Aschera, die Gemahlin Jahwes

Hemul
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#41 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Fr 18. Dez 2015, 17:22

Sorry!
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 18. Dez 2015, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#42 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Fr 18. Dez 2015, 17:35

Thaddäus hat geschrieben: Und die gefundenen exakten Inschriften lauten wie folgt (zitiert aus, Tilly/Zwickel, Religionsgeschichte Israels, 2011, 95-97; Eckige Klammern zeigen die Auslassungen unentzifferbaren Textes an; Schrift in eckigen Klammern sind Ergänzungen abgeschnittener, also teilweise verderbter, aber erschließbarer Wörter):
Wandinschrift eines Grabes in Khirbet el-Kom
Originaltext:
‘RYHW. H’ShR. KTBH
BRK. ‘RYHW. LYHWH
WMTsRYH. L’ShRTh HWSh’ LH
[ ] L’NYHW
[ ] L’ShRTh
[ ] WL’..RTh

Translation:
UrYahu the chief/ruler writing.
Bless UrYahu by YHWH
And from his enemies/rivals by AShRTh deliverance by her
… by OnYahu
… by AShRTh
… and by [Ash]RTh

Bild
Quelle
Zwei Inschriftenfunde aus dem Jahre 1967 und 1975/6 lösten erhebliche Diskussionen aus: Khirbet el-Kom in der Schefela, gut 10 km östlich von Lachisch gelegen, und Kuntilet Ajrud im Negev. Sie stellten die alttestamentliche Wissenschaft vor völlig neue Einsichten.
In Khirbet el-Kom, das zu Juda gehörte, wurde in einer Grabkammer folgende Inschrift aus dem letzten Viertel des 8. Jh.s v. Chr. entdeckt:
Uriyahu, der Reiche, hat es schreiben lassen.
Gesegnet war Uriyahu vor Jahwe.
Und von seinen Feinden hat er ihn durch seine Aschera errettet.
Durch Oniyahu
und durch seine Aschera
[...] und durch seine Aschera.

Es handelt sich um ein Segenswort für einen Verstorbenen, eben jenen Uriyahu, der hier bestattet worden war. Eine bei der Inschrift in die Wand gehauene Hand könnte als Hand Gottes, die sich dem Toten zuwendet, verstanden werden. Die parallele Erwähnung Jahwes und Ascheras legt es nahe, dass Aschera hier als Göttin an der Seite Jahwes verstanden wurde. (...)
Kuntilet Ajrud ist eine Festung und Karawanserei ca. 50 km südlich von Kadesch Barnea, außerhalb des traditionellen Siedlungsgebietes des Stammes Juda gelegen (vgl. S. 61 f.). Die Anlage war ein Handels- und Rastplatz auf dem Weg nach Süden, die wahrscheinlich vom Nordreich Israel errichtet worden war und die ab ca. 800 v. Chr., also zur Regierungszeit der Könige Joasch (802-787 ν. Chr.) und Jerobeam II. (787-747 v. Chr.) bestand. In einem Raum im Eingangsbereich der Festung wurden mehrere Inschriften gefunden.
[...]
Folgende Inschriften mit religiösem Inhalt wurden dort gefunden:
Nr. 3: Zugunsten von Abdiyau, dem Sohn des Adna. Gesegnet sei er vor Jahwe
Nr. 6: 1 [... ] gesegnet sei ihr Tag, und sie mögen schwören [... ]
2 [...] Jahwe möge wohl tun ...
3+x [...] sie geben dem [..·]
4+X [...] Aschera [...]
Nr. 7: 1 [... ] und beim Aufstrahlen Gottes/Els, da zerflossen die Berge
2 [...] gepriesen sei Baal am Tage des Krie[ges ...]
3 [...] durch den Namen Gottes am Tage des Krie[ges ...]
Nr. 8: 1 Gesagt hat [... ] : Sprich zu [... ] und zu Yau'ascha und zu [...]: Ich segne euch
2 gegenüber Jahwe von Samaria und seiner Aschera.
Nr. 9: 1 Amaryau:
2 Sprich zu meinem Herrn:
3 Geht es dir gut?
4 Ich segne dich gegenüber Jah-
5 we von Teman
6 und durch seine Aschera. Er seg-
7 ne dich und behüte dich
8 und sei mit meinem
9 Herrn
10 [...]
11 [Alphabetfragment]
12 [Alphabetfragment]
13 die Gerste, Gerste
14 [Alphabetfragment]
Nr. 10 1 Mit allem, was er erbat von irgendjemanden, hat man ihn gnädig bedacht und Jahwe hat
ihm gemäß seinem Wunsche gegeben
2 durch Jahwe von Teman und seine Aschera.

Und wenn Du jetzt noch den Beweis erbringst, dass der Ehegatte von Aschera "JHWH" darüber erfreut war-mache selbst ich folgendes: :clap: Als sein Bundesvolk ihn früher wie aus 2.Mose 32:7-10, "unmissverständlich" ersichtlich offensichtlich ohne sein Einverständnis mit einem Kalb in Verbindung brachte-reagierte "JHWH" auf jeden Fall sehr, sehr, sehr erbost :

7 Da sagte Jahwe zu Mose: "Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben! 8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Ein gegossenes Stierkalb haben sie sich gemacht und sind vor ihm niedergefallen. Sie haben ihm Opfer gebracht und gesagt: 'Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten hierher geführt hat.'" 9 Weiter sagte Jahwe zu Mose: "Ich habe gesehen, wie eigensinnig dieses Volk ist. 10 Lass mich jetzt meinen Zorn über sie ausschütten und sie vernichten. Dafür werde ich dich zu einem großen Volk machen."
:chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#43 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von 2Lena » Fr 18. Dez 2015, 18:42

Hemul hat geschrieben: Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann,
Wo hast du da bloß die Ehe her ...?

Übrigens werden fast alle katholischen Klosterfrauen mit Jesus getraut. Sie tragen einen Ehering oder haben zumindest das Gelübde dafür. Komm mir bloß nicht, das sei Vielweiberei.
Schau lieber, wie mit welchen Begriffen Märsche geblasen werden und welche Keifferei dann entsteht.

2Lena
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#44 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von 2Lena » Fr 18. Dez 2015, 18:47

Thaddäus hat geschrieben:Und die gefundenen exakten Inschriften lauten
Die Begriffe wurden so übersetzt, wie die Bibel Hemul's ... irgendwas von "Ehefrau" statt Mann. Dann kommen die Leute halt auf die merkwürdigen Ideen.
Nimm bitte selbst das Phönizische Alphabet, vergleiche.

Die Inschrift beginnt mit einem "tau" (tav , wie "+") das danach ist nicht zu erkennen.
Das kommt schon mal bei deiner Liste nicht vor.
War damit gemeint, dass der Verstorbene auf etwas gespuckt hat, behindert war, wie die Hand zeigt?
So zeichnet keiner einen Segen ... Der hebt die Hand empor, breitet die Hände anders aus. Der fährt nicht wie mit einem Signal in den Boden - (gespürtes) voll Verachtung. Der macht nicht ein Bild mit einem verkümmerten abgespreizten kleinen Finger, ete-pe-tete - und einen Daumen der nicht packen kann und auch nichts hält...

Eine Begründung, die hätten nicht besser gemalt, zieht nicht. Wer es schafft solch feine Inschriften zu meißeln, bringt auch eine Zeichnung richtig hin.

Die anderen Auffälligkeiten:
Wie kann BRK. ‘RYHW. LYHWH noch übersetzt werden?
Statt Barach segen - in die Knie zwingen, barach wäre akustisch wie "fliehen".
Hat er JWHW gesehen, den YHWH oder nicht.
Er hat ihn nicht gesehen, den YHWH (L-YHWH)
ein "Y" (i) kann als Zukunft oder bei einer Verneinung sein.

Es sind merkwürdige Zeichen dazwischen, die ich wegen der Bildqualität vergrößert nicht richtig sehen kann. Statt KTBH ist ein seltsam vermurkster Buchstabe und falsche Schreibweise, ein Tet statt Tau (Tav). Das ist deshalb hervorstechend, weil mit Zahlen gerechnet wurde. Man konnte praktisch nicht falsch schreiben. Es gab Kontrollsummen. Tet ist minderwertig. Würde quergelesen, soll abhauen ...Statt Güte spinnt er. Es ist auch der Buchstabe komisch. Das K scheint falsch, aber ich kann es nicht richtig lesen. Seltsam ist auch die Formulierung. Ein Mann hätte KTB geheißen, Schreiber. Eine Frau wäre KTBH hätte dann auch die Auswirkung auf BRK (BRKH). Wieso ist ein Mann eine Frau?
KTBH ist ein (Zeitungs)Bericht. Es ist auch von ritzen, skizzieren die Rede.

Und wo steht überhaupt "Aschera"?
Man würde den Reichtum mit "Ain" schreiben. Das ist ein runder Kreis. Kommt nicht vor. Erinnere dich an die Frau mit den Federfüßen, das Bild das du netterweise gezeigt hast.
Sie hatte auf beiden Seiten "Durchblick" (Quellen) in den Händen, runde Kreise.

Wieder kommt bei der Inschrift sowas wie ein Fluchwort, das aber so harmlos mit
… by AShRTh ... in Englisch dasteht ...was dir was suggeriert.
Was eigentlich?
Kennst du die Schreibweise in der alten Sprache?
Aufgefallen ist mir hier das "Tet" - und das nur, weil die Tradition mit solcher Dichtungsart unzählige "Rechnungen" aufstellt und immer wieder damit reimt. Soll man ihn des Amtes entheben? klingt wie das "tet" wenn man Negatives draus macht. Phönizisch ist "tet" ein "x". Da reimt sich in so einem Fall bei sehen mit einem falschen "t" statt hoffen nur zittern.

. Le esch zum Feuer / rata (wie zittern und beben...)
... und die machen eine "AShRTh".

Bitte leg das Bild den hohen Gelehrten nochmal zum Überarbeiten vor.
Ich bin keine anerkannte Expertin.

... und, beschimpf nicht so schlimm den armen Hemuli, der dir oft sagen kann was die Bibel schreibt und halt eben wie du, bloß liest ... statt selbst zu denken.

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sven23
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#45 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von sven23 » Fr 18. Dez 2015, 19:40

closs hat geschrieben:Ach Du lieber Gott - verstehst Du das WIRKLICH wörtlich?

"Sohn" ist (geistig gesehen) die authentische Abbildung Gottes im Dasein - mit dem "Sohn" kommt der "Vater" auf die Welt. - Auch "Vater" ist lediglich eine Offenbarungs-Größe und hat nichts mit dem Wesen Gottes selber zu tun - das sind alles menschlich verständliche Begriffe - muss ja, sonst versteht's ja keiner - aber nicht mehr. - Damals konnte man noch nicht so abstrakt denken wie heute.
Und heute kann man abstrakt denken, geändert hat sich aber an der Vater Sohn Beziehung nichts:

"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#46 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von sven23 » Fr 18. Dez 2015, 19:52

"Mittlerweile geht die Mehrheit der Forscher davon aus, dass diese Göttin sowohl in Israel als auch in Juda jahrhundertelang nicht nur neben dem biblischen Gott Jahwe verehrt wurde – sogar im Tempel zu Jerusalem ließ der König Manasse ihr Bildnis aufstellen (2. Kön., 21, 7) –, sondern dass sie im Bewusstsein der Menschen als Jahwes Frau oder doch zumindest als seine Gefährtin angesehen wurde."

Quelle

Der Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus ist immer mit Friktionen verbunden. Die Dämonisierung anderer Götter im AT ist ein beredtes Zeugnis dafür. Aschera wird ca. 40 mal in der Bibel genannt. Ein Beleg, wie präsent die Göttin immer noch war.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Thaddäus
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#47 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Thaddäus » Fr 18. Dez 2015, 21:46

2Lena hat geschrieben: Nimm bitte selbst das Phönizische Alphabet, vergleiche.

Die Inschrift beginnt mit einem "tau" (tav , wie "+") das danach ist nicht zu erkennen.
Das kommt schon mal bei deiner Liste nicht vor.
Vielen Dank Lena für deine Bemühungen, die althebräische Schrift auf der Abzeichnung noch einmal zu entschlüsseln! Wenn ich eine hochauflösendere Darstellung der Inschrift gefunden hätte, hätte ich diese hier eingestellt.

In der Tat könnte der erste Buchstabe rechts ein Tav sein, aber der Text noch weiter rechts, ist zerstört, so dass dieses vermeintliche Tav vermutlich der letzte Buchstabe eines zerstörten und nicht mehr rekonstruierbaren Wortes ist. Wie dem auch sei, ist das ‘RYHW (UrYahu) ohnehin nur ein Eigenname, nämlich der Name des unter der Inschrift Begrabenen.

Die Leute, die diese Inschrift entziffert und übersetzt haben, verfügen jedenfalls über weitaus mehr Erfahrung im Entziffern und Übersetzen von phönizisch-althebräischen Schriften als du und ich und alle User dieses Forum zusammen. Wenn es Zweifel an der Entzifferung dieser Grabinschrift gäbe (soweit sie erhalten ist), dann würde dies vermerkt werden und die möglichen alternativen Lesarten würden angegeben werden (XYZ könnte dies oder auch das bedeuten ...). Ich kann dir also versichern: man muss diese Inschrift nicht nochmals den Gelehrten vorlegen zur Verbesserung. Entzifferungsprobleme werden in den einschlägigen altorientalischen und biblisch-archeologischen Fachzeitschriften diskutiert. Die von mir zitierte Fassung ist in jedem Falle das Endergebnis etwaiger Diskussionen um die genaue Entzifferung der Inschrift.

Der Göttinnenname "Aschera" entspricht in der Inschrift ’ShRTh (AShRTh).

Aschera ist der altorientalischen Wissenschaft natürlich nicht allein aus dieser Inschrift bekannt. Die Göttin Aschera wird vielfach genannt (über 40x allein im AT und weitaus häufiger in nicht-biblischen Texten und natürlich noch anderen Inschriften) und die Anzahl der aufgefundenen Figurinen, die Aschera darstellen, ist so hoch, dass man davon ausgehen muss, dass in jedem zweiten israelitischen Haushalt im 8. Jahrh. v.Chr. eine vorhanden gewesen sein muss und dass sie zusammen mit JHWH angebetet wurde. Sie war vor allem zuständig für die Fruchtbarkeit. Typischerweise stützt sie ihre Brüste mit den Händen und präsentiert sie so. Dies hatte aber keine vorrangig sexuelle Bedeutung, sondern es soll zeigen, dass sie mit ihren Brüsten die Säuglinge nährt. Es gibt auch Figurinen, bei denen zwei Säuglinge an ihren Brüsten saugen. Aschera war eine Fruchtbarkeits- und Muttergöttin, ursprünglich die Ehefrau des Gottes El. Der Gott El ging im Laufe der israeltischen Geschichte in JHWH auf. Erkennen kann man dies daran, dass der Name JHWH im AT durch EL-O-HIM ersetzt wurde (oder auch durch ADONAI), um den heiligen Namen JHWH nicht ausprechen zu müssen, weil das verboten war.

Bild
Bild
Quelle

Die Hand, die nach unten zeigt, segnet den Verstorbenen unter der Inschrift! Würde sie nach oben zeigen, würde die Inschrift gesegnet werden, was Blödsinn wäre. Über die Qualität der Handzeichnung will ich kein Urteil fällen. Sie ist so (schlecht), wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Man muss aber bedenken, dass die Hand in Stein geritzt worden ist und nicht etwa aufgemalt wurde.
Wenn man eine Hand mit welchem Werkzeug auch immer in störrigen Stein ritzt, dann sieht die nicht so toll aus, wie wenn man sie mit Farbe aufmalen kann.

2Lena hat geschrieben: ... und, beschimpf nicht so schlimm den armen Hemuli, der dir oft sagen kann was die Bibel schreibt und halt eben wie du, bloß liest ... statt selbst zu denken.
Ich beschimpfe den lieben Hemul nie. Ich sage ihm nur, das er sich am heiligen Geist versündigt, wenn er die Vernunft des Menschen und also die Philosophie als gottlos bezeichnet, obwohl sie eine Gabe Gottes ist, wenn Gott den Menschen tatsächlich erschaffen hat. Zudem kennt er die Bibel nicht besonders gut, denn er hat nicht erkannt, dass ich aus der Weisheit Salomos zitiert habe.

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#48 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Fr 18. Dez 2015, 22:56

Pluto hat geschrieben:Wer relevante Fakten für nichtssagend sind begibt sich in die Willkür.
Was nützen Fakten, wenn sie Fragen nicht beantworten, die man stellt?

Pluto hat geschrieben:Mich wundert das, denn später konnte man offenbar der Versuchung nicht widerstehen, aus dem Monotheismus eine Dreifaltigkeit zu machen wobei dieses "Drei-in-Eins"
Meinst Du das ernst? - Das ist etwas GANZ anderes.

Pluto hat geschrieben:Der besteht darin, dass man das Ziel festlegt, und hinterher hoch erfreut "Heureka" ruft, wenn man es findet.
Man ruft nicht hinterher "Heureka". - Man rekonstruiert möglicherweise sein "Vorher-Heureka", aber gefunden hat man doch schon.

Pluto hat geschrieben:Nein es ist eine Baustelle, nur wollen die kanonischen Exegeten Fakten nicht anerkennen (sind für sie ja nichtssagend).
Da scheint das große Missverständnis zu sein.

Wie gesagt: Was nützen Fakten, wenn sie nichts zur Sache tun? - Da kanonische Exegese anerkennt sehr wohl die Fakten der HKM - die HKM ist auch in der christlichen Theologie fest verankert. - Das ist nicht das Porblem.

Das Problem ist die unterschiedliche Bewertung der HKM-Ergebnisse:
Die HKM-Verfechter scheinen zu glauben, dass ihre Fakten (die als solche wertungsfrei(!) anerkannt sind) der Schlüssel zum Bibelverständnis und somit des Christentums seien. - Die kanonische Exegese meint, dass diese Fakten zwar wertvoll, aber nicht entscheidend sind, weil es hier unterm Strich um geistige Fragestellungen geht.

Es sind wirklich zwei verschiedene Baustellen, da die Fragestellungen unterschiedlich sind. - Wenn Du fragst, ob Flensburg oder Garmisch das richtige Ziel ist, nützt das Faktum nichts, dass das Auto dorthin Doppelvergaser hat - selbst wenn es ein Faktum ist.

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#49 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Fr 18. Dez 2015, 23:04

sven23 hat geschrieben:So kann man nicht vorgehen, wenn man den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt und ergebnisoffen sein will.
Im kritisch-rationalistischen Sinn geht das methodisch wirklich nicht - da hast Du recht. - Die theologische Wissenschaft ist eine andere Wissenschaft als die kritisch-rationalistische Wissenschaft.

sven23 hat geschrieben:Jahwe zu verheiraten und ihn wieder von seiner Gefährtin Aschera zu scheiden sind beides menschliche Entscheidungen.
"Entscheidung" ist hier ein komisches Wort - es sind Vorstellungs-Bilder, die sich Menschen vor dem Monotheismus von "oben" gemacht haben.

sven23 hat geschrieben:Ob die Hinwendung zum Monotheismus ein Fortschritt war, wäre noch nachzuweisen.
Man könnte es dialektisch "nachweisen" - die Antwort wäre sehr vereinfacht in etwa, dass das Höchste EINES sein muss, um das Höchste sein können. - Oder etwas formaler: "Höchstes" ist nur das, zu dem es keine Anti-These gibt.

sven23 hat geschrieben:Ein Dogma ist wahr, weil es ein Dogma ist. Zirkelschlüssiger gehts gar nicht.
Wer argumentiert so?

sven23 hat geschrieben:Die HKM hat die Religion schon einigermaßen entzaubert.
Ganz und gar nicht. - Hier kommt wieder einmal ein komplett falsches Religions-Verständnis zugrunde.

sven23 hat geschrieben:Das Fazit ist: Auch Götter fallen nicht vom Himmel, sondern sind menschliche Projektionen.
Gottes-Vorstellungen sind in der Tat Wahrnehmungs-Größen - da hast Du recht. - Aber das ist nun wirklich nicht überraschend.

Der entscheidende Punkt ist ein anderer:
Welche Wahrnehmungs-Vorstellung ist authentisch zu dem, zu dem es Wahrnehmung sein will. - Diesbezüglich gibt es große Unterschiede, die man logisch sehr knackig begründen kann, die aber nicht naturalistisch nachweisbar sind. - Deshalb heisst es "Glauben" und nicht "Wissen".

closs
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#50 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Fr 18. Dez 2015, 23:08

sven23 hat geschrieben:Und heute kann man abstrakt denken, geändert hat sich aber an der Vater Sohn Beziehung nichts
Natürlich nicht - das ist die gängige Chiffrierung, die man geistig de-chiffrieren kann - genau das ist Aufgabe der Theologie (und eben nicht der HKM).

sven23 hat geschrieben:Der Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus ist immer mit Friktionen verbunden.
Gut möglich. - Was glaubst Du, warum das "Goldene Kalb" so schnell parat war? - Weil es als Ausdrucksform präsent war.

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