Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

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Novas
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#1 Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » Sa 29. Jul 2017, 16:45

Ein sehr schöner Auszug aus dem Buch «Vegetarisch leben - Vorteile einer fleischlosen Ernährung», erschienen im Govinda-Verlag (von Armin Risi) der gut erklärt, weshalb im Yoga die ayurvedische (vegetarische) Ernährung und spirituelle Lebensweise zusammen gehören.

FLEISCHESSEN UND KARMA

«Alles, was der Mensch den Tieren antut,
kommt auf den Menschen wieder zurück.»
(Pythagoras)

«Solange es Schlachthäuser gibt,
wird es auch Schlachtfelder geben.»
(Leo Tolstoi)


Wenn so viele ethische Gründe dem Menschen nahelegen, keine Tiere zu töten und kein Fleisch zu essen, dann stellt sich eine nächste Frage: Was geschieht, wenn die Menschen es trotzdem tun, und dann noch in den Ausmaßen, wie dies heute der Fall ist? Die konkreten Folgen haben wir bereits dargelegt. Aber haben die massenhaften Tiermorde noch andere Folgen, die über die direkt sichtbaren Gesundheitsschädigungen und Umweltzerstörungen hinausgehen?

Während sich die meisten institutionalisierten Religionen heutzutage nicht im klaren darüber sind, ob Tiere auch ein Recht auf Leben haben oder ob sie vom Menschen folgenlos getötet werden können, finden sich – wie in Kapitel 4 und 5 gezeigt – in allen Kulturkreisen gottesbewußte Menschen, die unabhängig voneinander zu den gleichen Schlußfolgerungen gekommen sind. Der entscheidende Faktor in diesem Zusammenhang ist das, was in der indischen Lehre das Gesetz des Karma genannt wird.


INDIVIDUELLES KARMA

Das Sanskritwort Karma bedeutet wörtlich «Tat, Handlung» (Aktion): das, was eine Wirkung oder Folge (Reaktion) verursacht. Das Gesetz des Karma ist also das Gesetz der Kausalität (Aktion/Reaktion bzw. Ursache/Wirkung) und besagt, daß jede Handlung verschiedene kurzfristige und langfristige Folgen verursacht. Da jeder Mensch beständig Handlungen ausführt, das heißt «Karma» erzeugt, untersteht er diesem Gesetz von Aktion und Reaktion, das für jede seiner (Freude oder Leid verursachenden) Handlungen eine entsprechende zukünftige (freud- oder leidvolle) Konsequenz festsetzt. Wenn man vom Karma einer Person spricht, meint man damit also die vorausbestimmte Reaktion auf eine nach freiem Willen ausgeführte frühere Handlung.

Das Gesetz von Aktion und Reaktion gilt nicht nur im Bereich des Physikalischen (gemäß dem Dritten Axiom der klassischen Mechanik nach Isaac Newton, 1687), sondern in jeglichem Bereich menschlichen Tuns. So bekommen wir für unsere guten, das heißt für unsere hilfreichen und liebevollen Taten, aber auch für die Schmerzen und Leiden, die wir anderen Lebewesen zufügen, früher oder später entsprechende Karma-Reaktionen, und zwar sowohl individuell als auch – wie wir im Anschluß sehen werden – kollektiv als Gesellschaft.

Das Kausalgesetz des Karma ist nicht bloß eine östliche Theorie; es ist ein Naturgesetz, das genauso unvermeidlich wirkt wie das Gesetz der Zeit oder das Gesetz der Schwerkraft. Auch in der Bibel wird das Karma-Gesetz an zahlreichen Stellen erwähnt. Zum Beispiel: «Täuscht euch nicht: Gott läßt keinen Spott mit sich treiben; was der Mensch sät, wird er ernten.» (Gal 6,7) «Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.» (Bergpredigt Jesu, Mt 7,1-2)

Auch im Volksmund sind Redensarten bekannt, die auf die Gesetzmäßigkeit von Aktion und Reaktion hinweisen: «Wie man in den Wald ruft, so schallt es wieder heraus», «Jeder ist seines Glückes Schmied» oder «Wie man sich bettet, so liegt man». Oder wie es der deutsche Dichter Novalis (1772–1801) in einem seiner Fragmente ausdrückte: «Wähl ich nicht alle meine Schicksale seit Ewigkeiten selbst?»

Auf jede Aktion, die wir ausführen, folgt also gemäß kosmischem Gesetz eine entsprechende Reaktion, und die Gesamtheit aller karmischen Reaktionen im bisherigen und in früheren Leben schafft unser «Schicksal». Wir sind jedoch nicht auf ewig an unser Karma gebunden, denn das Leben eines jeden Menschen hat eine höhere Bestimmung und einen göttlichen Sinn. Wenn wir diese Bestimmung und diesen Sinn erkennen und erfüllen, brauchen wir nicht mehr endlose Karma-Kreisläufe zu durchlaufen. Hier kommt das ins Spiel, was in vielen Religionen als «Gnade Gottes» bezeichnet wird. (Das Karma-Gesetz ist also weder ein ewiges noch ein gnadenloses Prinzip, wie Kritiker manchmal behaupten.)

Grundlegend für das Verständnis des Karma-Gesetzes ist die Erkenntnis, daß alle Lebewesen beseelt sind, das heißt, daß sie nicht einfach «nur» ein sterblicher Körper sind. In der bereits erwähnten indischen Schrift Bhagavad-Gita wird beschrieben, daß die spirituelle Seele die Quelle des Bewußtseins ist, das den gesamten Körper durchdringt und ihn überhaupt erst lebensfähig macht. Wenn die Seele den Körper verläßt oder verlassen muß, spricht man von «Tod». Einer Seele vorzeitig ihren Körper zu zerstören, wie das beim Töten von Tieren der Fall ist, ist für den Menschen deshalb eine Tat, die nicht folgenlos ist, vor allem, wenn der Mensch dieses Fleisch nicht unbedingt zum Überleben braucht.


Bild

Das Buch kann hier gelesen werden: http://vegetarisch-leben.de/buch/einleitung.html
und hier bestellt: Vegetarisch leben (Armin Risi

JackSparrow
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#2 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von JackSparrow » Sa 29. Jul 2017, 20:09

Novalis hat geschrieben:daß die spirituelle Seele (...) den gesamten Körper durchdringt und ihn überhaupt erst lebensfähig macht (...) vorzeitig ihren Körper zu zerstören, wie das beim Töten von Tieren der Fall ist
Der Verzehr von Pflanzen ist dir folglich ebenfalls verboten?

Das Buch kann hier gelesen werden: http://vegetarisch-leben.de/buch/einleitung.html
Und hier die Meinung eines bekannten deutschen Biologen über die Freuden des Fleischgenusses:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/bio ... _id=145967

Novas
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#3 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 16:50

Der französische Dichter und Literaturnobelpreisträger (1915) Romain Rolland sagte zu diesem Thema: „Die Grausamkeit gegen die Tiere und auch schon die Teilnahmslosigkeit gegenüber ihren Leiden ist meiner Ansicht nach eine der schwersten Sünden des Menschengeschlechtes. Sie ist die Grundlage der menschlichen Verderbtheit. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat er dann, sich zu beklagen, wenn auch er selbst leidet?“ ~ Barmherzigkeit und Mitgefühl gegenüber Schwächeren sind grundlegende ethische Werte, die von sämtlichen Religionen der Welt hoch geachtet werden. Eine gewaltlose und gesunde vegetarische Ernährung bringt dieses religiöse Prinzip zum Ausdruck.

„Was ihr einem meiner geringsten Brüder
getan habt, das habt ihr mir getan.“
(Jesus Christus, Matthäus 25,40)

Es kann gar kein Zweifel daran bestehen, dass die ursprünglichen Christen nach Jesu Geboten der Einfachheit, Gewaltlosigkeit und Barmherzigkeit lebten, weshalb sie eine vegetarische Ernährung bevorzugten. Zur folgenschweren Wende kam es, als der damalige römische Kaiser Konstantin (280-337) das Christentum zur Staatsreligion des römischen Imperiums ausrief. Sogenannte „correctores“ haben zahlreiche frühchristliche Dokumente über das Leben und die Lehre Jesu „sortiert“, um nicht zu sagen in ihrem Sinne verändert, verzerrt und um wichtige Inhalte beschnitten. Der Theologe und Urchristentumforscher G. Ousley kommentiert diese vorsätzliche Änderung bzw. Verwässerung der Lehren Jesu wie folgt:

„Alles, was diese correctores taten, war, daß sie mit peinlicher Sorgfalt die Evangelien um ganz bestimmte Lehren unseres Herrn beschnitten, denen sie (bzw. Konstantin) nicht zu folgen gedachten. Und zwar handelt es sich hierbei um jene Verbote, die sich gegen das Fleischessen, berauschende Getränke usw. richteten.“ (Evangelium der Heiligen Zwölf, Vorwort)

Es ist durchaus angemessen hier von einem Verrat der Christen an der ursprünglichen Lehre Christi zu sprechen. Das ging soweit, dass vegetarisch lebende Christen mit dem Bannfluch belegt wurden. Dabei finden wir gleich auf den ersten Seiten der Bibel eine positive Darstellung dieser Lebensweise: „Gott sprach: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ (Gen 1,29) Was kann man von einer Religion erwarten, wenn sie das Mitleid mit den Tieren ausschließt, die ebenso unsre Brüder und Schwestern sind? Der hl. Hieronymus (347–419), Kirchenvater von Bethlehem, schrieb:

„Der Verzehr von Tierfleisch war bis zur Sintflut unbekannt […] Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang (Gen 1,29) verknüpft, so daß es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.“

Pythagoras gilt in Europa übrigens als Urvater des Vegetarismus. Bei den Pythagoräern galt es als Selbstverständlichkeit, dass man kein Fleisch aß. Aus diesem Grund wurden Vegetarier bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (als es den Begriff Vegetarier noch nicht gab) in Fachkreisen als Pythagoräer bezeichnet. Der Umgang des Menschen mit den Tieren hat fundamentale Auswirkungen auf die gesamte restliche Lebensphilosophie, das ist keine unwichtige Nebensache.
Zuletzt geändert von Novas am So 30. Jul 2017, 17:17, insgesamt 2-mal geändert.

Catholic
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#4 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Catholic » So 30. Jul 2017, 17:15

Novalis hat geschrieben: ...
Sogenannte „correctores“ haben zahlreiche frühchristliche Dokumente über das Leben und die Lehre Jesu „sortiert“, um nicht zu sagen in ihrem Sinne verändert, verzerrt und um wichtige Inhalte beschnitten. Der Theologe und Urchristentumforscher G. Ousley kommentiert diese vorsätzliche Änderung bzw. Verwässerung der Lehren Jesu wie folgt:

„Alles, was diese correctores taten, war, daß sie mit peinlicher Sorgfalt die Evangelien um ganz bestimmte Lehren unseres Herrn beschnitten,...“ (Evangelium der Heiligen Zwölf, Vorwort)
...

Und dafür gibt es Beweise,denn dann müsste es ja zeitgenössische Texte/Textfragmente geben,die das Gegenteil aussagen also das Jesus die vegetarische Lebensweise lehrte.

Novas
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#5 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 18:26

Catholic hat geschrieben:Und dafür gibt es Beweise,denn dann müsste es ja zeitgenössische Texte/Textfragmente geben,die das Gegenteil aussagen also das Jesus die vegetarische Lebensweise lehrte.

Du sollst nicht töten, heißt es bereits im Alten Testament. Jesus wiederum lehrte: was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Das genügt eigentlich schon als Grund für die vegetarische Ernährung, denn zu diesen Brüdern gehören auch die Tiere, wie der heilige Franziskus so herrlich sagte: „Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder.“ ~ es hat seinen Grund, dass in der Schöpfungsgeschichte Gott zu den Menschen sagt:

"Siehe, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise." (1. Mose 29)

Eine wahrhaft christliche Ethik muss darauf abzielen das Leben zu erhalten und Leid zu minimieren. Ich finde auch, dass das ein selbstverständlicher Bestandteil des christlichen Credo sein sollte:

Wir bekennen, dass die Tiere beseelte Geschöpfe Gottes sind, die mit uns „durch unsichtbare Bande verbunden sind und wir alle miteinander eine Art universale Familie bilden“. (Papst Franziskus, Laudato sí 89)
http://www.christen-fuer-tiere.de

Im Mittelpunkt des Neuen Testaments steht Jesu Gebot der Nächstenliebe, doch der Begriff der „Nächsten“ bietet großen Interpretationsspielraum. Wer gehört eigentlich zu meinen Nächsten? Warum sollten Tiere davon ausgeschlossen sein? Dagegen spricht die Tatsache, dass viele Christen, wie Johannes Chrysostomos, die vegetarische Ernährung bevorzugten. Johannes Chrysostomus (354-407 n.Chr.) schrieb über eine Gruppe vorbildlicher Christen:

Keine Ströme von Blut fließen bei Ihnen; kein Fleisch wird geschlachtet und zerhackt ... - Bei ihnen riecht man nicht den schrecklichen Dunst des Fleischmahles ..., hört man kein Getöse und wüsten Lärm. Sie genießen nur Brot, das sie durch ihre Arbeit gewinnen, und Wasser, das ihnen eine reine Quelle darbietet. Wünschen sie ein üppiges Mahl, so besteht ihre Schwelgerei aus Früchten, und dabei empfinden sie höheren Genuss als an königlichen Tafeln. (Homil. 69)

Aus dem Geist der Lehre Christi ergibt sich die Barmherzigkeit und Mitgefühl gegenüber Schwächeren. Ist es nicht logisch, anzunehmen, dass Gott, der nur das Beste für Seine Schöpfung will, den Menschen die gewaltlose und gesunde vegetarische Ernährung empfiehlt, die im Einklang mit den religiösen Prinzipien ist? Schon im Buch Paedagogus (II,1) des Clemens von Alexandrien (150-215) heißt es, dass der Apostel Matthäus “von Pflanzenspeisen lebte und kein Fleisch berührte.” solche Überlieferungen lassen darauf schließen, dass der Vegetarismus im frühen Christentum als selbstverständlich gelehrt und gelebt wurde (hier empfiehlt es sich nicht nur das Neue Testament, sondern ebenso die zahlreichen apokryphen urchristlichen Schriften näher zu betrachten)

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#6 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 18:46

Jesus von Nazareth, aus der Apokryphen-Schrift „Das Evangelium des vollkommenen Lebens“

»Deshalb sage Ich zu allen, die Meine Jünger werden wollen: Haltet eure Hände frei vom Blutvergießen und lasset kein Fleisch über eure Lippen kommen; denn Gott ist gerecht und gütig und hat befohlen, dass die Menschen leben sollen allein von den Früchten und den Saaten der Erde.«

»Wehe den Starken, die ihre Stärke missbrauchen!
Wehe den Schlauen, die die Geschöpfe Gottes verwunden!.
Wehe den Jägern! Denn sie sollen selbst gejagt werden.«

»Was ihr in diesem Leben euren Mitgeschöpfen antut,
so wird es euch ergehen im künftigen Leben.«

Das Evangelium des vollkommenen Lebens (Humata-Verlag, Bad Homburg) sagt uns sehr viel über die Naturverbundenheit und Tierliebe Jesu.
Zuletzt geändert von Novas am So 30. Jul 2017, 18:49, insgesamt 2-mal geändert.

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#7 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Catholic » So 30. Jul 2017, 18:48

Novalis hat geschrieben: Du sollst nicht töten, heißt es bereits im Alten Testament. Jesus wiederum lehrte: was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Das genügt eigentlich schon als Grund für die vegetarische Ernährung, denn zu diesen Brüdern gehören auch die Tiere,

Und als Jesus das sagte meinte (!) er auch die Tiere oder meinst Du (!) das?
Ich lehne keineswegs Vegetarier ab,bitte nicht missverstehen,aber kann man aus dem Zusammenhang der Textstelle,die Du zitierst,entnehmen,dass Jesus mit dem Nächsten auch ein Tier meinte?
Immerhin hat er die Aussage im Kontext des Gleichniss vom Barmherzigen Samariter gebracht.

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#8 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 18:54

Ich zitiere aus dem Evangelium des vollkommenen Lebens.

Wehe den Jägern!

„6. Als Jesus mit einigen Jüngern dahinging, begegnete Er einem Manne, der Hunde zur Jagd auf andere Tiere abrichtete; und Er sprach zu dem Manne: "Warum tust du das?" Und der Mann entgegnete: "Weil ich davon lebe. Was für einen Nutzen haben diese Tiere denn? Diese Tiere sind schwach, die Hunde aber sind stark." Und Jesus sprach zu ihm: "Dir fehlt es an Weisheit und Liebe. Siehe, jedes Geschöpf, welches Gott erschaffen hat, hat seinen Sinn und Zweck. Und wer kann sagen, was Gutes in ihm ist und zu welchem Nutzen für dich oder die Menschheit?" 7. Und für dein Auskommen: Siehe die Felder, wie sie wachsen und fruchtbar sind, und die fruchttragenden Bäume und die Kräuter! Was willst du noch mehr als das, was dir die ehrliche Arbeit deiner Hände gibt? Wehe den Starken, die ihre Stärke missbrauchen! Wehe dem Schlauen, der die Geschöpfe Gottes verwundet! Wehe den Jägern! Denn sie sollen selbst gejagt werden." 8. Und der Mann war sehr erstaunt und ließ davon ab, die Hunde zur Jagd abzurichten, und lehrte sie, Leben zu retten und nicht, es zu verderben. Und er nahm die Lehre Jesu an und wurde Sein Anhänger.“ (Kap. 14)

Jesus befreit die Tiere

„1. Einen Tag, nachdem Jesus Seine Rede beendet hatte, geschah es an einer Stelle bei Tiberias, wo sieben Quellen sind, dass ein junger Mann Ihm lebende Kaninchen und Tauben brachte, damit Er sie mit Seinen Jüngern verzehre. 2. Und Jesus blickte den jungen Mann liebevoll an und sprach zu ihm: "Du hast ein gutes Herz, und Gott wird dich erleuchten; aber weißt du nicht, dass Gott am Anfang dem Menschen die Früchte der Erde zur Nahrung gab und ihn dadurch nicht geringer machte als den Affen oder den Ochsen oder das Pferd oder das Schaf, [und dass er nicht wollte], dass er seine Mitgeschöpfe tötet und ihr Fleisch und Blut verzehrt? 3. Ihr glaubt, dass Moses zu Recht befahl, solche Geschöpfe zu opfern und zu verzehren, und so tut ihr es im Tempel; aber siehe, ein Größerer als Moses ist hier und kommt, die Blutopfer des Gesetzes und die Gelage abzuschaffen und wieder herzustellen die reine Gabe und das unblutige Opfer, wie es im Anfange war, nämlich Körner und Früchte der Erde. 5. Lasset daher die Geschöpfe frei, dass sie sich in Gott freuen und die Menschen nicht in Schuld bringen." Und der Jüngling setzte sie frei, und Jesus zerriss ihre Käfige und ihre Fesseln. 6. Doch, siehe, sie fürchteten, wieder eingefangen zu werden, und wollten nicht weg von Ihm. Aber Er sprach zu ihnen und hieß sie gehen, und sie gehorchten Seinen Worten und enteilten voll Freude.“ (Kap. 28)

Befreiung der Vögel

„7. Und eines Tages kam der Knabe Jesus an einen Ort, wo eine Falle für Vögel gestellt war, und es standen einige Knaben dabei. Und Jesus sprach zu ihnen: "Wer hat diese Schlinge hierher gelegt für die unschuldigen Geschöpfe Gottes? Siehe, sie werden in gleicher Weise in einer Schlinge gefangen werden." Und Er erblickte zwölf Sperlinge, die waren wie tot. 8. Und Er bewegte Seine Hände über ihnen und sprach zu ihnen: "Flieget hinweg, und solange ihr lebet, denket an Mich." Und sie erhoben sich und flogen hinweg mit Geschrei. Die Juden, die das sahen, waren sehr erstaunt und erzählten es den Priestern.“ (Kap. 6)


Jesus heilt ein Pferd

„1. Es geschah, dass der Herr aus der Stadt zog und mit Seinen Jüngern über das Gebirge ging. Und da kamen sie an einen Berg mit sehr steilen Wegen. Dort begegneten sie einem Mann mit einem Lasttier. 2. Das Pferd aber war zusammengebrochen, denn es war überlastet. Der Mann schlug es, bis das Blut floss. Und Jesus trat zu ihm hin und sprach: "Du Sohn der Grausamkeit, warum schlägst du dein Tier? Siehst du denn nicht, dass es für seine Last viel zu schwach ist, und weißt du nicht, dass es leidet?" 3. Der Mann aber erwiderte: "Was hast Du damit zu schaffen? Ich kann mein Tier schlagen, so viel es mir gefällt; denn es gehört mir, und ich kaufte es für eine schöne Summe Geldes. Frage die, die bei Dir sind; sie sind aus meiner Nachbarschaft und wissen es." 4. Und einige von den Jüngern antworteten und sagten: "Ja, Herr, es ist so, wie er sagt, wir waren dabei, als er das Pferd kaufte." Und der Herr erwiderte: "Sehet ihr denn nicht, wie es blutet, und höret ihr nicht, wie es stöhnt und jammert?" Sie aber antworteten und sagten: "Nein, Herr, wir hören nicht, dass es stöhnt und jammert!" 5. Und der Herr wurde traurig und sprach: "Wehe euch, der Stumpfheit eures Herzens wegen hört ihr nicht, wie es klagt und schreit zu seinem himmlischen Schöpfer um Erbarmen, und dreimal Wehe über den, gegen den es schreit und stöhnt in seiner Qual!" 6. Und Er schritt weiter und berührte das Pferd, und das Tier erhob sich, und seine Wunden waren geheilt. Aber zu dem Manne sprach Er: "Gehe nun deinen Weg und schlage es künftig nicht mehr, wenn auch du Erbarmen zu finden hoffest." ... 8. Und Er sagte auch: "Ich Bin gekommen, die Opfer und die Blutfeste abzuschaffen. Wenn ihr nicht aufhören werdet, Fleisch und Blut der Tiere zu opfern und zu verzehren, so wird der Zorn Gottes* nicht aufhören, über euch zu kommen; ebenso wie er über eure Vorfahren in der Wüste gekommen ist, die dem Fleischgenusse frönten und von Fäulnis erfüllt und von Seuchen aufgezehrt wurden." “ (Kap. 21)

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#9 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 18:56

Jesus hilft einem Kamel

„12. Jesus zog nach Jerusalem und begegnete einem Kamel mit einer schweren Last Holz. Das Kamel konnte sie nicht den Berg hinaufschleppen, und der Treiber schlug es und misshandelte es grausam, aber er konnte das Tier nicht von der Stelle bringen. 13. Und als Jesus es sah, sprach Er zu ihm: "Warum schlägst du deinen Bruder?" Und der Mann erwiderte: "Ich wusste nicht, dass es mein Bruder ist. Ist es nicht ein Lasttier und dazu gemacht, mir zu dienen?" 14. Und Jesus sprach: "Hat nicht derselbe Gott aus dem gleichen Stoffe dieses Tier geschaffen und deine Kinder, die dir dienen, und habet ihr nicht denselben Atem beide von Gott empfangen?" 15. Und der Mann staunte sehr über diese Rede. Er hörte auf, das Kamel zu schlagen, und befreite es von einem Teil seiner Last. So schritt das Kamel den Berg hinan, und Jesus ging vor ihm, und es blieb nicht mehr stehen bis an das Ende seiner Tagesreise. 16. Das Kamel erkannte Jesus; denn es hatte die Liebe Gottes in Ihm gefühlt. Und der Mann wollte mehr von der Lehre wissen, und Jesus lehrte ihn gerne, und er wurde Sein Anhänger.“ (Kap. 31)

Worte Jesu gegen Blutopfer

„1. Jesus lehrte Seine Jünger im äußeren Hofe des Tempels, und einer von ihnen sagte zu Ihm: "Meister, es wird gesagt von den Priestern, ohne Vergießen von Blut gebe es keine Vergebung von Sünden. Können denn die gesetzlichen Blutopfer die Sünden hinwegnehmen?" 2. Und Jesus antwortete: "Kein Blutopfer von Tier oder Vogel oder Mensch kann Sünden hinwegnehmen. Denn wie kann eine Schuld durch das Vergießen von unschuldigem Blut getilgt werden? Nein, es wird die Schuld noch vergrößern. 3. Die Priester empfangen sehr wohl solche Opfer zur Versöhnung von den Gläubigen für die Vergehen gegen das Gesetz des Moses, aber für die Sünden gegen das Gesetz Gottes gibt es keine Vergebung, es sei denn durch Reue und Besserung." “ (Kap. 33)

Worte Jesu gegen das Fleischessen

„4. Steht nicht geschrieben in den Propheten: Nehmt eure Blutopfer und eure Brandopfer, und weg mit ihnen! Höret auf, Fleisch zu essen; denn Ich sprach darüber nicht zu euren Vätern, noch habe Ich es ihnen befohlen, als Ich sie aus Ägypten führte. Aber dies habe Ich befohlen: 5. Gehorchet Meiner Stimme und wandelt die Wege, die Ich euch befohlen habe, und ihr werdet Mein Volk sein, und es wird euch wohl ergehen. Doch sie waren nicht geneigt und horchten nicht. 6. Und was befiehlt euch der Ewige anders, als Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu üben und demütig zu wandeln mit eurem Gott? Stehet nicht geschrieben, dass Gott am Anfange die Früchte der Bäume und die Samen und Kräuter zur Nahrung bestimmte für alles Fleisch? 7. Aber sie haben das Bethaus zu einem Haus von Dieben gemacht, und an Stelle des reinen Opfers mit Weihrauch haben sie Meine Altäre mit Blut besudelt und das Fleisch der geschlachteten Tiere gegessen. 8. Ich aber sage euch: Vergießet kein unschuldiges Blut, noch esset das Fleisch. Seid aufrichtig, liebet die Barmherzigkeit und tut recht, und eure Tage werden lange währen im Lande.“ (Kap. 33)

Tiere sind unsere Geschwister

„7. Jesus kam in ein Dorf und sah dort eine kleine Katze, die herrenlos war, und sie litt Hunger und schrie zu Ihm. Und Er nahm sie hoch, hüllte sie in Sein Gewand und ließ sie an Seiner Brust ruhen. 8. Und als Er durch das Dorf ging, gab Er der Katze zu essen und zu trinken. Und sie aß und trank und zeigte Ihm ihren Dank. Und Er gab sie einer Seiner Jüngerinnen, einer Witwe mit Namen Lorenza, und sie sorgte für sie. 9. Und einige aus dem Volke sagten: "Dieser Mann sorgt für alle Tiere. Sind sie Seine Brüder und Schwestern, dass Er sie so liebt?" Und Er sprach zu ihnen: "Wahrlich, diese sind eure Mitbrüder aus der großen Familie Gottes, eure Brüder und Schwestern, welche denselben Atem des Lebens von dem Ewigen haben. 10. Und wer immer für einen der Kleinsten von ihnen sorgt und ihm Speise und Trank gibt in seiner Not, der tut dieses Mir, und wer es willentlich duldet, daß eines von ihnen Mangel leidet, und es nicht schützt, wenn es misshandelt wird, lässt dieses Übel zu, als sei es Mir zugefügt. Denn ebenso wie ihr in diesem Leben getan habt, so wird euch im kommenden Leben getan werden." “ (Kap. 34)

Worte Jesu über richtige Ernährung

„1. Und einige Seiner Jünger kamen zu Ihm und sprachen zu Ihm über einen Ägypter, einen Sohn des Belial, der lehrte, dass es nicht wider das Gesetz sei, die Tiere zu quälen, wenn ihr Leiden den Menschen Nutzen bringe. 2. Und Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, Ich sage euch, wer Vorteile zieht aus dem Unrecht, das einem Geschöpf Gottes zugefügt wird, der kann nicht rechtschaffen sein. Ebensowenig können die mit heiligen Dingen umgehen oder die Geheimnisse des Himmels lehren, deren Hände mit Blut befleckt sind oder deren Mund durch Fleisch verunreinigt ist. 3. Gott gibt die Körner und die Früchte der Erde zur Nahrung; und für den rechtschaffenen Menschen gibt es keine andere rechtmäßige Nahrung für den Körper. 4. Der Räuber, der in ein Haus einbricht, das von Menschen gebaut ist, ist schuldig; aber selbst die Geringsten von denen, die in ein Haus einbrechen, das von Gott gebaut ist, sind die größeren Sünder. Deshalb sage Ich zu allen, die Meine Jünger werden wollen, haltet eure Hände frei vom Blutvergießen, und lasset kein Fleisch über eure Lippen kommen; denn Gott ist gerecht und gütig und hat befohlen, dass die Menschen leben sollen allein von den Früchten und den Saaten der Erde. 5. Aber wenn ein Tier sehr leidet, so dass sein Leben ihm eine Qual ist, oder wenn es gefährlich wird für euch, so erlöset es von seinem Leben rasch und mit so wenig Schmerz, als ihr könnt. Schicket es hinüber in Liebe und Barmherzigkeit und quält es nicht, und Gott, euer Vater, wird euch Barmherzigkeit zeigen, ebenso wie ihr Barmherzigkeit gezeigt habt denen, die in eure Hände gegeben sind. 6. Und was ihr immer tuet dem Geringsten Meiner Kinder, das tuet ihr Mir. Denn Ich Bin in ihnen, und sie sind in Mir. Ja, Ich Bin in allen Geschöpfen, und alle Geschöpfe sind in Mir. An allen ihren Freuden erfreue auch Ich Mich, und an allen ihren Schmerzen leide auch Ich. Darum sage Ich euch: Seid gütig miteinander und mit allen Geschöpfen Gottes." “ (Kap. 38)


Die Bekehrung des Vogelfängers

„1. Und als Jesus nach Jericho ging, begegnete Ihm ein Mann mit jungen Tauben und einem Käfig voller Vögel, welche er gefangen hatte. Und Er sah ihren Jammer darüber, dass sie ihre Freiheit verloren hatten und außerdem Hunger und Durst litten. 2. Und Er sprach zu dem Manne: "Was tust du mit diesen?" Und der Mann antwortete: "Ich lebe davon, dass ich die Vögel verkaufe, die ich gefangen habe." 3. Und Jesus sprach zu ihm: "Was denkst du, wenn ein Stärkerer oder Klügerer, als du bist, dich gefangen nehmen und dich fesseln würde oder auch dein Weib oder deine Kinder und dich ins Gefängnis werfen würde, um dich zu seinem eigenen Vorteile zu verkaufen und seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen? 4. Sind diese da nicht deine Mitgeschöpfe, bloß schwächer als du? Und sorget nicht derselbe Gott, Vater und Mutter, für sie ebenso wie für dich? Lasse diese deine kleinen Brüder und Schwestern in Freiheit, und siehe zu, daß du solches nie wieder tust, sondern daß du ehrlich dein Brot verdienst." 5. Und der Mann erstaunte über diese Worte und Seine Vollmacht und ließ die Vögel frei. Als die Vögel herauskamen, flogen sie zu Jesus, setzten sich auf Seine Schultern und sangen Ihm. 6. Und der Mann fragte weiter nach Seiner Lehre, und er ging seines Weges und erlernte das Korbflechten. Durch seine Arbeit erwarb er sich sein Brot und zerbrach seine Käfige und Fallen und wurde ein Jünger Jesu.“ (Kap.41)

9. „Wahrlich, Ich sage euch, darum bin Ich in die Welt gekommen, dass Ich abschaffe alle Blutopfer und das Essen des Fleisches der Tiere und Vögel, die von Menschen geschlachtet werden.“ (Kap75)

Catholic
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#10 Re: Gottesbewusstsein und vegetarische Ernährung

Beitrag von Catholic » So 30. Jul 2017, 19:05

Novartis,wann entstand das apokryphe Evangelium,aus dem Du zitiert hast?

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