Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Lena
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#21 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Lena » So 2. Mär 2014, 11:00

Vitella hat geschrieben: irgendwie glaube ich dem ganzen nicht, denn der Beobachter gehört ebenso zum Ego-denk-system, sonst wäre er niemand.....da müsste wieder jemand her, der den Beobachter beobachtet, oder so..

Wer aus dem Einen lebt, aus dem Schöpfergott, der hat sich als niemand erkannt und Gott ist alles in allem. Alle unsere Probleme entstehen dadurch, dass wir nicht des Einen Geistes Willen in unserem Leben wollen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Lena
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#22 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Lena » So 2. Mär 2014, 11:06

Demian hat geschrieben: Der Verstand ist, so gesehen, ein Werkzeug und Teilbereich des Bewusstseins.

Der Verständige verlässt sich auf den Erbauer seiner selbst und nicht auf seinen Verstand. Er weiss, dass seine Sicht ihn nur einen Teil erkennen lässt...
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Demian
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#23 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Demian » So 2. Mär 2014, 11:29

Lena hat geschrieben:Der Verständige verlässt sich auf den Erbauer seiner selbst und nicht auf seinen Verstand. Er weiss, dass seine Sicht ihn nur einen Teil erkennen lässt...

Entweder sind wir mit dem Verstand häufig in der Vergangenheit, in irgendeiner Geschichte gefangen, was im Falle der Depression relevant ist. Oder Menschen sind zu viel in der Zukunft und halluzinieren Ängste, die höchst wahrscheinlich niemals eintreten werden. In beiden Fällen ist der Verstand zentral an der Herausbildung der Störung beteiligt. In unsrer westlichen Zivilisation sind Depressionen, Angststörungen, erhöhter Drogenkonsum, Jugendkriminalität bei gleichzeitigem Anwachsen der Suizidrate längst zum Herzproblem unsrer Gesellschaft geworden. Das trotz einer extremen Betonung der Rationalität.

barbara
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#24 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 12:26

Demian hat geschrieben:
Entweder sind wir mit dem Verstand häufig in der Vergangenheit, in irgendeiner Geschichte gefangen, was im Falle der Depression relevant ist. Oder Menschen sind zu viel in der Zukunft und halluzinieren Ängste, die höchst wahrscheinlich niemals eintreten werden. In beiden Fällen ist der Verstand zentral an der Herausbildung der Störung beteiligt. In unsrer westlichen Zivilisation sind Depressionen, Angststörungen, erhöhter Drogenkonsum, Jugendkriminalität bei gleichzeitigem Anwachsen der Suizidrate längst zum Herzproblem unsrer Gesellschaft geworden. Das trotz einer extremen Betonung der Rationalität.

Interessanter Begriff... wo doch eins unserer wesentlichen Problemfelder im (vergeblichen) Versuch besteht, das Herz durch den Kopf zu ersetzen.

Was durchaus auch einen gewissen Zusammenhang damit haben dürfte, dass Herz-Kreislauf-Krankheiten so weit verbreitet sind.

gruss, barbara

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#25 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Pluto » So 2. Mär 2014, 12:34

Vitella hat geschrieben:irgendwie glaube ich dem ganzen nicht... da müsste wieder jemand her, der den Beobachter beobachtet, oder so..
Zu Recht, zweifelst du Vitella.
Diese Erkenntis hatten schon die Menschen im alten Rom: Quis custodiet ipsos custodes — Wer bewacht die Wächter? 8-)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#26 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Demian » So 2. Mär 2014, 12:46

Vitella hat geschrieben:irgendwie glaube ich dem ganzen nicht, denn der Beobachter gehört ebenso zum Ego-denk-system, sonst wäre er niemand.....da müsste wieder jemand her, der den Beobachter beobachtet, oder so..

Ramana Maharshi sprach vom höheren Selbst, das als umfassendes Bewusstsein erlebt wird, in dem keine Trennung mehr zwischen Subjekt und Objekt besteht, zwischen „Betrachter“ und der betrachteten Wirklichkeit, während das Ego sich in der Abgrenzung zu allem anderen wahrnimmt. Wenn ein Musiker eine Jamsession gibt, dann lässt er "es" durch sein Spiel ertönen ... das ist eine ganz natürliche Erfahrung ... das Ego ist dann lediglich eine "Schaltzentrale", durch das diese tieferen Erfahrungen hindurch strömen können.

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#27 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Vitella » So 2. Mär 2014, 13:48

Demian hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:irgendwie glaube ich dem ganzen nicht, denn der Beobachter gehört ebenso zum Ego-denk-system, sonst wäre er niemand.....da müsste wieder jemand her, der den Beobachter beobachtet, oder so..

Ramana Maharshi sprach vom höheren Selbst, das als umfassendes Bewusstsein erlebt wird, in dem keine Trennung mehr zwischen Subjekt und Objekt besteht, zwischen „Betrachter“ und der betrachteten Wirklichkeit, während das Ego sich in der Abgrenzung zu allem anderen wahrnimmt.

was für eine Ehre, dass auch Ramana das so sieht, apropos Rama, ich muss noch nen Kuchen backen..
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#28 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Vitella » So 2. Mär 2014, 13:49

Pluto hat geschrieben: Diese Erkenntis hatten schon die Menschen im alten Rom: Quis custodiet ipsos custodes — Wer bewacht die Wächter? 8-)

Echt....?...wusst ich gar nicht... 8-)
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1 Petrus 5:10

 

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#29 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von 2Lena » So 2. Mär 2014, 13:58

Schön, wieder von dir zu lesen Demian - du warst sehr vermisst!

Wie ich deinen anderen Beiträgen entnehme, bevorzugst du nun auch eine "praktische Ruhe". vielleicht bekomme ich dich noch dazu, mit Freude an die Noach-Geschichte heranzugehen. Das klingt dür dich und für andere vielleicht nicht so verlockend, weil noch eine Staubschicht darüber liegt. Mit Augenzwinckern an Pluto, da ich noch keine Umsatzahlen für das "beste Essen der Welt" :clap: habe. Noach (Noah) heißt Ruhe und behandelt das "Bewusstsein". Damit (bei Noah) wäre das leidige - bisher viel diskutierte Thema "Nirwana" vom Tisch und die viele Aufregung über die neuzeitliche Literatur auch :-)

Demian hat geschrieben:Der Verstand ist, so gesehen, ein Werkzeug und Teilbereich des Bewusstseins. Zwar sagten große Denker wie Sören Kierkegaard, dass man den Verstand in gewisser Weise verlieren müsse, um den Sprung in den Glauben zu vollziehen, aber das ist eher eine überspitzte Arbeitshypothese, die an das Fühlbewusstsein appelliert.

.... [...] Zu unterscheiden sind hauptsächlich Wortverwendungen in der Erkenntnistheorie, der intuitionistischen Ethik und Metaethik sowie ein mathematischer und logischer Intuitionismus...

Deinen Definitionen stimme ich zu. Sören Kierkegaard (1813 - 1855) hat viel nachgedacht, war sehr "berühmt" über seinen Eifer für das Christentum, aber - den Dreh zur Auslegung der Bibel - hatte er nicht. Somit kam er zu dem Schluss: "Verstand verlieren - Glauben gewinnen". Hunderttausende machten es ihm nach, Wirbel inklusive, die all das Gerede hervorgerufen hat. Nun kann man das nicht mit einem "Stopp!" oder dem "Vernunft zeigen" oder dem Abschalten der Emotion glätten. Die Ideale, die er zeigte, sprachen an. Die Klärung stand an.

"Geklärt" wird durch solche Reden nicht:
Lena: Wer aus dem Einen lebt, aus dem Schöpfergott, der hat sich als niemand erkannt und Gott ist alles in allem.
Ich kriege ohnehin wenig auf die Reihe und wenn ich das noch als "niemand" darlege, gar als "hat es erkannt" weiter abgebe, bekomme ich ernsthaft Depressionen, besonders bei der Vorstellung, Gott sei bei einem Mangel (=alles in allem). Da krieg ich die Krise, denn ein Gott ist "oben".

Bei jeder Zustimmung irgendwelcher "Motive" (ohne gewusst wie) geht das Papageiengeplapper weiter. Die vermeintlichen Ideale sagt man nach. Die Unsicherheit wächst, die Ruhe ist gestört. Ein "Stopp!" hilft hier erst Recht nicht weiter, weil ja die Motivation in die richtige Richtung geht. Die allein nützt wenig. Ohne einen Fahrplan geht es halt nicht! Der soll noch dazu genau sein.

Wird Demians Schlagwörter nach Metaethik, Intuitionismus nachgegangen, wird die intellektuelle Ebene etwas angehoben. Eine Lösung ist trotzdem nicht da, sondern eher der Vorwurf kam auf, dass der Verstand gegen den vermeintlichen "Glauben" stehe.

Auf "deutsch" würde man sagen: "Mach es nicht so kompliziert!" Das geht auch nicht, denn es muss ins Feinste geklärt werden. Das Einfache verbindet Emotion und Verstand, da es beides in Einklang bringt. Mathematisch wäre ein gemeinsamer Nenner vielleicht ein passender Ausdruck.

Als Bestätigung einer alten (und meiner Ansicht nach richtigen Betrachtung) möchte ich die vielen Predigten für "Israel" anführen. Jescher [isr] ist gerade, ehrlich. Man hätte da nichts zu ringen, lautet ein Teil der Lehren um Jakob. Den Namen Israel erhielt "er" als Titel, nachdem er die ganze Nacht hindurch mit Gott kämpfte und keiner gewann.

So wie folgt - geht es nicht, die beiden zu trennen, wenn auch etwas die Beobachtung stimmt:
Also probier das einfach mal, dann wirst du merken, dass der Verstand und die Emotionen getrennt von deinem Bewußtsein wahrnehmbar sind.
Wehe, wenn die Ehrlichkeit zerstört wird, die Emotion ausgeschaltet wird, der Verstand nach Betrug strebt, die Emotion bei anderen erkannt wird, manipuliert, zerfleddert, ausgeraubt etc. Menschen werden oft zu Bestien, wenn sie so ein Bewusstsein - oder anscheindend gar keins mehr haben.

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#30 Re: Eckhart Tolle.....ein Lehrer für wen ????

Beitrag von Demian » So 2. Mär 2014, 13:58

Vitella hat geschrieben:was für eine Ehre, dass auch Ramana das so sieht

Weißt du es denn besser?

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