Hallo Mirjam
Dank für deine Bemerkungen. Wichtig finde ich, dass wir hier zeigen, wie man respektvoll miteinander umgehen kann, obwohl wir sehr gegensätzliche Einstellungen haben.
Mirjam hat geschrieben: ↑So 17. Feb 2019, 18:27
Die Wirkungen statistisch zu untersuchen ist eine interessante Idee, aber man kann dadurch nicht das eine oder andere beweisen.
Vielleicht kann man eine allzu direkte und überzogene Wirkung widerlegen - das ist nur vernünftig.
Durch eine statistische Untersuchung kann man feststellen, dass es einen Zusammenhang gibt, der nicht allein zufällig ist.
Zu unterscheiden sind dabei die Begriffe Kausalität, Korrelation und Zufall
- Kausalität bedeutet, dass zwei Erscheinungen kausal zusammenhängen, d.h. das eine ist die direkte Folge des anderen
- Korrelation bedeutet, dass zwei Erscheinungen irgendwie zusammenhängen, aber nicht notwendig direkt. Häufig deutet eine Korrelation auf eine verborgenen, tiefer liegende Kausalität.
- Zufall bedeutet, dass zwei Erscheinungen keinen Zusammenhang miteinander haben.
Korrelation kann man mit statistischen Mitteln aufdecken, sofern diese korrekt angewendet werden. Falsch eingesetzte Statistik (bei psychologischen und medizinischen Studien sehr häufig) spiegeln eine Korrelation vor, die nicht real ist.
Mirjam hat geschrieben: ↑So 17. Feb 2019, 18:27
Ich bleibe auch bei der Definition mit der Verschiebung der Wahrscheinlichkeiten, das erscheint mit das passendste Denkmodell. Allgemeiner gefasst: Ich glaube an eine Wirkung, die innerhalb der Naturgesetze liegt, aber außerhalb dessen, was wir Menschen messen, erforschen und beweisen können.
Eine grundsätzliche Unmessbarkeit ist keine Naturwissenschaft mehr. Naturwissenschaft definiert sich durch Messbarkeit.
Diskutierst du ein Phänomen, das grundsätzlich unmessbar sein soll, dann darfst du keine naturwissenschaftliche Terminologie zugrunde legen. Denn eine naturwissenschaftliche Terminologie impliziert Messbarkeit und du spiegelst etwas vor, was nicht der Wahrheit entspricht. Spreche darüber in den Ausdrücken des Glaubens, dann ist es korrekt.
Wenn du also von "Verschiebung der Wahrscheinlichkeiten" sprichst, dann ist das falsch. Denn Wahrscheinlichkeit ist ein naturwissenschaftlicher Begriff. Spreche davon, dass "du an eine Konseuqenz glaubst", dass "du dich besser fühlst", dass "du das Gefühl hast, dass..." Das ist statthaft.
Mirjam hat geschrieben: ↑So 17. Feb 2019, 18:27
Wenn wir etwas nicht messen können, dann heißt es nicht, dass es deswegen nicht existiert - eine Abwesenheit von Beweisen ist kein Beweis der Abwesenheit. Sonst würden ja Bakterien auch erst existieren, seit der Mensch das Mikroskop erfunden hat.
Es besteht ein Unterschied zwischen etwas (noch) nicht messen können und unmessbar.
Bist du der Meinung, etwas sei noch nicht messbar, dann ist es deine Pflicht, einen Weg zur Messbarkeit einzuschlagen. Gute statistische Studien sind ein Weg dorthin. Das Problem der Studien ist Angst.
Wenn man einen Glauben hat, dann haben viele Menschen Angst, dass Studien diesen Glauben widerlegen. Also schauen sie lieber nicht hin. Es war vielen Christen echt peinlich, dass jemand Gebete untersucht hat, und keine Abweichung vom Zufall gefunden hat. So etwas kann einem schon einmal die Glaubensbasis rauben.
Wenn etwas unmessbar ist, dann gehört es nicht in die Naturwissenschaft. Dann gehört es in den Bereich des Glaubens.
Die Vielwelten Theorie ist so ein Glauben, dem viele Physiker anhängen, weil er so bequem ohne Gott auskommt.
Mein persönlicher Ansatz ist, dass sich das Wirken Gottes in den Wahrscheinlichkeiten des Universums ausdrückt. Keine Verschiebung der Wahrscheinlichkeit, den Wahrscheinlichkeiten. Gott entscheidet sich sozusagen in letzter Sekunde. Das ist ein Glauben, weil es unmöglich ist, durch Messung einen Unterschied festzustellen, Messungen ergeben nur diese Wahrscheinlichkeiten.
Du sprichst dagegen von einer Verschiebung, also einem Unterschied zwischen mit und ohne. Das muss messbar sein.
Mirjam hat geschrieben: ↑So 17. Feb 2019, 18:27
Letztlich bleibt Heka für mich Teil meiner religiösen Praxis. Mein Glaube an deren Wirkung ist eine rein subjektive Glaubensüberzeugung wie meine Religion an sich auch.
So habe ich es wahrgenommen und ich gönne dir deinen Glauben.
Ich glaube lediglich nicht, dass der Drang zur Selbsterlösung - oder in deinem Fall der Selbstkontrolle - die in fast allen esoterischen Glaubensrichtungen enthalten ist, ein echtes Lebensfundament sein kann.
Ich muss dann immer an Münchhausen denken, der sich selbst aus dem Sumpf zieht. Die Natur - Gott - lässt diese Art der Ereignisse nicht zu.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.