Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Demian
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#1 Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian » Fr 27. Dez 2013, 13:08

"Jesuit und Zen-Meister ist Ruben Habito und auf überzeugende Weise legt er in diesem Buch die tiefen spirituellen Gemeinsamkeiten und ethischen Verbindungslinien zwischen Buddhismus und Christentum dar, zwischen der Liebe Christi und der mitfühlenden Weisheit Buddhas. Inspiration und ideale Basis für einen ost-westlichen Dialog!Ruben Habito - Jesuitenpriester und Zen-Meister - macht anhand von buddhistischen Quellentexten und Koans einerseits und mit diesen korrespondierenden Bibelstellen und christlichen Texten andrerseits deutlich, wie nahe"Buddha-Natur"und"Christus-Natur"sich im Grunde sind. Und das keineswegs nur auf der mystischen oder Erleuchtungs-Ebene: Der mitleidvolle Bodhisattva und der mit den Armen und Unterdrückten solidarische Christus stehen gleichermaßen für jene sozial engagierte spirituelle Weltsicht, die für Habito das entscheidende und verbindende Element zwischen wahrer christlicher und buddhistischer Mitmenschlichkeit ist. Sachlich fundiert und reich an Informationen bietet dieses zugleich persönlich, überzeugend, ja mitreißend geschriebene Buch jedem Leser wesentliche Impulse für die persönliche spirituelle Suche und eine authentische christliche/buddhistische Lebenspraxis."

Quelle

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erbreich
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#2 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von erbreich » So 29. Dez 2013, 10:35

Ich zitiere den Dalai Lama aus "Das Herz aller Religionen ist eins: Die Lehre Jesu aus buddhistischer Sicht":

Nach meinem Empfinden gibt es ausserordentlich viele Punkte der Annäherung oder Übereinstimmung zwischen der buddhistischen und der christlichen Überlieferung und ein enormes Potenzial zu wechselseitiger Bereicherung durch den Dialog: zumal im Bereich der Ethik und in der spirituellen Praxis, wenn es um Mitgefühl, Liebe, Meditation und grössere Toleranz geht. Und ich spüre, dass dieser Dialog sehr weit gehen könnte.

Mein langjähriger verstorbener Meditationslehrer Rewata Dhamma begann einen Vortrag zum Thema "Was ich von der Freundschaft mit Christen erwarte" mit folgenden Worten:

Der große buddhistische König Ashoka, der der im 3. Jh. vor Christus in Indien lebte, liess ein Edikt in eine Steinsäule meisseln. Diese Säule steht bis zum heutigen Tag an einem besonderen Ort in Sarnah nahe Varanasi. Die Übersetzung der Inschrift lautet:

Wer die Religion eines anderen nicht achtet, der achtet seine eigene nicht.
Wer die Religion eines anderen achtet, der achtet seine eigene.

Dieses Edikt enthält den Kernpunkt meiner Botschaft an Sie alle bezüglich dessen, was ein Buddhist von anderen Buddhisten und von Christen erwartet, ebenso wie von den Anhängern jeder anderen Religion.


Weiter im Vortrag meinte er:

Sowohl Buddhismus als auch Christentum sind sehr alte, anerkannte Religionen, und beide verkünden höchst tiefgründige und doch nachvollziehbare Lehren, die von vielen Millionen Menschen seit Urzeiten fromm angenommen worden sind. Wenn es uns gelingen soll, in einen schwungvollen Dialog einzutreten, der es uns ermöglicht, eine wirkliche Wertschätzung dieser beiden uralten Religionen zu erlangen, dann müssen wir zuallererst mit den notwendigen Anstrengungen fortfahren, unsere eigene Religion eingehend zu studieren und zu erforschen. Wenn wir uns jedoch an unsere eigene Religion und ihre Lehren klammern unter Ausschluss jeder anderen, dann haben wir unseren Geist und unsere Augen für alles Verschiedene und möglicherweise Nützliche verschlossen. Wir sind dann geistig isoliert und es fällt uns sehr viel schwerer, andere religiöse Systeme und Traditionen sowie ihren spirituellen Nutzen objektiv wahrzunehmen. Daher empfehle ich, dass wir alle gezielte Anstrengungen unternehmen, um zuerst unsere eigenen religiösen Überzeugungen und Praktiken zu erforschen. Der Inder Dr. Raymond Pannikar, ein katholischer Priester, sagte einmal:

Ich ging fort (aus Rom) als Christ;
ich stellte fest (in Indien), dass ich ein Hindu bin;
und ich kehre als Buddhist (nach Rom) zurück,
ohne dass ich jemals aufgehört habe, ein Christ zu sein.
(R. Pannikar, Glaube und Überzeugung: Eine multireligiöse Erfahrung)


Ich möchte hier noch zwei weitere, hilfreiche Bücher erwähnen, die gute Zeugnisse buddhistischer Annäherung an den christlichen Weg sind:

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Ein tiefes christliches Verständnis der Annäherung an andere Religionen finde ich allen voran bei Jörg Zink. Herausragend hier:

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Aus dem Klappentext:
"Seit Jahrtausenden machen Menschen religiöse Erfahrungen... Alles aber, was es an Erfahrung gibt, als esoterischen Irrtum zu beschreiben, ist kein Weg zur Wahrheit. Können wir nicht unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Träumerei?... Wer die Offenheit der Welt und die Tiefe seiner Seele zusammensehen und verstehen will, muss seinem Glauben viele Fesseln abnehmen, die die Lehre der Kirche ihm angelegt hat."

An anderer Stelle schreibt er:
„Immer wieder fragt unter Christen der eine oder andere, ob der, der sich mit Buddhismus beschäftigt, dabei nicht seinen christlichen Glauben verliere. Aber ich frage mich: Von welcher Art Ungewissheit spricht diese Befürchtung? Sollte uns unbekannt geworden sein, was unseren christlichen Glauben ausmacht? Warum soll ich Geist aus Gott nicht ahnen dürfen im Schweigen Buddhas, in der Ehrfurcht der Moslems, im Tanz der Derwische und im Gesang der Indios? Wie komme ich dazu, dem Geist Gottes Grenzen vorzuschreiben? Was ist denn Wahrheit? Ist Wahrheit die Richtigkeit von Glaubenssätzen? Ist Wahrheit nicht die Macht des Gottesgeistes, der unseren Glauben schafft, der unser Leben durchformt und uns den Weg weist, den wir in Freiheit gehen können?“

JackSparrow
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#3 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von JackSparrow » So 29. Dez 2013, 12:17

Fragen wir die Bibel:

Kein Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Lk16:13

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärest! Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Off3:15

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Demian
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#4 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian » So 29. Dez 2013, 12:54

JackSparrow hat geschrieben:Fragen wir die Bibel

Was genau willst du damit begründen?

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#5 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von JackSparrow » So 29. Dez 2013, 12:56

Dass es nicht möglich ist, zwei Religionen gleichzeitig zu praktizieren.

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#6 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian » So 29. Dez 2013, 12:58

JackSparrow hat geschrieben:Dass es nicht möglich ist, zwei Religionen gleichzeitig zu praktizieren.

Es gibt nur eine Wahrheit, aber viele Wege dorthin.

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#7 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian » So 29. Dez 2013, 13:07

erbreich hat geschrieben:Der Inder Dr. Raymond Pannikar, ein katholischer Priester, sagte einmal:
Ich ging fort (aus Rom) als Christ;
ich stellte fest (in Indien), dass ich ein Hindu bin;
und ich kehre als Buddhist (nach Rom) zurück,
ohne dass ich jemals aufgehört habe, ein Christ zu sein.
(R. Pannikar, Glaube und Überzeugung: Eine multireligiöse Erfahrung)[/i]

Pannikar finde ich sehr interessant - gute Wahl!

erbreich
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#8 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von erbreich » So 29. Dez 2013, 14:38

JackSparrow hat geschrieben:Kein Haussklave kann zwei Herren dienen...
JackSparrow hat geschrieben:Dass es nicht möglich ist, zwei Religionen gleichzeitig zu praktizieren.
Die Religionen sind nicht die Herren der Menschen.
Und die Menschen nicht die Sklaven der Religionen.
Wo doch, ist etwas ganz grundlegend falsch gelaufen.

2Lena
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#9 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von 2Lena » So 29. Dez 2013, 21:48

Heute kam im Fernsehen den ganzen Tag über eine lange und sehr schön gemachte Dokureihe über den Glauben in unterschiedlichen Religionen. Es beeindruckten nicht nur die schönen Reisebilder, sondern auch die Lebenswege von Personen. Die Zielrichtung der Filme hat mir sehr gefallen. Der Grundgedanke der jeweiligen Religion wurde gut geschildert. Historisches und Verbindendes war wirklich schön dargestellt!

Es waren Filme die Brücken schlugen. In vergangenen Jahrhunderten war überhaupt keine Berührung zu anderen Ländern möglich, wenn überhaupt war es Feindberührung.

JackSparrow: Fragen wir die Bibel:
Kein Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Lk16:13

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärest! Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Off3:15

"Fragen wir die Bibel!" Ach, wenn du sie nur fragen könntest.
Die Filme heute nachmittag haben viel geleistet. Sie haben "erwärmt".
Bitte KEIN ZERPFLÜCKEN von Kapitel. Sie haben einen zusammenhängenden Lehrstoff. Er entspricht nicht dem was du vorbringst, sondern dem Lernen wie Hilfe entsteht und bei Offenbarung wie Zufriedenheit kommt.

Der Ruf der Bibel als "göttliches Buch" kam nicht durch zerpflückte Bibelverse. Die Lehre hatte eine großartige Leistung, weil sie Lebensregeln hilfreich in Lernbeispielen vorschlug und gleichzeitig einen Unterricht in vielen Bereichen von Gesetz, Geschichte, Philosophie und Sprache bot. Mit ihren Ratschlägen wurden Konflikte beseitigt, das Denkvermögen verbessert, der Umgang mit Menschen liebevoller gemacht.

Aber was folgt aus deinen Ratschlägen?
Ihr anderen raus aus dem Boot...
Mächtig eifern, aber husch husch ...

Jack- es geht nicht um Konkurrez sondern ums zusammen laufen.
Lateinisch concurrere ‚zusammenlaufen'.
Nicht gegeneinander anrennen.

Abischai
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#10 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Abischai » Mo 30. Dez 2013, 01:16

Man kann nicht ZEN leben und Christ bleiben. Man kann auch nicht stehlen und ehrlich bleiben, man kann nicht sexuell huren und Jungfrau bleiben, man kann nicht morden und gerecht bleiben.
Man kann sich nicht für Wasser entscheiden und Feuer machen wollen.

Man kann höchstens versuchen, ungefestigte Seelen zu fangen, indem man ihnen vorgaukelt, man könne ZEN leben und Christ sein/bleiben.

Man kann nicht zwei Herren dienen, nicht dem Geld und gleichzeitig Gott, es geht eben nicht. Man kann nicht alles haben, man muß sich entscheiden, entweder - oder.

Wer ZEN leben will, soll das tun, aber dann ist man kein Christ, weil das eben nicht geht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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