Prüfkriterien für das Gute.

JackSparrow
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#1 Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von JackSparrow » Do 19. Feb 2015, 11:59

Abgetrennt aus: Christlicher Universalismus


closs hat geschrieben:Mit anderen Worten - es gilt hier: "Prüfe alles und behalte das Gute".
Zuerst müsste mir jemand beibringen, nach welchen Kriterien ich zu prüfen und was ich als das Gute zu betrachten habe. Und sollte ich versehentlich mal nicht nach seiner Methode prüfen, müsste er mich bestrafen und mich auf den rechten Weg zurückbringen. Dann kann das sicherlich gut funktionieren.

closs
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#2 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 12:31

JackSparrow hat geschrieben:Zuerst müsste mir jemand beibringen, nach welchen Kriterien ich zu prüfen und was ich als das Gute zu betrachten habe
Trial and Error. - Wenn man natürlich modernistisch davon ausgeht, dass "gut" und "böse" rein subjektive Größen sind, ist es in der Tat schwer, einen Einstieg zu finden.

JackSparrow hat geschrieben:Und sollte ich versehentlich mal nicht nach seiner Methode prüfen, müsste er mich bestrafen und mich auf den rechten Weg zurückbringen.
So formal läuft das nicht - allerdings gibt es irgendwo im AT einen Satz, der hier vielleicht passt: "Not beugt zur Erkenntnis".

Pluto
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#3 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von Pluto » Do 19. Feb 2015, 12:55

closs hat geschrieben:allerdings gibt es irgendwo im AT einen Satz, der hier vielleicht passt: "Not beugt zur Erkenntnis".
So läuft es aber in Wirklichkeit nicht, denn nicht alle Menschen erleben Not oder Leid.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#4 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 13:00

Pluto hat geschrieben:So läuft es aber in Wirklichkeit nicht, denn nicht alle Menschen erleben Not oder Leid.
Und irgendwann ist das Maß voll und man erkennt - sei es im Tod oder vorher. - Was nicht heißen soll, dass man sich geißeln soll, um zu erkennen. - Bei jedem gibt es einen speziellen Weg.

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#5 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von Scrypt0n » Do 19. Feb 2015, 13:05

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Zuerst müsste mir jemand beibringen, nach welchen Kriterien ich zu prüfen und was ich als das Gute zu betrachten habe
Trial and Error.
Wodurch? :)

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#6 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von Scrypt0n » Do 19. Feb 2015, 13:21

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wodurch?
Normalerweise durch "Liebe" (im universalen Sinn des Wortes - nicht im modernistischen) und "Gewissen".
Beide Dinge helfen nicht, die Glaubensbehauptungen, die du von dir gibst, auf Richtigkeit zu überprüfen.

Ansonsten: Wie?

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#7 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 13:28

Scrypt0n hat geschrieben:Beide Dinge helfen nicht, die Glaubensbehauptungen, die du von dir gibst, auf Richtigkeit zu überprüfen.
Überprüfen kann man geistige Dinge nicht intersubjektiv oder objektiv. Das kann man "nur" selber erkennen oder sich gegenseitig erkennen. - Es ist der grundfalsche Weg, geistige Realität mit naturalistischen Methoden überprüfen zu wollen.

Eigentlich ist das sehr eingängig, wenn man fragt: Wie willst Du intersubjektiv oder objektiv überprüfen, ob die bestimmte Frau x attraktiv ist? - Wollte man das, müsste sie für alle als attraktiv nachprüfbar sein - was jedoch gerade nicht der Sinn der Sache ist. - Geistige und intime Erkenntnisse sind immer individuelle Erkenntnisse - geistige Realität zeigt sich dementsprechend immer individuell (suum cuique). - Allerdings erkennen sich Menschen gegenseitig, die von der gleichen geistigen Realität individuell betroffen sind. - Wie gesagt: Anders als in der Naturwissenschaft.

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#8 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von Scrypt0n » Do 19. Feb 2015, 13:33

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Beide Dinge helfen nicht, die Glaubensbehauptungen, die du von dir gibst, auf Richtigkeit zu überprüfen.
Überprüfen kann man geistige Dinge nicht intersubjektiv oder objektiv. Das kann man "nur" selber erkennen oder sich gegenseitig erkennen.
Aber eben darum geht es ja; das, was man meint erkannt zu haben als richtig oder falsch zu prüfen.

Offensichtlich weißt du es selbst nicht... - geht aber natürlich trotzdem davon aus, dass deine Glaubensbehauptungen zutreffend wären.
Sehr schwach.

closs hat geschrieben:Eigentlich ist das sehr eingängig, wenn man fragt: Wie willst Du intersubjektiv oder objektiv überprüfen, ob die bestimmte Frau x attraktiv ist?
Meinungen/Geschmack ist ja auch relativ bzw. subjektiv. Daher Kategoriefehler deinerseits.

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#9 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 14:20

Scrypt0n hat geschrieben:Meinungen/Geschmack ist ja auch relativ bzw. subjektiv.
Gott ist wahrnehmungs-mäßig subjektiv und wesens-mäßig objektiv - wenn es ihn gibt, was eben viele Menschen zu erkennen glauben.

Scrypt0n hat geschrieben:Aber eben darum geht es ja; das, was man meint erkannt zu haben als richtig oder falsch zu prüfen.
Genau darum geht es NICHT, weil man weiss, dass Gott nicht objektiv überprüfbar ist. - Das ginge nur dann, wenn Gott von seinem Wesen her Teil des Daseins wäre.

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#10 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Catholic » Do 19. Feb 2015, 17:31

JackSparrow hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Mit anderen Worten - es gilt hier: "Prüfe alles und behalte das Gute".
Zuerst müsste mir jemand beibringen, nach welchen Kriterien ich zu prüfen und was ich als das Gute zu betrachten habe....

Da kommen zwei Aspekte schon mal zusammen.
1) Etwas ist immer gut oder besser "im Verhältnis zu..."!
Ist es gut,zu rauchen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen,wenn jemand raucht,wenn jemand aber herzkrank ist und ihm der Arzt vom Rauchen abrät,dann ist es besser für ihn,nicht (mehr) zu rauchen.
2) Es stellt sich die Frage,ob es etwas gibt,was insich schlecht ist?
Wenn dem so ist,dann ist diese Handlung per se schlecht und sie wird auch nicht durch eine gute Absicht zu einer guten Handlung.
Ich gehe hier bei den Begriffen gut/schlecht vom moralisch-ethischen und nicht vom juristischen Standpunkt aus.

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