Das Böse

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west-östliche Weisheitslehre
closs
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#71 Re: Das Böse

Beitrag von closs » Mi 19. Sep 2018, 08:32

Helmuth hat geschrieben:Weil sie deinem Willen entspringt. Gott trifft nicht für dich die Entscheidungen für dein Verhalten, die triffst du selbst.
Es kommt aus mir und nicht aus Gott - soweit sind wir uns einig. - Die Frage ist: Kann man etwas "Entscheidung" nennen, was einem selbst nicht bewusst ist?

"Motivation" klingt in der Tat besser, weil damit der Triebgedanke integriert ist. - "Ich sehe eine schöne Frau - ich will mit ihr Sex, weil mir danach ist - ich komme nicht auf die Idee, dass ich damit etwas falsch machen könnte, da ich nie etwas anderes gelernt habe, als dass 'Selbstverwirklichung' richtig ist". - Also habe ich Sex mit (eventuell verheirateten) Frauen und tue dies nach bestem Wissen und Gewissen, weil mir nicht bewusst ist, dass ich damit Familien in Krisen stürzen könnte. - Nennt man das trotzdem "Entscheidung"?

Ziska_Deleted

#72 Re: Das Böse

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 19. Sep 2018, 08:34

Bei Adam und Eva war es etwas anders. Es geht nicht nur um den reinen Gehorsam. Gehorchen kann auch ein „dummer“ Hund.

Bei den ersten Menschen kommt nämlich noch das Vertrauen zu Gott hinzu.
Haben sie solch ein Vertrauen, dass sie davon überzeugt sind, dass alles was Gott sagt nur zu ihrem Wohl dient?
Glauben sie, dass Gott die Wahrheit sagt?
Sind in ihren Augen auch solch kleine Anordnungen so wichtig, dass sie beachtet werden müssen?

Wenn das Vertrauen nicht da ist, dann kann jemand schnell in die Falle geraten...
Und verliert sein Leben...

Ein Kind, dass mit seinen Eltern schon viel gute Erfahrungen gemacht hat, weiß genau, dass es niemals verhungern wird und auch Schokolade bekommt.

Wenn die Eltern dann sagen, dass es nicht von der bestimmten Schokolade naschen soll, vertraut es den Eltern. Und ist von Herzen Gehorsam. Niemals aus Angst vor Strafe...

Helmuth
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#73 Re: Das Böse

Beitrag von Helmuth » Mi 19. Sep 2018, 08:49

closs hat geschrieben: "Ich sehe eine schöne Frau - ich will mit ihr Sex, weil mir danach ist - ich komme nicht auf die Idee, dass ich damit etwas falsch machen könnte, da ich nie etwas anderes gelernt habe, als dass 'Selbstverwirklichung' richtig ist".
Du theoretisierst. Frag mal so einen Geilspecht, ob er tatsächlich noch nie in seinem ganzen Leben etwas gehört hätte, das man Ehe bzw. Ehebruch nennt. Du wirst schnell erkennen, welch blödsinnige Ausrede sich so einer macht.

closs hat geschrieben: Also habe ich Sex mit (eventuell verheirateten) Frauen und tue dies nach bestem Wissen und Gewissen, weil mir nicht bewusst ist, dass ich damit Familien in Krisen stürzen könnte. - Nennt man das trotzdem "Entscheidung"?
Was sonst? Du hast dich entschieden, auf das Gebot zu scheißen und dein Gewissen dafür zu opfern. Was vorkommen kann ist, dass du den Ehestand des anderen nicht weißt, weil dieser vorsätzlich und willentlich darauf verzichtet, diesen dir mitzuteilen, um mir dir ins Bett zu gehen. Nur macht es die Sache dann nicht besser, es verkompliziert sie höchstens. Zum Ehebruch gehören bekanntlich zwei.

Den ersten aber, den du mir zeigen kannst, der glaubhaft keine Kenntnis von Ehe und Ehebruch hat, und es steht eine großartige Einladung zum Abendessen in einem Luxusrestaurant deiner Wahl in deiner Stadt, dann fliege ich deinetwegen dorthin. :mrgreen:

Jeder Mensch, so er nicht eine reine Ausgeburt an purer Dummheit ist, weiß das. Also man übertritt das bewusst und willentlich.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Pluto
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#74 Re: Das Böse

Beitrag von Pluto » Mi 19. Sep 2018, 10:09

Helmuth hat geschrieben:Doch durch die Erziehung erfahren sie, gute Taten werden belohnt , schlechte bestraft. So entwickelt sich allmählich das Bewusstseins für diese Dinge.
Doch wie entwickelt sich das "ICH" (der Erzähler im Gehirn der alles empfindet?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#75 Re: Das Böse

Beitrag von Pluto » Mi 19. Sep 2018, 10:11

closs hat geschrieben:Die Frage ist: Kann man etwas "Entscheidung" nennen, was einem selbst nicht bewusst ist?
Wieso sollte eine "Entscheidung" nicht von uns selbst kommen?

closs hat geschrieben:"Motivation" klingt in der Tat besser, weil damit der Triebgedanke integriert ist. - "Ich sehe eine schöne Frau - ich will mit ihr Sex, weil mir danach ist - ich komme nicht auf die Idee, dass ich damit etwas falsch machen könnte, da ich nie etwas anderes gelernt habe, als dass 'Selbstverwirklichung' richtig ist". - Also habe ich Sex mit (eventuell verheirateten) Frauen und tue dies nach bestem Wissen und Gewissen, weil mir nicht bewusst ist, dass ich damit Familien in Krisen stürzen könnte. - Nennt man das trotzdem "Entscheidung"?
Ja. Natürlich! Was sollte man es sonst nennen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#76 Re: Das Böse

Beitrag von JackSparrow » Mi 19. Sep 2018, 11:12

Pluto hat geschrieben:Doch wie entwickelt sich das "ICH" (der Erzähler im Gehirn der alles empfindet?
Das "ich" entwickelte sich im Laufe des ersten Jahrtausends vermutlich aus dem Neu- oder Mittelhochdeutschen.

Der Thalamus, der im Gehirn fast alles empfindet (nur das Riechorgan ist direkt mit dem Kortex verlötet) entwickelt sich hingegen im Laufe der Embryonalentwicklung aus dem kaudalen Teil des Prosencephalons.

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#77 Re: Das Böse

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 19. Sep 2018, 11:25

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Die Frage ist: Kann man etwas "Entscheidung" nennen, was einem selbst nicht bewusst ist?
Wieso sollte eine "Entscheidung" nicht von uns selbst kommen?

Das ist in der Tat eine interessante Frage. Ich würde es präziser machen: treffen wir unsere Entscheidungen bewusst? Es gibt neueste Forschungsergebnisse über MRTs, die nahelegen, dass Entscheidungen getroffen werden, bevor sie uns bewusst werden. Wir glauben nur, dass wir die Entscheidug bewusst getroffen haben.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#78 Re: Das Böse

Beitrag von janosch » Mi 19. Sep 2018, 11:54

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Die Frage ist: Kann man etwas "Entscheidung" nennen, was einem selbst nicht bewusst ist?
Wieso sollte eine "Entscheidung" nicht von uns selbst kommen?

Das ist in der Tat eine interessante Frage. Ich würde es präziser machen: treffen wir unsere Entscheidungen bewusst? Es gibt neueste Forschungsergebnisse über MRTs, die nahelegen, dass Entscheidungen getroffen werden, bevor sie uns bewusst werden. Wir glauben nur, dass wir die Entscheidug bewusst getroffen haben.

genau, darum beeinflusst Glauben unsere Entscheidung /Handlungen/! Ob das Gottesglaueb ist oder nicht , spielt keine Rolle.

Neustens kommt dazu die Wirkung den HG! Und genau gesagt was ist HG? Erfüllen Worte unsere Herr Jesus Christus! Nicht JHWH. Davon kommt HG nicht!
Sonst Christen würden nicht Andersgläubigen oder überhaupt andere Menschen Morden...oder Kriege Führen über anderen Nationen! ;)

closs
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#79 Re: Das Böse

Beitrag von closs » Mi 19. Sep 2018, 16:28

Helmuth hat geschrieben:Was sonst? Du hast dich entschieden, auf das Gebot zu scheißen und dein Gewissen dafür zu opfern.
Dazu muss Dir doch erstmal bewusst sein, dass solche Gebote richtig sind. - Und nein: Üblicherweise haben Betroffene NICHT das Bewusstsein, ihr Gewissen zu opfern.

Das ist doch gerade das Problem: Die Maßstäbe sind insgesamt so verschoben, dass man "Deine" Maßstäbe überhaupt nicht versteht/ernstnimmt - sie sind einfach fremd und weit weg.

Helmuth hat geschrieben:Jeder Mensch, so er nicht eine reine Ausgeburt an purer Dummheit ist, weiß das. Also man übertritt das bewusst und willentlich.
Das hat nichts mit "Dummheit" zu tun - das sind kulturelle Formatierungen, die man "normal" findet.

Pluto hat geschrieben:Wieso sollte eine "Entscheidung" nicht von uns selbst kommen?
Natürlich tut sie das. - Meine Frage ist: Nennst Du das "Entscheidung", was Du bewusst gar nicht als solche wahrnimmst?

Pluto hat geschrieben: Natürlich! Was sollte man es sonst nennen?
Dann muss man aber "Entscheidung" von "Bewusstsein" trennen.

Helmuth
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#80 Re: Das Böse

Beitrag von Helmuth » Mi 19. Sep 2018, 17:26

closs hat geschrieben: Dazu muss Dir doch erstmal bewusst sein, dass solche Gebote richtig sind.
Wir waren dort schon. Closs, wenn du nichts annimmst, dann diskutierst du hier deine Philiosophie mit dir ganz alleine. Man redet zu dir und du nimmst von anderen nichts auf. Heißt das, wir müssen uns nach deinen Erkenntissen richten? Dann müsstest du zuerst meine sachlich widerlegen. Das ist bis dato nicht erfolgt.

closs hat geschrieben: Und nein: Üblicherweise haben Betroffene NICHT das Bewusstsein, ihr Gewissen zu opfern.
Dann sehe ich darin zwei Ursachen:

- Sie wurden von gottlosen Eltern bereits ohne Gewissen erzogen.
- Sie wurden gewissenhaft erzogen und haben es später abgetötet.

Kukturaspekt ist das aber mitnichten, sondern moralischer Verfall, wie ihn Jesus in Mt. 24 voraussagt. Darum hilft hier auch keine Bewusstseinbildung oder Erkenntnis, sondern die Verkündigung des Evangeliums. Dieses benötigt auch keinen ausgeprägten Intellekt, sondern nur den Herzenswunsch diesem unsäglichen Tode entrinnen zu wollen. Alles weitere schenkt dir dann Gott, der dich in allem wiederherstellt in Christus.

Er gibt dir dann alle Kraft, dem Verfall durch das fortschreitende Böse zu entkommen und dich zu bewahren. Dir stirbst als Sünder, steht aber wieder auf als Gerechter.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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