen Glauben, der Berge versetzt,
aber mir würde die Liebe fehlen,
so wäre das alles nichts.
Selbst wenn ich all meinen Besitz
an die Armen verschenken
und für meinen Glauben das Leben opfern würde,
hätte aber keine Liebe,
dann wäre alles umsonst.
Die Liebe ist geduldig und freundlich.
Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht,
sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.
Liebe ist weder verletzend
noch auf sich selbst bedacht,
weder reizbar noch nachtragend.
Sie freut sich nicht am Unrecht,
sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles und hält allem stand.
Einmal werden keine Propheten mehr zu uns sprechen,
das Beten in anderen Sprachen wird aufhören,
die Erkenntnis der Absichten Gottes mit uns
wird nicht mehr nötig sein.
Nur eines wird bleiben:
die Liebe.
Denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft
ebenso wie unser prophetisches Reden.
Wenn aber das Vollkommene - das Reich Gottes da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.
Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind.
Jetzt bin ich ein Mann und habe das kindliche Wesen abgelegt.
Noch ist uns bei aller prophetischen Schau vieles unklar und rätselhaft.
Einmal aber werden wir Gott sehen,
wie er ist.
Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke,
doch einmal werde ich alles klar erkennen,
so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.
Was bleibt sind:
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist das Größte.