Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

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1Johannes4
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#431 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von 1Johannes4 » Do 8. Feb 2018, 14:59

Hallo Anton B.,

Anton B. hat geschrieben:Aber arbeiten die ZJ wie andere Kirchen mit anderen Kirchen zusammen?
ich denke nicht, dass sie das tun. Ich bezweifle aber auch, dass die anderen Kirchen das tun würden, da das einer Anerkennung gleich käme, was meiner Einschätzung nach von den anderen Kirchen nicht gewollt wird.

Zu Beginn des Nationalsozialismus wurde z.B. aus der evangelischen Kirche die sogenannten „Deutsche Christen“, die stark durch den Nationalsozialismus beeinflusst waren. Daraufhin spaltete sich ein Teil als „Bekennende Kirche“ ab - offensichtlich weil sie da einiges als falsch erachteten. Natürlich gab es da auch keine Grundlage für eine Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Gruppen. Wäre es da in irgendeiner Weise „christlicher“ gewesen, wenn die Bekennende Kirche mit den Deutschen Christen dann zusammengearbeitet hätte? Das würde doch nicht passen, wenn man mit jemandem zusammenarbeitet dessen Lehren man ablehnt. Auch deswegen erwarte ich da weder seitens der Zeugen Jehovas noch seitens der anderen Kirchen eine Zusammenarbeit.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Anton B.
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#432 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Anton B. » Do 8. Feb 2018, 15:59

1Johannes4 hat geschrieben:Hallo Anton B.,

Anton B. hat geschrieben:Aber arbeiten die ZJ wie andere Kirchen mit anderen Kirchen zusammen?
ich denke nicht, dass sie das tun. Ich bezweifle aber auch, dass die anderen Kirchen das tun würden, da das einer Anerkennung gleich käme, was meiner Einschätzung nach von den anderen Kirchen nicht gewollt wird.
Das ist doch eine bloße Vermutung. Meine Frage zielte aber auch darauf ob, ob die ZJ überhaupt mit anderen Kirchen zusammen arbeiten. Sie könnte ja gemäß Deiner Argumentation mit anderen nicht-trinitarischen Kirchen zusammen arbeiten. Ist das der Fall?

1Johannes4 hat geschrieben:Wäre es da in irgendeiner Weise „christlicher“ gewesen, wenn die Bekennende Kirche mit den Deutschen Christen dann zusammengearbeitet hätte? Das würde doch nicht passen, wenn man mit jemandem zusammenarbeitet dessen Lehren man ablehnt. Auch deswegen erwarte ich da weder seitens der Zeugen Jehovas noch seitens der anderen Kirchen eine Zusammenarbeit.
Das kulminiert dann in der Aussage, "wir lehnen jedwede andere christliche Aussage, jede andere christliche Ausprägung ab und lehnen damit generell die Kommunikation mit anderen Gemeinschaften ab."

Das halten andere christliche Gemeinden anders. Das kann man doch feststellen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Malva
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#433 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Malva » Do 8. Feb 2018, 16:37

Ziska hat geschrieben:Mittlerweile sind wir vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen. :lol:
Für jede neue Frage muß ja nun wirklich kein neues Thema aufgemacht werden, oder?
Da sind wir uns ja mal einig :lol:
Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Luk 6:22

Malva
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#434 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Malva » Do 8. Feb 2018, 16:50

manden1804 hat geschrieben:Malva , wenn es so war , wie Du sagst .
Dann waren die Zeugen Jehovas da übereifrig . Aber so tragisch ist das nicht . Besser mehr als keiner .
In meiner Heimatstadt bekamen die Zeugen nach kurzer Zeit Hausverbot, wenn sie nicht nachweisen konnten, dass sie eine ausdrückliche Einladung von Bewohnern hatten. Warum nur?

Auf diesem Weg haben die Flüchtlinge aber die Chance bekommen außerhalb der WTG den christlichen Glauben kennenzulernen. Was auch geschehen ist!

Ob da dann durch den "Übereifer" und dem daraus folgenden Hausverbot für die ZJ im Endeffekt etwas dabei herumgekommen ist? Hoffentlich so wenig wie möglich.
Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Luk 6:22

Malva
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#435 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Malva » Do 8. Feb 2018, 16:55

1Johannes4 hat geschrieben:Hallo Anton B.,

Anton B. hat geschrieben:Aber arbeiten die ZJ wie andere Kirchen mit anderen Kirchen zusammen?
ich denke nicht, dass sie das tun. Ich bezweifle aber auch, dass die anderen Kirchen das tun würden, da das einer Anerkennung gleich käme, was meiner Einschätzung nach von den anderen Kirchen nicht gewollt wird.

Von staatlicher Seite aus sind die Zeugen Jehovas seit der Anerkennung als K.d.ö.R. keine Sekte mehr. Sie sind als Kirche anerkannt.
Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Luk 6:22

Anton B.
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#436 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Anton B. » Do 8. Feb 2018, 20:10

Ziska hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Gut. Aber arbeiten die ZJ wie andere Kirchen mit anderen Kirchen zusammen? Das ist doch die Frage.
Hallo!
Weltweit arbeiten alle einzelne 120 053 Versammlungen / Gemeinden von Jehovas Zeugen zusammen.
Das heißt über 8,4 Millionen Zeugen Jehovas bilden eine Einheit.

In allen Versammlungen wird das gleiche gelehrt. Egal ob du in der Schweiz oder auf Teneriffa, ob du in Namibia oder auf Grönland, ob du eine Versammlung in Israel oder der Ukraine besuchst.
Weltweit hören und lesen die ZJ das gleiche.

Wenn eine Versammlung Hilfe benötigt, wird sie von anderen Versammlungen unterstützt.
Sie arbeiten nicht mit anderen Kirchen zusammen, lehnen den Kontakt mit anderen christlichen Gemeinschaften ab, weil sie sich selber genügen?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Malva
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#437 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Malva » Do 8. Feb 2018, 21:20

Anton B hat geschrieben: Sie arbeiten nicht mit anderen Kirchen zusammen, lehnen den Kontakt mit anderen christlichen Gemeinschaften ab, weil sie sich selber genügen?
Sie sind die Erwählten. Und sie müssen sich getrennt von der Christenheit halten, die vernichtet werden wird. Gleich welche Denomination.

Hätten Sie Gemeinschaft mit der falschen Religion, würden sie Anteil an ihren Sünden haben und ihre Hoffnung auf Rettung verwirken.
Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Luk 6:22

Ziska_Deleted

#438 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Ziska_Deleted » Do 8. Feb 2018, 21:30

Anton B. hat geschrieben:Sie arbeiten nicht mit anderen Kirchen zusammen, lehnen den Kontakt mit anderen christlichen Gemeinschaften ab, weil sie sich selber genügen?
Hallo!
Was verstehst du unter „Zusammenarbeit“?

Hemul
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#439 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Hemul » Do 8. Feb 2018, 22:06

leider gemoppelt. :oops:
Zuletzt geändert von Hemul am Do 8. Feb 2018, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#440 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Hemul » Do 8. Feb 2018, 22:13

Anton B. hat geschrieben: Das kulminiert dann in der Aussage, "wir lehnen jedwede andere christliche Aussage, jede andere christliche Ausprägung ab und lehnen damit generell die Kommunikation mit anderen Gemeinschaften ab."
Wäre nicht schlecht wenn Du nachfolgende Aussagen kulminierst werter AntonB.:
Reichskonkordat der katholischen Kirche
Die katholische Kirche paktierte mit den Nationalsozialisten offiziell bereits seit deren Machtergreifung 1933. Das Gesetzeswerk, welches das Nebeneinander von Kirche und Staat regelt, nennt sich "Reichskonkordat" und hat heute noch Bestand.
In diesem Konkordat zwischen dem Reich und dem Heiligem Stuhl sichert die Kirche zu, sich aus politischen Belangen herauszuhalten. Die deutschen Bischöfe schwören dem Land die Treue und verpflichten sich die Entscheidungen der Regierung zu achten. Im Gegenzug dazu erklärt das Deutsche Reich die Aufgabenbereiche der Kirche nicht zu beschneiden und die Ausübung der Religion weiter zu gewährleisten. Religionsunterricht an Schulen und Universitäten konnte so weiter stattfinden, das Beichtgeheimins blieb unangetastet, die Kirchensteuer wurde bestätigt.

Mit diesem Konkordat ist der politische Flügel der katholischen Kirche - die Zentrumspartei - gekauft worden um die Ermächtigunsgesetze, die de facto die Demokratie aushebelten und den Grundstein für die Diktatur legten, durchzudrücken. Mit Hilfe des katholischen Zentrums wurde die dafür notwendige 2/3 Mehrheit erreicht. Nach der Gesetzesänderung war es dann nur eine Frage der Zeit, dass das Zentrum, wie die anderen Parteien auch, verboten wurde. Bis auf wenige Ausnahmen, haben die Katholiken gekuscht und sind schön gradlinig mit dem System mitgelaufen.

Protestanten und Deutsche Einheitskirche

Die evangelischen Kirchen versuchte Nazichefideologe Alfred Rosenberg mit der Schaffung einer Deutschen Einheitskirche auf Kurs zu bringen. In seinem Buch "Der Mythos des 20. Jahrhunderts" definiert er eine "Religion des Blutes", die das Christentum abschaffen und durch eine "Metaphysik der Rasse" ersetzen sollte. In Jesus sah Rosenberg die "arischen Rassenseele" verkörpert. Der Sohn Gottes wird zum Arier stilisiert, der von Juden ans Kreuz genagelt wurde. Aus dieser Idee leiteten die Nazis das Eheverbot zwischen Juden und Christen ab, sowie die Einführung der Todesstrafe bei nachgewiesenem Geschlechtsverkehr zwischen Christen und Juden. Die Idee der deutschen Einheitskirche hat es zwar nie geschafft die Protestanten zu überrollen, allerdings sind auch die evangelischen Kirchen nicht sonderlich an einem Widerstand gegen Hitler interessiert gewesen und schweigend mitgeschwommen.
Jehovas Zeugen
Die "Bibelforscher", die in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts "Zeugen Jehovas" genannt wurden, zeichnen sich nicht nur durch ihre unübersehbare Missionarstätigkeit aus, sondern auch immer schon durch einen ausgeprägten Pazifismus. Im Gegensatz zu Staat, Kirche und dem größten Teil der politischen Parteien in Deutschland, boykotierten die Bibelforscher bereits die Teilnahme am ersten Weltkrieg, weshalb sie verachtet und verurteilt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde ihre Situation dadurch zusehends dramatisch. Die Zeugen Jehovas widersetzen sich dem Führerkult, verweigerten den Hitlergruss und den Dienst in der Wehrmacht, weil Krieg mit ihren christlichen Vorstellungen nicht vereinbar ist.
Am 9. Juni 1933 fand eine Zusammenkunft zwischen Vertretern der Ministerien, der Gestapo und mit Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirche in Berlin statt, um Maßnahmen für das Verbot der Zeugen Jehovas in Preußen zu besprechen. Der katholische Domkapitular Piontek bat um strenge staatliche Maßnahmen gegen diese Gemeinschaft, und der evangelische Oberkonsistorialrat Fischer wollte ein Verbot der Zeugen Jehovas wegen der Gefahr für das „deutsche Volkstum“ erwirken. 1936 wird die erste Sondereinsatztruppe der Gestapo zur Bekämpfung der Zeugen Jehovas gebildet. Im August 1937 rufen die Bremischen Evangelischen Kirche dazu auf, Aktivitäten von Zeugen Jehovas umgehend an die Gestapo zu melden.
Mit der Erteilung eines Religionsverbotes werden die Zeugen Jehovas in den Untergrund getrieben. Trotzdem werden viele von ihnen erkannt, verraten und in Konzentrationslager gebracht. Man nimmt ihnen die Kinder weg und ihre Haftstrafen werden durch zusätzliche Schutzhaftmaßnamen verlängert. Durch die Einführung der Todesstrafe für Kriegsdienstverweigerer nach Beginn des Krieges wird der Glaube für viele Zeugen Jehovas zum tödlichen Schicksal. Bereits zwei Wochen nach dem Überfall auf Polen wird der erste Kriegsdienstverweigerer exekutiert.
Ein paar Zahlen:
11.300 Zeugen Jehovas werden in der Zeit zwischen 1933 und 1945 inhaftiert, 2.000 davon in Konzentrationslager gesteckt, von denen ca. 500 überlebten. 1.500 starben durch ihren Arbeitseinsatz oder durch Exekution.
Quellen:
Die Zahlen und ein großer Teil der Informationen stammen aus "Die NS -Verfolgung der Zeugen Jehovas in Köln (1933 – 1945)" herausgegeben vom NS-Dokumentationszentrums Köln im Zusammenarbeit mit der Geschichtsforschung Jehovas Zeugen Köln.
Hoffentlich biste beim kulminieren nicht zu arg ins schwitzen gekommen. Kleiner Tipp von mir. Informiere Dich bitte direkt an der Quelle und nicht immer im Ping-Pong Verfahren nur bei Abtrünnigen ZJ. ;) Aber die schreiben wenigstens was Du gerne lesen möchtest-gelle? :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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