Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Demian
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#1 Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Demian » Mi 18. Jun 2014, 06:06

„Obwohl Jungs Konzept des 'Kollektiven Unbewussten' über Freuds individuellen Ansatz hinausgeht, ist es doch für den menschlichen Erfahrungsbereich konzipiert. Die Betrachtungsweise des Sufitums (Vahdet al-Vudschud) ist sehr viel umfassender: Sie beinhaltet zwar Jungs Konzept, geht aber über menschliche Erfahrungen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hinaus. Zu den unbewussten Kräften gehören auch die der animalischen, vegetativen und anorganischen Seinsstufen, zusätzlich zu menschlichen, spirituellen und universalen Zuständen. Dieser Ansatz beschränkt sich also keineswegs auf Phantasien, Träume, Illusionen und frühe Formen gedanklicher Prozesse, sondern umfasst auch die organischen und psychospirituellen Verbindungen zwischen dem Menschen und der Natur – und damit die universale Wirklichkeit (al haqq).“Michaela M. Özelsel: 40 Tage. Erfahrungsbericht einer traditionellen Derwischklausur, München 1993


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Demian
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#2 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Demian » Mi 18. Jun 2014, 06:20

Bild

Der sufische Drehtanz - die Mitte des Universums

"Der Drehtanz ist eine der ältesten Techniken der Sufis und eine der wirkungsvollsten. Es ist ein Wirbelsturm und doch in der Mitte ganz ruhig. Dein inneres Sein wird gleichsam der Drehpunkt und dein Körper zu einem kreisenden Rad. Du wirst die Mitte des Universums, ganz bei Dir und doch mit allem verbunden. Es ist der stille Dialog zwischen dem inneren und dem äußeren Universum. Musik und Tanz verbinden sich im Rhythmus, der die Brücke schafft zum Pulsschlag des eigenen Herzens, und zur Präsenz der anderen.

Der Drehtanz soll aus der Nüchternheit des Alltags über eine Ekstase (im Sinne der Glückseligkeit der Einigung) in eine Nüchternheit höherer Ordnung führen. So verstanden kann der Drehtanz als eine "Leiter zum Himmel" gesehen werden, oder auch als Teil von tawhid, der Wissenschaft der Einheit allen Seins."
Sufizentrum Braunschweig

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Demian
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#3 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Demian » Mi 18. Jun 2014, 06:28

Relinfo: Sufismus

"Das Ziel des Sufi ist die Vereinigung mit dem Geliebten (Gott). Diese Vereinigung wird als ein Zustand der Reinheit, der Ganzheit oder der Vollkommenheit beschrieben. Um das zu erreichen, muß das Ego, der eigenmächtige Trieb (nafs), bekämpft und überwunden werden. Das zentrale Organ hierfür ist das Herz, welches in Liebe zu Gott entbrennen muß. Das Herz erkennt, dass nur Gott existiert und alle Dinge in ihm bestehen (göttliche Einheit: tawhid). Die Vielfalt der Erscheinungen ist eine Illusion. Es gibt viele verschiedene geistige Pfade (tariqa) zu Gott, doch lassen sie sich grob in zwei Gruppen teilen: 1. Die einen gehen eher einen emotionalen Weg, um die Vereinigung mit Gott zu erlangen. In diesen Orden spielt der Samafi(Anhören oder Singen von Sufi-Liedern und das Tanzen in rhythmischen Bewegungen) sowie das Dhikr (Andachtsübung mit Rezitationen des Gottesnamens) eine große Rolle. 2. Andere Orden, die eher intellektuell ausgerichtet sind, vermitteln eine Instruktion, eine Wegleitung zur Erreichung des höchsten Bewußtseins (tawhid), die stärker die Erkenntnisfähigkeit des Menschen anspricht. Ein weiteres Merkmal des Sufismus ist die Art der Methodenvermittlung: Der Schüler (murid = "Strebender") steht in einer engen Verbindung mit dem Meister (murschid = "Führer"), das heißt mit dem Oberhaupt des Ordens (Sheikh). Der Meister gibt portionenweise das notwendige Wissen dem Schüler weiter und begleitet ihn als "Beichtvater" auf seinem ganzen Weg. Das genaue Methoden-Wissen ist in der Regel esoterisch und wird von den Ordensmitgliedern nicht preisgegeben."

Noch mehr zum Tanz

"Die Grundlage unserer Existenz - vom Atom bis hin zum Kosmos - basiert auf einer Drehbewegung. So suchen die Tanzenden im Drehen die Harmonie mit Natur und Schöpfer. Der Sama -, oder die Muqa-bala (Drehritual): ... und wenn die Reise zu Gott beendet ist, beginnt die unendliche Reise in Gott.“Sama -,” heißt "Hören" im Sinne des Hörens auf die zur Einheit führenden Klänge. Das Hören konzentriert sich auf das Wahrnehmen verschiedenster Formen des "Klanges der Einheit", oder anders ausgedrückt, der "Stimme der Stille". Mevlana zum Beispiel hörte die süße Melodie der göttlichen Frage: “Bin ich nicht euer Herr?” (Sure 7,172)." [...] "Der Buchstabe “H” am Ende von Allah weist auf den Hauch hin, in dem letztlich - mit den "Augen des Herzens" - ein Abglanz Seiner Majestät erblickt wird. "HUUUU" rufen die Mevlevis am Ende ihrer Gebete. Muqa-bala wiederum bedeutet Begegnung, Meditation. Die Begegnung mit dem eigenen göttlichen Licht, aus dem heraus das Licht in allen Geschöpfen erkannt und gesehen wird.Entgegen der üblichen Meinung ist es nicht das Ziel der Drehenden, in eine Ekstase zu verfallen."

Verstand - Herz - Körper

Vielmehr dreht man in Harmonie mit der Natur, mit den kleinsten Zellen und den Sternen am Himmelsgewölbe, und wird damit Zeuge der Majestät und Existenz des Schöpfers. Es ist ein Denken an Ihn, ein Danken und ein Beten zu Ihm. In diesem Tun bestätigt die bzw. der Drehende das Wort des Korans: "Was im Himmel und auf Erden ist, preist den Einen Gott" (64:1).Eine wichtige Eigenart dieses achthundert Jahre alten Rituals ist das Zusammenführen der drei fundamentalen Komponenten der menschlichen Natur, nämlich: des Verstandes (durch Wissen und Gedanken), des Herzens (durch den Gefühlsausdruck, Poesie und Musik) und des Körpers (durch das Anspornen des Lebens und dem Drehen). Diese drei Elemente werden zusammengeschweißt - sowohl theoretisch wie praktisch - wie es wohl in keinem anderen Ritual oder Gedankensystem praktiziert wird. Die Zeremonie des Sama’ stellt den spirituellen Weg des Menschen dar: das geistige Wachsen mittels Intelligenz und Liebe bis zur Vollkommenheit al-Kamal. Im Drehen der Wahrheit entgegen wächst sie durch Liebe, transzendiert das Ego, trifft auf die Wahrheit und erlangt Vollkommenheit. Dann kehrt sie zurück von ihrer spirituellen Wanderung, befähigt zu lieben und dieser Schöpfung mit allen Geschöpfen zu dienen, ohne Unterscheidung von Glaube, Klasse oder Rasse.


...

"Musik und Tanz

Speziell die Musik nimmt innerhalb der orientalischen Künste einen zentralen Platz ein. Sufis nennen die Musik ghiza’ ar-ruh, Nahrung der Seele. Musikalische Zusammenkünfte werden von ihnen als Sama’ bezeichnet, welches auf Arabisch "hören" bedeutet. Während dieser Zusammenkünfte versuchen die Anwesenden, der Musik so intensiv zu lauschen, daß sie für einige Momente ihr limitiertes Selbst vergessen, um an der Unendlichkeit der göttlichen Präsenz teilzuhaben. In der Sufiterminologie heißt es, daß es bei musikalischen Zusammenkünften der Sufis "Gott regnet". Jedoch beschränkt sich das "Hören" der Sufis nicht auf die musikalischen Zusammenkünfte, sondern durchdringt alle Bereiche des alltäglichen Lebens. Viele Sufis bezeichnen das gesamte Universum als eine einzige Symphonie, an deren Gestaltung jedes Wesen teilhat."

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#4 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Meister Eckhart » Do 19. Jun 2014, 13:32

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Suffismus und dem Indischen Advaita Vedanta abgesehen von den Tänzen ?
Die Philosophien hören sich für mich eigentlich ziemlich ähnlich an.

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#5 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Naqual » Do 19. Jun 2014, 21:53

Meister Eckhart hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Suffismus und dem Indischen Advaita Vedanta abgesehen von den Tänzen ?
Die Philosophien hören sich für mich eigentlich ziemlich ähnlich an.

Der Sufismus ist die im Islam praktizierte Mystik. Allerdings sind die Sufis ähnlich "un-/beliebt" bei den Moslems wie Mystiker bei Christen. Die Advaita ist hochgeradige Philosophie im Hinduismus (nicht im volkstümlichen Hinduismus!!).
Die Ähnlichkeiten sind wohl zwischen Mystik (egal ob islamische, christliche oder jüdische Mystik) und Advaita.
Bei letzterer gibt es allerdings auch wieder verschiedene Anschauungen, was es schwer macht.
Gemeinsamkeit, m.E. im wesentlichen: Mystiker wie Advaitist glaubt an einen Gott, sieht aber sich als Erfahrender und Gott nicht als Gegenüber ("göttliche Vereinigung" bzw. beim Advaitisten ist Gott und Erfahrender vollständig eins, die Trennung eine Illusion).

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Demian
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#6 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Demian » Fr 20. Jun 2014, 06:11

Meister Eckhart hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Suffismus und dem Indischen Advaita Vedanta abgesehen von den Tänzen ? Die Philosophien hören sich für mich eigentlich ziemlich ähnlich an.

...
Zuletzt geändert von Demian am Fr 20. Jun 2014, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.

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#7 Re: Die universale Wirklichkeit aus Sicht des Sufismus

Beitrag von Demian » Fr 20. Jun 2014, 08:47

Hazrat Inayat Khan - Der Geist des Sufismus

Man kann den Sufismus nicht als Religion bezeichnen, weil er frei ist von Prinzipien,
Unterscheidungen und Differenzen, der Basis, auf der Religionen gegründet werden;
ebensowenig kann er eine Philosophie genannt werden, weil Philosophie das Studium
der Natur in ihren Qualitäten und Variationen lehrt, der Sufismus aber Einheit.
Folglich nennt man ihn am besten einfach das Training der Sichtweise.
Das Wort 'Sufi' deutet Reinheit an, und Reinheit enthält zwei Qualitäten. Rein
bedeutet 'unvermischt mit irgendeinem anderen Element', oder mit anderen Worten
das, was in seinem eigenen Element besteht, unvermischt und uneingefärbt. Die
zweite Qualität von Reinheit ist große Anpassungsfähigkeit.
Derart ist auch die Natur des Sufi. An erster Stelle reinigt sich er selbst, indem er die
Vision Gottes ständig vor sich hält und den Befleckungen mit irdischen Differenzen
und Unterscheidungen ebensowenig erlaubt, sich in seinem Herzen widerzuspiegeln,
wie guter oder schlechter Gesellschaft oder dem Verkehr mit Hoch- oder
Niedriggestellten. Auch können eine Überzeugung oder ein Glaube seine Reinheit
niemals beeinträchtigen.
Der Sufi zeigt seine universelle Brüderlichkeit in seiner Anpassungsfähigkeit. Unter
Christen ist er ein Christ, unter Juden ist er ein Jude, unter Moslems ein Moslem,
unter Hindus ein Hindu; denn er ist eins mit allen, und dadurch sind alle mit ihm. Er
erlaubt jedem, sich seiner Bruderschaft anschließen, und in der gleichen Weise
gestattet er sich selbst, sich irgendeiner anderen anzuschließen. Er fragt niemals:
"Was ist Ihr Kredo oder Ihre Nation oder Religion?" Ebensowenig fragt er: "Was sind
Ihre Lehren oder Prinzipien?" Nenn ihn Bruder, so antwortet er Bruder, und er meint es auch so. Was Prinzipien angeht, so hat der Sufi keine, denn das Süße kann für den einen vorteilhaft und für
den anderen schädlich sein. So ist es mit allen Prinzipien, gut und schlecht, freundlich
oder grausam. Wenn wir einen Soldaten auffordern, während der Schlacht gnädig zu
sein, wird er sofort besiegt werden. Dies zeigt, daß jeder sein eigenes Prinzip für jede
Tätigkeit oder Situation hat. Der eine kann an ein bestimmtes Prinzip glauben,
während ein anderer eine ganz gegensätzliche Meinung vertreten mag. Was eine
Person gut nennen kann, nennt eine andere vielleicht schlecht. Der eine sagt, daß ein
bestimmter Weg der rechte sei, während ein anderer die entgegengesetzte Richtung
nimmt.

Anstatt seine Mitte in den eigenen Vorlieben und Abneigungen zu finden und sich zu begrenzen auf eine bestimmte Überzeugung oder einen Glauben,- anstatt das Richtige und Falsche auszuklügeln, fokussiert der Sufi seine Sicht auf die eines anderen und sieht folglich den Grund, warum dieser glaubt und warum nicht, warum etwas richtig ist für den einen und falsch für den anderen. Er versteht auch, warum das, was von einigen Leuten gut genannt wird, von anderen schlecht genannt werden kann, und indem er Herr seiner Sichtweise ist, gelangt er so zur wahren Höhe der Weisheit. Der Sufi ist ein wahrer Christ in Bezug auf Nächstenliebe, Bruderschaft und das Heilen seiner eigenen Seele wie der eines anderen. Er ist nicht fanatisch in seiner Anhänglichkeit einer bestimmten Kirche gegenüber oder im Ausschließen der anderen Meister und ihrer Nachfolger, die vor und nach Christus kamen, aber sein Einssein mit dem Christus und seine Anerkennung und Praxis seiner Wahrheit sind so eifrig wie die eines wahren Christen. Im Leben der Derwische erblickt man das wirkliche Bild des Lebens und der Lehren von Christus, besonders in ihrem Teilen von Obdach und Nahrung mit anderen,- sei es Freund oder Feind. Bis auf den heutigen Tag führen sie ihre reine Lebensweise fort. Der Sufi ist ein Katholik darin, daß er das Bild vom Ideal der Hingabe in seiner Seele hervorbringt, und er ist ein Protestant darin, daß er die Zeremonien des Kults
aufgibt.

Der Sufi ist ein Brahmane, denn das Wort Brahmane bedeutet 'der Kenner von
Brahma', von Gott, dem einzig Seienden. Seine Religion liegt im Glauben an keine
andere Existenz als die von Gott, was der Brahmane 'Advaita' nennt. Der Sufi hat
ebensoviele Grade der geistigen Entwicklung zu durchschreiten wie der Yogi. Man
findet sehr wenig Unterschied selbst in ihren Übungen, der Unterschied liegt
hauptsächlich in den Bezeichnungen. Zweifellos bevorzugt der Sufi ein normales
Leben gegenüber dem eines Asketen, doch begrenzt er sich weder auf das eine noch
auf das andere. Der Sufi betrachtet die Lehren der Avatare als wahrhaftige Manifestationen der
göttlichen Weisheit, und er hat einen vollkommenen Einblick in das subtile Wissen
des Vedanta. Der Sufi schätzt die Auffassung der Jains von Harmlosigkeit und
bedenkt, daß Freundlichkeit der wahre Weg der Reinheit und der Vervollkommnung
ist. In der Vergangenheit haben Sufis ein Leben der Entsagung geführt, und im Osten
führen die meisten von ihnen immer noch ein sehr harmloses Leben, geradeso wie die
Jains. Der Sufi ist ein Buddhist, denn er gebraucht seine Vernunft bei jedem Schritt, der auf
seiner geistigen Reise vorwärts führt. Die Lehren des Sufi sind den buddhistischen
Lehren sehr ähnlich; tatsächlich ist es der Sufi, der die Gläubigen und die Ungläubigen im Gottesideal und im Wissen der Einheit vereinigt.

Der Sufi ist ein Moslem, nicht weil viele Moslems auch Sufis sind, noch wegen seines Gebrauches von moslemischer Ausdrucksweise, sondern weil er durch sein Leben bezeugt, was ein wahrer Moslem sein sollte. Moslems haben einen derartigen Sinn für Hingabe an Gott, daß jemand, egal was für ein sündiger oder grausamer Mensch er auch sein mag, durch den Namen von Allah oder Mohammed sofort zu Tränen gerührt wird. Ähnlich entwickeln die Übungen des Sufismus zuerst die Herzqualitäten, die häufig von vielen anderen Mystikern übersehen werden. Es ist die Reinigung des Herzens, welche es empfänglich macht für die Erleuchtung der Seele. Die Sufis sind diejenigen, die den Qur'an aus jeder Lebenserfahrung lesen, und sie sehen und erkennen das Gesicht Mohammeds in jedem Atom der Manifestation. Der Sufi, wie ein Zoroastrier oder ein Parse, betrachtet die Sonne und verneigt sich vor der Luft, dem Feuer, dem Wasser und der Erde, da er die Immanenz Gottes in seiner Manifestation erkennt und die Sonne und den Mond als die Zeichen Gottes nimmt. Der Sufi deutet Feuer als das Symbol der Weisheit und die Sonne als das himmlische Licht. Er beugt sich nicht nur vor ihnen, sondern nimmt auch ihre Beschaffenheit in sich auf. In aller Regel brennt in Anwesenheit von Derwischen fortwährend ein Holz-Feuer und Räucherwerk.

Der Sufi ist ein Israelit, besonders in seinem Studium und der Beherrschung der verschiedenen Namen Gottes. Die wunderwirkenden Kräfte von Moses können auch im Leben der Sufis - vergangener wie gegenwärtiger - gefunden werden. Tatsächlich ist der Sufi der Meister des hebräischen Mystizismus; die göttliche Stimme, die von Moses auf dem Berge Sinai in der Vergangenheit gehört wurde, ist für manch einen Sufi auch heute hörbar.

Übersetzung von Kaivan. Text aus : 'The Unity of Religious Ideals' in 'Message Volumes' Band IX.

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