Sorry für die verspätete Antwort.
ThomasM hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:
*grübel* Die Annullierung von Ehen in der RKK unter bestimmten Voraussetzungen könnte DOCH eine gewisse Berechtigung haben: Die Ältesten setzen sich für
Gerechtigkeit ein, sie wehren der
systematisch gelebten Bosheit des unbußfertigen Lügners ... und geben dem getäuschten Partner die Chance auf einen Neuanfang.
Die Voraussetzungen der RKK sind immer noch zu eng gefasst und falsch ausgerichtet, auch wenn es Anzeichen gibt, dass sich das ändert.
Maßgeblich für Gläubige ist ja nicht unbedingt, wie
die (eine) KIRCHE über Scheidung und Wiederheirat denkt, sondern wie GOTT darüber denkt.
Die Kirche ist darum bemüht, die in ihrer Geschichte gewachsene Erkenntnis umzusetzen. Die Ältesten und Lehrer werden Rechenschaft ablegen müssen darüber, wie sie die Gemeinde geführt haben und warum sie dieses oder jenes entschieden. Das ist keine leichte Aufgabe, da es unterschiedliche Lehrmeinungen gibt, die alle irgendwo ihre Berechtigung haben.
Als Kind aus einer Scheidungsfamilie kann ich ein Lied davon singen. Damals (ich war 6 Jahre alt) galt bei einer Scheidung noch das Schuldprinzip. Also was ist passiert? Jahrelang trafen sich meine Eltern vor Gericht und wuschen schmutzige Wäsche....Weder sie noch unser Vater merkten, dass es uns Kindern bei dem Streit wesentlich schlechter ging, als hätten wir 50 DMark weniger im Monat gehabt.
Das tut mir leid.
Das war bestimmt traumatisch und extrem ungemütlich.
Kinder aus geschiedenen Ehen mit zerstrittenen Partnern, die nicht wirklich voneinander loskommen; die immer noch aneinander kleben und deshalb ständig einen Grund finden, um miteinander zu streiten, müssen u.U. mit gravierenden Loyalitätsproblemen leben. Sie sind dem Erwartungsdruck
beider Eltern ausgesetzt. Aber die Eltern sind sich nicht einig.
Beide Partner erwarten von dem Kind, Partei zu ergreifen und den eigenen Standpunkt einzunehmen. Dadurch wird ein Kind gezwungen, sich zwischen Papa und Mama zu entscheiden und wird... innerlich zerrissen.
Heute gilt das Zerrüttungsprinzip. Es geht nicht mehr darum, wer der unbußfertige Böse ist, es geht nicht mehr um Schuldzuweisung oder Urteile. Es geht um die Frage, ob die Ehe noch lebt oder tot ist.
Wie definiert die Welt "tot"? Wer will voraussehen können, wie Menschen sich entwickeln? Wer setzt die Maßstäbe?
Für Gläubige gelten andere Regeln. Die Zurückhaltung der Gemeinden in Bezug auf einen Wechsel des Partners ist nicht ganz unbegründet. Trennung geht ja, und auf eigenen Beinen stehen... aber ohne die Ehe zu brechen... zur Ruhe kommen, sich selbst (wieder-)finden, sich weiterentwickeln.
Wenn die Ehe nicht unüberlegt/ übereilt bzw. auf der Basis von einem Haufen Lügen (vorsätzliche Täuschung) geschlossen worden war und BEIDE Partner den Reifeprozess durchmachen, werden sie irgendwann im anderen wieder den Menschen erkennen, in den sie sich verliebt hatten und die Sehnsucht spüren, mit dem/ der Ex ins Reine zu kommen, eventuell mit ihm/ ihr einen zweiten Start zu wagen. --
Wer
nicht zur Vernunft kommt, sodass sein (Ex-) Partner mit ihm leben könnte, bei dem stimmt granatenmäßig etwas nicht im seelisch- geistlichen Bereich. Leider gibt es viele unbekehrte Christen.
Und wenn die Ehe tot ist, dann ist man auch frei, jemand anderes zu heiraten.
"Tot" heißt auf "biblisch": Einer der Partner verhält sich in der Praxis wie ein Ungläubiger, und das langfristig. In solchen Fällen- wenn der Ungläubige die Ehe schrottet/verlässt***, ist der gläubige (treue) Partner nicht gebunden,
1. Kor. 7,15.
***(oder ein SCHEINheiliger sich so beknackt - ungerecht- verhält, dass dem anderen Teil irgendwann nur noch die Flucht bleibt, um nicht draufzugehen )...
1. Kor. 5,11
Ich habe gerade bei christlichen Paaren schon sehr oft gesehen, wie Gott die zweiten Ehen gesegnet hat.
Gott ist ein Gott, der vergibt und heilt, wenn ein Verirrter oder Abtrünniger sich von Herzen bekehrt und den Willen Gottes sucht.
Ein gutes Beispiel, wie Gesetzlichkeit, wie das Pochen auf Gesetze und das blinde zitieren von Gesetzen den Tod bringt, wie Gesetze das Gegenteil von dem bewirken, wozu sie gedacht sind, nämlich Leid, Hass, Zerstörung und Wunden, die gerade Kinder ein Leben lang zeichnen.
Gesetzlichkeit können auch Nichtchristen leben.
Letztlich ist fast immer krasser Egoismus (Sünde) ursächlich für das Scheitern einer Beziehung. Mindestens einer der Partner stört das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, sieht die Probleme/ Bedürfnisse das anderen nicht oder
will sie nicht sehen oder ist aufgrund irgendwelcher psychischen Einschränkungen nicht wirklich beziehungsfähig.
Laut Statistik ist die Scheidungsrate bei Zweitehen noch viel höher.
Ich glaube, eine weitere Ehe geht nur dann gut, wenn ein geschiedener Christ sich von Gott "therapieren" lässt und sich nach dem Willen Gottes ausstreckt. Das Gleiche gilt für Nichtchristen. Auch, wenn sie Gott nicht glauben, können sie doch trotzdem die Prinzipien (Gebote) Gottes anwenden, und dann gilt das Gesetz von Saat und Ernte, das gilt nämlich für
alle Menschen (Tun- Ergehenszusammenhang). Aber ich meine, MIT Gott geht es
besser.
LG