Von mir der Verweis auf alle verfügbaren deutschen Übersetzungen. Überall wird übersetzt "die ganze Welt/ der ganze Erdkreis" und "alle Völker/alle Nationen". Nirgends wird eine Eingrenzung auf das römische Reich auch nur angedeutet. Würde im Zusammenhang auch schlicht keinen Sinn machen. Außerdem wird Oikoumené in Mt. M24, 14 auf biblehub.com so übersetzt:AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01
Nein, das ist es nicht. Noch einmal der Verweis auf altgriechische Übersetzungswerke.
Matthew 24:14 N-DFS
Greek: ὅλῃ τῇ οἰκουμένῃ εἰς μαρτύριον
American Standard Bible: in the whole world as a testimony
King James Bible: in all the world for a witness
Biblos Interlinear Bible: all the earth for a testimony
Auch im Griechischen kann man unterschiedliche Worte für den selben Sachverhalt verwenden.AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Roland hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 12:28Bist du tatsächlich der Meinung Mat. 24, 14 muss so übersetzt werden: "Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich (statt in der ganzen Welt) »im römischen Reich« zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen." ? Meinst du wirklich, Jesus habe sein Evangelium nur für das römische Reich und nicht für die ganze Welt, also für alle Völker, gebracht? Muss man in Mat. 24, 14 hinter "alle Völker" auch noch die Einschränkung "…des römischen Reiches" dahinter setzen?
Genauso ist es. es dreht sich um den verbreitungsauftrag und die damit einhergehende Einsammlung, die erfolgreich beendet wurde. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass die frohe Botschaft für andere keine Gültigkeit hat. Johannes formuliert es so:
1. Joh 2,2 Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.
"Nicht nur für unsere" bezieht sich auf Johannes und die Adressaten (die ersten Christen), demnach sind im zweiten Teil alle anderen gemeint, die nicht zur erstgenannten Gruppe gehören. Hier wird für Welt das Wort kosmou verwendet und nicht "Erdkreis".
Ich halte es für abwegig, dass Jesus in Mt. 24,14 nicht die ganze Welt gemeint hat.
Übirgens: Oikoumené findet sich auch in Lk. 21,26, wo Jesus kosmische Ereignisse ankündigt, Zeichen an Sonne, Mond und Sternen, die Kräfte des Himmels werden ins Wanken kommen… aber fürchten tut sich nur das römische Reich (Oikoumené)?
Natürlich nicht sondern die gesamte bewohnte Welt.
Dann sollte dem vielleicht mal wenigstens eine einzige Übersetzung Rechnung tragen und schreiben: "Und dieses Evangelium vom Reich wird in unserem aktuellen Herrschaftsbereich verkündigt werden…"AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Die bewohnte Welt war im griechischen Wortverständnis immer der aktuelle Herrschaftsbereich, in dem man gewohnt hat.
Kein Übersetzer ist je auf diese absurde Idee gekommen. Oikoumené kann hier nur die ganze Welt bedeuten, dies wird im Anschluss bekräftigt mit: "zum Zeugnis für alle Völker", ohne Ausnahme.
Also hat Gott seinen Geist nicht an Pfingsten gesendet, wie Jesus es angekündigt hat? Ist das Wundertüte für dich und Märchen? Wäre er ein Stümper, wenn er das getan hätte??AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Roland hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 12:28Das widerspricht natürlich wieder einer naturalistischen Sicht, dass Gott einen Geist senden kann, dass er Texte inspirieren kann, das geht natürlich gar nicht…
Wer glaubt, dass Gott nichts tut und nichts kann, dem bleibt die Bibel ein Buch mit sieben Siegeln.
Nein, wer glaubt, dass Gott ständig in die Wundertüte bläst, macht aus der Bibel ein Märchenbuch und Gott zu einem Schöpfungsstümper.
Darum ging's ja im Zusammenhang. Das sind ja zentrale christliche Aussagen.
Und auch was Schöpfung und Evolution angeht, kannst du mich nicht meinen! Von einem Gott, der ständig eingreifen muss, hab ich nie geredet.
Ach so, das Richten der Menschheit am Ende der Zeit lehnst du als "unerklärliche" Wundertat ab? Ok, zugegeben, ins naturalistische Weltbild passt das nicht. Am Ende wird alles nochmal auf den Tisch kommen, wir verschwinden nicht einfach so im Nichts, auch Hitler konnte sich nicht einfach so davonmachen. Das ist auch eine zentrale christliche Aussage. So sagt es die Bibel, an die ich glaube.Und da hätte ich gern gewusst, was du denn diesbezüglich glaubst:AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01
Genau das machst Du aber an dieser Stelle, weil Du zu "unerklärlichen" Wundertaten greifen musst, ansonsten stehst Du im Widerspruch zu deiner global-buchstäblichen Auslegung.
Ein Ja oder ein Nein wäre mir lieber gewesen.AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01
Mir wäre eine inhaltliche Ebene lieb und teuer. Aber wenn es dich so sehr interessiert: Christen im biblischen Sinne existieren nicht mehr, bestenfalls an Christus glaubende. Anonsten hätte die Apostel versagt.
Also bezeichest du dich als ein an Christus Glaubender? Wie soll ich deine Antwort verstehen?
Ja. Und natürlich dürfen sie auch Atheisten sein. Kritisch wird’s dann, wenn sie, wie etwa Dawkins, so tun, als hätte die Wissenschaft irgendwas beizutragen, zu der Frage ob es Gott gibt oder nicht. Oder auf der Ebene der Exegese: wenn man wie sven23 sagt, "DIE Forschung" hat ergeben, Jesus war nur ein menschlicher Wanderprediger. Eine weltanschaulich in bestimmter Weise geprägte Exegeserichtung hat das ergeben, nicht "DIE Forschung" oder "DIE Wissenschaft".AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01
Wissenschaftler können an alles mögliche glauben oder auch an gar nichts. Einige der größten Physiker waren sehr gläubig.
Ich habe es gehört, ich habe es nachgelesen und bedacht, ich bin überwältigt von dieser gigantischen Botschaft, die allem einen Sinn verleiht, ich freue mich an dieser unglaublichen Liebe Gottes, die sich selbst geopfert hat für uns. Und es gibt für mich logisch nix Besseres, wenn ich mich unter den Religionen und Weltanschauungen umsehe.AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Roland hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 12:28Keine Ahnung wen du da meinst. Ich glaube einfach an Jesus Christus, den Auferstandenen, der für meine Sünden gestorben ist, damit ich das ewige Leben bei ihm haben darf. Ist man dann schon ein religiöser Eiferer in deinen Augen?AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 06:57Ich würde mal so sagen: in den großen Fragen sind religiöse Eiferer alle Unwissende. Selbst in Fragen ihrer eigenen Schrift.
Tja, und woher hast Du Deinen Glauben? Hörensagen, nachgelesen, anerzogen?
Du wirfst wieder nur mit irgendwelchen unbegründeten Vorwürfen um dich. Ich habe mich sogar sehr intensiv mit der Schrift auseinandergesetzt. Und wenn du etwas Absurdes findest, an dem was ich sage, dann argumentiere!AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Eiferer sind für mich diejenigen, die sich nie inhaltlich und intensiv mit der Schrift auseinandergesetzt haben, diese sogar zu einem Absurdum machen, nur um ihrem dogmatischen ego zu schmeicheln.
Ich respektiere es, wenn jemand sagt: ich glaube Jesus war ein Apokalyptiker mit Naherwartung, der alles auf die Zerstörung des Tempels hin gedeutet hat. Ok, wir haben Glaubensfreiheit!AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Roland hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 12:28Ich finde nirgends ein schlagendes Argument, das beweisen würde, dass ich Unfug rede. In dieser Antwort unterstellst du mir Dinge, die ich nie gesagt habe (einen ständig mit Wundern eingreifenden Gott z.B.), machst gelinde gesagt merkwürdige Übersetzungsvorschläge für Mt. 24, 14 und nennst mich einen religiösen Extremisten. Mit welchem Recht eigentlich?
Weil du es nicht finden willst, genannt habe ich es z.B. auch wieder in diesem beitrag. Du bist ja nicht einmal bereit, die Bedeutung einfacher Vokabeln zu aktzeptieren, dass nenne ich unredlich der Schrift gegenüber oder etwas krasser formuliert: Unfug.
Aber warum soll ich bereit sein etwas zu akzeptieren, was dem Glauben der gesamten Christenheit widerspricht und was jeder Übersetzer anders sieht?
Ich respektiere deinen Glauben und deine Sicht der Dinge aber ich bleibe lieber bei dem meinen! Der scheint mir beiweitem plausibler zu sein.
Wie ich oben schon sagte: Plausibilität, Wahrscheinlichkeit, das ist auch für mich tatsächlich sehr wichtig. Und das ist u.a. der Grund, warum ich Christ bin. Ist für mich das Plausibelste und Sinnstiftendste überhaupt. Aber Wahrscheinlichkeit und Plausibilität, sind noch nicht Sicherheit!AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 14:01Roland hat geschrieben: ↑Di 14. Apr 2020, 12:28ich sage ununterbrochen, dass wir alle Glaubende sind. Und niemand sich sicher sein kann, auch nicht eine Exegeseform, die voraussetzt, dass Gott nicht handeln kann und dass es kein "übernatürliches Zerreißen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge" geben kann (Bultmann). Auch sie kann sich nicht sicher sein, ob das stimmt. Ob Jesus z.B. nicht wirklich leiblich auferstanden ist.
Es ist und bleibt auf beiden Seiten Glaube.
Nicht ganz. Wissenschaftliche Argumentation kann wenigstens eine Behauptung als wahrscheinblich oder eher unwahrscheinlich einstufen. Wissenschaft ist so redlich zu sagen, dass es unwahrscheinlich aber möglich ist, aufgrund von ..... Mit Glaube hat das nichts zu tun.
Letztlich hat es eben doch mit Glauben zu tun!