Verschieden

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Lena
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#1 Verschieden

Beitrag von Lena » Mi 25. Dez 2013, 21:16

In Wirklichkeit ist im Buddhismus kein Platz für Gott. Gott ist die Grundlage des christlichen Glaubens und nicht die Grundlage des Buddhismus, und damit sind die beiden Glaubenssysteme ganz und gar verschieden.
Esther Baker


Ich war eine buddhistische Nonne - Mein Weg vom Nirwana zu Christus
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Demian
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#2 Re: Verschieden

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 06:44

Lena hat geschrieben:In Wirklichkeit ist im Buddhismus kein Platz für Gott. Gott ist die Grundlage des christlichen Glaubens und nicht die Grundlage des Buddhismus, und damit sind die beiden Glaubenssysteme ganz und gar verschieden.
Esther Baker


Ich war eine buddhistische Nonne - Mein Weg vom Nirwana zu Christus

Da kommen mir ein paar Fragen:

* Buddha ließ die Frage nach Gott einfach offen. Weshalb ist das mit dem christlichen Glauben unvereinbar?
* Weshalb sollten der Weg Buddhas und der Weg Jesu zwei verschiedene sein?
* Macht es mehr Sinn die Unterschiede oder die gemeinsame Wahrheit zu betonen?
* Was ist die Quelle beider Religionen?
* Wo ergänzt die buddhistische Spiritualität die christliche und umgekehrt?
* Sind religiöse Deutungsmonopole wirklich sinnvoll und lebensnah?
* Beweisen Vielfalt und Menge der spirituellen Wege nicht - trotz sehr großer Individualität, aufgrund großer Unterschiede durch Zeit, Ort und Personen - dass alle Menschen aus der selben Wahrheitsquelle schöpfen und eine Beziehung dazu haben?
* Wäre es nicht richtig daraus zu folgern, dass das eine Sein, das wir Gott nennen können, über alle Bilder und Glaubenssätze hinaus weist?
* Widerlegt sich eine Religion, die eine Monopoltheologie betreibt, nicht selbst?
* Wie wäre als Alternative ein mystischer Polypolismus, in dem Erfahrungen durch Glaubenssätze gedeutet und begründet werden können, anstelle einer Reduktion von Erfahrungen auf verordnete Glaubenssätze?
* Der Geist weht, wo er will, heißt es – brauchen wir überhaupt noch Religionen, wenn ja, welche Art von Religion ( was ist Religion überhaupt im Wesentlichen? ), wenn nein, welchen Ersatz?

2Lena
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#3 Re: Verschieden

Beitrag von 2Lena » Do 26. Dez 2013, 07:18

* Buddha ließ die Frage nach Gott einfach offen. Weshalb ist das mit dem christlichen Glauben unvereinbar?
* Weshalb sollten der Weg Buddhas und der Weg Jesu zwei verschiedene sein?
* Macht es mehr Sinn die Unterschiede oder die gemeinsame Wahrheit zu betonen?
* Was ist die Quelle beider Religionen?
* Wo ergänzt die buddhistische Spiritualität die christliche und umgekehrt?
* Sind religiöse Deutungsmonopole wirklich sinnvoll und lebensnah?
* Beweisen Vielfalt und Menge der spirituellen Wege nicht, dass man, egal von wo man losgeht, letztlich zur gleichen Wahrheitsquelle findet?

Demian, das hast du super erklärt!

Würde etwas mehr mit der Bibel und ihren Inhalten geforscht, so lägen die Gemeinsamkeiten zwischen Buddhismus und dem Christentum offen. Wer nur die Äußerlichkeiten oder die Bräuche im Buddhismus kennt, wird damit nicht heimisch. Beim Studieren der (guten) Schriften hingegen kommt keine Ablehnung, sondern eine Übereinstimmung mit eigenen Gedanken heraus. Das ist es auch, warum so viele Gebildete zu dieser Denkrichtung hinströmten und den kleinlichen Predigtstil und die widersprüchlichen Bibelverse hinter sich ließen.

Doch die Vormeinungen über die Bibel bezogen sich auf einen Übersetzungstext, der weit mehr als die Hälfte des Inhalts vernachlässigte. So kam es zu den Vorstellungen von Allmächtigen, Himmel und Hölle. Man sah Engel und nicht mehr die Symbolik, die alte Babylonier und die alten Ägypter mit diesen Begriffen verbunden hatten. In ihrer Sprache war es selbstverständlich, was sie meinten. Sie konnten mehr erfahren und mehr Erfahrung gewinnen. Bis ins Feinste setzten sie die Seelenkunde und die Liebeslehren fort.

Es wäre unbedingt nötig - die Symbole zu verstehen, damit der Schritt der Anpassung getan werden kann. Durch das Festhalten an den Unverständlichkeiten ist die ganze Wissenschaft in beiden Teilen nur verhindert worden.

Lena hat geschrieben:Esther Baker
Ich war eine buddhistische Nonne - Mein Weg vom Nirwana zu Christus

Bitte bringe ein paar Auszüge aus dem Buch. Ich habe schon mal darin geschnüffelt, fand aber meist nur die Werbemaschen - statt ehrliche Auskünfte.

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Demian
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#4 Re: Verschieden

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 08:34

2Lena hat geschrieben:Würde etwas mehr mit der Bibel und ihren Inhalten geforscht, so lägen die Gemeinsamkeiten zwischen Buddhismus und dem Christentum offen. Wer nur die Äußerlichkeiten oder die Bräuche im Buddhismus kennt, wird damit nicht heimisch. Beim Studieren der (guten) Schriften hingegen kommt keine Ablehnung, sondern eine Übereinstimmung mit eigenen Gedanken heraus

Das stimmt. Hinzu kommt eine gewisse europäische Hochnäsigkeit, wenn man über „den“ Buddhismus und „die“ asiatische Kultur spricht, gepaart mit beträchtlichen Wissenslücken. Der Buddhismus hat sich ganz verschiedenartig ausgeprägt und differenziert. Südasien, Zentralasien und Ostasien sind ganz verschiedenartige Kulturräume, in denen der Buddhismus einen ganz eigenen Ausdruck gefunden hat, so wie es auch im Christentum nicht einfach eine homogene Masse von Glaubensvorstellungen gibt, sondern eine sehr reichhaltige spirituelle Praxis und Ideengeschichte. Verschiedene Ausprägungen in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien. Buddhismus und Christentum entstanden in völlig verschiedenen Kulturen, sie haben sich in unterschiedlichen Sprachen entwickelt, haben unterschiedliche Vorstellungen, unterschiedliche soziale Hintergründe. Davon abgesehen gibt es aber eine Quelle, einen gemeinsamen Nenner, den ich viel spannender finde. Denn wenn man von einem ganz anderen Perspektive ausgehend zu den selben Erkenntnissen kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass sie objektiv richtig sind.

Der Buddhismus geht zentral von der Idee aus, dass alle menschlichen Gedanken Projektionen sind. Demnach sind alle Vorstelllungen, die ich mir machen kann, von Gott, von der letzten Wirklichkeit, von dem Absoluten, von mir, vom Menschen geprägte Vorstellungen. Die Gefahr ist nun natürlich, dass ich diese Vorstellungen zum Gott mache und anbete, und nicht Gott selbst. Deswegen lässt Buddha alle Vorstellungen los. Er ist nicht gegen Gott, sondern nur gegen falsche Vorstellungen. Das zweite Gebot: „Du sollst Dir kein Bildnis machen“, ist die Sichtweise des Buddha.

Eine wichtige Schnittmenge: Gautama in Indien und Jesus in Palästina waren die Urheber einer Reformbewegung gegen die bestehende Religion in ihren Ursprungsländern. Buddha lehnte den Brahmanismus und das Kastensystem ab, Jesus vorallem den jerusalemer Tempelkult. Das ist der Hintergrund ihres Wirkens. Beide entwickeln eine völlig neue Form von religiöser Gemeinschaft und damit ein neues Weltbild, die von der angestammten Kultur ausgehend auf andere Kontinente ausstrahlt. Das ist schon eine außerordentlich tiefe inhaltliche Gemeinsamkeit. Für Jesus und Buddha sind alle Menschen „gleich“. Für Jesus, weil sie Kinder Gottes sind und den einen Vater haben. Und für Buddha sind darum alle Menschen gleich, weil sie selbst die Begabung besitzen zu einem Bewusstsein zu erwachen - die „Buddhanatur“ - das jenseits aller Trennung und Unterscheidung geschieht. Dabei werden weeitesgehend alle Beschränkungen aufgehoben: die sozialen, kulturellen, geschlechterspezifischen und religiösen Schranken.

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Vitella
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#5 Re: Verschieden

Beitrag von Vitella » Do 26. Dez 2013, 09:54

2Lena hat geschrieben:Es wäre unbedingt nötig - die Symbole zu verstehen, damit der Schritt der Anpassung getan werden kann.

ich hoffe Du hilfst uns dabei.... 8-)
Gibt es eine Symbolenliste die man machen könnte, oder verändern sie sich..?
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Vitella
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#6 Re: Verschieden

Beitrag von Vitella » Do 26. Dez 2013, 10:01

Lena hat geschrieben:In Wirklichkeit ist im Buddhismus kein Platz für Gott. Gott ist die Grundlage des christlichen Glaubens und nicht die Grundlage des Buddhismus, und damit sind die beiden Glaubenssysteme ganz und gar verschieden.
Esther Baker


und was ist Deine Meinung zu dem Thema und worüber möchtest Du reden?

Lena hat geschrieben:Ich war eine buddhistische Nonne - Mein Weg vom Nirwana zu Christus

auf sermon findet man einige Vorträge von Ex-Buddhisten, oder solchen die meinen sich damit auszukennen, sie sind extrem gut gemacht, fast zu gut um sie zu glauben...bei manchen hab ich das Gefühl, sie seien erfunden.

http://sermon-online.com/search.pl?lang ... &x=37&y=22
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
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Demian
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#7 Re: Verschieden

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 10:18

Vitella hat geschrieben: auf sermon findet man einige Vorträge von Ex-Buddhisten[...]

Womit hat man denn aufgehört?

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#8 Re: Verschieden

Beitrag von 2Lena » Do 26. Dez 2013, 10:19

Vitella hat geschrieben:
2Lena hat geschrieben:Es wäre unbedingt nötig - die Symbole zu verstehen, damit der Schritt der Anpassung getan werden kann.

ich hoffe Du hilfst uns dabei.... 8-)
Gibt es eine Symbolenliste die man machen könnte, oder verändern sie sich..?

Mit Zusammenhängen - gerne! (Danke für dein Mutmachen!)
Eine "Liste" geht leider nicht.
Die haben es nämlich fertig gebracht, die Wörter ganz verschieden zu benutzen. :(
Wenn du in einem Satz Hirten findest und ganz sicher meinst, es handle sich um jene Hirten, die das Christkind besuchen, dann hast du vielleicht Recht. Ich liege auch "richtig", wenn ich es anders ausdrücke, dass sie von einem Treffen von Freundschaft und Ehrlichkeit erzählten. Aber im nächsten Kapitel nehmen sie das "ra" glatt als Übel her, statt als Nächster oder Hirte. Da leiten sie es von einer anderen Wurzel her, die man nur in Hebräisch kennt.

Um das aufzulösen muss man den Hinweisen im Text folgen. Das sind die seltsamen Formulierungen im Bibeltext, mit denen wir oft rein gar nichts anfangen können.

2Lena
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#9 Re: Verschieden

Beitrag von 2Lena » Do 26. Dez 2013, 10:20

Demian hat geschrieben:...unterschiedliche Vorstellungen, unterschiedliche soziale Hintergründe. Davon abgesehen gibt es aber eine Quelle, einen gemeinsamen Nenner, den ich viel spannender finde. Denn wenn man von einem ganz anderen Perspektive ausgehend zu den selben Erkenntnissen kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass sie objektiv richtig sind.

Super

Demian hat geschrieben:Eine wichtige Schnittmenge: Gautama in Indien und Jesus in Palästina waren die Urheber einer Reformbewegung gegen die bestehende Religion in ihren Ursprungsländern.

j-ein
Das NT ist die Zusammenfassung des AT.
Die "Reform" bezog sich auf die Erweiterung - d.h. Ermöglichung einer Integierung. In der "Volkszählung" zu Kaiser Augustus Zeiten wurden die unterschiedlichen Stämme analysiert. Als Einzigartig wurde der "Eingottglaube" hervorgehoben, der schon lange Zeit vorher von vielen Schriftgelehrten erkämpft wurde. Was der Begriff jedoch ist - versteht man heute genaosowenig wie die Trinität. Die gerechten Ideen aus AT wurden zum Teil in die Staatsgesetze übernommen.
In den ersten germanischen Handschriften steht der Dank an Jeus Christus für diese Gesetze. Weite Teile Deutschlands waren 500 Jahre Römisches Reich.

Gautama: Ist dir der Name in politischem Geschehen schon aufgefallen?
Zu seinen Lebzeiten war Indien Teil des Persischen Reiches, d.h. Teile davon. Ideen gehen oft über die Grenzen noch hinweg. In diesem Persischen Reich fand ein analoges Geschehen statt. Viele unterschiedliche Völker vereinten sich auf ein "modernes" Recht, die Gesetze Abrahams. Diese Gesetze waren schon Jahrtausende bekannt gewesen, hatten jedoch in dem Reich eine neue Basis erhalten. Felsinschriften in den einzelnen Ländern zeigen davon.

Was als "Lehre Buddhas" bekannt ist, gleicht außergewöhnlich "Abraham" mit Auslegung mit den Ideen der Wunschregelung.

Über die weitere politische Situation konnte ich über Gautama noch nichts in Erfahrung bringen. Ich kenne auch viel zu wenig die indische Geschichte. Aufgefallen sind mir die Elemente Noah in den östlichen Weisheitslehren. Ich kenne die einzelnen Entwicklungsschritte im Osten kaum. Im Westen kennt man nur das "Märchen" mit der Arche.

Abraham ist die ältere Lehre. Chronologisch in der Bibel folgt Abraham Noah. Aber irgendwie ist da ein Kulturbruch, den ich noch nicht genau einordnen kann. Die Lehre "Ruhe finden" kann ich mir auf Grund von Umwälzungen und Katastrophen vorstellen und dann auch die Folge wie es dann mit der Wunschregelung weiter ging. Abram entstand an den Quellen des Euphrat, nach der "Flut". Die Lehre reiste mit Händlern über Syrien nach Ägypten, wo sie eine große Blütezeit erlebte und verfeinert als "Mose" wieder auswanderte. Den langen Weg bis zur Perserzeit, den griechischen Staatenbund und die Zeit Roms überspringe ich jetzt.

Was ich nicht leicht überspringen kann, sind die anderen Vorstellungen von "Gott", die sich durch die Bibelübersetzung ergaben. Vorstellen kann sich das ohnehin keiner - aber es wird drauflosdiskutiert. Es steht ja xxxxx-mal in der Bibel, also ... Im alten Text steht es eben nicht da. Dort kommen Begriffe vor, die auch die Texte darum herum zur Auflösung benötigen. Aber man meint, man brauche sich nur ein frommes Bildchen schnitzen - das wie du sagst, Demian, aber leider schon in den 10 Geboten verboten wurde. Aber der Pastor hat doch gesagt .... Der Pfarrer hat mit der Hölle gedroht, wenn wer nicht glaubt ... Und Dawkins hat als Analyst doch so gut formuliert, dass ...
Ein Super-Chaos ist das.

P.S. Konvertierungen in andere Religionen rufen auf jeder Seite viel "Werbung" hervor. Schade, dass Demian mit seinen Gedanken "Wegsuche" nicht genug zum Zuge kommt. Ich finde es toll, dass wir doch noch an den Kern herangekommen sind. :thumbup:

Lena
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#10 Re: Verschieden

Beitrag von Lena » Do 26. Dez 2013, 12:07

Vitella hat geschrieben: ..und was ist Deine Meinung zu dem Thema und worüber möchtest Du reden?

Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name.
Jes. 63,16

Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
Joh. 14,9


Beim Christ-sein geht es um die Beziehung zu einem ganz bestimmten Menschen: HERR Jesus Christus.
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