Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

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Salome23
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#81 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Salome23 » Fr 20. Dez 2013, 17:08

Demian hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:"Alle Dinge ...entstehen im Geist, sie sind unseres mächtigen Geistes Schöpfung"
Das von Dir Zitierte ist mindestens irreführend. - Es ist nicht UNSER Geist, der Dinge entstehen lässt, sondern der sie findet.

Ein Christ kann das für Blasphemie halten, richtig. Für Buddha gibt es aber keine Trennung zwischen dem absoluten und dem relativen Selbst. Das relative wäre einfach eine Spiegelung des absoluten. Anders gesagt: es gibt nur einen Geist. Darum unseres mächtigen Geistes Schöpfung.
Was bitte ist das "Absolute?
Erklär mir den Begriff
Etwas Gedachtes oder etwas, was man wahrnehmen kann?

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Demian
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#82 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Demian » Fr 20. Dez 2013, 17:19

2Lena hat geschrieben:Das klingt unglaublich "interessant" - das Schräge daran ist, ich weiß weder was ein virtuelles Energiefeld ist, noch kenne[...]

Danke für deine Worte! Was der Autor mit dem „virtuellen Energiefeld“ und dem „Akashafeld“ meint, kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen. Das ist wohl einfach eine philosophische Spekulation und der Versuch eine Art Analogie zwischen diesen uralten Vorstellungen und den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen herzustellen. Deinen genauen Kritikpunkt kann ich leider immer noch nicht nachvollziehen, auch wenn du jetzt ein paar deiner Sichtweisen genauer formuliert hast. Was meinst du, wenn du schreibst „da könnte ein Mystiker hergehen und einige wunderbare Aufsätze über die Schöpfung schreiben, die keiner nachvollzieht, weil eben die entsprechende Klarheit darin fehlt.“ … und „ Esoteriker kommentieren das gern mit einem Wortschwall von Einfällen“.

Ich persönlich würde mich weder als einen „Esoteriker“ bezeichnen, noch würde ich mich als Mystiker betiteln. Ich würde mich aber auch nicht unbedingt „Christ“ nennen. Nicht weil ich das nicht bin oder sein möchte, sondern weil irgendein Begriff einfach nicht ausreicht. Viel mehr bin ich der Auffassung, dass ich das alles und zugleich nichts davon bin. Das nur mal zur Klarstellung, weil du mich scheinbar (?) für einen „Esoteriker“ hältst. Ich bin ein sehr widersprüchlicher, in allen spirituellen Traditionen Sinn suchender Agnostiker. Auf den Begriff lasse ich mich gerne festlegen. ;)

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Demian
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#83 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Demian » Fr 20. Dez 2013, 17:42

Salome23 hat geschrieben:Was bitte ist das "Absolute? Erklär mir den Begriff. Etwas Gedachtes oder etwas, was man wahrnehmen kann?

In den Upanishaden wurde es (750-500 v. Chr.) wunderbar poetisch beschrieben: „Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die Welten. […] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende, dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.

Zunächst mal ist „das Absolute“ ein philosophischer Ordnungsbegriff. Es gibt das Einzelwesen und es gibt das Ganze, es gibt die Erde und es gibt das Sonnensystem, es gibt die Sonnensysteme und die Galaxis, es gibt die Galaxien und das Universum und die Multiversen (?! ). Es gibt unsre subjektive Wahrnehmung von Realität und es gibt die absolute und objektive Wirklichkeit. Dieses Absolute bezeichnet die Religion eben mit „Gott“. Sobald wir uns eine Vorstellung, einen Begriff vom Absoluten machen, ist es natürlich nicht mehr absolut - in dem moment wird das Absolute zu einem definierten Gottesbild. Das kann aber bestenfalls ein Gleichnis sein. Wenn wir das Absolute definieren, dann beschränken und relativieren wir es, im Falle des Christentums führte das in der Konsequenz zur Theodizeefrage: „wie kann angesichts des Leids in der Welt Gott ein liebender Gott sein?“ Wir wissen also im Grunde nicht, was Gott ist ... bzw. der Verstand kann Gott nicht fassen, da der Verstand in Definitionen denkt. Es ist lediglich vernünftig von einem Ganzen ( „Holismus“ ) auszugehen. Das muss aber, wie wir bei Buddha sehen, nicht zu einem definierten Gottesbild führen. Buddha hat die Gottesfrage offen gelassen, weil das jeder für sich selbst entscheiden solle, bzw. würde sich das im Laufe der Bewusstwerdung von selbst lösen. Er war also ein spiritueller Agnostiker.

So beschreibt Krishna in der Bhagavad-Gita das Brahman: „Von Sinnesbanden unbeschränkt, erglänzt es wie durch Sinneskraft. Es trägt das All, und unberührt genießt es jede 'Eigenschaft'. Ist in und außerhalb der Welt, fest und beweglich, Ardschuna, so fein, dass niemand es gewahrt. Es ist zugleich entfernt und nah. Zerteilt durchdringt die Wesen es und bleibt in Wahrheit ungeteilt. Erhält ihr Sein durch seine Kraft, schafft und zerstört sie unverweilt. Das 'Licht der Lichter' heißt man es, das jenseits alles Dunkels thront, Erkennen und Erkenntnisziel; in jedes Wesens Herz es wohnt.

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#84 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von 2Lena » Fr 20. Dez 2013, 17:49

Demian hat geschrieben:Danke für deine Worte!
Ebenso.
Demian hat geschrieben:Was meinst du, wenn du schreibst „da könnte ein Mystiker hergehen und einige wunderbare Aufsätze über die Schöpfung schreiben,

Das ist mein Nachteil, dass ich "häufle" - auf den Berg springe, aber der Weg dorthin ist noch im Wald...
Bei Russel ist Magie im Spiel. Ein Mystiker nimmt das. Er dockt an, verändert, macht ungenau.

Die Anwort auf dein neues Schreiben folgt noch.

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#85 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von closs » Fr 20. Dez 2013, 19:06

Demian hat geschrieben: Das relative wäre einfach eine Spiegelung des absoluten.
Das "Relative" könnte man übersetzen mit "Ebenbild" - so weit passt es.

Demian hat geschrieben: Anders gesagt: es gibt nur einen Geist. Darum unseres mächtigen Geistes Schöpfung.
EIN Geist - das ohnehin. - Und unser Geist ist Teil davon - auch ok. - Allerdings ist unser Geist nur aktiviertes Abbild, wenn er sich als solcher erkennt.

Pluto hat geschrieben:Wenn Gott nicht Bestandteil des Universums ist, können wir ihn nicht wahrnehmen.
Stimmt - deshalb nennt sich JHWH "Ich-bin" und mehr nicht.

Pluto hat geschrieben:Wenn er Teil des Universums ist, warum können wir ihn dann nicht wahrnehmen?
Er ist ja nicht Teil des Universums. - Allerdings sind seine (Selbst-) Offenbarungen Teil des Universums. - Diese können wir wahrnehmen - allerdings gibt es da ein Problem: Das, was wir wahrnehmen können, kann auch von der Naturwissenschaft erklärt werden. - Nehmen wir das gelegentlich besprochene Beispiel "Nahtod":

Für Christen sind die Geschehnisse zwischen Hier und Dort Offenbarungen: Vorschattung von Licht, Friede, etc. - Nun sagt die Naturwissenschaft 8zu Recht), dies könne man auch physi(ologi)sch erklären. - Darauf erwidert der Christ: Logisch - denn wenn etwas im Physischen passiert, wird es auch naturalistisch nachweisbar sein. - Darauf der Naturalist: Nee - unsere Beobachtungen zeigen, dass es sich um eine Illusion handelt. - Damit wird ein geistiges Geschehen quasi "entschärft" - und der geistige Mensch kommt nicht mit dem Argument an, dass dies ein geistiges Geschehen sei. - Darauf der NAturalist: Da wir das, was Du Nahtod nennst, physi(ologi)sch erklären können, kann es nicht göttlich sein (in Gestalt einer Offenbarung).

Und dann kommst Du und schließt den Kreis, indem Du fragst:
Pluto hat geschrieben:Wenn er Teil des Universums ist, warum können wir ihn dann nicht wahrnehmen?

Pluto hat geschrieben:Auf diese Deine "andere" Definition, bin ich sehr gespannt.
SChon xmal passiert: "Geist ist notwendig dadurch definiert, dass er transzendent ist". - Das hat wenig mit dem Geist zu tun, den man braucht, um Möbel zu designen.

Pluto hat geschrieben:sondern es handelt sich immer um relative Begriffe, die nur im Kontext definierbar sind
So ist es - deshalb müssen wir immer sicher stellen, ob wir im spirituellen oder im umgangssprachlichen Kontext sind.

Salome23 hat geschrieben:Was bitte ist das "Absolute?
Das, zu dem es keine Antithese gibt (ist sehr kurz gesagt, aber wahrscheinlich ausreichend).

Salome23 hat geschrieben:Etwas Gedachtes oder etwas, was man wahrnehmen kann?
Es muss gedacht sein, weil wir es sonst nicht wahrnehmen können. - Es wird aber nicht gedacht, um es zu er-finden, sondern um es zu finden. - Das Denken des Absoluten macht nur Sinn, wenn es Realität ist. - DASS es Realität ist, ist Setzung - aufgrund emotionaler und logischer Gründe.

Pluto hat geschrieben:Oder hast du auch eine spezielle Definition von "wahrnehmen"?
"Wahrnehmen" ist jegliche subjektiv-reale Erkenntnis. - Objektiv wird daraus ein "wahr-nehmen" und ein "falsch-nehmen" - oft kann der Mensch das nicht entscheiden.

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#86 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von sven23 » Fr 20. Dez 2013, 19:13

closs hat geschrieben: - Das Denken des Absoluten macht nur Sinn, wenn es Realität ist. - DASS es Realität ist, ist Setzung - aufgrund emotionaler und logischer Gründe.


Ersetze Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es. Logisch läßt es sich nicht begründen. Wie auch?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#87 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von closs » Fr 20. Dez 2013, 19:15

sven23 hat geschrieben:Ersetze Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es.
Ersetze naturwissenschaftliche Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es. - Bringt uns nicht weiter.

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#88 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Salome23 » Fr 20. Dez 2013, 19:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ersetze Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es.
Ersetze naturwissenschaftliche Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es. - Bringt uns nicht weiter.

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Geht das jetzt wieder los, hatten wir schon x mal in andren Threads

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#89 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Demian » Fr 20. Dez 2013, 19:43

closs hat geschrieben:EIN Geist - das ohnehin. - Und unser Geist ist Teil davon - auch ok. - Allerdings ist unser Geist nur aktiviertes Abbild, wenn er sich als solcher erkennt.

Wir können aber nur darum Ausdruck/Abbild dieses Einen sein, weil wir dieses Eine sind. Wobei wir nichts "aktivieren" könnten, wenn es nicht schon immer da wäre. Es ist, glaube ich, lediglich ein Perspektivenwechsel.

Das, zu dem es keine Antithese gibt (ist sehr kurz gesagt, aber wahrscheinlich ausreichend).

Stimmt, das ist aber eine sehr philosophische Antwort. ;)

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#90 Re: Peter Russel: Alles ist Bewusstsein

Beitrag von Demian » Fr 20. Dez 2013, 19:45

Salome23 hat geschrieben: Geht das jetzt wieder los, hatten wir schon x mal in andren Threads

Gilt das auch für den Gedanken Svens: "Ersetze Setzung durch Einbildung oder subjektives Wunschdenken, dann paßt es" - soetwas lese ich hier täglich. Offenbar wurden die letzten Fragen schon gelöst. Bild

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