was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert)?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
michaelit
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#11 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von michaelit » Do 4. Dez 2014, 06:25

Der Unterschied zwischen Buddha und dem biblischen Jesus scheint der extreme Moralismus zu sein. Nimm dein Kreuz auf dich, hasse sogar deine Eltern, dich selbst und dein eigenes Leben, einer Frau mit Lust nachzuschauen ist schon Ehebruch usw. Das kann ich bei Buddha nicht finden. Es kommt aber wohl darauf an wie man Jesu' Opfergang interpretiert. Laut Paulus hat er ja damit das ganze Gesetz abgetan und somit dem Moralismus gar nicht gedient wenn er auch die Liebe hochhält. Vielleicht müßte man deshalb auch die Jesusworte in der Bibel ganz anders interpretieren, daß sie Übertreibungen sind bzw ironische Anspielungen sind auf die Unmöglichkeit das jüdische Gesetz ehrlich einzuhalten.

erbreich
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#12 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von erbreich » Do 4. Dez 2014, 11:30

michaelit hat geschrieben:Der Unterschied zwischen Buddha und dem biblischen Jesus scheint der extreme Moralismus zu sein. Nimm dein Kreuz auf dich, hasse sogar deine Eltern, dich selbst und dein eigenes Leben, einer Frau mit Lust nachzuschauen ist schon Ehebruch usw. Das kann ich bei Buddha nicht finden.
Ich schon: Buddha lehrte eine sehr hochstehende Ethik, in der bereits die Absicht, der Wille als das eigentliche heilsame oder unheilsame Geschehen (Karma) gilt. In diesem Sinne verstehe ich auch Jesu Aussage bezüglich des Ehebruchs: Er findet bereits im Erwägen der Absicht statt. Das gleiche bezeugt der Evangelist Johannes: Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger; und ihr wisset, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat. (1. Joh 3,15)

Hier wird auch deutlich, dass mit der Forderung Jesu, die Eltern, sich selber, das Leben usw. zu hassen nicht ein Hassen im gängigen Sinn gemeint sein kann. Hass beinhaltet in letzter Konsequenz den Wunsch, die Absicht, das (der, die) Gehasste möge nicht sein, möge vernichtet werden, möge mir „aus den Augen, aus dem Sinn“ verschwinden. Das wird Jesus kaum gemeint haben.

Aus meiner buddhistischen Sichtweise gesehen, fordert uns Jesus damit auf, das (begehrliche, besitzergreifende) Anhaften, das Anklammern an die Eltern, an das „Selbst“, an das Leben überhaupt aufzugeben. Bezüglich dem „Selbst“ findet sich eine Bestätigung für dieses Verständnis bei Jesus selbst: Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Lk 9,23)

Das tägliche Aufsichnehmen des je eigenen (Lebens-) Kreuzes (das die Leidunterworfenheit symbolisiert) und die „Selbstverleugnung“ (siehe meinen oben verlinkten Text „Geistliche Armut und Selbstlosigkeit“) werden von Jesus praktisch als vorgängige Bedingungen für die Nachfolge aufgezeigt. Auch über die befreiende (weil wirklichkeitsgemässe) Einstellung zum Leben hat sich Jesus deutlich geäussert:

Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren. (Joh 12,25) Das Lieben des Lebens kann hier nur eine begehrliche, besitzergreifende, sich ans Leben verzweifelt anklammernde „Liebe“ bezeichnen. Eine solche Liebe (der Buddhismus nennt das nicht Liebe, sondern schlicht Begehren und Anhaften) verleugnet die vergängliche, Leiden und Tod unterworfene Wirklichkeit unserer Existenz und erweist sich als leidverursachende Illusion (spätestens dann, wenn Leiden und Tod dennoch eintreffen). Demgegenüber führt ein „Hassen“, also eine nichtbegehrliche, nicht besitzergreifende, loslassende Haltung gegenüber dem Leben, zur Erkenntnis der wahren Natur der Existenz, zur Transzendenz von Geborenwerden, Leiden und Sterben und darin zur Erfahrung von „Zeitlosigkeit“ (auch Wunschlosigkeit, Einverstandensein). Das bedeutet: Leiden und Tod sind ins eigene Leben integriert und werden als genauso dem Leben zugehörig erlebt wie Freude und Geburt. Das verstehe ich unter dem „Reich Gottes“, von dem Jesus sagt, es sei nirgendwo anders zu finden als „inwendig in uns“ (Lk 17,21).

michaelit hat geschrieben:Es kommt aber wohl darauf an wie man Jesu' Opfergang interpretiert. Laut Paulus hat er ja damit das ganze Gesetz abgetan und somit dem Moralismus gar nicht gedient wenn er auch die Liebe hochhält.
Er hat es nicht abgetan, sondern erfüllt. Und zwar eben durch die Liebe (bis hin zum Gebet um Vergebung für seine Peiniger). Paulus bestätigt diese Macht der Liebe: Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. (Röm 13,10)

michaelit hat geschrieben:Vielleicht müßte man deshalb auch die Jesusworte in der Bibel ganz anders interpretieren, daß sie Übertreibungen sind bzw ironische Anspielungen sind auf die Unmöglichkeit das jüdische Gesetz ehrlich einzuhalten.
Die Liebe – nicht die begehrliche, besitzergreifende, sondern eine Freundschaft, Frieden und Freiheit stiftende – ist die Erfüllung des göttlichen Gesetzes. Menschliche Gesetze, die Gesetze einer Gemeinschaft, eines Volkes, eines Staates, dienen dem Schutz der Gesellschaft. Sie machen Sinn für die Gemeinschaft, haben aber nicht die Freiheit des Individuums zum Ziel (siehe dazu auch hier). Der verstorbene Mönch und einer der Pioniere des westlichen Buddhismus Nyanaponika lehrte dazu:

Sittlichkeit, welche die Beziehungen des Einzelnen zum Mitmenschen regelt, kann wohl durch Gebote, Regeln und Gesetze gestützt und geschützt und durch die Vernunft begründet werden, doch ihre einzig sicheren Wurzeln liegen in einer wahren Kultur des Herzens. Diese findet in der Buddha-Lehre den denkbar vollkommensten Ausdruck in den vier «Erhabenen Weilungen», oder «Göttergleichen Zuständen» (brahma-vihāra), nämlich: Liebe, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut. Darüber gibt die buddhistische Literatur genügende Auskunft. Nur dieses sei noch hierzu bemerkt: Es ist ein tiefes Wohlwollen für alles Lebendige oder (in Nyanatilokas schöner Prägung) die All-Güte (mettā), welche die Grundlage für die anderen drei Eigenschaften bildet, ebenso wie für jedes Veredlungsstreben. Der Jünger der hier gelehrten Achtsamkeits-Schulung wird daher seine Achtsamkeit zunächst darauf zu lenken haben, daß sein Denken, Sprechen und Handeln nie der uneingeschränkten Güte ermangelt. In diesem Sinne heißt es in dem klassischen buddhistischen Text, dem «Lied von der Güte» (Mettā-Sutta):

«Voll Güte zu der ganzen Welt
Entfalte ohne Schranken man den Geist:
Nach oben hin, nach unten, quer inmitten,
Von Herzens-Enge, Haß und Feindschaft frei!
Ob stehend, gehend, sitzend oder liegend,
Wie immer man von Schlaffheit frei,
Auf diese Achtsamkeit soll man sich gründen.
Als göttlich Weilen gilt dies schon hienieden.»

(Nyanaponika: „Geistestraining durch Achtsamkeit“)

michaelit
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#13 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von michaelit » Do 4. Dez 2014, 12:24

Na ich weiß nicht Erbreich. Erfüllend klingt deine Version von Buddhismus nicht für mich. Das sind doch nur Gedankenspiele. Es gibt keine Form, es gibt keine Leere, das ist alles nur gar nichts und hat keine Substanz. Da gefällt mir der Siddharta von Hermann Hesse mehr. Da sind nicht nur diese ständigen Verschiebungen, der ständige Nihilismus. Es gibt doch Wertvolles auf der Welt. Die Gegengewichte zum Leiden. Die gilt es doch zu bewahren, so wie auch das Leben bewahrt werden will. Gegenüber dem Tod und dem Leid darf man nicht kalt werden. Es gilt dagegen anzugehen, Leid zu beseitigen, Trost zu spenden, zu handeln.

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#14 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von erbreich » Do 4. Dez 2014, 15:01

michaelit hat geschrieben:Na ich weiß nicht Erbreich. Erfüllend klingt deine Version von Buddhismus nicht für mich. Das sind doch nur Gedankenspiele.
Zugegeben: Solange Liebe, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut nicht gelebt werden sind es tatsächlich nur Gedankenspiele. Und wie du richtig feststellst, gilt es gegen ein solch bloss gedachtes Erleben anzugehen:

Es gilt dagegen anzugehen, Leid zu beseitigen, Trost zu spenden, zu handeln.
Der Buddha sagte, er lehre nur dies: Das Leiden und seine Überwindung. Und das natürlich nicht bloss auf sich selber, sondern stets auf das innere (eigene) als auch auf das äussere (fremde) Leiden bezogen.

Es gibt keine Form, es gibt keine Leere, das ist alles nur gar nichts und hat keine Substanz.
Wer behauptet das? Name und Form (oder Geist und Körper) wurden vom Buddha als Wirklichkeit definiert. Als leer definierte er sie weiter in dem Sinne, dass es in ihnen keinen unbedingten, unabhängigen, beharrenden (absoluten) Kern gebe. Geist und Körper entstehen auf Grund vielfältiger Bedingungen und verändern sich und vergehen auch mit den sie erhaltenden Bedingungen.

Da gefällt mir der Siddharta von Hermann Hesse mehr.
Als Geschichte gefällt mir Hesses Siddharta sehr. Sie beinhaltet aber weder Buddhas Leben noch klar den von ihm aufgezeigten Befreiungsweg.

Da sind nicht nur diese ständigen Verschiebungen, der ständige Nihilismus.
Dass der Buddhismus nihilistisch sei ist deine Wahrnehmung. Wenn du dich tiefer mit ihm befasst, wirst du erkennen, dass dem nicht so ist. Das Ziel des Buddhisten - oder besser: der Sinn seines Lebens - liegt im Entfalten des Weges und in der Verwirklichung der Leidbefreiung hier und jetzt. Was ist daran nihilistisch?

Es gibt doch Wertvolles auf der Welt.
Gibt es, und das ist ein Grund zu Freude und Mitfreude.

Die Gegengewichte zum Leiden. Die gilt es doch zu bewahren, so wie auch das Leben bewahrt werden will.
Richtig. Im verlinkten Text schrieb ich: Nirvana bedeutet wörtlich ‚Erlöschen’. Fälschlicherweise wurde und wird es oft als Erlöschen allen Lebens verstanden. Das Leben wie auch die Gesamtheit der Schöpfung ist aber nichts, das zum Verschwinden gebracht werden müsste. Nur das Ich und Mein, die Selbstsucht, das eingebildete Selbst muss erlöschen. Es ist diese Ich-Verblendung, die auch die Wurzel von Gier und Hass darstellt. Dem Buddha wurde schon zu Lebzeiten vorgeworfen, er lehre die Vernichtung, worauf er antwortete, das sei richtig, in einer Hinsicht lehre er tatsächlich die Vernichtung, nämlich die Vernichtung von Gier, Hass und Verblendung, dieser Wurzeln des Leidens.

Gegenüber dem Tod und dem Leid darf man nicht kalt werden.
Nein. Es geht darum, einen Weg zu finden, sie integrierend zu überwinden.

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#15 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von michaelit » Do 4. Dez 2014, 18:36

Naja, ich fühle mich da eher wie ein moderner Positivist. Wenn ich krank bin, dann definiere ich nicht meine Krankheit um sondern suche nach Heilung im herkömmlichen Sinn. Meditation über die Leere meiner Krankheit hilft mir da nicht. Ich lenke mich mir irgendwas ab, nehme Medizin, tue mir irgendwas Gutes. Was andres fällt mir nicht ein. Ich habe Schizophrenie und da ist der Gedankenkreisel immer am Laufen, ich habe selten mal richtige Ruhe und Frieden. Ich habe mir den Frieden lange von Gott erhofft, doch mit den vielen Dogmen aus der Bibel komme ich nicht mehr mit. Ist doch nur das übliche Menschliche. Vielleicht gibt es aber den guten alten "lieben Gott". Jemanden der wirklich nie richtet und auf den man sich auch wirklich verlassen kann, jemanden der nicht so zynisch ist wie die Bibel.

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#16 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von erbreich » Do 4. Dez 2014, 19:14

michaelit hat geschrieben:Naja, ich fühle mich da eher wie ein moderner Positivist. Wenn ich krank bin, dann definiere ich nicht meine Krankheit um sondern suche nach Heilung im herkömmlichen Sinn.
Das eine schliesst ja das andere nicht aus.

Meditation über die Leere meiner Krankheit hilft mir da nicht. Ich lenke mich mir irgendwas ab, nehme Medizin, tue mir irgendwas Gutes. Was andres fällt mir nicht ein. Ich habe Schizophrenie und da ist der Gedankenkreisel immer am Laufen, ich habe selten mal richtige Ruhe und Frieden.
Bei Schizophrenie ist es richtig, intensiver Meditation gegenüber vorsichtig zu sein. Wenn, dann würde ich die enge Zusammenarbeit mit dem Arzt empfehlen. Es wäre falsch, hier der Schulmedizin abzuschwören und voll auf Meditation zu setzen.

Vielleicht gibt es aber den guten alten "lieben Gott". Jemanden der wirklich nie richtet und auf den man sich auch wirklich verlassen kann, jemanden der nicht so zynisch ist wie die Bibel.
Wenn es so jemanden gibt, das ist meine Überzeugung, dann ist er/sie ein Mensch. Ein reifer, vergebender, liebender Mensch. Ein Mensch wie Jesus zum Beispiel. Oder ein erwachter, von Gier, Hass und Verblendung befreiter Mensch wie der Buddha. Ein Mensch jedenfalls, der sich in seiner Befähigung zu Liebe und Weisheit vom Durchschnitt abhebt. Ich weiss, dass es das gibt: Ein 76-jähriger guter Freund ist für mich so ein Mensch. Kein Christus, kein Buddha, aber ein verständnisvoller, hilfsbereiter, liebevoller Mensch. Das tut gut.

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#17 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert)?

Beitrag von Taner » Di 9. Feb 2016, 09:25

michaelit hat geschrieben:Hallo,

welche Religion ist denn eigentlich noch besonders schön wenn man ihre Geschichte, Praxis und Kunde beurteilt? Ich frage speziell als Christ, mit welcher Religion lohnt denn eine tiefere Beschäftigung als Christ?

LG

Daniel

Ich habe ein Sympathie auf die Religion Abrahams, kein Gesetzbuch, allein ein Einziger Gott, der sich ihm offenbart mit ihm spricht und verhandelt. Wer ist ein Freund wie Abraham ?
Einer der sowas von ergeben ist, dass er seinen langerhofften erstgeborenen Sohn seinem Gott opfert.

Andere würden sicherlich ihren Arsch aufreißen damit ihre Verwandte bis zur unendlichsten Glied oder aber ihre Landsleute bzw. gleichgesinnte geschont bleiben.
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Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.

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Kingdom
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#18 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert

Beitrag von Kingdom » Mi 10. Feb 2016, 18:01

erbreich hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:
erbreich hat geschrieben:indem ich versuchte, die Gemeinsamkeiten des christlichen und des buddhistischen Weges aufzuzeigen
Leider führt dies zu einem gewissen Dilemma: Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Mt6:24
Das Dilemma ist keines: Die von Jesus erwähnten zwei Herren sind Gott und das Geld. Materialismus vs. Spiritualität. Sowohl Jesus als auch Buddha geben dem Geist den Vorrang. Übereinstimmung also (diesbezüglich jedenfalls) zwischen den beiden Wegen...

Zu diesem Thema haben hat schon Paulus eigentlich alles in einem Satz zusammen gefasst:

Kol 2:8 Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und leeren Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Grundsätzen der Welt und nicht nach Christus.

Jesus meinte die Gebote haben und sie halten. Menschlicher Spiritismus war defintiv nicht der Weg von Christus. Buddah gab seinem eigenen Menschlichen Geist und den Geistern welche er in seinem Spiritismus begegnete, den höchtsten Stellenwert. Gott selber sagt das man sich von solchen Lügegeister nicht verführen lassen soll.

Jesus Christus gab dem Vater und seinen Anordungen die höchste Priorität, weil er das 1. Gebot kannte und der Weisheit anfang.

Joh 14:21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Ein Weg der in das Dunkel und den Tod führt, hat nichts schönes an sich aber die Verführung erweckt die Lust, dem Tod zu dienen.

Lg Kingdom

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#19 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert)?

Beitrag von Taner » Do 11. Feb 2016, 20:13

Ich kann nur jedem empfehlen, die Geschichte von Krishna und Arjuna! Die Bhagavad Gita "Das Weisheitsbuch fürs 21. Jahrhundert !

"Auf welche Weise auch die Menschen mich suchen - ich nehme sie an."

Sowas gibt es sonst nirgendswo!!!
King James Bible
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.

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#20 Re: was ist die schönste religion (christentum ausgeklammert)?

Beitrag von Munro » Fr 1. Feb 2019, 23:48

michaelit hat geschrieben:
Mo 10. Nov 2014, 20:25
Hallo,

welche Religion ist denn eigentlich noch besonders schön wenn man ihre Geschichte, Praxis und Kunde beurteilt?



Ich nenne mal die Aleviten:

Aleviten beten nicht in Moscheen und legen den Koran nicht wörtlich aus, sondern suchen die Bedeutung hinter den Offenbarungen, da dieser nicht als Gesetzbuch, sondern als Glaubensbuch gilt. Dem Alevitentum zufolge besitzt der Koran neben einer äußeren auch eine innere, verborgene Bedeutung, die nur den zwölf Imamen bekannt ist. Sie leben nicht nach den „Fünf Säulen des Islam“. Gotteshäuser der Aleviten sind die Cem-Häuser, in denen Frauen und Männer gemeinsam den Gottesdienst abhalten.

Frauen und Männer sind im Alevitentum gleichgestellt und alle Lebewesen werden als Gottesgeschöpf mit einer (unsterblichen) göttlichen Seele betrachtet, weswegen Toleranz ein wichtige Eigenschaft der Aleviten darstellt. Allen Menschen wohnt die „heilige Kraft Gottes“ (Nur-i Kadim/Zat-ı Mutlak) inne, daher wird der Mensch als Widerspiegelung Gottes betrachtet und Mohammed und Ali als Vorbilder dieser Widerspiegelung, indem sie Gott im Menschen reflektieren. Der Mensch wird genauso als Geschöpf wie Pflanze, Tier und Natur betrachtet, jedoch mit dem Unterschied, dass der Mensch durch die ihm gegebene Vernunft seinen Schöpfer und ihn in seinen Geschöpfen erkennen kann. Der gottgegebene Verstand hat zur Konsequenz, dass jeder Mensch für die Führung seines Lebens verantwortlich ist und somit sein Scheitern nicht auf Gottes Willen zurückführen kann. Daher glauben auch Aleviten daran, dass das Leid durch menschliches Versagen bzw. das kollektive Fehlverhalten der Menschen entsteht.[19][20][21][22]

Ein zentrales Element ihrer Glaubensauffassung ist der in den Mittelpunkt gerückte Mensch. Die Aleviten identifizieren sich mit der Leidensgeschichte der Opposition im Islam – den Schiiten. Gleichzeitig verehrten sie Ali als Schutzpatron gegen Anfeindungen des orthodoxen Islam. Zudem glauben die Aleviten wie die Imamiten an die zwölf Imame. Das Martyrium des dritten Imams al-Ḥusain ibn Ê¿AlÄ« ist eine Gemeinsamkeit bei Schiiten und Aleviten, an dem sich ihr kollektives Trauerbewusstsein manifestiert.

Aleviten halten sich nicht an religiöse Vorschriften, die für orthodoxe Muslime als Pflicht und Voraussetzung gelten. Nach alevitischem Verständnis ist die Scharia (religiöses Gesetz) bzw. die Oberfläche, das Offensichtliche, in der Religion überwunden, da das Alevitentum die Mystik zum Fundament hat. Dennoch gibt es in der alevitischen Theologie vier „Tore“, von denen das erste die Scharia darstellt.

Die Aleviten lehnen generell eine dogmatische Religionsauslegung ab; das Ritualgebet (Salāt) wird nicht in der konventionellen Form der Schiiten oder Sunniten verrichtet. Außerhalb des alevitischen Gottesdienstes (Cem) gibt es keine festen Gebetszeiten. Sie haben ihre eigenen Gebets- und Andachtsformen, ihre eigenen Pilgerstätten und Fastenpraktiken, die sich kaum mit denen anderer Muslime überschneiden. Wie die Schiiten halten sich die Aleviten an die Lehren der Imame, besonders die des sechsten Imams DschaÊ¿far as-Sādiq.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aleviten
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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