Alles Teufelszeug? VII

closs
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#21 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 22. Mär 2019, 19:24

sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Ich würde eher sagen, dass du hier einen falschen Wissenschaftsbegriff vertrittst.
Was richtig oder falsch ist, entscheidet die Zeit - wissenschafts-philosophisch ist beides vertretbar. - Im übrigen brauchen wir darüber gar nicht zu streiten, weil es für die Geisteswissenschaften auch dann keine Katastrophe wäre, wenn sich Dein Verständnis durchsetzen würde: Sie würde im Namen der Kultur-Tradition und des humboldtschen Leitbildes eigene Institutionen gründen, so dass es dann zwei unterschiedliche Universitäts-Typen gäbe - aber was soll das bringen?

sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Kanoniker fordern übrigens ebenfalls die Sonderbehandlung.
Nicht "sonder", sondern "anders". - Die Kanoniker sagen, dass nach ihrer Hermeneutik der HKE-Ansatz wichtig ist, aber nicht ausreicht, geistig-spirituelle Fragen zur Realität Jesu vor 2000 Jahren angemessen zu beantworten. - Mit anderen Worten: Selbstverständlich kann man Texte von geistig-spiritueller Relevanz nicht so behandeln wie normale antike Texte.

sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
sven23 hat geschrieben: ↑
Fr 22. Mär 2019, 17:21
Was sind substantielle Interpretationen?

Die geistig-spiritueller Natur sind. - Das geht die HKE nichts an, weil sie da nichts zu suchen hat

Unsinn, das ist nur deiner laienhaften Glaubensideologie geschuldet.
Altes Thema: Man will BEIDES haben: Teil und Gegenteil.

sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Die Forschung ist für den historischen Jesus zuständig, die Glaubensideogen für den legendenhaft verkärten, also posthum zusammgebastelten Christus.
Dazwischen gibt es aber noch theologische Disziplinen, die sich mit der geistigen Realität Jesu vor 2000 jahren beschäftigen - diese darf man nicht vergessen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Wie kommst du auf solch einen Unsinn?
Auf diesen Sinn komme ich deshalb, weil man nicht einerseits spirituelle Einbindung weit von sich weisen und andererseits spirituell mitreden wollen kann. - Was Jahre und Orte und die Beschreibungh von Entwicklungen angeht, ist die HKE der Boss. - Aber sie kann spirituelle Inhalte nicht evaluieren in ihrer Authentizität zu Jesus.

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#22 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Zeus » Fr 22. Mär 2019, 22:16

Ecki hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 11:27
Mit dem Begriff "okkulte Farbenlehre", dort wird unter anderem gelehrt, dass die Farbe rot mehr Energie abgibt als die Farbe gelb.
JackSparrow hat geschrieben:Hat nicht gelb eine deutlich kürzere Wellenlänge als rot?
Richtig. Gelbes Licht hat eine höhere Frequenz, und da der Energiegehalt elektromagnetischer Strahlung proportional zu ihrer Frequenz ist, ist gelbes Licht energiereicher als rotes.
Eckis okkkulte Farbenlehre scheint also auf einem Irrtum zu beruhen.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Münek
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#23 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Fr 22. Mär 2019, 23:01

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 10:03
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 00:24
Wo besteht denn angesichts der katholischen Dogmen noch Forschungsbedarf?
Auf der Verkündigungsebene
Was erforscht die Pastoral-Theologie auf der "Verkündigungsebene"?

closs hat geschrieben:bspw. - "Wie sind die geistigen Hintergründe von Dogmen heute zu übersetzen?"
Das wäre Sache der Dogmatik, nicht der Pastoral-Theologie.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 00:24
"Kerygmatische Forschung" (= Verkündigungs-Forschung) findet nicht statt.
:lol: - ich geb's weiter.
Du hast die Behauptung aufgestellt, es gäbe eine "kerygmatische Forschung". Also rede Dich nicht raus, sondern tue Butter bei die Fische!

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 00:24
Der Naturalismus führt keinen Kampf - gegen wen auch immer.
Aber es gibt halt diesen ewigen Kampf.
Aber doch nicht von Seiten des Naturalismus. Es war die Kirche, die immer wieder gegen neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse aggressiv in Front ging, sich dann irgendwann ein blaues Auge holte und zähneknirschend zurückrudern musste.

Letzteres nennt man "Rückzugsgefechte führen".

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#24 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Mär 2019, 01:03

Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Was erforscht die Pastoral-Theologie auf der "Verkündigungsebene"?
Bspw. wie Verkündigung bei Wahrung der Substanz mit der Zeit modifiziert werden muss. - Ansonsten guckst Du Pastoral-Theologie - im Einzelnen müsste ich da für Dich jetzt ebenfalls nachgucken.

Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Das wäre Sache der Dogmatik, nicht der Pastoral-Theologie.
Jein - was die Lehre der Dogmen angeht, ist es Pastoral-Theologie, weil Lehre zur Pastoral-Theologie gehört. - Sicherlich kümmern sich beide Seiten drum.

Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Du hast die Behauptung aufgestellt, es gäbe eine "kerygmatische Forschung".
Naja - was denkst Du, warum es sie gibt? - Auch hier: Ich müsste wirklich vertieft nachgucken, kann Dir aber vorher sagen, dass Kerygmatik viel mit der Gestaltung der Verkündigung zu tun hat - in Frankfurt gibt es bspw. eine Professur für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Kerygmatik - da geht es dieses Semester um die Befreiungs-Theologie und deren Möglichkeiten in der Zukunft. - Aber es geht natürlich woanders auch mal um die Frage, wie man dogmatische und übrigens auch gesellschaftliche Fragestellungen heute geeignet vermittelt - bei Wahrung der Substanz. - Das sind echt große Themen.

Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Aber doch nicht von Seiten des Naturalismus. Es war die Kirche, die immer wieder gegen neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse aggressiv in Front ging, sich dann irgendwann ein blaues Auge holte und zähneknirschend zurückrudern musste.
Das habe ich versucht, Dir zu erklären und Du hast es nicht verstanden.

Der Kampf besteht bspw. darin, dass der Naturalismus nicht akzeptiert, dass es über seinem Horizont hinaus etwas geben könnte. - Folge sind Auseinandersetzungen wie zwischen Biologen und Kardinal Schönborn zur Teleologie. - Die Biologen verstehen nicht, dass es gleichzeitig in ihrem System keine Teleologie und spirituell sehr wohl Teleologie geben kann, ohne dass sich beides widersprechen würde. - Die Folge ist, dass man der Kirche Rückständigkeit attestiert, schließlich könne man die eigene Position "nachweisen".

Dies ist ein klassischer von vielen Fällen, bei denen die Kirche um Länge aufgeklärter ist als die Säkularen, was aber nicht erkannt wird, tja - weil das eigene System es nicht zulässt - siehe Heidegger: "Wissenschaft denkt nicht". --- Unabhängig davon hast Du in anderen Fällen recht: Die Kirche hat oft genug ultimativ lange mit großer Trägheit an falschen Positionen festgehalten - da ist sie wie ein Flugzeugträger, der unheimlich lange braucht, bis er um 180° gedreht hat - aber dann IST er auch gedreht.

Ist Dir ein Thema bekannt, bei dem die Theologie heute hintendran ist?

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#25 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 23. Mär 2019, 05:26

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 01:03
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Was erforscht die Pastoral-Theologie auf der "Verkündigungsebene"?
Bspw. wie Verkündigung bei Wahrung der Substanz mit der Zeit modifiziert werden muss.
Was hat das mit Forschung zu tun? NICHTS.

Unter Forschung versteht man lt. Wiki, im Gegensatz zum zufälligen Entdecken, die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren Dokumentation und Veröffentlichung. Die Publikation erfolgt überwiegend als wissenschaftliche Arbeit in relevanten Fachzeitschriften und/oder über die Präsentation auf Fachtagungen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Du hast die Behauptung aufgestellt, es gäbe eine "kerygmatische Forschung".
Naja - was denkst Du, warum es sie gibt?
Sie gibt es ja nicht. Zum Begriff: siehe oben.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 23:01
Aber doch nicht von Seiten des Naturalismus. Es war die Kirche, die immer wieder gegen neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse aggressiv in Front ging, sich dann irgendwann ein blaues Auge holte und zähneknirschend zurückrudern musste.
Der Kampf besteht bspw. darin, dass der Naturalismus nicht akzeptiert, dass es über seinem Horizont hinaus etwas geben könnte.
Die Nichtakzeptanz von Glaubensdogmen ist doch kein Kampf.

closs hat geschrieben:Folge sind Auseinandersetzungen wie zwischen Biologen und Kardinal Schönborn zur Teleologie.
:lol: Schönborns Auffassung zur Teleologie in der Evolution dürfte bei Biologen auf Null Interesse gestoßen sein.

closs hat geschrieben:Ist Dir ein Thema bekannt, bei dem die Theologie heute hintendran ist?
Verhütungsverbot.

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sven23
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#26 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Mär 2019, 05:49

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Ich würde eher sagen, dass du hier einen falschen Wissenschaftsbegriff vertrittst.
Was richtig oder falsch ist, entscheidet die Zeit - wissenschafts-philosophisch ist beides vertretbar.
Ein Hoyingen Hüne macht noch keinen wissenschaftlichen Sommer. :lol:


closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
- Im übrigen brauchen wir darüber gar nicht zu streiten, weil es für die Geisteswissenschaften auch dann keine Katastrophe wäre, wenn sich Dein Verständnis durchsetzen würde: Sie würde im Namen der Kultur-Tradition und des humboldtschen Leitbildes eigene Institutionen gründen, so dass es dann zwei unterschiedliche Universitäts-Typen gäbe - aber was soll das bringen?
Wir reden ja nicht über Geisteswissenschaften im allgemeinen, sondern über den Sonderfall Theologie, die größtenteils völlig unwissenschaftlich daherhkommt.

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Kanoniker fordern übrigens ebenfalls die Sonderbehandlung.
Nicht "sonder", sondern "anders".
Eben, Glaubensbekenntnisse sind nun mal was völlig anderes als die Abwesenheit derselben. Nur ohne Glaubensbekenntnis ist Ergebnisoffenheit gewährleistet.

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
- Die Kanoniker sagen, dass nach ihrer Hermeneutik der HKE-Ansatz wichtig ist, aber nicht ausreicht, geistig-spirituelle Fragen zur Realität Jesu vor 2000 Jahren angemessen zu beantworten. - Mit anderen Worten: Selbstverständlich kann man Texte von geistig-spiritueller Relevanz nicht so behandeln wie normale antike Texte.
Das behaupten Glaubensideologen, aber das ist, wie du selbst immer sagst, reines pro Domo Geschwätz.


closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Die Forschung ist für den historischen Jesus zuständig, die Glaubensideogen für den legendenhaft verkärten, also posthum zusammgebastelten Christus.
Dazwischen gibt es aber noch theologische Disziplinen, die sich mit der geistigen Realität Jesu vor 2000 jahren beschäftigen - diese darf man nicht vergessen.
Diese geistige Realität hat die Forschung doch längst herausgearbeitet.

„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 19:02
Wie kommst du auf solch einen Unsinn?
Auf diesen Sinn komme ich deshalb, weil man nicht einerseits spirituelle Einbindung weit von sich weisen und andererseits spirituell mitreden wollen kann. - Was Jahre und Orte und die Beschreibungh von Entwicklungen angeht, ist die HKE der Boss. - Aber sie kann spirituelle Inhalte nicht evaluieren in ihrer Authentizität zu Jesus.
Was erzählst du wieder für einen Unsinn?
Die historisasch-kritische Methode ist deshalb die Standardmethode, weil sie genau das kann. :roll:
Was sie nicht kann, ist zirkelreferente Glaubensexegese und ein Vorgehen nach der Steinbruchmethode. Das ist Kanonikern und Glaubensideologen vorbehalten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#27 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Mär 2019, 09:30

Münek hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:26
Was hat das mit Forschung zu tun? NICHTS.
Hä? - Willst Du auch die pädagogischen Disziplinen aus den unis rauswerfen?

Münek hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:26
Unter Forschung versteht man lt. Wiki
Geh mal davon aus, dass unis wissen, was sie unter Forschung und Wissenschaft verstehen.

Münek hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:26
Die Nichtakzeptanz von Glaubensdogmen ist doch kein Kampf.
Darum geht es nicht - es geht um die Einsicht, dass es über seinem Horizont hinaus etwas geben könnte.

Münek hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:26
Schönborns Auffassung zur Teleologie in der Evolution dürfte bei Biologen auf Null Interesse gestoßen sein.
Ganz offensichtlich falsch, weil es doch diese waren, die einen Heiopei gemacht haben.

Münek hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:26
Verhütungsverbot.
Ja - da ist was dran. - Hier ist zu klären, wie man gut begründbare fundamentale und genauso gut begründbare pastorale Auffassungen, die sich widersprechen, zusammenkriegt.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Wir reden ja nicht über Geisteswissenschaften im allgemeinen, sondern über den Sonderfall Theologie, die größtenteils völlig unwissenschaftlich daherhkommt.
Dieser Versuch der Spaltung (Divide et impera) ist eher politisch als inhaltlich begründet. Denn die Substanz vieler geistes-wissenschaftlichen Fragen ist den theologischen Fragestellungen sehr nahe.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Glaubensbekenntnisse sind nun mal was völlig anderes als die Abwesenheit derselben
Es geht hier nicht um "ja" oder "nein", sondern um "diese Annahmen" oder "jene Annahmen".

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
closs hat geschrieben: ↑
Fr 22. Mär 2019, 20:24
- Die Kanoniker sagen, dass nach ihrer Hermeneutik der HKE-Ansatz wichtig ist, aber nicht ausreicht, geistig-spirituelle Fragen zur Realität Jesu vor 2000 Jahren angemessen zu beantworten. - Mit anderen Worten: Selbstverständlich kann man Texte von geistig-spiritueller Relevanz nicht so behandeln wie normale antike Texte.

Das behaupten Glaubensideologen, aber das ist, wie du selbst immer sagst, reines pro Domo Geschwätz.
Nein - das behauptet jeder gebildete Mensch, der Wissenschaft in humboldtscher Tradition versteht.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Diese geistige Realität hat die Forschung doch längst herausgearbeitet.
Die HKE-Forschung hat ihr methodisches Ergebnis herausgearbeitet, das als solches geachtet wird, aber nur im äußersten "Glücksfall" der geistigen Realität entspricht.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Die historisasch-kritische Methode ist deshalb die Standardmethode, weil sie genau das kann.
Nein - sie ist das, was sie ist, weil sie eine neutrale, religions-freie "Bodenplatte" schaffen kann, auf das spirituelle Verständnis-haus gebaut werden kann.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Was sie nicht kann, ist zirkelreferente Glaubensexegese und ein Vorgehen nach der Steinbruchmethode. Das ist Kanonikern und Glaubensideologen vorbehalten.
Du solltest Dich mal langsam von dieser Deiner Neurose trennen. - Damit kannst Du Wahlkampft machen, aber keine Wissenschafts-Philosophie.

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sven23
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#28 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Mär 2019, 10:02

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Wir reden ja nicht über Geisteswissenschaften im allgemeinen, sondern über den Sonderfall Theologie, die größtenteils völlig unwissenschaftlich daherhkommt.
Dieser Versuch der Spaltung (Divide et impera) ist eher politisch als inhaltlich begründet.
Die Spaltung ist nicht politisch, sondern faktisch.

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Glaubensbekenntnisse sind nun mal was völlig anderes als die Abwesenheit derselben
Es geht hier nicht um "ja" oder "nein", sondern um "diese Annahmen" oder "jene Annahmen".
Ja eben, es geht um Gaubensbekenntnis, ja oder nein.

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
closs hat geschrieben: ↑
Fr 22. Mär 2019, 20:24
- Die Kanoniker sagen, dass nach ihrer Hermeneutik der HKE-Ansatz wichtig ist, aber nicht ausreicht, geistig-spirituelle Fragen zur Realität Jesu vor 2000 Jahren angemessen zu beantworten. - Mit anderen Worten: Selbstverständlich kann man Texte von geistig-spiritueller Relevanz nicht so behandeln wie normale antike Texte.
Das behaupten Glaubensideologen, aber das ist, wie du selbst immer sagst, reines pro Domo Geschwätz.
Nein - das behauptet jeder gebildete Mensch, der Wissenschaft in humboldtscher Tradition versteht.
Jetzt willst du auch noch den guten Humboldt für deine Zwecke mißbrauchen.
Dann arbeiten in der Forschung laut closs wohl nur Ungebildete:

„Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)

Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach

Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Diese geistige Realität hat die Forschung doch längst herausgearbeitet.
Die HKE-Forschung hat ihr methodisches Ergebnis herausgearbeitet, das als solches geachtet wird, aber nur im äußersten "Glücksfall" der geistigen Realität entspricht.
Historische Forschung ist keine Frage des Glücks, sondern einer disziplinierten, ergebnisoffenen und unideologischen Arbeitsweise. Da müssen die Glaubensideologen nun mal draußen bleiben.

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Die historisasch-kritische Methode ist deshalb die Standardmethode, weil sie genau das kann.
Nein - sie ist das, was sie ist, weil sie eine neutrale, religions-freie "Bodenplatte" schaffen kann, auf das spirituelle Verständnis-haus gebaut werden kann.
Was für ein laienhafter Unfug. Leg dir doch endlich mal Theißens Jesusbuch zu. Da wirst du eines besseren belehrt. :roll:


closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 09:30
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 05:49
Was sie nicht kann, ist zirkelreferente Glaubensexegese und ein Vorgehen nach der Steinbruchmethode. Das ist Kanonikern und Glaubensideologen vorbehalten.
Du solltest Dich mal langsam von dieser Deiner Neurose trennen. - Damit kannst Du Wahlkampft machen, aber keine Wissenschafts-Philosophie.
Ähm, wissenschaftlich ist das der Status Quo. Sonst wäre die kanonische Exegese die Standardmethode und nicht die wissenschaftliche HKM. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#29 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Mär 2019, 10:34

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
Leg dir doch endlich mal Theißens Jesusbuch zu.
Dass, was ich von ihm gelesen habe, war sehr vernünftig und sehr viel differenzierter als das, was Ihr daraus macht - siehe auch sein Vorwort. - im übrigen bohrt man nicht immer tiefer nach Öl, wenn die Frage lautet, was Öl ist und was nicht - falls Du diesen Satz verstehen willst.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
wissenschaftlich ist das der Status Quo.
Nein - es ist theologisch und für einen spezifischen Zweck der Status Quo.

sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
Sonst wäre die kanonische Exegese die Standardmethode und nicht die wissenschaftliche HKM.
Auch falsch. - Denn die Kanonik macht nur Sinn auf Basis der Bodenplatte HKE.

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sven23
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#30 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Mär 2019, 12:24

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:34
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
Leg dir doch endlich mal Theißens Jesusbuch zu.
Dass, was ich von ihm gelesen habe, war sehr vernünftig und sehr viel differenzierter als das, was Ihr daraus macht
Wieso, wir eisegsieren seine Zitat nicht, wir nehmen sie so, wie sie gemeint sind.

„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“

Hast du denn wenigstens verstanden, was damit gemeint ist?


closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:34
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
wissenschaftlich ist das der Status Quo.
Nein - es ist theologisch und für einen spezifischen Zweck der Status Quo.
Der Graben zwischen historischer Forschung und Glaubensideologie ist ein Faktum. Daran ändert auch ein closs nichts. :roll:

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:34
sven23 hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 10:02
Sonst wäre die kanonische Exegese die Standardmethode und nicht die wissenschaftliche HKM.
Auch falsch. - Denn die Kanonik macht nur Sinn auf Basis der Bodenplatte HKE.
Closs und seine Bodenplatte. :roll:
Kanonik macht überhaupt keinen Sinn, wenn man ergebnisoffene Forschung betreiben will.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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