In welcher Gemeinde warst du denn bisher?
Überall, wo ein "System" ist, gibt es Hierarchien. Es menschelt. Und lange nicht alle Mitglieder einer Gemeinschaft sind wirklich erlöst.
Zu Anfang wirst du das wohl nicht merken. Da sind immer alle freundlich. Die Zähne zeigen sie erst dann, wenn jemand sicher "integriert" ist.
Bei solchen Glaubensgemeinschaften sehe ich ein Problem: Der Nachwuchs hat sich nicht "entschieden", sondern wurde in die Welt seiner Eltern hineingeboren. Das ist die Welt, die er kennt. Es gibt zwar Aussteiger, doch wenn sie die Gemeinschaft verlassen, sind sie so eine Art "schwarzes Schaf" und verlieren das soziale Netz, stehen erst einmal ohne da, ganz alleine. Und nicht jeder schafft es, sich "in der Welt" ein neues, funktionstüchtiges soziales Netz aufzubauen.
Manche sind dann eine Weile lang weg, kommen aber wieder zurück. Nicht aus Überzeugung, sondern, weil sie "in der Welt" nicht Fuß fassen konnten.
Ich habe mich öfter mit diesem Lebensstil beschäftigt, weil ich ihn grundsätzlich gut finde.
https://www.bruderhof.com/de/besuchen
Andererseits habe ich in mehreren freikirchlichen Gemeinden nicht ganz so tolle Erfahrungen gemacht, was die Praxis betrifft. Als Idealist wollte ich
alles geben, setzte mich voll ein, auch als Mitarbeiter in mehreren Bereichen.
Mein Fazit sieht etwas düster aus.
Kontrollfreaks waren noch das kleinere Übel.
Was ich lernen musste: Wenn ein Anführer bestimmte Ziele hat oder Interessen gegeneinander stehen, sind die Vorgaben der Bibel bisweilen irrelevant.
Aus diesem Grund bin ich auf Distanz gegangen. Ich möchte nicht einen pseudochristlichen religiösen Verein bedienen, sondern nach wie vor authentisch bleiben.
Ich kann nur wiederholen: Es ist besser, sich die Gemeinde erst einmal anzuschauen, über einen längeren Zeitraum hinweg und solange man prüft, unabhängig zu bleiben in Bezug auf Wohnung/ Arbeit etc.
LG