Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 21:14
1) Jesus war nicht als Richter eingesetzt gewesen, weshalb er gar nichts zu richten gehabt hätte.
Ebensowenig wie jüdische Autoritäten, denn die Gerichtsbarkeit lag ausschließlich in den Händen der Römer. Die Geschichte steht unter dem Verdacht, nicht historisch zu sein, zumal sie selbst im spätesten Evangelium ursprünglich gar nicht vorhanden war und noch später eingefügt wurde.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 21:14
3) Das Gesetz hat er mir keinem Wort für außer Kraft gesetzt erklärt. Er meinte ... es werfe der und der den ersten Stein.
Die allermeisten heutigen Menschen würden es wohl als Fortschritt bezeichnen, wenn Ehebruch nicht mehr mit der Todesstrafe sanktioniert wird.
Hat Gott nun seine Meinung geändert oder waren es doch eher Menschen, die ihre Ethik- und Moralvorstellungen verändert haben, und damit auch ihre Vorstellungen von Gott?
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 21:14
Ruth hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 10:16
Im AT wird Gott als der Richter und Rächer dargestellt ... fast ausnahmslos.
Das ist eine ziemlich einseitige Darstellung.
Ruth hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 10:16
Während Jesus genau das Gegenteil verkündigt, ...
Das wiederum zeigt eine grobe Unkenntnis. Dass so ein verdrehtes Gottes- als auch Jesusbild entsteht ist fast logisch.
Wenn man es mal sachlich und nüchtern ohne glaubensideologische Vorbelastungen sieht, dann gibt es eine große Diskrepanz zwischen den Gottesvorstellungen des AT und NT.
Das ist an und für sich keine neue Erkenntnis.
Weniger im Bewußtsein der Gläubigen ist jedoch, dass wir es auch bei Jesus mit einer sehr ambivalenten Figur zu tun haben, fast so, als wenn es 2 Jesusse geben würde oder er eine gespaltene Persönlichkeit war,
wenn man vom Jesus der Evangelien ausgeht. Welcher der beiden Jesusse nun der echte, historische, war, wird sich mit letzter Sicherheit nicht mehr ermitteln lassen.
Meine persönliche Tendenz geht eher in Richtung religiöser Eiferer/Fanatiker, der an die unmittelbar bevorstehende Zeitenwende mit endzeitlichem Gericht glaubte.
Das würde auch am schlüssigsten die Hinrichtung durch die römische Besatzungsmacht erklären.