Andreas hat geschrieben:Da möchte ich mal einhaken, weil das etwas mit diesen Widersprüchen zu tun hat. Ich höre immer wieder, dass die Evangelisten Juden gewesen seien. Dieser dreifache Fehler der mir hier bei dieser Problematik beim genauen Lesen der Evangelien begegnet, kann wohl kaum von jüdischen Autoren gemacht worden sein. Dass hier drei mal der gleiche Fehler fast wortwörtlich gemacht wird, spricht sehr für Copy&Paste von Leuten die sehr wenig über die jüdischen Feste wussten. Das ist für mich die plausibelste Erklärung für dieses Phänomen. Hast du eine bessere Erklärung?
Wie ich bereits sagte, man müsste alle Dokumente, Stelle für Stelle durchackern und das sind enorm viele Schriften. Das müsste man dann tun von den ersten bist mindestens zu der Zeit des Buchdruckes. Dann eben noch die verschiedenen Übesetzungen, ich denke da müsste man eben Vollzeit Historiker sein.
Ich weiss nicht hast Du zugang zu diesen Urtexten und Schreiben von den ersten Berichten in verschiednen Sprachen. Soviel ich weiss gibt es da auch teilweise nur ganz kleine Abschriften von ein paar Versen usw. Alle Texte durchackern habe ich mal gehört ist ein Kilometer hoher Stapel Papier. Da könnte also ein Menge Arbeit auf Dich zu kommen, wenn es Dir wirklich so wichtig ist.
Ist das schlimm? Finde ich nicht, aber es ist eine wichtige Information, dass vermutlich nicht stimmt, was weithin über die Evangelienschreiber gelehrt wird. Wenn drei von ihnen Christen statt Juden waren ändert das ja an der frohen Botschaft nichts heilsrelevantes, wie du sagst. Doch um sie besser zu verstehen, wäre es dann sinnvoller, diese Botschaft aus christlicher und nicht aus jüdischer Perspektive zu lesen, wenn man verstehen will was die Autoren aus ihrer schon christlichen Perspektive über den Juden Jesus schreiben. Deutlich wird das zum Beispiel bei der Differenz zwischen "Messias" und "Christus", was ja schließlich zur Spaltung von Judentum und Christentum geführt hat. Da geht es dann sehr wohl ans Eingemachte des Glaubens - auch heute noch zwischen dem Juden- und dem Christentum, falls Frieden in den Augen Gottes eine Rolle spielen sollte, was ich glaube.
Also für meinen Glauben, wäre dies kein Problem. Ich kann nicht nachprüfen ob wirklich Jesaia seine Prophzeihung aufgeschrieben hat und könnte dort auch jedem Glauben der etwas anderses sagt. Wichtig für mich ist eben, das was in Jesaia als Prophezeihung aufgeschrieben war vor dem kommen Jesus, hat sich davon etwas erfüllt für meine Leben oder nicht. Genau gleich mit den Zusagen Christi in den Evangelien an seine Nachfolger, sehe ich das sich diese Zusagen für mich erfüllen, wenn ich die Schritte gehe, welche schon im AT beschrieben werden wie man diesen Gott suchen und finden kann, wie ist das mit Jesus seinen zusagen, erfüllt sich dies oder nicht. Wenn wir dann die Paulusbriefe eben im Kontext zu den Evangelien lesen und die Briefe der Apostel, ist dort eben dies Handschrift des Geistes sichtbar welche mir der Heilige Geist bestätigt.
Was die Spaltung anbelangt, spielt der Name weniger eine Rolle als eben der Glaube: Wenn die einen Glauben er ist der Messias und die anderen nicht, ist der Name am Ende eben höchstens ein weiterer Streitpunkt aber nicht die wahre Ursache für den Konflikt. Angenommen aber die Evangelien lügen in allen Heilsrelevanten Punkten über Leben, Wirken und Tod Christi und es wäre wirklich nur eine Erfindung der Christen und Heiden, dann müsste jeder Jude dann sagen, was genau der Grund war für die 2000 Jahre Diaspora, die Römische Besatzung und die Zerstörung des Tempels und ja da können sie wohl nur ähnliche Gründe bringen, die in den Evangelien stehen, viel mehr Spielraum lässt eben das Gesetz und die Propheten nicht zu und wo waren dann die welche das Volk vor dem warnten, wenn Christus falsch warnte. Weil da müsste ja Schriften von Gesandten Gottes in einer ähnlichen Grösse und Brisanz da vorhanden sein. Ich weiss nicht ob es die gibt, weisst Du da etwas?
Wir werden es sicher wissen, wenn Israel das tun wird:
Lu 13:35 Siehe, euer Haus wird euch selbst überlassen! Ich sage euch, ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr sagen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wenn sie auf den Bezug nehmen, von dem eben die Evangelien schreiben, werden wir wissen, ob es sich erfüllt oder nicht. Ich denke Andreas, das wird wohl schneller kommen als du alle Schriften durchgeackert hast aber wer weiss, muss nicht sein. Schauen wir mal was sich da entwickelt im Nahen Osten aber wenn ich Jude wäre, würde ich zumindest Sacharia täglich lesen in diesen Tagen. Möge der Herr ihnen Weisheit schenken.
Das ist alles ganz im Sinne, die Bibel sich selbst interpretieren zu lassen. Gerade aus den Widersprüchen der Bibel, die mich gar nicht im Glauben stören, habe ich sehr viel gelernt - auch was heilsentscheidende Dinge betrifft. Ich folge nicht dem historisch konstruierten und auch nicht dem stur wörtlich geglaubten Jesus, weil mir seine Botschaft wichtig ist - auch wenn sie nur zwischen den Zeilen wie ein sanft verwehendes Säuseln wahrnehmbar ist - würde vielleicht der Elia sagen. Meine Intention ist ein besseres Verständnis und nicht das Abschießen der Bibel, des Glaubens oder einer Glaubensgemeinschaft. Und ehrlich gesagt, geht es mir gar nicht so darum, bis aufs Blut um das Heilsentscheidende mit anderen Christen zu "ringen" - weil ich Gottvertrauen habe.
Andreas ich bin da schon eher stur aber trotzdem glaube ich das du gut daran tust, mit dem Gott vertrauen und ja wie man die Stimme Gottes wahrnimmt, der eine braucht es laut, dem anderen reicht dieses säuseln, von dem Du sprichst. Wenn er ja seinen Kindern die Augen und Ohren öffnet, dann glaube ich das wir mit dem Kindlichen Glauben, gut beraten sind und auch mit dem demütigen warten und bitten für mehr Erkenntnis. Wie gesagt mir ist jetzt die Historie weniger wichtiger, weil bei mir das persönliche Erlebnis so einschneidend war, das jeder Zweifel über die Echheit und Kraft über diese Gute Botschaft, weichen musste. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das ein verlorner Sohn vom Mörder zum Guten wechselt, um dann am Ende zu erkennen, das war die falsche Kraft die einem erlöste. Jeder hat also seinen Weg zu gehen aber am Ende zählt:
Joe 2:32 (3-5) Es soll aber geschehen, daß ein jeder, der den Namen des HERRN anruft, gerettet wird; denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Zuflucht sein, wie der HERR versprochen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft.
Ich konnte und wollte nicht warten am Ende und darum rufen die einen vorher und die anderen am Schluss. Wichtig ist das man weiss, je früher je besser.
In dem Sinne viel Segen und Weisheit vom Herrn, möge er Dir die Augen auftun für eine schlüssige Erklärung über diese offene Fragen zu den Evangelien.
Lg Kingdom