KI >> Homo Deus

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PeB
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#391 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von PeB » Mi 21. Aug 2019, 15:51

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 19:35
Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren etwas eingehender mit Künstlicher Intelligenz (KI). Es kommt mir teilweise so vor, als wären Menschen auf dem Weg intelligentes Leben zu schaffen - der Mensch als "Homo Deus" kreiert seine Schöpfung. Ein ehemaliger Googleangestellter im Bereich KI hat sogar eine neue KI-Religion gegründet. Man könnte fast Parallelen zur grischischen Mythologie ahnen, wo sich die Schöpfung (die KI) irgendwann gegen die Schöpfer auflehnt - Terminator lässt grüßen. Wie seht Ihr die moralisch-ethisch-religiösen Aspekte zu diesem Thema?
Auf den Punkt gebracht.
Die letzte Konsequenz der Aussage der Schlange im Paradies: "Ihr werdet sein wie Gott".
Weiterer kommentar erübrigt sich fast.

JackSparrow
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#392 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von JackSparrow » Mi 21. Aug 2019, 16:59

Helmuth hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 12:52
Sorry, aber wer mir solchen Schrott liefert, den nehme ich nicht weiter ernst. Das ist es nicht wert.
Du räumst also ein keinen Schimmer zu haben, in welchen Fällen ein Ding lebendig oder tot ist?


closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 15:38
Ich würde es umdrehen: Heute weiß man weitgehend nicht mehr, was das bedeuten soll.
Und wieso benutzt du Wörter, deren Bedeutung du nicht verstehst?


PeB hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 15:51
Die letzte Konsequenz der Aussage der Schlange im Paradies: "Ihr werdet sein wie Gott".
Menschen können also lebendige Dinge erschaffen?

closs
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#393 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Mi 21. Aug 2019, 17:30

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 16:59
closs hat geschrieben: ↑
Mi 21. Aug 2019, 15:38
Ich würde es umdrehen: Heute weiß man weitgehend nicht mehr, was das bedeuten soll.

Und wieso benutzt du Wörter, deren Bedeutung du nicht verstehst?
Wie kommst Du darauf? Schließt Du daraus, dass man heute gewisse Bereiche weitgehend nicht mehr versteht, dass ich sie ebenfalls nicht verstehe?

Claymore
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#394 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Claymore » Mi 21. Aug 2019, 21:58

Thaddaeus hat geschrieben:
Mo 19. Aug 2019, 20:12
Claymore hat geschrieben:
So 18. Aug 2019, 18:48
Thaddaeus hat geschrieben:
Sa 17. Aug 2019, 22:39
Wenn man fragt dann entfaltet diese rhetorische Frage nur deshalb auch seine rhetorische Überzeugungskraft, weil wir eine bestimmte Vorstellung von der Materie anlegen, nämlich die mechanistische, post-cartesische.
Die folgende Frage
lol hat geschrieben:Was, wenn nicht die Summe aller Elektronenfunktionen, soll das Coulomb-Potential eines Elektrons schon sein?
erscheint dagegen offensichtlich absurd. Warum? Naja, weil ein Elektron ein Elementarteilchen ist und es nach augenblicklichem Kenntnisstand sinnfrei ist, da irgendetwas über Interaktionen der Einzelbestandteile (die es nicht gibt!) zu erklären.
Auf aristotelische Weise interpretiert, ist ein Elektron eine Verbindung aus seiner substantiellen Form, der Elektronen-Form, und einem abstrakten “Stoff” (der bei Zerstörung des Elektrons, z. B. bei Paarvernichtung, mit einer anderen Form wie der Photonen-Form verbunden ist). Das Coulomb-Potential des Elektrons ist dann etwas, was aus seiner Elektronen-Form hervorgeht.
Ich denke, ich verstehe deine Argumentation, und ich unterschreibe deine Diagnose, dass die Schwierigkeiten beim Verstehen der Verbindung von Körper und Geist, von Materie und Bewusstsein etc. letztlich darin begründet liegen, dass wir "eine bestimmte Vorstellung von der Materie anlegen, nämlich die mechanistische, post-cartesische". Diese postcartesische Vorstellung bewirkt andererseits die dann intuitive Neigung, Geist, Bewusstsein, Qualia u.ä. selbst als mechanistisch bzw. sogar materiell aufzufassen, was aber (natürlich) nicht gelingen kann (da die Form nicht berücksichtigt wird).

Deine Lösung ist ein Rückgriff auf die aristotelische Form, als demjenigen Nicht-Mechanistischem, welches hinzukommen muss zur Materie, damit aus Etwas das besondere individuelle Ding wird, welches es eben ist und das am Ende seine Substanz ausmacht. (Wenn ich dich nicht korrekt interpretiere, musst du mich korrigieren).
So weit hast du mich richtig verstanden.
Ich teile deine Problemdiagnose.
Ich glaube aber, dass ein Rückgriff auf die aristotelische Ontologie der Materie-Form-Unterscheidung nicht radikal genug ist. Sie ist in meinen Augen nicht radikal genug, weil sie immer noch einer dichotomischen Wirklichkeitsbeschreibung Vorschub leistet, die zwar nicht so schlimm(!) ist wie Descartes radikale und unheilvolle Trennung von res extensa und res cogitans, aber das Begriffspaar Materie-Form spaltet eben das Materielle, welches als die Wirklichkeit aufgefasst wird, einfach nur wieder auf in eben Materie und Form.
Wobei bei Aristoteles “Materie” verdammt abstrakt zu verstehen ist. Nämlich als das, was die Veränderung der substantiellen Form überdauert.
Ich interpretiere Markus Gabriels Ontologie (die ich im Moment recht überzeugend finde) als radikalere Lösung des Problems:
Der stellt zunächst fest, dass es (aus formal logischen Gründen) ohnehin KEIN EINZELNES WELTBILD geben kann (egal welches), das die Wirklichkeit vollumfänglich beschreiben könnte. (So kommt er zu seinen Sinnfeldern. Zu existieren heißt in einem Sinnfeld zu erscheinen.)

Geist, Qualia, Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Intelligenz, Zahlen, Mathematik, fiktionale Gegenstände und Figuren, also alle Äußerungsformen des menschlichen Geistes etc.etc. gehören immer schon zur Wirklichkeit. Sie sind exakt genau so wirklich, wie ein Tisch, eine Wand oder ein Stein, der irgendwo herumliegt. Die Menge aller in der Raumzeit überhaupt physisch existierenden Dinge und die physischen Dinge unserer makroskopischen Welt nennt Gabriel das Universum.

Die Wirklichkeit besteht aber aus der Menge aller Tatsachen, wozu es selbstverständlich gehört, dass Sherlock Holmes Pfeife raucht. Und das Holmes Pfeife raucht ist so real und wirklich wie der Mond als Erdtrabant oder der Tisch, an dem ich sitze.
Das Problem ist, dass mir das eine sehr “barocke” Ontologie zu sein scheint. Die Existenz von aristotelischen Formen anzunehmen ist noch dagegen relativ sparsam.

Vor allem sehe ich nicht, was der Erklärungsgehalt dieser Ontologie sein soll – ich hab Gabriel nicht gelesen, aber ich habe so gewisse Befürchtungen, dass das ganze zu “es ist wie’s ist” kippt.
An anderer Stelle habe ich dies fassbar zu machen versucht durch folgendes:
Wenn wir eine Raumkapsel in den Orbit schießen, dann haben wir lauter dinglich-real existierende Dinge: eine Raumkapsel, Elektronik, Treibstoff, möglicherweise Astronauten als Besatzung, den Planeten Erde mit seiner Gravitation etc. Wir können aber auch exakt berechnen, wie der Flugverlauf sein wird und in welchem Winkel die Raumkapsel in die Atmosphäre eintreten muss, damit sie und der Astro- oder Kosmonaut darin nicht verglüht.
Wieso können aber unsere (geistigen) Berechnungen (und unsere Gedanken) auf die raumzeitliche Wirklichkeit passen? Weil sie zurWirklichkeit immer schon gehören! Die Flugbahn einer Raumkapsel korrekt zu berechnen ist nichts "Geistiges", welches merkwürdigerweise passt. Es passt vielmehr, weil es immer schon zu einer Raumkapsel gehört, die man in den Himmel schießt und die - wegen der Gravitation - wieder herunter kommt.
Die Erklärung, dass es zu einer Raumkapsel im Gravitationsfeld gehören muss, sich so zu bewegen wie die Theorie vorhersagt, wenn die Theorie ihre Bewegungen vorhersagen kann – das ist offensichtlich wahr. Nur irgendwie tautologisch?

Was “merkwürdig” ist, ist sicherlich keine exakte Wissenschaft. Üblicherweise wird der Rationalismus als merkwürdig angesehen, da nach ihm, in seiner moderatesten Formulierung, die Vernunft zu Wissen gelangen kann, das sich nicht (allein) aus Beobachtungen ergibt. Die Analysis im 17. Jahrhundert war z. B. zuallererst ein Werkzeug, Beweise eleganter durchzuführen als mit den Instrumenten der klassischen Geometrie. Als dann klar wurde, dass sie Erkenntnisse weit darüber hinaus liefern kann, fanden das viele damals merkwürdig. Warum kann der Mensch geistig Raum und Zeit so tief erfassen? Dass wir mit infinitesimalen Größen so herumhantieren können, müsste ja nicht so sein. Es sind mysteriöse Konstrukte (vgl. The Analyst von George Berkeley).

Oftmals ging die Mathematik der Physik ja voraus, wie bei den komplexen Zahlen (Quantenmechanik) oder den Mannigfaltigkeiten (Relativitästheorie).

Ist es nicht auch umgekehrt so, dass eine Abweichung vom Gedachten überhaupt erst den Menschen auf eigenartige Kausalzusammenhänge aufmerksam macht? Wenn man 48 ml Wasser mit 52 ml Ethanol vermischt, ergibt das 96,3 ml Mischung und nicht 100 ml. Man belässt es in diesem Falle doch nicht dabei zu sagen “Hier ist die Mathematik halt nicht anwendbar, weiter geht’s”?
Die Trennung der Wirklichkeit in res extensa und res cogitans war der vermutlich schlimmste Fehler, der in der Philosophie je gemacht worden ist. Er manifestiert philosophisch ein intuitives Missverständnis des Menschen, nur die raumzeitlich existierenden Dinge für die Wirklichkeit zu halten.
Eigentlich mag ich Descartes. ;) Das Problem ist nur, dass ich mir sehr sicher bin, dass er komplett falsch liegt. Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe:
Claymore hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 18:36
Descartes ist zwar der coole Philosoph des Cyberpunk (er hat Ghost in the Shell inspiriert und allein dafür müsste man ihm dankbar sein) und sein System ist wirklich überaus faszinierend, wunderschön, elegant und – auch wenn es niemand zugeben mag – fundamental für die Naturwissenschaften und Moderne im Allgemeinen (“Far from being merely a passing episode in the history of philosophy, Cartesianism is in fact the secret history of Western civilization during the last three hundred years.” – William Barrett) – aber ach je, komplett falsch! Natürlich ist der wirkliche Descartes weitaus erträglicher als der im closs’schen Zerrspiegel erscheinende, aber trotzdem!

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#395 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Mi 21. Aug 2019, 22:30

Claymore hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 21:58
Natürlich ist der wirkliche Descartes weitaus erträglicher als der im closs’schen Zerrspiegel erscheinende, aber trotzdem!
Ihr Brüder und SChwestern ertragt Descartes in seinen radikalen Aussagen nicht und spannt ihn lieber vor den Karren der Naturwissenschaft. - Ich verstehe langsam, was der neulich gehörte Prof meinte, als er sagte, dass Descartes sehr unterschiedlich und aus seiner Sicht falsch interpretiert werden würde. - Und da sind wir schon wieder beim Begriff der Hermeneutik - aber das bringt ja erwiesenermaßen in unserer Konstellation nichts.

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#396 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Claymore » Mi 21. Aug 2019, 23:03

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 22:30
Claymore hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 21:58
Natürlich ist der wirkliche Descartes weitaus erträglicher als der im closs’schen Zerrspiegel erscheinende, aber trotzdem!
Ihr Brüder und SChwestern ertragt Descartes in seinen radikalen Aussagen nicht und spannt ihn lieber vor den Karren der Naturwissenschaft. - Ich verstehe langsam, was der neulich gehörte Prof meinte, als er sagte, dass Descartes sehr unterschiedlich und aus seiner Sicht falsch interpretiert werden würde. - Und da sind wir schon wieder beim Begriff der Hermeneutik - aber das bringt ja erwiesenermaßen in unserer Konstellation nichts.
Das sind so die billigsten Posts von dir – abspulen des immer gleichen. Oder wohlwollend formuliert, iconic. Ein Kultsymbol. Vielleicht hast du ja Fans? Naa, die muss es doch geben. So wie wenn sich zum tausendsten mal Bunny Tsukino in Sailor Moon verwandelt und sich der harte Kern auch nach 25 Jahren immer noch daran ergötzen kann.

“Ich bin Sailor Closs. Ich kämpfe für Descartes und Hermeneutik. Und im Namen des Ontischen - werde ich dich jetzt bestrafen.”

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#397 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Mi 21. Aug 2019, 23:24

Claymore hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 23:03
Das sind so die billigsten Posts von dir
Ehrlich: Ich finde Eure Diskussion wirklich interessant und durchaus kundig - aber sie findet im cis-metaphyischen Raum statt. - Nix dagegen, es ist ja EINE Möglichkeit, dem, was WIRKLICH der Fall ist, gerecht zu werden. - Aber warum kommt Ihr nicht auf die Idee, die große andere Möglichkeit, nämlich die der Meta-Physik, überhaupt in Erwägung zu ziehen?

Thaddäus ist an sich nah dran, aber sie beantwortet nach wie vor die Frage NICHT, ob Qualia, Sinnfelder & Co letztlich inner-naturalistische Größen sind oder meta-phyische. - Dabei wäre das die entscheidende Frage AM ANFANG.

Mir scheint, dass solche Grundsatzfragen als Einbrechen in das Biedermeier verschiedener anthropozentrischer Hermeneutiken (ja, so heißt das Ding wirklich) und somit als Hausfriedensbruch verstanden werden.

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#398 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Claymore » Do 22. Aug 2019, 00:25

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 23:24
Ehrlich: Ich finde Eure Diskussion wirklich interessant und durchaus kundig - aber sie findet im cis-metaphyischen Raum statt. - Nix dagegen, es ist ja EINE Möglichkeit, dem, was WIRKLICH der Fall ist, gerecht zu werden. - Aber warum kommt Ihr nicht auf die Idee, die große andere Möglichkeit, nämlich die der Meta-Physik, überhaupt in Erwägung zu ziehen?
Es ist mal wieder genau anders herum und obiges reiht sich perfekt in deine gesammelten Descartes-Missverständnisse ein, die dir hier von mir mühsam in allen Details und mit Quellen belegt dargelegt wurden (vergeblich).

Der Ansatz der frühmodernen Philosophie, und Descartes ist wohl das drastischste Beispiel, ist, die Epistemologie vor die Metaphysik zu stellen.

Descartes fängt mit Epistemologie an, nur damit an, bereits mit der ersten Meditation steigt er in die Epistemologie ein. Epistemologie ist für ihn fundamental, Metaphysik sekundär – fast nur ein Nebenprodukt seiner epistemologischen Überlegungen.

Platon und Aristoteles sind umgekehrt vorgegangen. Für sie sind Ontologie und Metaphysik zentral: was ist das Wesen der Dinge, die uns umgeben und was ist der Mensch? Erst dann haben sie sich der Frage zugewandt, wie der Mensch Wissen über sie erlangen kann. Das erscheint mir vernünftig, da man wissen muss, was der Mensch ist – eine ontologische Frage – um letzteres zu beantworten. Theaitetos, in dem die Kernfragen der Epistemologie behandelt werden, gehört schon eher zu den Spätwerken Platons.

Auch Aristoteles stellt zu Beginn seiner Philosophie weder die Sinne noch die Vernunft radikal in Frage. Mit ersteren beginnt die Erkenntnis. Nach deiner abstrusen Descartes-Rezeption beginnt “Erkenntnis” mit einem Glaubensentscheid – wie immer das möglich ist. Denn wenn man deine ganzen Ausführungen ernst nehmen würde, warum sollte es nicht eine gänzlich vernünftige Option sein, den Glaubensentscheid eben nicht zu tätigen und sich dem Radikalskeptizismus hinzugeben?

Erkenntnis beginnt für Aristoteles mit der Praxis. Tatsächlich mit den bodenständigsten Tätigkeiten – τέχνη. Ohne das Handwerk hätte Descartes nicht einmal Tinte, Feder und Papier gehabt um seine Gedanken niederzuschreiben. Das allein macht das ganze, ja, selbst die cartesische Philosophie korrekt verstanden und nicht im closs’schen Zerrspiegel betrachtet, irgendwie zu einer intellektuellen Spielerei.

Wie dem auch sei, wenn du Aristoteles und Platon absprechen willst, dass sie über den “cis-metaphyischen Raum” hinausdenken, dann ist das wohl eher dein Problem.

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#399 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2019, 00:43

Claymore hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 00:25
Epistemologie ist für ihn fundamental, Metaphysik sekundär
Du Witzbold - doch nur deshalb, weil er mit seinen Grundsatzgedanken (egal ob als "Beweis" oder als "Glaube") das Metaphysische als Basis für das Epistemologische setzt ---- nicht als methodische Grundlage, sondern als theologische/philosophische Grundlage. - Das Metaphysische ist gegessen, bevor er epistemologisch wird - einmal geklärt, immer geklärt. - Aber es bleibt Grundlage.

Heute arbeitet man mit ganz anderen Grundlagen - nämlich denen, die sich aus der Epistemologie selber ergeben - eine GANZ andere Grundlage. - Ich sage nicht "falsch", sondern "ganz andere Grundlage".

Claymore hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 00:25
Platon und Aristoteles sind umgekehrt vorgegangen. Für sie sind Ontologie und Metaphysik zentral
Für Descartes AUCH (auch wenn er das Wort "ontologisch" nicht kennt). - Nur macht "Ontologie und Metaphysik" nicht zum Gegenstand seiner proto-wissenschaftlichen Epistemologie - wie gesagt: Das wird vorab gefrühstückt UND bleibt Grundlage - aber nicht epistemologische Grundlage, sondern ontische Grundlage.

Claymore hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 00:25
Das allein macht das ganze, ja, selbst die cartesische Philosophie korrekt verstanden und nicht im closs’schen Zerrspiegel betrachtet, irgendwie zu einer intellektuellen Spielerei.
Nee - da geht es um das Verhältnis der beiden Kategorien Physik und Metaphysik. - Ich vermute, dass Descartes heute (auch von Dir?) ausschließlich verstanden wird als Vorreiter dessen, was man heute unter "Aufklärung" versteht, und nicht als vom Grund her spirituell verorteter Mensch (sonst hätte er kein Interesse an einem "Gottesbeweis").

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#400 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Claymore » Do 22. Aug 2019, 08:24

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 00:43
Du Witzbold
Ich bereue es, dass ich dich mal ausnahmsweise nicht ignoriert habe. Du kapierst wieder einmal rein gar nichts und auch eine erneute Richtigstellung wird nichts helfen. Ich tu mir deinen Quatsch nicht mehr an, find andere.
closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 00:43
Das Metaphysische ist gegessen, bevor er epistemologisch wird - einmal geklärt, immer geklärt. - Aber es bleibt Grundlage.
Ja, Descartes steigt nicht mit Epistemologie ein in den Meditationen. So sagt closs. Klar.

Sorry, ich lass mich nicht auf dein Niveau herab.

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