Lebendig Sterben - sterbend leben

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Demian
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#1 Lebendig Sterben - sterbend leben

Beitrag von Demian » So 22. Dez 2013, 10:17

Die Briefe von P. Alfred Delp und Graf von Moltke aus dieser Haftzeit gehören zu den bewegendsten persönlichen und religiösen Zeugnissen des deutschen Widerstands. Während des Prozesses vom 9. Bis zum 11. Januar 1945 müssen beide erkennen, dass es dem Ankläger und Richter im Kern darum geht, mit der Verurteilung dieser Christen die einzige noch existierende Alternative zum Nationalsozialismus, das bekennende und widerständige Christentum, zu vernichten. Delp schreibt: „Für Moltke und mich gibt es da keinen Ausweg mehr. Wir sind umzingelt von Vernichtungswillen.“ Beide wollen weiterleben, aber sie sind auch bereit, für den Gott zu sterben, der sich für sie in Jesus Christus offenbart hat” (Der evangelische Theologe G. Brakelmann zum 100. Geburtstag von Alfred Delp).

Die Welt ist Gottes voll. Aus allen Poren quillt er gleichsam uns entgegen. Wir aber sind oft blind. Wir bleiben in den schönen und in den bösen Stunden hängen und erleben sie nicht durch bis an den Brunnenpunkt, an dem sie aus Gott herausströmen. Das gilt für alles Schöne und auch für das Elend. In allem will Gott Begegnung feiern und fragt und will die anbetende, hingebende Antwort. Dann wird das Leben frei in der Freiheit, die wir oft gesucht haben.


Pater Alfred Delp
Worte eines Priesters geschrieben 2 Monate vor seiner Hinrichtung
durch die Nazis wegen Hochverrats am 02.02.1945 in Berlin.

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