closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:ob hier die Säuglingssterblichkeit mit reingerechnet ist.
Stimmt - deshalb gibt es Statistiken fürs Mittelalter und Co mit dem einleitenden Satz: "Wie alt konnte ein 10 jähriges Kind statistisch werden?". - Nach meiner Erinnerung kam dabei in irgendeinem Mittelalter-Jahrhundert 43 Jahre raus contra 27 Jahre unter Einbeziehung der hohen Säuglingssterblichkeit.
Da spielt meines Erachtens nicht nur die Säuglingssterblichkeit eine Rolle, sondern auch die Menschen mit Krankheiten, mit denen man heute zwar dank Medikamente und Therapien überleben kann oder die geheilt werden können, an denen früher aber auch viele Menschen sehr jung starben: einige Arten von Krebs, Asthma, Mukoviszidose, Herzfehler, Diabetes (es gibt auch welchen, der nicht durch Übergewicht entsteht) und natürlich die Sachen, die man heute eigentlich fast immer überlebt wie Magen-Darm-Infekte, Wunden, grippale Infekte etc. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich irgendwann einen Infekt oder eine Krankheit holte, die einen dann auch umbrachte, war eben größer und dann starb man eben mit 40 an einer entzündeten Wunde oder an einer Bronchitis oder ähn
closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: daß Kinderarbeit und schlechte Ernährung eher zu einer verzögertern Entwicklung führen.
Selbstverständlich - körperlich gesehen. Wir sprachen von früherer geistiger Erwachsenen-Reife. - Die körperliche Reife haben wir doch stabil gehalten und gar nicht angetastet (bis auf die letzten paar Generationen).
Ich glaube schon, dass die Ernährung zu einer verfrühten biologischen Reife führen kann. Mir fällt da jetzt schon ein Unterschied auf zwischen meiner Schulzeit und den Teenagern, mit denen ich jetzt zu tun habe. Ich bekam irgendwann eine 12-jährige Schülerin, die zum einen locker 10 cm größer war als ich (ich selbst bin 1.65) und die schon eine sehr frauliche Figur hatte - sogar für eine eine erwachsene Frau wäre sie extrem fraulich gewesen. Das habe ich damals so nie gesehen. Ich selbst war früher eine von den relativ früh pubertierenden (bei mir wird es allerdings nicht an der Ernährung gelegen haben), aber ich blieb dann auch recht bald in der Entwicklung stehen und gehörte ab der 8. Klasse zu den zierlichen, weniger fraulich aussehenden Mädchen. Heute habe ich als Erwachsene weniger fraulich Kurven als mindestens die Hälfte meiner Nachhilfeschülerinnen in der 7. bis 9. Klasse.
Ich las übrigens irgendwo mal, dass die Modeindustrie inzwischen gerne Models aus den ärmeren Gegenden Russlands sucht, weil die noch schmalere Hüften haben und insgesamt dünner sind. Wenn ich aber sehe, dass Schüler hier auf dem heimweg mal eben im Fast Food Restaurant vorbeigehen und sich da ihren Hamburger holen, stelle ich mir schon vor, dass es da eine verbindung gibt. Das gab es für mich nicht, Fleisch gab es nur, wenn es bei meinen Eltern auf den Tisch kam und das gab es bei uns nicht in so üppigen Mengen.
Die Dokumentation habe ich gesehen und leider fällt mir das auch im Alltag auf. Man braucht nur mal durch diverse Frauenzeitschriften zu blättern. Die sexuelle Emanzipation scheint sich gedreht zu haben. Von "alles kann, nichts muss" scheinen wir bei "alles muss" gelandet zu sein. Man muss als Frau (als Mann vermutlich ebenso) alles mal ausprobiert haben, wer "Blümchensex" hat, ist nicht normal, wer wenig Sex hat ebensowenig und neuerdings wollen angeblich alle Frauen eine S&M Beziehung wie in "Shades of Grey". Das krigen natürlich auch schon die Mädchen mit.
Beängstigend finde ich allerdings auch, dass heute schon Zehnjährige über das Internet auf Pornos zugreifen können. Mein Partner erzählte mir, als er ein Teenager war, mussten sich Jungs allgemein mit der Seite 3 der "Sun" zufrieden geben, wo, wie bei der deutschn Bildzeitung, eine Frau oben ohne abgebildet war. Heute können Jungs sich jeden Hardcore-Pornos ansehen, die ich mir vermutlich nicht mal annähernd vorstellen könnte. Da wundert es keinen mehr, wie die heute mit Sexualität umgehen.