Wege zur Einheit aller Religionen

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Simplicius
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#1 Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von Simplicius » Mo 5. Mai 2014, 09:28

Hallo Leute,

nach vielen Jahren in christlichen Foren muß ich leider bekennen, daß die Bibel sehr offensichtlich keine systematische Glaubenslehre anbieten kann. Wo man zehn Christen beieinander sieht, sieht man sie zugleich um zwölf Meinungen diskutieren, die allesamt meist in der Sackgasse enden. Martin Luther schrieb einmal, die Bibel wäre klarer als jedes andere Buch, aber man braucht nur einen Blick ins Internet zu tun, um zu sehen, daß diese Aussage in viel zu optimistischer Stimmung getan wurde. Letztendlich sind die "Christentümer" so verschieden, wie die Menschen sind und jeder pflückt sich die Blumen von der Bibelwiese, die ihm am besten gefallen.

Meine Frage nun, da es ja noch mehr Wiesen gibt: Wo findet man ähnlich schöne Blumen wie die, die in der Bibel wachsen? Es geht hier durchaus nicht um Synkretismus, sondern um die einfach Feststellung, daß alle Religionen gar nicht so weit voneinander entfernt sind, der "ewige Urgrund des Seins", den die Christen z.B. Gott nennen, ist ja allen Völkern und Menschen bekannt, überall auf der Welt haben Menschen spirituelle Erfahrungen oder sehnen sich zumindest danach. Die Bibel bildet m.E. ein Abbild des Lebens selbst dar, das niemals fertig wird, immer anders, immer mehrdeutig, immer unbeständig. Vielleicht gibt es sie aber doch, die eine Wahrheit, die Liebe ist, inmitten aller Unbeständigkeit und Unberechenbarkeit dieses Lebens und der Lehre. Findet man sie allein im Christentum? Ist nicht schon die Schöpfung selbst das Buch und die Kirche, in der man Gott finden kann?

Ich würde mich freuen, wenn hier dazu beigetragen würde, die Liebe auch dort zu erkennen, wo das fundamentalistische Christentum nur Teufel und Verderben sieht. Die Christianisierung Europas etwa in der gewalttätigen Form war sicher großes Unrecht, vielleicht können wir hier als Mitteleuropäer auch einen Blick auf das religiöse Erbe unserer Ahnen werfen.

Die katholische Kirche hat mit ihrer Erklärung "Nostra Aetate" ja schon wunderbar vorgelegt:

Auch die übrigen in der ganzen Welt verbreiteten Religionen sind bemüht, der Unruhe des menschlichen Herzens auf verschiedene Weise zu begegnen, indem sie Wege weisen: Lehren und Lebensregeln sowie auch heilige Riten. Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.

http://www.vatican.va/archive/hist_coun ... te_ge.html


Liebe Grüße, Simplicius.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).

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kamille
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#2 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von kamille » Mo 5. Mai 2014, 09:51

Simplicius hat geschrieben: daß die Bibel sehr offensichtlich keine systematische Glaubenslehre anbieten kann.
Ist auch nicht nötig ,denke ich.
Simplicius hat geschrieben:Wo findet man ähnlich schöne Blumen wie die, die in der Bibel wachsen?
Im Sufismus z.B., lies mal M.Rumi.
Oder Sri Ramakrisha, Sri Aurobindo, lies mal die Bhagavad Gita und noch viele viele andere Schriften und Erleuchtete. Es hat immer Gottliebende gegeben und gibt es auch heute noch, Menschen, die Gott suchten und fanden und auf ihre Weise davon erzählten.
Simplicius hat geschrieben: fundamentalistische Christentum
Ist der Feind im eigenen Lager.
Ich umgehe solche Leute in weitem Bogen. Schade nur, dass sie so zahlreich sind.

Aber es gibt auch freie Flächen, wo man atmen kann und geistliche Betrachtungen haben kann, die das Herz weiten und stärken.
Oft sind es nur einzelne Menschen, wahre Geschwister eben, die den Geist nicht einengen.

Wieso suchst du eine religiöse Einheit ??

Die kann es nicht geben, der Geist ist wie der Wind, er weht bald hier bald dort, sagte Jesus.
Das was alle Menschen eint und die eine große Wahrheit ist, das ist die Liebe. Gott ist Liebe, so schallt es aus aller Welt spirituelle Münder und diese Liebe will, dass wir auch Liebe werden, mit dieser Liebe eins werden.
Das ist die wahre Religion, und sonst garnichts.

Es ist für mich darum sehr erhebend, die unterschiedlichen Lobgesänge auf diese Liebe zu lesen, und die haben alle Kulturen zu bieten.

:Herz: :wave:
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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Simplicius
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#3 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von Simplicius » Mo 5. Mai 2014, 10:42

Hallo kamille,

kamille hat geschrieben:Ist auch nicht nötig ,denke ich.

nötig insoweit für die, die vor allem klare Regeln und Anweisungen brauchen, die sich täglich fragen: "Gott, was soll ich tun?" und nach klaren und konkreten Antworten verlangen.

kamille hat geschrieben: Im Sufismus z.B., lies mal M.Rumi.
Oder Sri Ramakrisha, Sri Aurobindo, lies mal die Bhagavad Gita und noch viele viele andere Schriften und Erleuchtete. Es hat immer Gottliebende gegeben und gibt es auch heute noch, Menschen, die Gott suchten und fanden und auf ihre Weise davon erzählten.

Danke, mit dem Sufismus wollte ich mich schon längst mal beschäftigen, leider komm ich immer wieder davon ab. Du motivierst mich, das endlich einmal anzufangen. Danke auch für die weiteren Vorschläge, da will ich auch mal reinschnuppern.

kamille hat geschrieben: Wieso suchst du eine religiöse Einheit ??

Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, ich suche keine "religiöse Einheit", sondern was die Menschen mit ihrer Ursache - "Gott" - untereinander vereint. Du kommst dem hier mit Deinen folgenden Worten sehr nahe:

kamille hat geschrieben:Das was alle Menschen eint und die eine große Wahrheit ist, das ist die Liebe. Gott ist Liebe, so schallt es aus aller Welt spirituelle Münder und diese Liebe will, dass wir auch Liebe werden, mit dieser Liebe eins werden.
Das ist die wahre Religion, und sonst garnichts.

Amen dazu!

kamille hat geschrieben: Es ist für mich darum sehr erhebend, die unterschiedlichen Lobgesänge auf diese Liebe zu lesen, und die haben alle Kulturen zu bieten.

Das meine ich aber auch, hast Du vielleicht ein paar dieser Lobgesänge auf Lager? Ich bin ja ein großer Freund der Psalmen, vielleicht kennen ja auch andere Kulturen solche Lieder?

:Herz:

Liebe Grüße, Simplicius.
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kamille
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#4 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von kamille » Mo 5. Mai 2014, 11:09

Hallo Simplicius.
Hab grad wenig Zeit, aber vorweg kann ich sagen, das Mevlana Rumi, der Begründer des Sufismus ein so großer Gottliebender war, dass er ein paarhundertverselanges Gedicht schrieb. Ein einziger Lobgesang auf Gott.
Es liest sich so gigantisch. Leider kriegt man nichts mehr von íhm zu kaufen, versuch´s mal im Antiquariat.

Ramakrishna war auch Liebestrunken für seine göttliche Mutter. ER hatte auch eine Jesusbegegnung und er sagte, sie war das Schönste das er erlebt habe.

Die Mitschrift seiner Gespräche mit seinen Jüngern ist eine sehr erhebende Lektüre.

:wave:
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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kamille
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#5 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von kamille » Mo 5. Mai 2014, 11:12

Übrigens, kann Demian dir weit mehr Tipps geben, ist glaub es ist sein Spezialgebiet. :Herz: ;)
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Andreas
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#6 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von Andreas » Mo 5. Mai 2014, 12:10

Stimmt. Selbst seine Signatur gebärdet sich wie ein Liveticker in Sachen Liebe. Liveticker? Loveticker! :Herz: Achtet mal drauf. ;)

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#7 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von R.F. » Mo 5. Mai 2014, 16:49

Simplicius hat geschrieben: Hallo Leute,

nach vielen Jahren in christlichen Foren muß ich leider bekennen, daß die Bibel sehr offensichtlich keine systematische Glaubenslehre anbieten kann. Wo man zehn Christen beieinander sieht, sieht man sie zugleich um zwölf Meinungen diskutieren, die allesamt meist in der Sackgasse enden.
Das ist kein Wunder. Wer hört oder liest schon gerne, dass er sich so und nicht anders verhalten dürfe, sonst gibt’s was ordentlich auf die Mütze.

Und dann das biblische Weltbild mit seinen kurzen Zeiträumen. Wenn sich einer dafür einsetzt, wird er von seiner Umgebung nicht mehr ernst genommen. Also hält er sich zum eigenen Schutz an das naturalistische Weltbild... Wobei dem Durchschnittsbürger nicht einmal auffällt, dass es unnötig ist, naturalistische Spinnereien wie die Entwicklungsthese oder das Relativitätsmärchen zu widerlegen. Was nicht belegt ist, kann nicht widerlegt werden...

Simplicius hat geschrieben: Martin Luther schrieb einmal, die Bibel wäre klarer als jedes andere Buch...
Das musste gerade der sagen...
Simplicius hat geschrieben: ...aber man braucht nur einen Blick ins Internet zu tun, um zu sehen, daß diese Aussage in viel zu optimistischer Stimmung getan wurde. Letztendlich sind die "Christentümer" so verschieden, wie die Menschen sind und jeder pflückt sich die Blumen von der Bibelwiese, die ihm am besten gefallen.
Da spielen neben u.a. Neigungen, Gruppenzwang und mangelnde Lesekompetenz eine Rolle...
Simplicius hat geschrieben: - - -
Es geht hier durchaus nicht um Synkretismus, sondern um die einfach Feststellung, daß alle Religionen gar nicht so weit voneinander entfernt sind,
Richtig, da ist eine so verkehrt wie die andere...Jedenfalls kenne ich keine christliche Kirche oder Gemeinschaft, die vorbehaltlos die Schrift vertritt...

Simplicius hat geschrieben: - - -
Ist nicht schon die Schöpfung selbst das Buch und die Kirche, in der man Gott finden kann?
Sollte man annehmen. Leider sehen das Millionen wenn nicht Milliarden Aufgeklärte anders...
Simplicius hat geschrieben: Ich würde mich freuen, wenn hier dazu beigetragen würde, die Liebe auch dort zu erkennen, wo das fundamentalistische Christentum nur Teufel und Verderben sieht. Die Christianisierung Europas etwa in der gewalttätigen Form war sicher großes Unrecht, vielleicht können wir hier als Mitteleuropäer auch einen Blick auf das religiöse Erbe unserer Ahnen werfen.
Ich muss merkwürdige Bibelausgaben besitzen. In denen nämlich steht zu lesen, dass die Menschen nur noch gnadenhalber am Leben sind.

In den prophetischen Büchern urteilt der Gott der Bibel selbst über das Volk Israel, Sein Volk, sehr hart. Vielleicht sollte ich mal einige Stellen laut vorlesen...

Aber das NT soll angeblicher viel lieblicher klingen. Wirklich? Hier ist die Rede von Milliarden Todesopfern durch z.T. gottgewollte Kriege, von Massentötungen durch Seinen Sohn und dessen Getreue.
Simplicius hat geschrieben: Die katholische Kirche hat mit ihrer Erklärung "Nostra Aetate" ja schon wunderbar vorgelegt:

Auch die übrigen in der ganzen Welt verbreiteten Religionen sind bemüht, der Unruhe des menschlichen Herzens auf verschiedene Weise zu begegnen, indem sie Wege weisen: Lehren und Lebensregeln sowie auch heilige Riten. Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.

http://www.vatican.va/archive/hist_coun ... te_ge.html
- - -
Schöne Worte, gehandelt wird anders. Man denke nur mal an den Nordirland-Konflikt, in dem auch katholische Geistliche aus der Republik Irland den Konflikt schürten.

Unter den Christen hat die Katholische Kirchen allein schon wegen ihrer großen Zahl an Mitgliedern den größten Einfluss auf das Weltgeschehen hat. Im Hinblick auf die schlimme Lage in Syrien fragt man sich, ob sich der Vatikan tatsächlich nicht vernehmlicher zum Bürgerkrieg in Syrien äußern könnte. Immerhin sind es westlich orientierte Gruppen, die den Konflikt begannen. Dass die Deutschen sich so zurückhalten, wird für sie böse Folgen haben...

Mit welchem Aufwand an christlicher Liebe werden sich die Katholiken und Orthodoxen für den Frieden in der Ukraine einsetzen?

2Lena
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#8 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von 2Lena » Mo 5. Mai 2014, 22:02

Simplicisimus, du hast den Artikel gut geschrieben, sodass man eigentlich neugierig auf die Bibel und eine Religion werden könnte.

Doch die Erfahrungen mit dem christlichen Glauben gingen in letzter Zeit etwas anders. Da waren in der vorigen Generation die Zwänge zum Messebesuch. Die Fragen, die danach aufkamen wurden von niemand beantwortet. Dann ging die Tendenz weg von der Kirche. Grad mal einige bekenndene Gruppen hatten Zulauf, weil sie begeistert waren - von - ja von was .... Das fand man meist nicht heraus und ließ ab davon. Die 80er Generation schien in ein vernünftiges Fahrwasser zu kommen. Zumindest war da weniger Rebellion, dafür meist mehr Einsicht vorhanden. Die drängende Fragerei hörte auf, Brauchtum war mehr gefragt. Doch was bedeuten die Bräuche. Sie ergaben kaum noch einen Sinn. So suchte man ihn bei den Suffis, bei Buddhisten, in Ashrams, bei den Mayas, bei Neuoffenbarungen und so weiter.

Mit kommt der Verdacht - Religion müsste eigentlich etwas anderes sein. Die Römer nahmen die Gesetze Salomos als Staatsgesetz. (Das ist die Bibel.) Sie konnten sie in anderer Art lesen. Doch Gesetze fangen viel früher an. Eine Ordnung beginnt weit vor einem staatlichen Gewaltmonopol, das Strafen verhängt und Kriege betreibt. Für Recht und Ordnung sorgten in Rom - in vorausschauender Weise die Staatsreligion. Deshalb waren auch Staat und Kirche miteinander verflochten. Erst als die Bibel durch übersetzte Texte ganz andere Meinungen bildete, war der volle Inhalt nicht mehr zugänglich. Da erhob sich der Widerspruch, Hier befestigten sich die vielfältigen Meinungen. Letztlich kam es zur Säkularisation, weil die Bibel in dieser Sicht eigentlich gegen die Staatsgesetze ist. Mit den Regeln von Menschenopfern, Steinigen, Hand abschlagen meint man, sei sie nicht tragbar und nicht mehr modern.

Jeder scheint sich nun irgend eine Religion selbst zu basteln. Da gibt es bald keine Religion mehr. Das lateinische Wort sagt so etwas wie "Rückbindung" mit bedenken und achtgeben. Das waren gemeinsame Vereinbarungen zum Zusammenleben nach besten Idealen, d. h. mit Wissen wie etwas geht.

Wenn in der Bibel mit dem "inneren Inhalt" genommen wird - das für alle geltende "Wissen um den Menschen", und wenn diese vollkommenen "Gesetze" befolgt werden - dann gibt es keine Religionsgruppen mehr, sondern nur noch den "Eingottglauben". Das ist dann vermutlich die erstrebenswerte Einheit - mit dem Vorteil eines funktionierenden Gesetzeswesens in besserer Gemeinschaft.

R.F.
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#9 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von R.F. » Di 6. Mai 2014, 15:21

2Lena hat geschrieben: - - -
Die Römer nahmen die Gesetze Salomos als Staatsgesetz. (Das ist die Bibel.)
Tatsächlich? Das wäre mir nun wirklich neu...
2Lena hat geschrieben: - - -
Erst als die Bibel durch übersetzte Texte ganz andere Meinungen bildete, war der volle Inhalt nicht mehr zugänglich. Da erhob sich der Widerspruch, Hier befestigten sich die vielfältigen Meinungen.
Ich habe zur Theologie nun wirklich auch kein großes Vertrauen, aber die Übersetzungen geben - dem inneren Zusammenhang der Texte zufolge - den ursprünglichen Sinn offenbar ausreichend genau wieder. Die Meinungsverschiedenheiten über die Bedeutung der biblischen Texte haben offensichtlich andere Ursachen.

Dazu mal ein Beispiel:
Ich schrieb in einem anderen Forum zum Thema “Laubhüttenfest”:

Die Trennung zwischen “Judentum” und “Christentum” ist wohl die Ursache vieler Missverständnisse. Tatsächlich sind die verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschicht klar genug beschrieben. Warum sollten Pessach oder Pfingsten die bekannten hohen Bedeutungen haben, die übrigen Feste aber nicht?

Nach meiner festen Überzeugung sind die Texte eindeutig genug gefasst, um eine logische Abfolge in der Geschichte zu erkennen, nicht zuletzt auch den vorhergesagten Verlauf der nahen Zukunft.
Ich nehme an, dass die meisten Theologen intellektuell in der Lage sind, die Zusammenhänge zu begreifen. Es stehen andere Gründe hinter ihrer Verweigerungs-Haltung...Im Grunde lässt das auf einen geradezu schäbigen Charakter der meisten Theologen und Historiker schließen.
2Lena hat geschrieben: - - -
Jeder scheint sich nun irgend eine Religion selbst zu basteln.
Immerhin scheinen einige über die geglaubten Inhalte nachzudenken...
2Lena hat geschrieben: Da gibt es bald keine Religion mehr.
- - -
Dem Neuen Testament zufolge steht uns geradezu eine Explosion an Religiosität bevor...

Hemul
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#10 Re: Wege zur Einheit aller Religionen

Beitrag von Hemul » Do 8. Mai 2014, 00:30

R.F. hat geschrieben: Ich nehme an, dass die meisten Theologen intellektuell in der Lage sind, die Zusammenhänge zu begreifen. Es stehen andere Gründe hinter ihrer Verweigerungs-Haltung...Im Grunde lässt das auf einen geradezu schäbigen Charakter der meisten Theologen und Historiker schließen.
Der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf: http://www.welt.de/kultur/article344905 ... ifeln.html
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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