closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Die zugrunde liegende Hermeneutik ist für die Forschung essentiell, da sie apriorifrei ist.
Das ist doch dort nicht mit "Hermeneutik" gemeint!!!! - Davon abgesehen, dass "Hermeneutik" ein sehr heterogen gebrauchtes Wort ist, ist HIER damit gemeint, dass der religiös und säkular-weltanschaulich glaubensfreien HKM keine religiösen oder säkular-weltanschaulichen Muster unterlegt werden sollen, damit sie apriorifrei bleibt. - Das heißt aber AUCH, dass die HKM nur im engen Rahmen ihrer Methodenschritte interpretieren darf - also NICHT, wenn sie apriorifrei bleiben will, interpretieren darf, was Jesus gedacht hat. - DAS ist dann eine hermeneutische Aufgabe, also nicht mehr apriorifrei.
Es ist eine exegetische Aufgabe, der eine wissenschaftliche Hermeneutik zu Grunde liegt.
Das unterscheidet die Forschung von Kanonikern, die Glaubensbekenntnisse benötigen.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Du hast ja mal selbst zugegeben, dass du nicht weißt, was damit gemeint ist. Wie man sieht, hat sich daran bis heute nichts geändert.
Wie Du siehst, bin ich in der Lage, zu eigenem Nicht-Verstehen zu stehen
Nein, bist du eben nicht, wenn du dich als Polyhermeneutiker bezeichnest und nicht mal weißt, was das sein soll. Keiner wirft mit dem Begriff so inflationär um sich wie closs.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
- den von Dir zitierten Satz verstehe ich in der Tat nach wie vor nicht.
Das würde erklären, warum du deine Hausaufgaben bis heute nicht erledigt hast.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
- Aber ich kenne den Unterschied zwischen Exegese und Hermeneutik, wiewohl dies ein theoretisches Wissen ist, da in der Praxis beides gerne vermischt wird - da waren wir damals weiter.
Klar, früher war eh alles besser.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Man sollte aber die Verfasserintention verstehen und das verstößt nicht gegen Apg. 8,30, ganz im Gegenteil.
Natürlich muss das nicht gegen Apg. 8,30 verstoßen, aber es ist nicht entscheidend für Apg. 8,30.
Ähm, doch. Es sei denn, du reimst dir deine Geschichten mal wieder eisegetisch zusammen.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Sie begründen es ja nicht, sondern fordern zum Glaubensentscheid auf. Kann man machen, aber mit dem wissenschaftlichen Anspruch ist es dann vorbei.
Du hat Dich hier verhakt. - Der Kampf, der hier gefochten wird, ist nicht zwischen Wissenschaft und Glaube, sondern inwieweit die apriorifreie HKM hermeneutisch tendenziös werden darf. Da sagt die Kommission: "Gar nicht". - Das betrifft die kanonische Exegese genauso wie eine naturalistische Exegese, wie sie Bultmann vorschlägt.
Tendenziös wäre die HKM, wenn sie Glaubensbekenntnisse benötigen würde wie Kanoniker. Das ist aber nicht der Fall und die Kommission weiß das.
Jetzt kommt der Laie closs und meint: abba das Weglassen von Glaubensbekenntnissen ist auch tendenziös.
Also könnte die Forschung ihre Arbeit überhaupt nicht im Sinne deiner Definition durchführen.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
Das heißt aber NICHT, dass Hermeneutik "pöhse" ist, sondern dass sie etwas anderes als apriorifrei ist. ---- Der HKM wird die Eigenschaft zugesprochen, apriorifrei zu sein, solange sie nicht klammheimlich hermeneutisch unterwandert wird - und das ist genau der Vorwurf, der später harsch in Ausdrücken wie "Antichrist" und "Bibelfälscher" zum Ausdruck kommt.
Nee, der Vorwurf kommt nur immer dann, wenn die Ergebnisse nicht gefallen. Da liegt der Hund begraben.
Kanonikern billigt man ja zu, dass sie mit Gaubensbekenntnissen nur so um sich werfen. Und dieses glaubensideologisch kontaminierte Bild wollen und die Gaubensideologen als den "wahren" Jesus verkaufen, wie er "wirklich gedacht hat".
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
- Genauso harsch grenzt man sich auf der anderen Seite von evangelikaler Exegese ab.
Das rührt auch daher, dass Evangelikale sehr kirchenkritisch eingestellt sind.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Ich meine ja auch nicht die Kommission, sondern einen gewissen closs, der nicht verstehen will, dass die historisch-kritische Methode zum echten Verständnis unverzichtbar ist.
Red kein dummes Zeug - dieser Satz ist und bleibt aus von mir x-mal genannten Gründen zutreffend. Die "Bodenplatte" ist nicht das Problem.
Das Problem ist wohl eher, dass die "Bodenplatte" ein closssches Hirngespinst ist, das mit der praktischen Forschung nicht das Geringste zu tun hat.
Wenn du endlich mal Literatur zum Thema lesen würdest, wüßtest du das. Oder ist das für einen gescheiterten Doktoranden zu viel verlangt?
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Dann sind laut diesen Glaubensideologen und einschließlich closs alle Forschungsergebnisse kontaminiert, weil sie nicht in ihr glaubensidelogisches Konzept passen. Shit happens.
Völlig daneben. - Sach-Aussagen im Sinne der methodischen Schritte der HKM (siehe wik) sind NICHT kontaminiert. _ Textanalyse, Redaktionsgeschichte, etc. sind nicht das Thema -
Eben, und genau diese Analysen führen zu den bekannten Ergebnissen. Die Kommission begklagt ja ganz offen, dass die HKM nicht die gewünschten Ergebnisse liefern konnte. Das wußte die Kommission aber schon,
bevor sie das Papier veröffentlichte.
Gleichwohl kommt sie an der historisch-kritischen Methode nicht vorbei, wenn sie wissenschaftlichen Ansprüchen genügen will.
Aus dem Dilemma kommt sie nicht mehr raus.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Dass Jesus sich geirrt hat, ist keine hermenutische Kontaminierung, wie der Laie closs meint, sondern ein Faktum auf Basis der Quellen.
Falsch. - Der Hyper-Laie Sven hat wieder mal den Unterschied zwischen Beobachtung und Beschreibung einerseits und hermeneutische Interpretation andererseits nicht verstanden - konkret:
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man sagt "Nach Ansicht des Verfassers x irrte Jesus" (für eine apriorifreie HKM erlaubt) oder ob man sagt "Jesus irrte" (für eine apriorifreie HKM NICHT erlaubt). - Einfach deshalb, weil "Jesus irrte" unterstellt, dass Jesus so gedacht hat, wie es sich der Interpret vorstellt. -
Es ist egal, ob man es ausspricht oder theologisch verklausuliert umschreibt. Der Irrtum bleibt bestehen. Ich bin für eine klare Sprache, die die Dinge beim Namen nennt.
Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.
Gerd Theißen
"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"
Karl Rahner
Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
Noch deutlicher: Es ist ein Leichtes zu belegen, dass Jesus etwas anderes meinte. - Beides sind hermeneutische Vorgänge und keine exegetischen (will man beide Begriffe strikt trennen).
Nein, das hat auch der Papst nicht geschafft. Es bleibt ihm lediglich der Aufruf zum Glaubensentscheid. Auf wissenschaflicher Ebene hat er nichts zu melden.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Die Forschung kann keine Rücksicht auf Glaubensideologen wie closs nehmen. Wenn ihm die Ergebnisse nicht gefallen, dann muss er halt in die glaubensideologische Abteilung wechseln.
Du flüchtest in Deiner intellektuellen Überforderung ständig in ideologisch-verschwörungstheoretische Muster - es ist viel sachlicher.
Ja, geh in die Kirche, da bist du ein Glaubensideologe unter vielen und solltest dich wohlfühlen. Auf der wissenschaftlichen Ebene bist du überfordert.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
sven23 hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 18:43
Es ist ein höchst sachliches Ergebnis.
Natürlich sind auch hermeneutische Ergebnisse sachliche Ergebnisse. - Wenn man jeweils sachlich begründen kann, warum Jesus irrte oder nicht irrte, sind das sachliche Ergebnisse - aber nur eines davon kann halt wahr sein.
Richtig, deshalb ist es auch Unsinn, wenn closs ständig behauptet, eine Aussage könne gleichzeitig wahr und falsch sein.
closs hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2019, 22:03
- Und da meint jeder mit seiner Hermeneutik, dass bei ihm die wahrheit ist (echte Profis können intellektuell die Seiten wechseln und sehen auch aus dem Blickwinkel der anderen hermeneutik).
Aber Glaubensideologen landen immer wieder bei ihrer Glaubensideologie und wenn sie closs heißen, wollen sie das noch als Wissenschaft verkaufen.
Mal ganz nebenbei: bist du sicher, dass du von deiner Kopfverletzung nichts zurückbehalten hast?
https://hpd.de/artikel/hirnschaeden-und ... smus-14423