Der Baum des Lebens

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Novas
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#21 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von Novas » Mi 22. Nov 2017, 22:32

SamuelB hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:mich würde jedoch interessieren, wo Du mit einem Freimaurer gesprochen hast?
Dazu möchte ich mich hier auch nicht äußern.

:lol:

SamuelB hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
ich hat geschrieben:Das erste Mal von diesem Thema sprechen gehört habe ich einen Freimaurer. Bist du auch einer?

Wenn es so wäre, dann würde ich das für mich behalten :)
Standard

Ich hüte meine Privatssphäre.

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Wenn es so wäre, dann würde ich das für mich behalten :) mich würde jedoch interessieren, wo Du mit einem Freimaurer gesprochen hast?
Als Freimaurer würde man heute dann eher das Kybalion lesen und kennen und dann erst die Kabbalah. ;)

Wenn Christen schon mal von den sieben „hermetischen Prinzipien“ gehört haben, ist das sicher eine gute Sache.

Das Prinzip der Analogie (Entsprechung): „Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie der Geist, so der Körper“. Die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) entsprächen demnach denen im Individuum (Mikrokosmos) – die äußeren Verhältnisse spiegelten sich im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich folglich auch auf die Gesamtheit aus (Magie).
Kybalion

Darauf bezog ich mich mit dieser Aussage hier.

Novalis hat geschrieben:Der Mensch ist sozusagen eine Miniatur-Version des göttlichen Lebensbaumes. Geschaffen nach dem Bild Gottes, Du erinnerst Dich?

Magie in dem oben genannten Sinne (Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirken sich auf die Gesamtheit aus) ist vollkommen real. Darum wirken Gebete und Meditation und innere spirituelle Arbeit, wie sie die Mönche auf dem Berg Athos betreiben oder in früheren Zeiten die spirituelle Gemeinschaft der EssÄ“ner ist ein großer Dienst an der ganzen Welt. Ihr Licht strahlt aus auf die ganze Welt :) wir alle sind individuelle Glieder am Baum des Lebens. Jesus Christus, der für Christen der verheißene Messias Israels ist, muss in diesem größeren Kontext verstanden werden. Christus spricht von sich, als dem „Weinstock, an dem wir Reben sind“, er verweist auf die universale Einheit.

Christus:

ICH BIN der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir reinigt er. Bleibt in Eins mit mir, und ich in Eins mit euch. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm: der trägt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass viel Frucht ihr tragt und meine Jünger werdet. Wie mich der Vater liebt so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe. Das sage ich euch, dass meine Freude in euch sei und voll und ganz werde.

(Johannes 15)
Biblische Türen in das Mysterium „Christus“

Er hätte ebenso sagen können: ICH BIN der Baum des Lebens, denn er hat uns den Zugang zum Göttlichen Leben neu eröffnet: „Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht“ (Offb 2,7 EU). im Neuen Testament wird immer wieder vom „Wasser des Lebens“ (Offb 22,1 EU) und „Bäumen des Lebens“ (22,2 EU) gesprochen, als Sinnbilder für die Lebensfülle, die aus einer lebendigen Gottesbeziehung erwächst. Die Eucharistie kann man so verstehen, dass der Mensch vom „Baum des Lebens“ (Christus) isst, um auf diese Weise die Einswerdung mit Gott (unio mystica) zu erleben.

„Unser Herz und das Seine sollen eins werden.“ (Meister Eckhart).

Die jüdische und christliche Mystik hängen also sehr tief miteinander zusammen :thumbup: von christlicher Seite gab es immer wieder Interesse an den kabbalistischen Lehren. Sehr interessant im Hinblick auf die jüdische Mystik ist sicher Gershom Scholem.

Stattdessen wurde Scholem der eigentliche Wiederentdecker der Kabbala, die im Reformjudentum weitgehend vergessen war und von der Judaistik missachtet wurde. Scholem begründete die akademische Erforschung der jüdischen Mystik, der er den größten Teil seiner Lebensarbeit widmete. Zahlreiche Abrisse zur Kabbala oder allgemein der jüdischen Mystik folgen inhaltlich Scholems Werken, und Karl R. H. Frick schrieb in diesem Zusammenhang, es gebe „[ü]ber das Wesen der jüdischen Kabbala, ihre Geschichte und Symbolik […] keinen besseren Interpreten als den jüdischen Gelehrten Gershom Scholem“.
Wikipedia

Zur Kabbala und ihrer Symbolik
Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen
Von der mystischen Gestalt der Gottheit: Studien zu Grundbegriffen der Kabbala

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AlTheKingBundy
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#22 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 23. Nov 2017, 06:14

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Da stimm ich absolut zu. Das hat sich auch nie geändert. Das ist im gewissen Sinne eine Gegenleistung für das, was Gott dem Menschen schenkt, aber es ist bei weitem nicht auf vergleichbarem Level. Das ist dem Menschen auch überhaupt nicht möglich, daher ordne ich es eher unter Geschenk und Gnade ein, statt unter Verdienst.

Natürlich, ist das ewige Leben ein Gnadengeschenk Gottes. Erarbeiten kann sich das kein Mensch. So wie die Bibel die Situation der ersten beiden Menschen schildert, konnten diese beiden es schon.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Christian41285
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#23 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von Christian41285 » Do 23. Nov 2017, 06:24

SamuelB hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Da ich mich als Nachfolger Jesu dem Judentum/Volk Israel besonders verbunden fühle, werde ich hier die heidnische Gedankenwelt (die auch sehr interessant und faszinierend ist ;) ) auslassen und mich auf die jüdische Mystik beziehen.
Dankeschön. :clap: :clap: :clap:

Novalis hat geschrieben:Zwischen dem Bewusstsein und der irdischen Welt wiederum liegt das Unterbewusstsein, die zwischen der Welt des Bewusstseins und der Materie vermittelt, die Sefira Yesod (so gesehen ist es nicht erstaunlich, dass ausgerechnet Sigmund Freude - ein Jude - die Psychoanalyse begründete und über das Unbewusste gesprochen hat)
Genau daran dachte ich beim Lesen auch.


Kurzum: Es ist keine wirkliche Pflanze gemeint. Wie kann man denn das kaballistische / jüdische Verständnis des Lebensbaumes mit der Bibel zusammenbringen? Kann man das?

Es muss vereinbar sein können da das Buch der Juden (die ersten 5 Bücher Mose) selbst ein Teil der Bibel ist.

LG Christian

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ProfDrVonUndZu
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#24 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Do 23. Nov 2017, 08:32

AlTheKingBundy hat geschrieben: Natürlich, ist das ewige Leben ein Gnadengeschenk Gottes. Erarbeiten kann sich das kein Mensch. So wie die Bibel die Situation der ersten beiden Menschen schildert, konnten diese beiden es schon.
Findest du ? Aber sie konnten sich doch auch nicht erarbeiten oder verdienen überhaupt ins Leben gerufen worden zu sein. Und damit stehen wir als ihre Nachkommen in diesem Punkt auf der gleichen Stufe.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#25 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 08:47

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben: Natürlich, ist das ewige Leben ein Gnadengeschenk Gottes. Erarbeiten kann sich das kein Mensch. So wie die Bibel die Situation der ersten beiden Menschen schildert, konnten diese beiden es schon.
Findest du ? Aber sie konnten sich doch auch nicht erarbeiten oder verdienen überhaupt ins Leben gerufen worden zu sein. Und damit stehen wir als ihre Nachkommen in diesem Punkt auf der gleichen Stufe.
Ewiges Leben ist keine Garantie, sondern eine Hoffnung, bzw ein Versprechen der Bibel.
Aller Wahrscheinlichkeit nach, gibt es eine solche Wiederauferstehung gar nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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SamuelB
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#26 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von SamuelB » Do 23. Nov 2017, 09:29

Novalis hat geschrieben:
Das Prinzip der Analogie (Entsprechung): „Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie der Geist, so der Körper“. Die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) entsprächen demnach denen im Individuum (Mikrokosmos) – die äußeren Verhältnisse spiegelten sich im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich folglich auch auf die Gesamtheit aus (Magie).
Kybalion
D.h. wenn wir es schafften, in Frieden zu leben, hätte das ganze Universum - und alle Wesen darin - was davon. Ist natürlich utopisch. So wie 'wir' jetzt sind, wird es nix, aber ich habe viel Fantasie.

Novalis hat geschrieben:Darauf bezog ich mich mit dieser Aussage hier.
Der Mensch ist sozusagen eine Miniatur-Version des göttlichen Lebensbaumes. Geschaffen nach dem Bild Gottes, Du erinnerst Dich?
Jahaaaa, ich erinnere mich. Und ich bin der Meinung, dass das nicht nur unseren Geist, sondern auch die körperliche Erscheinung betrifft.
Mir hat sich mit der Zeit der Eindruck aufgedrängt, dass die Bibel viel Wichtiges verschweigt, bzw., dass man viel zwischen den Zeilen lesen muss. :(

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#27 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 09:57

SamuelB hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Darauf bezog ich mich mit dieser Aussage hier.
Der Mensch ist sozusagen eine Miniatur-Version des göttlichen Lebensbaumes. Geschaffen nach dem Bild Gottes, Du erinnerst Dich?
Jahaaaa, ich erinnere mich. Und ich bin der Meinung, dass das nicht nur unseren Geist, sondern auch die körperliche Erscheinung betrifft.
Mir hat sich mit der Zeit der Eindruck aufgedrängt, dass die Bibel viel Wichtiges verschweigt, bzw., dass man viel zwischen den Zeilen lesen muss. :(
Die Frage ist, was macht ihr mit den geistigen und körperlichen Erscheinungsbildern, wenn die Cyborgs tatsächlich den Menschen ablösen sollten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 23. Nov 2017, 18:56

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben: Natürlich, ist das ewige Leben ein Gnadengeschenk Gottes. Erarbeiten kann sich das kein Mensch. So wie die Bibel die Situation der ersten beiden Menschen schildert, konnten diese beiden es schon.
Findest du ? Aber sie konnten sich doch auch nicht erarbeiten oder verdienen überhaupt ins Leben gerufen worden zu sein. Und damit stehen wir als ihre Nachkommen in diesem Punkt auf der gleichen Stufe.

Nein, wir stehen nicht auf derselben Stufe, weil sie noch nicht mit den Konsequenzen der Sünde beladen waren. Es geht aus dem Bericht über den Sündenfall auch ganz klar hervor, dass sie wussten, dass die Frucht vom Baum des Lebens eine verbotene Frucht war. Sie hatten also die bewusste Entscheidungsfreiheit.

Dass sie es sich nicht erarbeiten konnten, ins Leben gerufen worden zu sein, spielt hierfür meiner Meinung nach keine Rolle, kann man aber auch anders sehen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Magdalena61
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#29 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von Magdalena61 » Mo 27. Nov 2017, 11:32

SamuelB hat geschrieben:Hallo zusammen!

Da ich mich gerade aus unterschiedlichen Richtungen mit dem Thema befasse, stelle ich es hier mal zur Diskussion in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse.


Was ist der Baum des Lebens?
Am besten gefällt mir die Beschreibung in Offb. 22,2:
In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, [war] der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
Ich gehe mal davon aus, dass der "Baum des Lebens" im Garten Eden mit dem in Offb. 22 identisch ist.

Die beiden Bäume in 1. Mose 2 symbolisieren sozusagen Informationspakete mit Folgen für den Benutzer.

Vom Baum des Lebens zu essen, war nämlich nicht verboten worden!
1. Mose 2,16-17 (SLT): Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen
Die "ersten Menschen" hatte die Wahl.

Sie hätten vom Baum des Lebens essen können, und dann wäre die Geschichte der Menschheit anders verlaufen- doch sie zogen es vor, den anderen Baum zu testen.

Das ist heute noch so. :mrgreen: "Die Wissenschaft hat festgestellt..."-- wozu brauchen wir Gott, wir wissen ohnehin alles besser.

Wer den "Baum der Erkenntnis" wählt, öffnet damit eine Tür, die sich nur nach einer Seite öffnen lässt, nämlich "weg von Gott". Der Mensch meint immer, er könne jederzeit frei entscheiden, ob er seine Entscheidung rückgängig macht. Aber es gibt kein reset in diesem Fall. Die Türe hat auf der Außenseite keine Klinke.

Die einzige Chance; die einzige Tür, die wieder auf den Weg zu Gott hin führt, ist Christus. Deswegen hat Er das ja gesagt Joh. 10,9. Es ist nicht dieselbe Tür, durch die der Mensch das Paradies verlassen hat.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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SamuelB
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#30 Re: Der Baum des Lebens

Beitrag von SamuelB » Mo 27. Nov 2017, 12:41

Jetzt, da ich deinen Beitrag gelesen habe, Magdalena, und so drüber nachdenke, fällt mir was ein:

Du denkst anscheinend auch, dass der Baum des Lebens keine tatsächliche Pflanze ist. Und wenn das schon kein richtiger Baum war, was ist denn dann mit den anderen Bäumen, von denen Adam und Eva essen durften?

Ich würde mal denken, dass beides zutrifft. Wahrscheinlich ist ein richtiger Baum gemeint für die physische Ebene. Gleichzeitig auf geistiger Ebene ist der Baum ein Symbol für was anderes.

Wofür stehen denn die anderen Bäume? Wofür der Garten...? :idea:

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