KI >> Homo Deus

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AlTheKingBundy
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#651 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 19. Sep 2019, 19:01

closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 10:18
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 04:29
Mir reicht es langsam, wie das Thema hier trollartig zerschwatzt wird.
Sorry - da hast Du möglicherweise einen Kontext übersehen. - Es ging um die Frage, was in KI eigentlich "Bewusstsein" bedeuten soll - diese Frage wurde noch nicht beantwortet. - Dass mein Hinweis auf verschiedene Bewusstseins-Definitionen so intensiv bei Descartes landet, war von mir nicht geplant. ---- Also: Was ist aus Deiner Sicht "Bewusstsein im KI-Sinn" und welche Bewusstseins-Definitionen sind damit NICHT abgedeckt?

Um die Frage geht es hier schon lange nicht mehr.

Es macht auch keinen Sinn, Bewusstsein auf KI-Ebene definieren zu wollen, wenn es schon nicht einmal auf biologischer Ebene verständlich und klar möglich ist.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

closs
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#652 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Do 19. Sep 2019, 20:12

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 19:01
Es macht auch keinen Sinn, Bewusstsein auf KI-Ebene definieren zu wollen, wenn es schon nicht einmal auf biologischer Ebene verständlich und klar möglich ist.
Woher kommen dann Aussagen von KI-Verfechtern, dass KI bald dasselbe könne wie Menschen und KI Bewusstsein habe? - Warum verwendet man überhaupt das Wort Bewusstsein?

Nebenbei: Aus meiner Sicht wird KI in vielen Bereichen weit mehr können als der Mensch, ist aber trotzdem kategorial etwas anderes als Mensch - einverstanden?

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Andreas
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#653 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Andreas » Do 19. Sep 2019, 21:09

closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 18:59
Nein - ich weise darauf hin, dass der Mensch zwar zuordnen kann, aber dies immer auf Glaubensbasis stattfindet: "WENN der Mailgnus existiert, dann ist er Res cogitans". - Ohne diesen Vorbehalt geht es nur beim eigenen ICH.
Was ist denn das jetzt auf einmal? Sonst hört man von dir doch immer: wegen diesem Vorbehalt des Malignus geht es nur beim eigenen Ich, weil alles andere ja Täuschung und zwar des Dämons bzw. nur Vorstellung und zwar die des Dämons, nicht echt und zwar wegen dem Dämon, nicht das, was der Fall ist, und zwar wegen dem Dämon sein könnte. Es gibt sonst schlichtweg keinen vernünftigen Grund alles in Zweifel zu ziehen, alles für "nur eine Vorstellung" zu halten.

Nimmst du den Dämon raus, kannst du nicht mehr alles falsifizieren, was dir nicht in den Kram passt, und auf einen Glaubensentscheid zurückführen, wie du es immer dann tust, wenn dir etwas nicht in den Kram passt. Dein Fazit ist: Nichts ist echt, wenn man das nicht per Glaubensentscheid (selbstverständlich zu Gunsten Gottes - wegen Descartes) für echt erklärt. Als wenn das Echtsein des Echten von unserem Entscheidungen abhinge. Anthropozentrismus pur. Wer nicht (an Gott - das sprichst du meist nicht explizit mit aus) im Sinne der cartesischen Meditationen glaubt, hat nicht das Recht etwas für echt zu halten, sondern darf nur glauben, dass etwas echt sei, weil alles andere als das cogito nicht falsifizierbar sei. Wie absurd ist es heute noch einen bösen Dämonen oder den Satan an den Haaren herbeizuziehen, um sich für den Glauben an Gott entscheiden können? Da kenn' ich bessere, weil plausiblere Gründe.

Das Gegenteil ist aber richtig: Nur wer sich für den Malignus entscheidet, ist auf der Seite des Echten, weil dieser der Quell der Wahrheit ist - weil Descartes das halt so vorgibt und niemanden fragt, ob er das glaubt oder nicht und niemandem außer sich selbst einen existenziellen Glaubensentscheid abfordert. Für die anderen ist es nur ein amüsantes Gedankenspiel, weil sich niemand auf seine Hirngespinste von malignen Dämonen oder Gott ernsthaft einlassen muss.

Kann man machen, wenn man will, aber damit geht Descartes halt das Risiko ein, dass das Ganze als sein Irrtum auffliegt, weil es eben nicht so radikal skeptisch ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, weil er dieses Scheinproblem nicht mal logisch konsistent beschreiben kann und deshalb auch nicht konsequent durchzieht, weil es nicht mal was mit Ontologie oder Philosophie zu tun hat, sich irgendein abstruses, religiöses Wenn-Dann-Szenario auszudenken. Was soll denn das für eine Philosophie sein, die versucht dem anderen zu allerst Glaubensentscheide abzunötigen oder sie, falls sie dazu nicht bereit sind, als Drückeberger, Späteinsteiger und kontaminierte Unaufgeklärte die auf Ölfilmen herumrutschen zu verurteilen? Geht's noch? Macht das etwa Descartes? Nein. Nur du machst das - ohne jede Berechtigung, weil dich niemand hier zum Richter berufen hat. Du missbrauchst den Namen Descartes zu deinen privaten Zwecken und verzerrst sein Ding, bis es in dein Modell zu passen scheint.

In deinem Beitrag eben hast du die Frage nach dem Echten überhaupt nicht berührt, sondern ergehst dich in sinnlosesten Wenn-Dann-Arien.
closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 18:59
WENN es den Malignus in beschriebener From GÄBE - richtig.
In dem Gedankenspiel Descartes' gibt es ihn faktisch - aus dem einfachen Grund, dass Descartes das so geschrieben hat, ich ihn dir zitieren kann und du mir, weil viele es gelesen haben. Gibt es den Dämon womöglich gar nicht in echt? Wie kann er dann das Zünglein an der Waage sein, von dem es abhinge, was echt und was nur Vorstellung ist - oder entscheidet neuerdings ein KÖNNTE darüber, was der Fall sei, und was nicht, was falsifizierbar sei oder nicht? Was soll dann das Ganze?
closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 18:59
- Aber das ist doch kein "Wissensentscheid" für uns, sondern nach wie vor ein "Glaubensentscheid": "WENN ich per Glaubensentscheid (bzw. per Gedanken-Experiment) festlege, dass Andreas die Reinkarnation von Elizabeth I ist, DANN gilt ...".
Untersteh dich ... aber eines ist sicher, es wäre in deinem Neusprech dann nichts als dein Systemwissen, dass zu nichts anderem Nütze wäre, als das jedem offensichtlich Echte zu vernebeln: Ich und du, Mensch mit Körper und Bewusstsein und Unterbewusstsein und dem ganzen tiefenpsychologischen Zeugs, von dem wir wissen ohne irgendeinen Glaubensentscheid ablegen zu müssen, dank unserer Erfahrung die bestens ohne Glaubensentscheide auskommt, dank unserer Wahrnehmung die uns echtes vom Echten vermittelt, die auch schon bestens funktionierte, lange bevor es eine Theory of Mind gab, oder irgendeinen religiösen Glauben, der so ziemlich als letztes aufgetaucht ist in der Geschichte des Menschen und allein schon deshalb nicht die Vorvorvorbedingung für alles vernünftige Denken gewesen sein kann. Mit Glaubensentscheiden fing es ganz sicher nicht an. Erstmal ging es existenziell darum echtes Feuer nicht nur zu bewahren sondern zu erzeugen um den Nachwuchs durch den echten Alltag durchzubringen.

Das heißt ja nicht, das religiöser Glaube per se eine sinnlose Veranstaltung ist. Das hat schon alles seinen Sinn, aber halt nicht für alle den, den du für dich gefunden hast.

Was meinst du denn, warum ich dich bat, ALLE von mir vorgeschlagenen Begriffe den cartesianischen Protagonisten und "Existenzen" zuzuordnen? Dann hättest du vielleicht selbst gemerkt, wo's da zwickt und klemmt mit der Logik. Aber vielleicht irre mich da ja auch, bis mich jemand eines besseren belehrt. Deine Argumente kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen bzw. verstehen.

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#654 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Do 19. Sep 2019, 23:22

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Sonst hört man von dir doch immer: wegen diesem Vorbehalt des Malignus geht es nur beim eigenen Ich, weil alles andere ja Täuschung und zwar des Dämons bzw. nur Vorstellung und zwar die des Dämons, nicht echt und zwar wegen dem Dämon, nicht das, was der Fall ist
Nein.

1) Es geht nur sicher beim eigenen Ich.
2) Aber nicht, WEIL das andere Täuschung "IST", sondern weil wir nicht feststellen, OB es Täuschung ist.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Dein Fazit ist: Nichts ist echt, wenn man das nicht per Glaubensentscheid (selbstverständlich zu Gunsten Gottes - wegen Descartes) für echt erklärt.
DAS wiederum ist richtig - aber bitte in folgender Formulierung: Nichts ist SICHT echt, also muss man "echt" vereinbaren (natürlich mit guten Gründen).

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Als wenn das Echtsein des Echten von unserem Entscheidungen abhinge.
Eben NICHT.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Anthropozentrismus pur.
Das wäre es in der Tat.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Anthropozentrismus pur. Wer nicht (an Gott - das sprichst du meist nicht explizit mit aus) im Sinne der cartesischen Meditationen glaubt, hat nicht das Recht etwas für echt zu halten, sondern darf nur glauben, dass etwas echt sei, weil alles andere als das cogito nicht falsifizierbar sei.
Das wiederum ist richtig - auch hier eine kleine Zugabe zur Vermeidung von Missverständnissen: " hat nicht das Recht etwas SICHER für echt zu halten.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Wie absurd ist es heute noch einen bösen Dämonen oder den Satan an den Haaren herbeizuziehen, um sich für den Glauben an Gott entscheiden können?
Den Dämonen habe ich nicht eingeführt. - Meine Version war, dass wir mit Wahrnehmung nicht klären können, ob eine Wahrnehmung nur Vorstellung/"Einbildung" oder "echt" ist - deshalb postuliert (oder gar "beweist" würde Claymore sagen) Descartes einen wohlwollenden Gott, der uns nicht täuscht, uns also nicht vorgaukelt, das von uns Wahrgenommene sei Fake.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Das Gegenteil ist aber richtig: Nur wer sich für den Malignus entscheidet, ist auf der Seite des Echten, weil dieser der Quell der Wahrheit ist - weil Descartes das halt so vorgibt
Eine erstaunliche Aussage.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
In dem Gedankenspiel Descartes' gibt es ihn faktisch - aus dem einfachen Grund, dass Descartes das so geschrieben hat
In dem GEDANKENSPIEL - ja. - Er baut ein Szenario auf, das uns nachweisen soll, dass wir nur Fake wahrnehmen könnten, wenn dieses Gedankenspiel Realität wäre.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Gibt es den Dämon womöglich gar nicht in echt?
Streng genommen wissen wir das nicht - aber natürlich denkt Descartes keinen Moment daran, dass es ihn wirklich gibt.

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
Wie kann er dann das Zünglein an der Waage sein, von dem es abhinge, was echt und was nur Vorstellung ist - oder entscheidet neuerdings ein KÖNNTE darüber, was der Fall sei, und was nicht, was falsifizierbar sei oder nicht? Was soll dann das Ganze?
Er wäre nicht das Zünglein an der Waage, sondern "Gott in böse", der alle Macht hätte - er könnte es also machen, wie er wollte.

Das "KÖNNTE" heißt: WENN es den Dämon gäbe, DANN .... - Mehr können wir als Menschen an Erkenntnis nicht leisten. ---- Der Sinn der Übung ist, verschiedene Szenarien durchzuspielen, was der Fall IST, falls das Höchste wohlwollend oder übelwollend ist - nochmal: Direkt können wir es nicht ermitteln, sondern nur glauben, dass Szenario 1 oder 2 wahr ist. - Und natürlich glauben wir alle instinktiv, dass das Szenario "wohlwollend" wahr ist - ohne dass man normalerweise darüber nachdenkt. - Nochmals: Es geht um den nachweis, dass der Mensch kein Münchhausen ist, der sich selber aus den Sumpf ziehen kann - alias: dass wir mit Wahrnehmung nicht klären können, ob eine Wahrnehmung nur Vorstellung/"Einbildung" oder "echt" ist

Andreas hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 21:09
dank unserer Erfahrung die bestens ohne Glaubensentscheide auskommt
Radikal-skeptizistisch würde man antworten: Auch unsere Erfahrung kann Vorstellung sein.

Zusammenfassend:
1) Wir sind jetzt wirklich weg vom Thread - ich hatte "Bewusstsein" eingeführt, um zu fragen, wie man unter KI-Gesichtspunkten "Bewusstsein" definiert - irgend jemand ist dann wieder voll in Descartes eingestiegen.
2) Es geht hier letztlich nicht um eine theologische Frage, sondern um eine erkenntnis-theoretische. - Und zwar deshalb, weil der Naturalismus davon ausgeht, dass Wahrnehmung des Subjekts und wahrgenommenes Objekt auf derselben Ebene seien (sogar in geistigen Fragen) - dies ist aus meiner Sicht per Descartes logisch widerlegt - will heißen: Jedes Wissen ruht auf einem bewussten (oder heute meist unbewussten) Glaubensentscheid.

JackSparrow
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#655 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von JackSparrow » Fr 20. Sep 2019, 00:15

closs hat geschrieben:
Mo 16. Sep 2019, 22:56
Meine Aussage ist, dass das, was der Fall ist, unabhängig von unserer Vorstellungskraft der Fall ist - das ist das Gegenteil von anthropozentrisch.
Dein Urteil darüber, in welchen Fällen etwas der Fall ist und in welchen Fällen etwas nicht der Fall ist, hängt allein von deiner Vorstellungskraft ab. Ergo ist deine Vorstellungskraft der Fall und alle anderen Fälle sind von dieser Vorstellungskraft abhängig: cogito ergo sum.

Die Bibel wird völlig falsch gelesen. - Liest man sie richtig, wird sie auch noch in 1000 Jahren geglaubt.
Die Bibel ist ein Konglomerat aus unterschiedlichsten Texten der unterschiedlichsten Epochen, und die Verfasser dieser Texte waren gewöhnliche Menschen, die vielleicht philosophische Gedanken hatten oder auch nicht, und die ihre philosophischen Gedanken vielleicht in Worte fassen konnten oder auch nicht. Was der eine Bibelautor glaubte muss nicht das gleiche sein wie das, was andere Bibelautoren glaubten, und wie ein bestimmtes Kapitel zu verstehen ist, weiß allein dessen jeweiliger Autor. falls der sich an seine damalige Verfassung überhaupt noch erinnern kann.

Kann es sein, dass heutige Philosophie nichts anderes ist als Lebenshilfe für diese Leibes--und-Lebens-Notdurft-Ebene? (Das ist nämlich mein Verdacht)
Mein Verdacht ist, dass Philosophie ursprünglich für genau diesen Zweck erfunden worden ist. Moderne Philosophie besteht aus unverständlichen Schachtelsätzen und unbrauchbaren Wortneuschöpfungen und à la Hegel und Heidegger. Moderne Philosophie kann nicht sagen, ob KI "lebendig" ist oder ob KI "Bewusstsein" hat, weil sie für solche Fragen schon lange den Faden verloren hat, aber für die Selbstdarstellung der Philosophen ist die moderne Philosophie super geeignet.

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#656 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Fr 20. Sep 2019, 00:32

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 00:15
Dein Urteil darüber, in welchen Fällen etwas der Fall ist und in welchen Fällen etwas nicht der Fall ist, hängt allein von deiner Vorstellungskraft ab.
Das URTEIL - klar - also das, was für MICH der Fall ist. - Aber das ist doch kategorial etwas anders als das, was WIRKLICH der Fall ist. - "Jack ist für mich eine wunderschöne Frau" -das ist für mich der Fall. Ist es WIRKLICH der Fall? - Nur letzteres sollte man für "der Fall sein" meinen.

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 00:15
Die Bibel ist ein Konglomerat aus unterschiedlichsten Texten der unterschiedlichsten Epochen, und die Verfasser dieser Texte waren gewöhnliche Menschen, die vielleicht philosophische Gedanken hatten oder auch nicht, und die ihre philosophischen Gedanken vielleicht in Worte fassen konnten oder auch nicht.
Alles richtig - sehe ich genauso. - Aber heißt das, dass sie deshalb spirituell nicht konsistent sein kann?

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 00:15
Moderne Philosophie kann nicht sagen, ob KI "lebendig" ist oder ob KI "Bewusstsein" hat, weil sie für solche Fragen schon lange den Faden verloren hat
Ich sehe eher, dass man dort sehr viel Definitions-Arbeit macht, um dann das "nachzuweisen", worauf es rauslaufen soll.

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AlTheKingBundy
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#657 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 20. Sep 2019, 07:02

closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 20:12
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 19:01
Es macht auch keinen Sinn, Bewusstsein auf KI-Ebene definieren zu wollen, wenn es schon nicht einmal auf biologischer Ebene verständlich und klar möglich ist.
Woher kommen dann Aussagen von KI-Verfechtern, dass KI bald dasselbe könne wie Menschen und KI Bewusstsein habe? - Warum verwendet man überhaupt das Wort Bewusstsein?

Da musst Du die KI-Verfechter fragen. Ich sage nur: wenn eine KI von einem Menchen nicht mehr zu unterscheiden ist, in Kommunikation, Gestik, Reaktionen, Handlungen etc., also alles menschengleich ist außer der substanzielle Aufbau, warum sollte man dann noch zwischen menschlicher Intelligenz und KI unterscheiden? Das Wort Bewusstsein ist genauso ein abstrakter Begriff wie Liebe oder Leben an sich. Die Unterscheidbarkeit bzw. Ununterscheidbarkeit zieht aber klare Grenzen.

closs hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 20:12
Nebenbei: Aus meiner Sicht wird KI in vielen Bereichen weit mehr können als der Mensch, ist aber trotzdem kategorial etwas anderes als Mensch - einverstanden?

Ist doch schon jetzt der Falll, dass KI in vielen Bereichen besser ist. Und es ist in der Tat noch so, dass KI auf bestimmte Bereiche beschränkt ist, wie z.B. die Bild- oder Spracherkennung oder die Fortbewegung. Was spricht aber dagegen, dass die Bereiche irgendwann erfolgreich zusammengeführt werden? Bei der Fortbewegung und Bilderkennung ist das z.B. schon der Fall.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#658 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Fr 20. Sep 2019, 08:38

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 07:02
wenn eine KI von einem Menchen nicht mehr zu unterscheiden ist, in Kommunikation, Gestik, Reaktionen, Handlungen etc., also alles menschengleich ist außer der substanzielle Aufbau, warum sollte man dann noch zwischen menschlicher Intelligenz und KI unterscheiden?
Ich schätze eher, dass umgekehrt ein Schuh draus wird: Es wird messbare Unterscheidungskriterien geben, in denen es keinen Unterschied gibt, die man zum Maßstab machen wird. - Aber das sagt nicht, dass menschliche Existenz und KI dasselbe seien.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 07:02
Und es ist in der Tat noch so, dass KI auf bestimmte Bereiche beschränkt ist, wie z.B. die Bild- oder Spracherkennung oder die Fortbewegung. Was spricht aber dagegen, dass die Bereiche irgendwann erfolgreich zusammengeführt werden? Bei der Fortbewegung und Bilderkennung ist das z.B. schon der Fall.
Auf technischer Ebene sind wir uns einig - KI kann eine große Hilfe sein. - Kritisch wir es aus meiner Sicht, wenn man KI Dinge zuspricht wie "Moral", "Liebe", "Geist", Bewusstsein", etc.

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#659 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 20. Sep 2019, 09:50

closs hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 08:38
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 07:02
wenn eine KI von einem Menchen nicht mehr zu unterscheiden ist, in Kommunikation, Gestik, Reaktionen, Handlungen etc., also alles menschengleich ist außer der substanzielle Aufbau, warum sollte man dann noch zwischen menschlicher Intelligenz und KI unterscheiden?
Ich schätze eher, dass umgekehrt ein Schuh draus wird: Es wird messbare Unterscheidungskriterien geben, in denen es keinen Unterschied gibt, die man zum Maßstab machen wird. - Aber das sagt nicht, dass menschliche Existenz und KI dasselbe seien.

Worin unterscheiden sie sich denn nach meinen oben aufgeführten Kriterien dann?

closs hat geschrieben:
Fr 20. Sep 2019, 08:38
Auf technischer Ebene sind wir uns einig - KI kann eine große Hilfe sein. - Kritisch wir es aus meiner Sicht, wenn man KI Dinge zuspricht wie "Moral", "Liebe", "Geist", Bewusstsein", etc.

Unbedeutend, weil Du keine genaue Definition der Begriffe liefern kannst, die eine Überprüfbarkeit möglich machen.
Beste Grüße, Al

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#660 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Thaddaeus » Fr 20. Sep 2019, 11:07

Stromberg hat geschrieben:
Do 19. Sep 2019, 11:06
Blabla... langweilig... :yawn:
Wenn es so weit kommem sollte, dass ein Bewusstsein simuliert und / oder erzeugt werden kann, dann ist es eben so. Ob das dem einen oder anderen Glauben am Ende auch schmeckt ist dabei doch völlig irrelevant.
Das ist richtig: Wenn es soweit kommen sollte, dann ist es völlig irrelevant, ob es irgendwem nicht passt.

Nur wird es nicht dazu kommen. Jedenfalls mit keiner Technik oder Programmierkunst inklusive sämtlicher K.I.-Ansätze, die bislang hierzu angewendet werden.

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