#1 authentisches Leben und authentische Religion
Verfasst: Do 5. Jul 2018, 11:42
Seit einiger Zeit kristallisiert sich bei mir der Gedanke heraus daß in der heutigen Religion und Theologie nicht vom authentischen Mensch-Sein ausgegangen wird sondern von einem religiös-ideellen Menschsein. Der tatsächliche lebende und sterbende, glückliche und leidende Mensch ist gar nicht mehr oft das Thema, stattdessen werden Bücher wie die Bibel hergenommen und der Mensch hat zu sein was die Bibel aussagt. Beispielsweise geht der Römerbrief am Anfang wenigstens schlicht davon aus daß jeder Mensch böse ist und eigentlich Strafe verdient hat. Wenn ich nun in meinem authentischen Leben nach dem Guten und Bösen suche finde ich aber beides, mir selbst wurde von Menschen sowohl Gutes als auch Schlechtes angetan und auch ich habe anderen Menschen Gutes getan aber ihnen auch manchmal wehgetan. Wenn ich das Große und Ganze hernehme war mein Leben aber gut und ich habe mich trotz mancher Schwierigkeiten mit den mir wichtigen Menschen immer verstehen können und habe sie geliebt und wurde von ihnen geliebt.
Ich sehe nun ein authentisches Leben des Menschen wie ich es relativ leicht fassen kann, und ein ideelles Leben des Menschen wie es die Religion anhand ihrer biblischen Dogmen sieht, und diese beiden Lebensauffassungen stimmen nicht überein. Mir ist als spräche die Religion leider oftmals gar nicht zu meiner Authentizität, zu meinem authentischen Ich. Mein Glück und mein Leid ist gar nicht das Thema, es geht nur darum wie ich zu Gott stehe und was ich von Gott halte, Gott ist einfach nur ein Richter und denkt nur an meine Sünden. Eigentlich hat das keine Substanz. Ja, ich habe gesündigt in meinem Leben, aber ich bin auch gar nicht mal so selten gerecht gewesen, und das stimmt auch für fast alle anderen Menschen die ich kenne. Zudem bin ich überzeugt daß zum Leben mehr gehört als die Beurteilung durch ein Gericht Gottes, vor allem mehr als ein Gericht nach dem Maßstab des mosaisch geprägten Bibelgesetzes.
Worauf ich hinauswill ist dies, ich bin der Meinung daß man zum Leben eigentlich Gott braucht, sonst wird es nicht rund und verliert sich irgendwann im Sinnlosen, im Tod, im Nihilismus und in der Unwahrheit und Desorientierung. In meinem Erleben gibt es Gott und wenn ich bestimmte wichtige spirituelle Gesetze betrachte, dann ist er mir nahe. Etwa darf ich mich nicht einem Haß hingeben sondern muß in der Liebe leben. Aus der Liebe und ihren Rückwirkungen auf mich weiß ich wer und wie Gott ist. Dieses spirituelle Gesetz ist gültig und wenn ich es breche ist es als ob ich Gott nicht kenne. Aber das mosaische Gesetz mit seinen harten Strafen ist nicht so ein spirituelles Gesetz. Es ist nicht richtig daß ein Mensch für eine Sünde wie Ehebruch oder Unzucht gleich sterben soll, oder daß man für einen Diebstahl die Hand abgehackt bekommt. Es ist nicht richtig weil wir ja in der Liebe leben sollen, und ein liebender Mensch darf das Böse nicht hart strafen sondern muß mit Weisheit und Barmherzigkeit handeln und Gott hinzuholen und das Böse mit Gutem überwinden. Klar ist das manchmal nicht einfach und wenn man noch unerfahren ist kommt man oft an den Punkt wo man nicht weiter weiß. Aber mit der Zeit und mit Gottes Hilfe geht es und man lernt hinzu und auch das praktische Leben wird rund mit Gott und seinen Lehren.
Aber ich brauche es daß Gott zu meinem authentischen Ich spricht. Ich brauche immer wieder Hilfe und Beistand. Ich kann nicht mehr so einfach für mich existieren und Gott als Märchengestalt ansehen und mit dem Leben trotzdem noch zurechtkommen. Es wäre nur ein langsames Sterben und ein Leiden ohne jeden Trost, es wäre Egoismus, es wäre Angst und auch Haß. Da denke ich manchmal daran daß Jesus vor seiner Kreuzigung im Johannesevangelium sagt, Sünde ist der Unglaube. Es geht nicht um irgendwelche Straftaten. Es geht nicht um einen Gotteszorn. Sünde bedeutet zuallererst Mangel und daraus resultierendes Leid. Und Gott will dem immer abhelfen dadurch daß wir in Christus neues Leben bei ihm finden. Vergebung ist garantiert. Gnade ist sicher. Die Hölle, so sehr ich es, ist ein Lebenszustand wenn man nicht mehr beachtet was Christus aussagt oder wer er ist. Der chinesische Taoist oder der iranische Muslim sind immer noch von der Hölle weit weg, auch wenn sie nicht an Jesus glauben, wenn sie daran festhalten wofür Jesus steht, nämlich Liebe und Vertrauen. Wenn ich authentische Liebe in mir trage dann kenne ich doch Gott, auch wenn es ein Muslim mehr für Frieden ansehen würde und ein Taoist für die Reinheit des Himmels. Hölle ist wenn man diese authentische Liebe aus welchen Gründen auch immer ablehnt oder verliert. Es mag vielleicht kein großes Leid daraus kommen weil der egoistische Mensch auch ohne Liebe sich eine zeitlang behelfen kann und vielleicht durch Böses stark wird und sich Vorteile erobert. Aber irgendwann bricht das zusammen und Hitler sitzt im Bunker, und es bleibt nur der Suizid übrig und die bleibende Erkenntnis das man alles verloren und verraten hat und das einen kein Mensch mehr liebhaben und annehmen kann. Wohlbemerkt, ich glaube daß Gott Hitler doch angenommen hat weil er jeden annimmt. Doch Hitler, so stelle ich mir das vor, mußte im Himmel radikal neu anfangen, einen neuen Namen annehmen, sich von seinem Lebensich trennen und durch heilige Übungen immerzu reinigen. Er ist ein kleiner Mann nun, und viele ehedem kleine Menschen auf Erden werden im Himmel im Gegensatz sehr groß und wichtig. Diese Konsequenz besteht und sie ist gewichtig.
Gott muß zu meinem authentischen Ich sprechen, nicht zu einem imaginären Ich. Ich leide und dieses Leidensich muß Hilfe und Trost erfahren, nicht das Christenclubmitgliedsich. Ich bin glücklich und dieses Glücksich muß sich bedanken und seine Freude mit Christus und anderen Menschen teilen, und es darf keine Scheinchristenfreude sein die ich mir aus Pflichtgefühl aneigne doch am Ende nur vorspiele. Wir brauchen eine authentische Religion die den Mensch nicht nach dem beurteilt was in der Bibel steht solange wir nicht reflektieren was die Menschen der Bibel eben auch falsch gemacht haben. Da fühlen sich die Fundamentalisten total belämmert weil sie nichts mehr zu sehen glauben wenn sie nicht streng nach wörtlicher Bibelauslegung gehen können. Aber es gibt keinen anderen Weg, unauthentisch zu sein führt dazu daß man eigentlich verrückt wird und noch dazu nur noch unehrlich sein kann und die Fehler der Bibelcharaktere immerzu wiederholt und nicht mehr weiterkommt.
Ich hoffe ihr versteht mich. Falls ihr Bibelfundamentalisten seid, überdenkt eure Haltung. Sie ist oft hart und ungerecht und ihr wißt nicht daß Menschen durch sie in tiefes Leid und in tiefe Angst getrieben werden können. SIe macht den Menschen hilflos. Das muß anders werden!
Ich sehe nun ein authentisches Leben des Menschen wie ich es relativ leicht fassen kann, und ein ideelles Leben des Menschen wie es die Religion anhand ihrer biblischen Dogmen sieht, und diese beiden Lebensauffassungen stimmen nicht überein. Mir ist als spräche die Religion leider oftmals gar nicht zu meiner Authentizität, zu meinem authentischen Ich. Mein Glück und mein Leid ist gar nicht das Thema, es geht nur darum wie ich zu Gott stehe und was ich von Gott halte, Gott ist einfach nur ein Richter und denkt nur an meine Sünden. Eigentlich hat das keine Substanz. Ja, ich habe gesündigt in meinem Leben, aber ich bin auch gar nicht mal so selten gerecht gewesen, und das stimmt auch für fast alle anderen Menschen die ich kenne. Zudem bin ich überzeugt daß zum Leben mehr gehört als die Beurteilung durch ein Gericht Gottes, vor allem mehr als ein Gericht nach dem Maßstab des mosaisch geprägten Bibelgesetzes.
Worauf ich hinauswill ist dies, ich bin der Meinung daß man zum Leben eigentlich Gott braucht, sonst wird es nicht rund und verliert sich irgendwann im Sinnlosen, im Tod, im Nihilismus und in der Unwahrheit und Desorientierung. In meinem Erleben gibt es Gott und wenn ich bestimmte wichtige spirituelle Gesetze betrachte, dann ist er mir nahe. Etwa darf ich mich nicht einem Haß hingeben sondern muß in der Liebe leben. Aus der Liebe und ihren Rückwirkungen auf mich weiß ich wer und wie Gott ist. Dieses spirituelle Gesetz ist gültig und wenn ich es breche ist es als ob ich Gott nicht kenne. Aber das mosaische Gesetz mit seinen harten Strafen ist nicht so ein spirituelles Gesetz. Es ist nicht richtig daß ein Mensch für eine Sünde wie Ehebruch oder Unzucht gleich sterben soll, oder daß man für einen Diebstahl die Hand abgehackt bekommt. Es ist nicht richtig weil wir ja in der Liebe leben sollen, und ein liebender Mensch darf das Böse nicht hart strafen sondern muß mit Weisheit und Barmherzigkeit handeln und Gott hinzuholen und das Böse mit Gutem überwinden. Klar ist das manchmal nicht einfach und wenn man noch unerfahren ist kommt man oft an den Punkt wo man nicht weiter weiß. Aber mit der Zeit und mit Gottes Hilfe geht es und man lernt hinzu und auch das praktische Leben wird rund mit Gott und seinen Lehren.
Aber ich brauche es daß Gott zu meinem authentischen Ich spricht. Ich brauche immer wieder Hilfe und Beistand. Ich kann nicht mehr so einfach für mich existieren und Gott als Märchengestalt ansehen und mit dem Leben trotzdem noch zurechtkommen. Es wäre nur ein langsames Sterben und ein Leiden ohne jeden Trost, es wäre Egoismus, es wäre Angst und auch Haß. Da denke ich manchmal daran daß Jesus vor seiner Kreuzigung im Johannesevangelium sagt, Sünde ist der Unglaube. Es geht nicht um irgendwelche Straftaten. Es geht nicht um einen Gotteszorn. Sünde bedeutet zuallererst Mangel und daraus resultierendes Leid. Und Gott will dem immer abhelfen dadurch daß wir in Christus neues Leben bei ihm finden. Vergebung ist garantiert. Gnade ist sicher. Die Hölle, so sehr ich es, ist ein Lebenszustand wenn man nicht mehr beachtet was Christus aussagt oder wer er ist. Der chinesische Taoist oder der iranische Muslim sind immer noch von der Hölle weit weg, auch wenn sie nicht an Jesus glauben, wenn sie daran festhalten wofür Jesus steht, nämlich Liebe und Vertrauen. Wenn ich authentische Liebe in mir trage dann kenne ich doch Gott, auch wenn es ein Muslim mehr für Frieden ansehen würde und ein Taoist für die Reinheit des Himmels. Hölle ist wenn man diese authentische Liebe aus welchen Gründen auch immer ablehnt oder verliert. Es mag vielleicht kein großes Leid daraus kommen weil der egoistische Mensch auch ohne Liebe sich eine zeitlang behelfen kann und vielleicht durch Böses stark wird und sich Vorteile erobert. Aber irgendwann bricht das zusammen und Hitler sitzt im Bunker, und es bleibt nur der Suizid übrig und die bleibende Erkenntnis das man alles verloren und verraten hat und das einen kein Mensch mehr liebhaben und annehmen kann. Wohlbemerkt, ich glaube daß Gott Hitler doch angenommen hat weil er jeden annimmt. Doch Hitler, so stelle ich mir das vor, mußte im Himmel radikal neu anfangen, einen neuen Namen annehmen, sich von seinem Lebensich trennen und durch heilige Übungen immerzu reinigen. Er ist ein kleiner Mann nun, und viele ehedem kleine Menschen auf Erden werden im Himmel im Gegensatz sehr groß und wichtig. Diese Konsequenz besteht und sie ist gewichtig.
Gott muß zu meinem authentischen Ich sprechen, nicht zu einem imaginären Ich. Ich leide und dieses Leidensich muß Hilfe und Trost erfahren, nicht das Christenclubmitgliedsich. Ich bin glücklich und dieses Glücksich muß sich bedanken und seine Freude mit Christus und anderen Menschen teilen, und es darf keine Scheinchristenfreude sein die ich mir aus Pflichtgefühl aneigne doch am Ende nur vorspiele. Wir brauchen eine authentische Religion die den Mensch nicht nach dem beurteilt was in der Bibel steht solange wir nicht reflektieren was die Menschen der Bibel eben auch falsch gemacht haben. Da fühlen sich die Fundamentalisten total belämmert weil sie nichts mehr zu sehen glauben wenn sie nicht streng nach wörtlicher Bibelauslegung gehen können. Aber es gibt keinen anderen Weg, unauthentisch zu sein führt dazu daß man eigentlich verrückt wird und noch dazu nur noch unehrlich sein kann und die Fehler der Bibelcharaktere immerzu wiederholt und nicht mehr weiterkommt.
Ich hoffe ihr versteht mich. Falls ihr Bibelfundamentalisten seid, überdenkt eure Haltung. Sie ist oft hart und ungerecht und ihr wißt nicht daß Menschen durch sie in tiefes Leid und in tiefe Angst getrieben werden können. SIe macht den Menschen hilflos. Das muß anders werden!