Janina hat geschrieben:Ich ahne was du meinen könntest, aber woher willst du das wissen?
"Wissen" erst mal gar nicht. - Die gedankliche Grundlage beruht auf der Tatsache, dass Cyanobakterien vor ein paar Milliarden Jahren all das NICHT konnten und wir es jetzt können - also muss zwischendrin was passiert sein.
Janina hat geschrieben:Wenn du meinst, dass es drei solche besonderen Entwicklungsschübe gab, warum sollen die zusammenfallen?
Da muss man nicht darauf bestehen - es ist auch denkbar, dass mit bewusster Ich-Reflexion eine Voraussetzung geschaffen wird, Transzendenz-Denken und nach "Gott" fragen ermöglicht wird, was dann halt noch ein bißchen dauert. - Aber sicherlich zeitnah an evolutions-theoretischen Zeiträumen gemessen.
Janina hat geschrieben:Und warum denkst du sollen diese Punkte sich auszeichnen?
Weil das in spiritueller Denkweise die Trennung zwischen Tier und Mensch bezeichnet. - Mythisch gedacht: Die "Sündenfall-Geschichte" ("Erkenntnis-Bringer") oder "Prometheus-Geschichte" ("Feuer-Bringer") beschreibt den Eintritt des "Menschen als geistige Größe" in die Welt. - Die Frage bleibt: Aber wie kann man das, was hier mythisch beschrieben ist, datieren? ("Mythos sagt, was IST - Geschichte sagt, was wann WAR"). - Allerdings: Diese Frage ist zwar interessant, aber nicht wichtig - das "Dass" ist wichtig, nicht das wann.
Janina hat geschrieben:...und an welcher Spur willst du diese Evolution des Geistes fest machen?
Da müsste man mit Fachleuten sprechen - vom Feeling her wäre hier der Beginn von Begräbnis-Riten ein wichtiges Datum.
Janina hat geschrieben:Wir finden Werkzeuge und Kunstwerke, aus denen wir auf die Gedankenstruktur schließen, aber Transzendenz ist nicht wirklich dabei.
"Werkzeuge" ist wahrscheinlich diesbezüglich eher irrelevant - es gibt sogar Vögel, die gezielt Nüsse an Steinen zerbrechen - oft sogar an einem ganz bestimmten Stein, den sie immer wieder aufsuchen. - "Kunst" ist schon interessanter, weil es Abstraktion ist - wobei es hier ein Unterschied ist, ob ein Mensch mit Speer ein Tier jagt, oder ob Menschen dargestellt werden, über denen etwas als größer dargestellt wird. - Aber das können nur Fachleute entschlüsseln.
Entscheidend ist, dass es diesen Zeitpunkt/diese Zeitspanne gegeben haben muss, weil es uns sonst nicht mit geistigem Bewusstsein geben könnte. - Die 10o.000 - 10.000 v. Chr. sind eine Schätzung - jedenfalls weit, weit später als das Erscheinen des (meinetwegen) Ardipithecus ramidus vor 4,4 Millionen.
Und damit - das war der Ausgangspunkt - kann man evolutions-theoretische Einordnung des Menschen (seit meinetwegen 4,4 Mio Jahren) und spirituelle Einordnung des Menschen (seit meinetwegen 0,1 Mio Jahren) kategoral trennen. - Die Genesis-Geschichte wäre also eine Chiffre für den Eintritt des Menschen als geistige/bewusst-eigenreflexive/transzendenz-fähige Größe. - Ich glaube, dass es ursprünglich genau so verstanden wurde.