Wieder hast du deine Spontan Haltung deutlich hinter dir gelassen, denn jetzt soll es um "ähnlich unendliches Meer" und "Wasserfall" gehen.Ruth hat geschrieben:Ich denke, das Problem liegt hier in der Bezeichnung "Quelle".
Wenn ich mir jetzt gerade im Kopf ein Bild vorstelle, dann "sehe" ich Gott am Anfang (unbegreifbar), ähnlich wie ein unendliches Meer. Aus diesem unendlichen Meer quillt ein Wasserfall, den ich als "Quelle" bezeichne. Das Unbegreifbare erzeugt etwas begreifbares, aus dem dann mehrere Flussstraßen (menschliche Handlungen) entstehen, die kontrollierbar sind.
Wichtig wäre aber genau der Übergang, den du noch einmal mit "das Unbegreifbare erzeugt etwas begreifbares" ausdrücken möchtest.
Hierfür benötigst du jedoch eine Überblicksposition, die du nicht haben kannst. D.h. dir fehlt sowohl "das Unbegreifbare" als auch der "Erzeugungsvorgang".
Wohin möchtest du aber auf dieser Basis deine Anbetungshaltung gerichtet wissen können?
Du kannst kein Ziel haben und das Wort "Gott" drückt genau dies aus: du möchtest etwas anbeten, suchst aber nach der Richtung.
Damit komme ich wieder zu dem Punkt, dass das Wort "Gott" lediglich eine Frage darstellt: "wer oder was soll es sein?".
"Gott" ist aber nur eine Frage (siehe oben) und kein Objekt.Ruth hat geschrieben:Wohin ICH diese Haltung richten möchte, ist nicht unklar, sondern für mich klar: sie richtet sich an Gott.
Möchte ein "Gläubiger" nun so tun, als sei es ein Objekt, dann ist dies reine Privatsache, denn
eine derartige "Allgemeingültigkeit" kann nur mit Macht durchgesetzt werden (-> es ist ja kein Objekt).
Damit würde gelten: Glaube/Religion ist Privatsache und jeglicher Übergang in den öffentlichen Raum ist ein Machtmissbrauch bzw. die Anbahnung eines derartigen Machtmissbrauchs.
Das Wort "Gott" drückt deine Richtungssuche aus, es geht um eine Frage.Ruth hat geschrieben:Gott ist davon aber nicht abhängig, um das zu beurteilen. Bei Gott geht es darum, worauf das Herz gerichtet ist, und wie aufrichtig ist. Und zwar im positiven wie im negativen Sinn.
Ich nehme diesen Gemeinschaften ohne Probleme ab, dass sie "das Anbeten" super organisieren möchten, aber da das Wort "Gott" hierbei wie ein Objekt eingesetzt wird und eigentlich eine Frage ist, entsorgen diese Organisationen von vornherein ihren Sinn.Ruth hat geschrieben:Es kann also eine Gemeinschaft total geordnet und vorbildlich ablaufen, vor den Augen der Menschen, und das Herz Einzelner ganz weit weg davon sein, überhaupt Gott anbeten zu wollen.
Das mit "dem Herz" ist ägyptisch und macht auch nicht viel Sinn.Ruth hat geschrieben:Aber Gott beurteilt das Herz. Ebenso umgekehrt
Fällt dir auf, dass du jetzt "das Unbegreifbare" (das du ja eigentlich suchen müsstest) schon wieder handeln lässt?
Du lässt das Objekt, das eigentlich eine Frage ist, entsprechend deinem Wunsch nach Sinnhaftigkeit deiner Anbetungsrolle handeln.
Du wünscht dir, dass es Extreme sind, aber es geht einheitlich immer nur um deine Anbetungsrolle, die du nirgendwo hinrichten kannst.Ruth hat geschrieben:DASS es diese Extreme gibt, dessen bin ich mir ziemlich sicher.
Eine Frage wie ein Objekt zu behandeln und hierzu auf Einigkeit der Leser zu hoffen, ist quasi der Versuch aus der Privatsache eine öffentliche Sache zu machen und das ist nicht sinnvoll.Ruth hat geschrieben:Und dabei vertraue ich darauf, dass da, wo die Herzen der Leser darauf bedacht sind, die Einigkeit in Gott selbst zu finden, diese Schwelle überwunden werden kann, und manche wissen, wovon ich rede.
Schau dir den Beitrag von "Helmuth" an - entdeckst du dort nicht auch "einen Hauch" von Dominanz in Richtung von "die Gemeinschaft legt die Anbetungshaltung fest und 'Gott' soll jetzt keine Frage mehr sein"?
Vorsicht vor denen, die eine Frage wie ein Objekt behandeln und dies gemeinschaftlich regeln wollen...