#41 Re: Glauben ...
Verfasst: Do 21. Mai 2020, 11:07
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 21. Mai 2020, 09:10
Beim religiösem Glauben im Allgemeinen sehe ich das Durchsetzen des "eigenen Glaubens" als eine Art Ersatzbestätigung.
Weil die sachbezogene/inhaltliche Bestätigung ausbleibt (kein Kontakt zum "Übernatürlichen") holen sich "Gläubige" ihre Bestätigung in den Begegnungen mit anderen Menschen, die genauso "weit gekommen" sind.
Über das Durchsetzen des eigenen religiösen Glaubens ergibt sich quasi ein Stellvertreter-Bestätigungs-Erfolg - "es muss ja was drann sein, wenn der Andere es jetzt auch (ein-)sieht"
Das hast du ziemlich treffend beschrieben, finde ich.
Das bedeutet nämlich, dass dort, wo man „Mitglaubende“ gefunden hat, man damit anfängt, Mauern zu bauen, um den (eigenen) Glauben zu schützen. Man baut „Nester“ die gut ausgepolstert sind (mit Regeln, die Glaubensgrundsätze beinhalten), um die Schar weiter zu vereinen und ihnen das Gefühl der Geborgenheit zu geben.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 21. Mai 2020, 09:10Beim religiösen Glauben im christlichen Sinn kommt noch dieser eigenartige "Missionsauftrag" ins Spiel.
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Was denkst du, woher kommt die christliche Idee der Missionierung (ausgehend vom Judentum), was für eine "Funktionalität" bzw. welches Umfeld steckt dahinter?
Der sogenannte „Herdentrieb“ wird damit gefüttert: Gemeinsam sind wir stark.
Und wenn jemand die bestehenden Regeln nicht unterstützt, oder gar angreift, wird diese Funktion verletzt … oder wenigstens geschwächt.
Es geht dabei gar nicht mehr wirklich um die Beziehung zu Gott, sondern viel mehr darum, möglichst viele „Kämpfer“ zum eigenen Schutz zu sammeln: "... gegen den Rest der Welt".