Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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#11 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Fr 14. Jun 2013, 11:53

closs hat geschrieben:Das heißt: Im Christentum darf man nur dann Sex haben, wenn man mit dem Sexualpartner grundsätzlich eigene Kinder haben will oder bereits hat.
Wie kommst du denn auf so etwas? :o
Ist das deine Meinung oder zitierst du irgendwelche Kirchenlehrer oder sonstige Gurus?
Wie ist das "Bis dass der Tod Euch scheide" eigentlich biblisch belegt?
Vielleicht hiermit:
Mt. 19,6 (Schlachter 2000): Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
Das ist Jesus original, an die Pharisäer angesichts deren damaliger Praxis von Ehescheidung und Wiederheirat.

Wenn der Mensch nicht scheiden soll, dann folgt daraus logischerweise: Die Ehe besteht, (wenn sie nicht geschieden wird), bis einer der beiden Partner stirbt.
Röm. 7,2 und 1. Kor.7,39 sagen das Gleiche.

(Dieses aber auszuweiten und auch allen Geschiedenen grundsätzlich und pauschal die eheliche Verbindung mit einem anderen Menschen als dem Expartner zu verbieten, ist 1. nicht biblisch und 2. geht zu weit- hier muß man differenzieren. *anderes Thema ist*)
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#12 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Fr 14. Jun 2013, 12:03

Magdalena61 hat geschrieben:Na ja, das ist ja auch nicht biblisch, was die RKK ihren Schäfchen da aufdrückt. LG

Man muss sich nur mal vor Augen führen, wann gute Katholiken sich "erkennen" dürfen und wann nicht:

Tabu sind der Sonntag, weil man "unbefleckt" an der Messe teilnehmen sollte.
Tabu sind kirchliche Feiertage, wie Pfingsten, Ostern, die diversen Himmelfahrten, etc.
Tabu sind Tage, an denen Prozessionen stattfinden
Tabu sind Namenstage ausgewählter katholischer Heiliger *)

An den übrigen Tagen hat die Frau Kopfweh, Sodbrennen oder ihre "Erdbeerwoche". :mrgreen:

Man sieht, dass in der Praxis Verhütung sich bei bei guten Katholiken selbst regelt. :mrgreen:

*) Das kenne ich aus meiner Jugend, als ich im Raum Eichstätt (seeeeehr katholisch :!: ) einem Mädchen nachgelaufen bin.

Die hat eine Tante mit 17 Kindern aus 19 Jahren Ehe. Wahrscheinlich haben die genau den einen Tag im Jahr abgepasst, wo sie mit
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Magdalena61
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#13 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Fr 14. Jun 2013, 12:33

piscator hat geschrieben:Man muss sich nur mal vor Augen führen, wann gute Katholiken sich "erkennen" dürfen und wann nicht:

Tabu sind der Sonntag, weil man "unbefleckt" an der Messe teilnehmen sollte.
Tabu sind kirchliche Feiertage, wie Pfingsten, Ostern, die diversen Himmelfahrten, etc.
Tabu sind Tage, an denen Prozessionen stattfinden
Tabu sind Namenstage ausgewählter katholischer Heiliger *)
Ist das offiziell oder provinzionell? :D
Die hat eine Tante mit 17 Kindern aus 19 Jahren Ehe.
Dann hat's mit dem Stillen wohl nicht so richtig geklappt. Wenn man das rund um die Uhr betreibt, ist Stillen in den ersten Monaten nach einer Geburt die natürliche Verhütung Nr. 1, gleich danach folgen die bereits produzierten Verhüterlis, die dafür sorgen, dass bei ihren Eltern keine Langeweile aufkommt und sich keine überschüssige Energie entwickelt.
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#14 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Fr 14. Jun 2013, 13:08

piscator hat geschrieben:Man muss sich nur mal vor Augen führen, wann gute Katholiken sich "erkennen" dürfen und wann nicht
Was Du da zitierst, ist weder christlich noch biblisch. - Es klingt so, als wäre das real existierender Katholizismus auf dem Lande gewesen.

Magdalena61 hat geschrieben:Wie kommst du denn auf so etwas?
Erst mal zur Präzisierung. - Du bestätigst biblisch, dass eine "Zusammenfügung" des Menschen als Mann und Frau nicht geschieden werden dürfe durch den Menschen. - Damit machen wir mal den Sacken erst mal von hinten zu.

Jetzt zum Kern:
Gott schafft die Welt aus sich (!) heraus ("de Deo") und gibt diese Schöpfungsgabe ebenbildlich an den Menschen weiter - Mann und Frau schöpfen sozusagen das Kind. - Alternative: Gott schafft die Welt aus dem Nichts heraus ("ex nihilo") - könnte er auch. - Gäbe er dies ebenbildlich weiter, würden Menschen ihren Sex haben und unabhängig davon ihren Nachwuchs bestellen, der dann von einem Engel oder dem Storch gebracht werden würde. - So ist es aber nicht.

Verbunden mit dem "Vermehret Euch" heißt dies, dass fundamental-theologisch Sexualität und Wiederschöpfung wesensmäßig verbunden sind. - Also im Prinzip: Es gäbe keinen Grund für sexuelle Anlagen ohne diese wesensmäßige Verbindung. - Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen - nämlich:

Sexualität ist christlich nur erlaubt, wenn diese Wesensmäßigkeit beachtet wird. - Was heißt das und was heißt das nicht?

Es heißt zunächst, dass Sexualität ohne Wiederschöpfungsmöglichkeit von vorneherein keine Grundlage hat - das ist ja genau das Argument gegen HS. - Es heißt auch, dass Sexualität ohne Kinderwunsch ebenfalls keine fundamental-theologische (oder biblische) Grundlage hat. - Der Kinder-WUNSCH ist entscheidend.

Allerdings muss man da jetzt heftig differenzieren:
* Ein Paar, das unfruchtbar ist, darf sexuell zusammen sein, weil ja der Kinderwunsch da ist.
* Ein Paar, das seine Familienplanung abgeschlossen hat, darf sexuell zusammen sein, weil der Kinderwunsch ja erfüllt wurde (spirituell stehe ich hinter dieser Deutung, die allerdings von Hardlinern in Frage gestellt werden könnte).
* Ein Paar, das Kinderwunsch hat, ihn sich aber erst in näherer Zukunft erfüllen will, darf ebenfalls sexuell zusammen sein (spirituell stehe ich hinter dieser Deutung, die allerdings von Hardlinern in Frage gestellt werden könnte).
* Ein Paar, das grundsätzlich KEINEN Kinderwunsch hat, darf biblisch gesehen sexuell NICHT zusammen sein, weil (wegen der wesensmäßigen Verbindung von Sexualität und Wiederschöpfung) Sexualität nie nur eine bilaterale, sondern immer eine trilaterale Sache ist.

WÄRE es so, dass man Sexualität grundsätzlich als bilaterale Sache verstehen würde (zu der so-was-aber-auch halt auch mal eine Geburt dazukäme), fiele mir kein Argument gegen HS ein - dann wäre die Ebenbildlichkeit menschlicher Schöpfung zu göttlicher Schöpfung negiert.

Damit von irgendwoher keine platten Kommentare kommen, eine weitere Differenzierung:
Früher war die Zeit zwischen Fruchtbarkeitsbeginn und Mutterschaft vielleicht 2 Jahre - heute sind es schnell mal 20 Jahre. - Früher starben die Menschen mit 40 - heute mit 80. - Wie geht man damit um?

Was die jungen Leute angeht, wäre das Problem (immer unter christlichen Gesichtspunkten) dadurch gelöst, dass man sich an einen Partner bindet, mit dem man Kinder haben will, diese Wunscherfüllung aber verschiebt (siehe oben) - immerhin wäre damit das K.O.-Kriterium "Kinderwunsch" geregelt. - Wenn ich mir als älterer Mensch vorstelle, nach Ablauf meiner Ehe allein zu sein, würde ich mir ganz sicher KEINE Gedanken machen, ob eine sexuelle Partnerschaft mit einer altersbedingt unfruchtbaren Frau spirituell erlaubt wäre - ich würde es tun. - Spirituell könnte man das damit begründen, dass auch da ein Kinderwunsch da sein könnte im Sinne von 'Würde wir Kinder bekommen können, hätten wir gerne zusammen ein Kind'. - Aber diesen Fall gab es zu biblischen Zeiten eben vermutlich nicht - also muss man spirituell "improvisieren". - Es ist mir bewusst, dass die Praxis einige Stolpersteine mit sich bringt, wenn man sie spirituell (also in Orientierung an Gott) interpretieren will. - Insofern gibt es nicht für jeden Fall eine leichte Lösung.

Kernpunkt für den Normalfall sollte aber bleiben, dass fundamental-theologisch/biblisch die WESENS-Verbindung zwischen Sexualität und Wiederschöpfung dadurch nicht im Grundsatz in Frage gestellt ist.

Wenn Du mich jetzt fragen würdest, inwieweit ich mich selber im Leben an diese Erkenntnisse gehalten habe, würde ich Dir sagen, dass ich bei mir immer eine erhebliche Differenz zwischen spiritueller Erkenntnis und tatsächlichem Tun feststellen musste. - Und wahrscheinlich ist das genau der Kern der Sache: Das, was sein soll, stimmt oft nicht mit dem überein, was dann in der Praxis ist. - Aber man kann diese Spannung zwischen Soll und Ist nicht einfach dadurch auflösen, dass man das Soll aufweicht.

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#15 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Fr 14. Jun 2013, 13:30

closs hat geschrieben: Wenn Du mich jetzt fragen würdest, inwieweit ich mich selber im Leben an diese Erkenntnisse gehalten habe, würde ich Dir sagen, dass ich bei mir immer eine erhebliche Differenz zwischen spiritueller Erkenntnis und tatsächlichem Tun feststellen musste. - Und wahrscheinlich ist das genau der Kern der Sache: Das, was sein soll, stimmt oft nicht mit dem überein, was dann in der Praxis ist. - Aber man kann diese Spannung zwischen Soll und Ist nicht einfach dadurch auflösen, dass man das Soll aufweicht.

Doch, das kann man, indem man die Sexualität als menschliches Grundbedürfnis sieht und entsprechend praktiziert. Natürlich immer nach dem Grundsatz, dass die Beteiligten sich einig sein müssen, niemand missbraucht, verletzt oder gegen seinen Willen unterdrückt wird.

Im übrigen verstehe ich nicht, warum sich Religiöse so viel Gedanken über Sex machen, die letztendlich immer dazu führen, dass etwas an sich Schönes und Gutes überwacht, reglementiert und schnell mal unterbunden wird.

Hätte Gott das gleich Interesse an Sex wie sein selbst ernanntes Bodenpersonal, würde die Bibel in weiten Teilen wie der Kinesey-Report aussehen.

Mir wäre es lieber, die Religiösen würden mit dem gleichen Eifer die alltägliche Gewalt in der Gesellschaft und den Medien anprangern, aber das scheitet schon daran, dass man die eigene Verklemmtheit (das betrifft nicht dich, lieber Closs :!: ) besser auf die Sexualität als auf Gewalt projizieren kann.

Sex macht buchstäblich frei, er erfreut Körper und Geist, die Welt sieht durch Sex anders aus, Sex bedeutet Freiheit.

Und mit Freiheit können Religiöse nichts anfangen, der Mensch darf nach deren Ansicht nicht frei sein, er muss umkehren, bereuen, verstehen, dass er von Grund auf verdorben ist, sündig, sich im Staub wie ein Wurm krümmen.
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#16 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Fr 14. Jun 2013, 13:57

Das Thema heißt "Christen und Sexualität", aber wie Magdalena schon schrieb, hat das was hier beredet wird gar nichts mit Christ oder nicht Christ zu tun.
Closs versucht eine besondere "christliche" Sicht zu formieren, wenigstens was. Aber ich halte das für völlig falsch.

Gott hat dem Menschen eine unbewußte Sexualität gegeben, Adam sah wohl einen Unterschied rein körperlich zwischen sich und dem Weib, das Gott im vorstellte, und er fand auch größtes Gefallen daran, aber daß das mit Kinderbekommen zu tun habe, wird er mglw. nicht mal geahnt haben.
Bei den Tieren haben die Menschen vielleicht gesehen, was da geschieht und sich vllt. gefragt, ob sowas bei ihnen auch "geht", keine Ahnung.
Adam hatte Gefallen an dem Weib, wie es vor ihm stand, die Sexualität war also grundsätzlich erst einmal eine bewußte Sache.
Wenn ein Mann heute ein Mädchen sieht (Jungfrau) dann laufen ganz normale Vorgänge im Herzen des Mannes ab. Ob die reine Schönheit dieses weiblichen Wesens das ist, wovon Adam sprach? Mir geht es manchmal so, daß ich angesichts eines hübschen Mädchens still betend Gott für diese wunderbare Einrichtung danke, daß er den Menschen so gigantisch geschaffen hat. Ich bete dann für dieses Mädchen, segne es im Stillen und gehe weiter.

Ein "aufgeklärter", "abgeklärter" oder "abgebrühter" Mensch heutzutage weiß natürlich sofort das körperliche Ziel, wenn man irgends an Sexualität denkt. Aber das ist kein Muß.

Reine Freude und Respekt und Wohlgefallen an der einfachen Gegenwart eines Menschen des anderen Geschlechts, hat auch mit Sexualität zu tun.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#17 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von dvdk » Fr 14. Jun 2013, 14:09

piscator hat geschrieben: Doch, das kann man, indem man die Sexualität als menschliches Grundbedürfnis sieht und entsprechend praktiziert. Natürlich immer nach dem Grundsatz, dass die Beteiligten sich einig sein müssen, niemand missbraucht, verletzt oder gegen seinen Willen unterdrückt wird.
Essen und trinken ist auch ein Grundbedürfnis. Deswegen muss es nicht in Fressen und Saufen ausarten.

Im übrigen verstehe ich nicht, warum sich Religiöse so viel Gedanken über Sex machen, die letztendlich immer dazu führen, dass etwas an sich Schönes und Gutes überwacht, reglementiert und schnell mal unterbunden wird.
Weil Sex als etwas Schönes und Gutes in genau das Gegenteil verwandelt werden kann.
Hätte Gott das gleich Interesse an Sex wie sein selbst ernanntes Bodenpersonal, würde die Bibel in weiten Teilen wie der Kinesey-Report aussehen.
Glücklicherweise hat sich das Bodenpersonal an Gott auszurichten.

Mir wäre es lieber, die Religiösen würden mit dem gleichen Eifer die alltägliche Gewalt in der Gesellschaft und den Medien anprangern, aber das scheitet schon daran, dass man die eigene Verklemmtheit (das betrifft nicht dich, lieber Closs :!: ) besser auf die Sexualität als auf Gewalt projizieren kann.
Ich habe nicht den Eindruck, dass dies so ist, zumal es auch sexuelle Gewalt gibt.
Sex macht buchstäblich frei, er erfreut Körper und Geist, die Welt sieht durch Sex anders aus, Sex bedeutet Freiheit.
Drogen machen angeblich auch frei. Ich habe den Eindruck, in einem Land zu leben, dass nicht nur Sex- sondern allmählich auch Pornosüchtig wird.

Und mit Freiheit können Religiöse nichts anfangen, der Mensch darf nach deren Ansicht nicht frei sein, er muss umkehren, bereuen, verstehen, dass er von Grund auf verdorben ist, sündig, sich im Staub wie ein Wurm krümmen.
Frei wird ein Mensch erst dann, wenn er die Wahrheit, die von Christus kommt, tatsächlich auch erkennt.

Sexuell frei zu sein, bedeutet letztendlich auch, Herr über die eigene Sexualität zu sein und nicht immer nur "ja", sondern auch "nein" sagen zu können.
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#18 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Fr 14. Jun 2013, 14:11

piscator hat geschrieben:Doch, das kann man, indem man die Sexualität als menschliches Grundbedürfnis sieht und entsprechend praktiziert.
Größtes Verständnis - aber es ist halt ein vom Christlichen abgekoppeltes Denken.

Abischai hat geschrieben:Closs versucht eine besondere "christliche" Sicht zu formieren
Schau Dir's noch mal an - da ist spirituell allerhand vernetzt.

Abischai hat geschrieben:Reine Freude und Respekt und Wohlgefallen an der einfachen Gegenwart eines Menschen des anderen Geschlechts, hat auch mit Sexualität zu tun.
Wenn ich Dich richtig verstehe, stimme ich Dir zu - in meinen Worten: Ich genieße es sehr, von Weiblichem umgeben zu sein, ohne es besitzen zu wollen. - Denn das Weibliche ist ja da.

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#19 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von dvdk » Fr 14. Jun 2013, 14:23

Abischai hat geschrieben:Mir geht es manchmal so, daß ich angesichts eines hübschen Mädchens still betend Gott für diese wunderbare Einrichtung danke, daß er den Menschen so gigantisch geschaffen hat. Ich bete dann für dieses Mädchen, segne es im Stillen und gehe weiter.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo ich Teenager gesehen habe. Sie hatten klare Augen und ein frisches offenes Gesicht. Sie freuten sich an ihrer Jugend und und hielten sich sexuell zurück.

Wenn ich heute durch die Stadt gehe, sehe ich trübe Augen und stumpfe Gesichter. Sie tragen irgendwelche Fummel, malen sich bunt an und sehen überhaupt nicht glücklich aus.

Da sage ich mir: die sexuelle Revolution frisst ihre Kinder. Sie haben keine Jugend mehr und müssen viel zu früh erwachsen sein.
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#20 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Fr 14. Jun 2013, 14:23

closs hat geschrieben:Erst mal zur Präzisierung. - Du bestätigst biblisch, dass eine "Zusammenfügung" des Menschen als Mann und Frau nicht geschieden werden dürfe durch den Menschen. - Damit machen wir mal den Sacken erst mal von hinten zu.
Ich fürchte, du mußt den Sack nochmals aufmachen. :)
Da steht nämlich nicht: "DARF der Mensch nicht scheiden", sondern es heißt: "SOLL der Mensch nicht scheiden". Er soll es nicht, weil Gott zusammengefügt hat. Was aber nicht heißt, es sei grundsätzlich nicht möglich, eine Ehe schriftgemäß, also mit voller Wirkung in der geistlichen Welt, zu scheiden.
Jesus selbst nennt eine der beiden Ausnahmeregelungen: porneia Mt. 19,9, und Paulus, Apostel Jesus Christi, geführt durch den Hl. Geist, ergänzt: Wenn ein Ungläubiger die Ehe aufgibt, ist der gläubige Teil nicht mehr gebunden 1. Kor. 7,15.
Gott selbst ordnete im AT Scheidungen an... also, den Sack kannst du noch nicht wegräumen, closs, aber das ist ein anderes Thema.

closs hat geschrieben:Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen - nämlich:
Sexualität ist christlich nur erlaubt, wenn diese Wesensmäßigkeit beachtet wird. - Was heißt das und was heißt das nicht?

Es heißt zunächst, dass Sexualität ohne Wiederschöpfungsmöglichkeit von vorneherein keine Grundlage hat - das ist ja genau das Argument gegen HS. - Es heißt auch, dass Sexualität ohne Kinderwunsch ebenfalls keine fundamental-theologische (oder biblische) Grundlage hat. - Der Kinder-WUNSCH ist entscheidend.
Das sehe ich nicht so. Gott hat nicht gesagt: "Ich will den Adam zum Vater machen", sondern der erste Satz lautet: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei". DAS ist entscheidend: Die Partnerschaft, das Ein- Fleisch- werden, die Ergänzung, das Miteinander.

Sicher, fortpflanzen sollen sich die Menschen auch. Aber dazu muß man sie nicht auffordern, denn dieser Trieb ist stark genug :mrgreen: -- das passiert sozusagen von selbst. Frauen haben normalerweise eine starke Sehnsucht nach einem eigenen Baby... Männer fühlen sich oftmals nicht so richtig wohl ohne Frau. Diese Sehnsüchte und Wünsche sind alle von Gott programmiert- nur leider heute im Bewußtsein der Menschen ziemlich verwischt und zu Traditionen degradiert, weswegen so mancher nichts dabei findet, die göttliche Ordnung zu ignorieren und sein Leben zu verschwenden.

Eine Lebensphilosophie, die ausschließlich die Steigerung der eigenen Lebensqualität und die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zum Ziel hat, wird sich als fataler Irrtum erweisen, den der Mensch, wenn er nicht in Aufgaben eingebunden ist, deren Erfüllung dem Nächsten und damit dem Leben dienen/ zugute kommt, im Alter teuer bezahlen muß.

closs hat geschrieben:* Ein Paar, das grundsätzlich KEINEN Kinderwunsch hat, darf biblisch gesehen sexuell NICHT zusammen sein, weil (wegen der wesensmäßigen Verbindung von Sexualität und Wiederschöpfung) Sexualität nie nur eine bilaterale, sondern immer eine trilaterale Sache ist.
Wenn Gott HS nicht gutheißt, dann hat das sicherlich nicht nur mit der Fortpflanzung zu tun. Es fehlt ja auch die "Ergänzung" von den geschlechtstypischen Prägungen... von den Begabungen und den Fähigkeiten her.

Nicht jeder ist von der persönlichen Disposition her fähig/ geeignet, Kinder zu erziehen. Sollen solche Menschen alleine bleiben müssen- ohne den Trost, ohne den Halt, den ein Partner spenden kann?
Aber WENN sie sich verpartnern und sexuell normal entwickelt sind, dann kann man von ihnen nicht erwarten, eine Josefsehe zu führen.
closs hat geschrieben: Insofern gibt es nicht für jeden Fall eine leichte Lösung.
*zustimm*
Den Leuten, die sich für eine Ehe ohne Kinderwunsch entschieden haben, ein schlechtes Gewissen zu machen halte ich auch nicht gerade für "biblisch".
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